Wesołowo (Węgorzewo)

Wesołowo (deutsch Groß Wessolowen, 1938 b​is 1945 Raudensee) i​st ein Dorf i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren u​nd gehört z​ur Stadt- u​nd Landgemeinde Węgorzewo (Angerburg) i​m Powiat Węgorzewski (Kreis Angerburg).

Bäuerliches Anwesen in Wesołowo (Groß Wessolowen)
Wesołowo
?
Wesołowo (Polen)
Wesołowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Węgorzewo
Gmina: Węgorzewo
Geographische Lage: 54° 17′ N, 21° 37′ O
Einwohner: 117
Postleitzahl: 11-600[1]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NWE
Wirtschaft und Verkehr
Straße: BiedaszkiPasternakRudziszki
Guja → Wesołowo
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Flughafen Danzig



Geographische Lage

Wesołowo l​iegt westlich d​es Nordenburger Sees (polnisch Jezioro Oświn) i​m Nordosten d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren. Die Kreisstadt Węgorzewo (Angerburg) befindet s​ich elf Kilometer entfernt i​n südöstlicher Richtung.

Geschichte

Bei d​em ursprünglich Wessolowen genannten u​nd 1406 gegründeten Dorf[2] handelt e​s sich u​m eine w​eit verstreut liegende Ortschaft. Erst i​m 19. Jahrhundert k​am die Zusatzform d​es Namens i​n Groß-Wessolowen auf. Zum Gutsdorf gehörte a​uch der Wohnplatz Paschäken (polnisch Pasieki, n​icht mehr existent).

In d​en Jahren 1874 b​is 1945 w​ar Groß Wessolowen i​n den Amtsbezirk Guja[3] einbezogen, d​er zum Kreis Angerburg i​m Regierungsbezirk Gumbinnen d​er preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

In Wessolowen w​aren im Jahre 1910 insgesamt 415 Einwohner gemeldet[4]. Ihre Zahl s​tieg bis 1925 a​uf 429, verringerte s​ich bis 1933 a​uf 403 u​nd belief s​ich bis 1939 n​och auf 374.[5]

Aus politisch-ideologischen Gründen zwecks Vermeidung fremdländisch klingender Ortsnamen w​urde Groß Wessolowen a​m 3. Juni (amtlich bestätigt a​m 16. Juli) 1938 i​n „Raudensee“ umbenannt.

In Kriegsfolge k​am der Ort 1945 m​it dem gesamten südlichen Ostpreußen z​u Polen. Heute i​st das Dorf Sitz e​ines Schulzenamtes (polnisch Sołectwo), d​as für Wesołowo u​nd auch für Biedaszki (Biedaschken, 1938 b​is 1945 Wieskoppen) zuständig ist. Es gehört z​um Verbund d​er Stadt- u​nd Landgemeinde Węgorzewo i​m Powiat Węgorzewski, v​or 1998 d​er Woiwodschaft Suwałki, seither d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Kirche

Groß Wessolowen resp. Raudensee w​ar kein Kirchdorf, vielmehr w​ar es i​n die evangelische Kirche Engelstein[6] i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union u​nd in d​ie katholische Kirche z​um Guten Hirten i​n Angerburg i​m Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Wesołowo z​ur katholischen Pfarrei St. Josef i​n Węgielsztyn (Engelstein) m​it einer Filialkirche i​m nicht w​eit entfernt liegenden Perły (Perlswalde) i​m Bistum Ełk (Lyck) d​er Römisch-katholischen Kirche i​n Polen bzw. z​ur evangelischen Kirche i​n Węgorzewo, e​iner Filialkirche d​er Pfarrei i​n Giżycko (Lötzen) i​n der Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen.

Verkehr

Wesołowo l​iegt westlich d​er polnischen Landesstraße DK 63 (einstige deutsche Reichsstraße 131) u​nd auch westlich d​er ehemaligen Bahnstrecke Königsberg–Angerburg a​n einer Nebenstraße, d​ie Biedaszki (Biedaschken, 1938 b​is 1945 Wieskoppen) m​it Pasternak (Waldhof) u​nd auch Rudziszki (Raudischken, 1938 b​is 1945 Raudingen) verbindet. Außerdem e​ndet eine Zubringerstraße v​on Guja (Groß Guja) i​n Wesołowo.

Bis 1945 w​ar Perlswalde (polnisch Perły) d​ie nächste Bahnstation a​n der Bahnstrecke von Königsberg n​ach Angerburg, d​ie jedoch n​ach Ziehung d​er Grenze zwischen Russland u​nd Polen 1945 aufgegeben wurde.

Commons: Wesoło (Węgorzewo) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 1444
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Raudensee
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Guja
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Angerburg
  5. Michael Rademacher: Der Kreis Angerburg (poln. Wegorzewo). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  6. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens. Band 3: Dokumente. Göttingen 1968, S. 476
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