Yann Sommer
Yann Sommer (* 17. Dezember 1988 in Morges, Kanton Waadt) ist ein Schweizer Fussballtorhüter. Mit dem FC Basel wurde er von 2011 bis 2014 viermal hintereinander Schweizer Meister.[1][2] Seit der Saison 2014/15 ist er beim deutschen Bundesligaklub Borussia Mönchengladbach unter Vertrag. Er spielt seit Mai 2012 für die Schweizer Nationalmannschaft.
Yann Sommer | ||
Yann Sommer (2018) | ||
Personalia | ||
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Geburtstag | 17. Dezember 1988 | |
Geburtsort | Morges, Schweiz | |
Grösse | 183 cm | |
Position | Tor | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
1996–1997 | FC Herrliberg | |
1997–2003 | Concordia Basel | |
2003–2005 | FC Basel | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
2005–2007 | FC Basel U21 | 36 (0) |
2006–2014 | FC Basel | 113 (0) |
2007–2009 | → FC Vaduz (Leihe) | 50 (0) |
2009–2010 | → Grasshoppers Club Zürich (Leihe) | 33 (0) |
2014– | Borussia Mönchengladbach | 243 (0) |
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore)2 |
2003–2004 | Schweiz U16 | 6 (0) |
2003–2005 | Schweiz U17 | 10 (0) |
2005–2007 | Schweiz U19 | 18 (0) |
2007–2011 | Schweiz U21 | 31 (0) |
2012– | Schweiz | 72 (0) |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. Stand: 5. Dezember 2021 2 Stand: 15. November 2021 |
Karriere als Spieler
Verein
Sommer begann mit dem Fussballspielen beim FC Herrliberg und wechselte mit neun Jahren zum Concordia Basel. 2003 trat er zur Jugend vom FC Basel über.
Beim FC Basel erhielt er im Jahr 2005 seinen ersten Profivertrag und wurde Stammtorwart bei dessen U21-Mannschaft in der 1. Liga. Er wurde auf die Saison 2006/07 in die erste Mannschaft übernommen und war hinter dem Argentinier Franco Costanzo und dem Liberianer Louis Crayton dritter Torwart. Er erhielt im Juli 2007 beim FCB einen neuen Vertrag, aber um Spielpraxis zu gewinnen, wurde er an den liechtensteinischen Verein FC Vaduz in die zweitklassige Challenge League ausgeliehen, bei dem er bis Januar 2009 der Stammtorhüter war. In der Saison 2007/08 wurde er mit der Mannschaft Meister der Challenge League und stieg in die höchste Liga auf. Anfang Januar 2009 berief der FC Basel Sommer wieder zurück in die erste Mannschaft, nachdem sich der bisherige Stammtorwart Franco Costanzo verletzt hatte.[3] Für die Saison 2009/10 wurde Sommer vom FC Basel für ein Jahr an den Grasshopper Club Zürich ausgeliehen.[4] Zur Saison 2010/11 kehrte Sommer als zweiter Torhüter zum FCB zurück und wurde als Ersatztorwart Schweizer Meister.[1]
In der anschliessenden Saison 2011/12 löste er den Argentinier Costanzo als Stammtorhüter ab.[5] Erneut wurde er mit seiner Mannschaft Schweizer Meister und zudem Schweizer Cupsieger. Im Pokalwettbewerb trug er seinen Teil dazu bei, indem er im Final am 16. Mai 2012 (Resultat 1:1 nach Verlängerung) beim Elfmeterschiessen zwei Elfmeter parierte. Am Ende der Saison 2012/13 wurde Sommer zum dritten Mal mit dem FC Basel Schweizer Meister.[6] Das Team beendete auch die Fussballmeisterschaft 2013/14 zum 17. Mal als Meister (zum fünften Mal in Folge). Sommer wurde zum vierten Mal Schweizer Meister und stand wiederholt im Final des Schweizer Cups, das nach Verlängerung verloren wurde.[7] Basels Champions-League-Saison endete nach der Gruppenphase, in der Europa League kamen sie bis in den Viertelfinal. Sommer hatte insgesamt 53 Einsätze in Pflichtspielen und fünf in Testspielen.[8]
Zur Saison 2014/15 wechselte Sommer zum deutschen Bundesligisten Borussia Mönchengladbach, bei dem er einen bis zum 30. Juni 2019 gültigen Vertrag unterzeichnete.[9] Er gab sein Pflichtspieldebüt am 16. August 2014 beim 3:1-Sieg gegen den Regionalligisten FC 08 Homburg in der ersten Runde des DFB-Pokals und war als Nachfolger von Marc-André ter Stegen ab der Vorbereitungsphase als neuer Stammkeeper gesetzt. In der Bundesliga debütierte er am 24. August 2014 beim 1:1 im Heimspiel am ersten Spieltag gegen den VfB Stuttgart. In seiner ersten Hinrunde hatte er Anteil am neuen Vereinsrekord der Borussia von 18 ungeschlagenen Spielen in Serie.[10] In der Spielzeit 2018/19 spielte der Schweizer 13-mal zu Null, was ihm hinter Péter Gulácsi (16) Rang 2 in der Weiße-Weste-Rangliste einbrachte.[11]
Sein Vertrag in Mönchengladbach läuft bis 2023.[12]
Nationalmannschaft
Sommer spielte für mehrere Jugend-Nationalmannschaften, darunter die Schweizer U16, U17- und U19-Junioren. Sein erstes Länderspiel in der Schweizer U16 war am 26. August 2003 bei einer 0:5-Niederlage gegen Deutschland. Sein erstes Länderspiel in der U17-Mannschaft spielte er am 20. November 2003 bei einem 1:1 im Auswärtsspiel gegen England.
