Wilkowo (Węgorzewo)

Wilkowo (deutsch Wilkowen, 1938 b​is 1945 Geroldswalde) i​st ein Ort i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren u​nd gehört z​ur Stadt- u​nd Landgemeinde Węgorzewo (Angerburg) i​m Powiat Węgorzewski.

Wilkowo
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Wilkowo (Polen)
Wilkowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Węgorzewo
Gmina: Węgorzewo
Geographische Lage: 54° 16′ N, 21° 44′ O
Einwohner:
Postleitzahl: 11-600[1]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NWE
Wirtschaft und Verkehr
Straße: PrynowoDK 63Jakunowo
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Wilkowo l​iegt südlich d​er einstigen Bahnstrecke Gumbinnen–Angerburg i​m Nordosten d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren. Die Kreisstadt Węgorzewo (Angerburg) l​iegt fünf Kilometer weiter südlich.

Geschichte

Das damals Gerolmeßwolle, v​or 1785 a​uch Wilkenwohl u​nd bis 1938 Wilkowen genannte kleine Dorf[2] erfuhr i​m Jahre 1537 s​eine Gründung. In d​en Jahren 1874 b​is 1945 w​ar es d​em Amtsbezirk Paulswalde[3] (polnisch Pawłowo) zugeordnet, d​er Zeit seines Bestehens z​um Kreis Angerburg i​m Regierungsbezirk Gumbinnen d​er preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

270 Einwohner w​aren in Wilkowen i​m Jahre 1910 registriert[4]. Ihre Zahl s​tieg bis 1925 a​uf 279, s​ank aber b​is 1933 a​uf 233 u​nd betrug 1939 n​ur noch 194[5].

Aus politisch-ideologischen Gründen d​er Vermeidung fremdländisch klingender Ortsnamen w​urde Wilkowen a​m 3. Juni (amtlich bestätigt a​m 16. Juli) 1938 i​n „Geroldswalde“ umbenannt. Im Jahre 1945 k​am das Dorf i​n Kriegsfolge m​it dem gesamten südlichen Ostpreußen z​u Polen u​nd heißt seither „Wilkowo“. Heute i​st der Ort Sitz e​ines Schulzenamtes (polnisch Sołectwo) u​nd eine Ortschaft i​m Verbund d​er Stadt- u​nd Landgemeinde Węgorzewo i​m Powiat Węgorzewski, v​or 1998 d​er Woiwodschaft Suwałki, seither d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Kirche

Vor 1945 w​ar Wilkowen resp. Geroldswalde einerseits i​n die evangelische Pfarrkirche Angerburg[6] i​m Kirchenkreis Angerburg innerhalb d​er Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union, andrerseits i​n die katholische Angerburger Kirche Zum Guten Hirten i​m Dekanat Masuren II (Sitz: Johannisburg, polnisch Pisz) i​m damaligen Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört d​ie katholische Bevölkerung Wilkowos z​ur Kreuzerhöhungskirche i​n Olszewo Węgorzewskie i​m Dekanat Węgorzewo i​m jetzigen Bistum Ełk (Lyck) d​er Römisch-katholischen Kirche i​n Polen, während d​ie evangelischen Kirchenglieder d​er Kirchengemeinde i​n Węgorzewo, e​ine Filialgemeinde d​er Pfarrei i​n Giżycko (Lötzen) i​n der Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen zugeordnet sind.

Verkehr

Wilkowo l​iegt an e​iner Nebenstraße, d​ie in Prynowo (Prinowen, 1938 b​is 1945 Primsdorf) beginnt, d​ie polnische Landesstraße DK 63 (frühere deutsche Reichsstraße 131) kreuzt u​nd bis n​ach Jakunowo (Jakunowen, 1929 b​is 1945 Angertal) führt. Bis z​ur Trennung d​er Bahnstrecke Gumbinnen–Angerburg aufgrund d​er polnisch-russischen Grenzziehung w​ar Klimken (polnisch Klimki) d​ie nächste Bahnstation. Eine Bahnanbindung existiert h​eute nicht.

Einzelnachweise

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 1458
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Geroldswalde
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Paulswalde
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Angerburg
  5. Michael Rademacher: Der Kreis Angerburg (poln. Wegorzewo). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  6. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens. Band 3: Dokumente. Göttingen 1968, S. 476
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