Er qualifizierte sich mit dem Schweizer U21-Nationalteam für die Endrunde der Europameisterschaft 2011 und war in dieser Auswahl Stammtorhüter und Mannschaftskapitän. Sommer blieb an diesem Turnier bis zum Final ohne Gegentor, unterlag dann aber im Endspiel mit seiner Mannschaft gegen Spanien 0:2.
Am 30. Mai 2012 gab Sommer sein Debüt in der A-Nationalmannschaft beim Freundschaftsspiel gegen Rumänien in der Swissporarena in Luzern, das die Schweizer mit 0:1 verloren.[13] Am 13. Mai 2014 wurde er von Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld ins Kader der Schweizer Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien berufen.[14] Er kam als Ersatztorhüter hinter Diego Benaglio nicht zum Einsatz. Seit Benaglios Rücktritt im August 2014 ist Sommer Stammtorwart.[15]
Bei der Fussball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich wurde er auch als Nummer 1 in das Aufgebot der Schweiz aufgenommen. In der Auftaktpartie vereitelte er mehrere gute Chancen des Gegners Albanien und rettete den 1:0-Sieg. Nach zwei Unentschieden gegen Rumänien und Frankreich zog Sommer mit der Schweiz als Gruppenzweiter in den Achtelfinal ein. Dort kam es zum Penaltyschiessen, in dem kein Schuss gehalten wurde, jedoch der Schweizer Spieler Granit Xhaka am Tor vorbei schoss und damit das Ausscheiden der Schweizer besiegelte. Sommer qualifizierte sich mit der schweizerischen Nationalmannschaft für die Fussball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland.
Bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland gehörte er zum Aufgebot der Schweiz. Er wurde in allen Spielen eingesetzt und schied mit der Mannschaft im Achtelfinal aus. Für die Europameisterschaft 2021 wurde er ins Nati-Team berufen und trug im Achtelfinal entscheidend zum Sieg der Schweizer gegen Frankreich bei, indem er im Elfmeterschiessen als einziger den Schuss seines Gegenspielers Mbappé hielt. Im Viertelfinale gegen Spanien kam allerdings wiederum erst im Elfmeterschiessen das Aus.
Titel und Erfolge
Verein
- FC Vaduz
- FC Basel
- Schweizer Meister: 2011, 2012, 2013, 2014
- Schweizer-Cup-Sieger: 2012
- Uhrencup-Sieger: 2011, 2013
Nationalmannschaft
- Finalist bei der U21-Europameisterschaft 2011
- WM-Achtelfinalist: 2014, 2018
- EM-Viertelfinalist: 2021
Auszeichnungen
- Yann Sommer wurde 2016, 2018 und 2021 zum Schweizer Nationalspieler des Jahres gewählt.
- In der Winterpause der Saison 2019/20 wurde Yann Sommer in einer Umfrage des Sportmagazins Kicker unter 239 Bundesligaspielern zum besten Torwart der Hinrunde gewählt.[16]
Privatleben
Sommer war mit der Schauspielerin Sabrina Amali befreundet[17] und ist Vater zweier Kinder.[18]
Literatur
- Yann Sommer im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Weblinks
- Yann Sommer in der Datenbank von weltfussball.de
- Yann Sommer in der Datenbank von transfermarkt.de
- Einsatzstatistiken auf der Website des Schweizerischen Fussballverbands: A-Team, U-21, U-20, U-19, U-18, U-17, U-16, U-15
Einzelnachweise
- FC Basel ist Schweizer Meister. fussball.ch. 25. Mai 2011. Abgerufen am 25. Mai 2011.
- Jetzt hat Basel den Titel auf sicher. football.ch. 29. April 2012. Archiviert vom Original am 16. Oktober 2013. Abgerufen am 23. Mai 2019.
- spot.ch.sportalsports.com: Costanzo: Sommer ist einer der besten Goalies, 5. Februar 2009
- Sommer leihweise zu GC – Colomba zum FCB. FC Basel, 16. Juni 2009, archiviert vom Original am 24. Februar 2014; abgerufen am 4. September 2018.
- Franco Costanzo verlässt den FC Basel - Yann Sommer neuer Stammtorhüter. Yann Sommer, 13. April 2011, abgerufen am 26. Mai 2011.
- Michael Schifferle: Saisonrückblick: Schweiz. Eufa. 2013. Abgerufen am 10. Juni 2013.
- Rudi Wanner: Saisonrückblick: Schweiz. Eufa. 2014. Abgerufen am 9. Juni 2014.
- Josef Zindel: Rotblau: Jahrbuch Saison 2014/2015. FC Basel Marketing AG, 2014, ISBN 978-3-7245-2027-6.
- Borussia Mönchengladbach: Borussia verpflichtet Yann Sommer, 10. März 2014
- Borussia Mönchengladbach: Geduldig die Spitze erklommen, 7. November 2014
- 1. Bundesliga – Die weiße Weste, transfermarkt.de, abgerufen am 29. November 2019
- Borussia Mönchengladbach: Borussia verlängert Vertrag mit Sommer bis 2023, 29. November 2019, abgerufen am 29. November 2019.
- SFV-Auswahl enttäuscht und verliert 0:1 auf NZZ online vom 1. Juni 2012.
- Das 23-Mann-Aufgebot der Schweiz. football.ch. 2014. Abgerufen am 15. Mai 2014.
- Benaglio-Nachfolge: Gladbachs Sommer die Schweizer Nummer eins auf ran.de vom 29. August 2014.
- kicker.de: kicker-Spielerumfrage: Lewandowski bester Feldspieler, Sommer bester Torwart . Abgerufen am 6. Januar 2020.
- www.blick.ch.
- Yann Sommer zum zweiten Mal Vater geworden. In: Zeit online. 18. Juni 2021, abgerufen am 12. September 2021.