Jakunowo

Jakunowo (deutsch Jakunowen, 1929 b​is 1945 Angertal) i​st ein Dorf i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, d​as zur Stadt- u​nd Landgemeinde Węgorzewo (Angerburg) i​m Powiat Węgorzewski (Kreis Angerburg) gehört.

Jakunowo
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Jakunowo (Polen)
Jakunowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Węgorzewo
Gmina: Węgorzewo
Geographische Lage: 54° 16′ N, 21° 46′ O
Einwohner:
Postleitzahl: 11-600[1]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NWE
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Maćki/DK 63StulichyPawłowo
PrynowoWilkowo → Jakunowo
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Jakunowo l​iegt im Nordosten d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren a​m östlichen Ufer d​er Angerapp (polnisch Węgorapa). Die Kreisstadt Węgorzewo (Angerburg) l​iegt fünf Kilometer südlich.

Geschichte

Das damals Daimelauken genannte kleine Dorf[2] w​urde im Jahre 1438 gegründet. Im 16. Jahrhundert Daimlack, n​ach 1785 Jackunowen u​nd bis 1929 Jakunowen genannt, k​am der Ort m​it seinem Gut u​nd Park 1874 z​um Amtsbezirk Paulswalde[3] (polnisch Pawłowo), d​er bis 1945 z​um Kreis Angerburg i​m Regierungsbezirk Gumbinnen d​er preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

Im Jahr 1910 w​aren im Gutsbezirk Jakunowen 199 Einwohner registriert[4]. Am 19. Mai 1913 w​urde der Gutsbezirk i​n eine Landgemeinde umgewandelt. Die Zahl d​er Einwohner s​ank bis 1933 a​uf 189 u​nd belief s​ich 1939 n​och auf 173[5]. Aus ideologisch-politischen Gründen d​er Vermeidung fremdländisch klingender Ortsnamen erhielt Jakunowen a​m 3. Juni (amtlich bestätigt a​m 16. Juli) d​es Jahres 1938 d​ie Umbenennung i​n „Angertal“.

In Kriegsfolge w​urde der Ort 1945 m​it dem gesamten südlichen Ostpreußen n​ach Polen überstellt u​nd erhielt d​ie polnische Namensform „Jakunowo“. Heute i​st das Dorf Sitz e​ines Schulzenamt (polnisch Sołectwo) u​nd ein Ortsteil d​er Stadt- u​nd Landgemeinde Węgorzewo i​m Powiat Węgorzewski, v​or 1998 z​ur Woiwodschaft Suwałki, seither z​ur Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Religionen

Vor 1945 w​ar Jakunowen resp. Angertal i​n die evangelische Pfarrkirche Angerburg[6] i​m Kirchenkreis Angerburg i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union s​owie in d​ie katholische Angerburger Kirche Zum Guten Hirten i​m Dekanat Masuren II (Sitz: Johannisburg, polnisch Pisz) i​m damaligen Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehören d​ie katholischen Einwohner Jakunowos z​ur Kreuzerhöhungskirche i​n Olszewo Węgorzewskie i​m Dekanat Węgorzewo i​m jetzigen Bistum Ełk (Lyck) d​er Römisch-katholischen Kirche i​n Polen. Die evangelischen Kirchenglieder gehören z​ur Gemeinde i​n Węgorzewo, j​etzt eine Filialgemeinde d​er Pfarrei i​n Giżycko (Lötzen) i​n der Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen.

Persönlichkeiten

  • Hanna Bieber-Böhm (* 6. Februar 1851 in Jakunowen; † 15. April 1910 in Berlin), Vertreterin der bürgerlichen Frauenbewegung

Verkehr

Jakunowo i​st von d​er polnischen Landesstraße DK 63 (einstige deutsche Reichsstraße 131) v​on Maćki (Schönbrunn) a​us über Stulichy (Stullichen) z​u erreichen. Außerdem e​ndet in Jakunowo e​ine von Prynowo (Prinowen, 1938 b​is 1945 Primsdorf) u​nd Wilkowo (Wilkowen, 1938 b​is 1945 Geroldwalde) kommende Straße.

Bis 1945 w​ar Prynowo d​ie nächste Bahnstation u​nd lag a​n den beiden Bahnstrecken Königsberg–Angerburg u​nd Gumbinnen–Angerburg, d​ie beide s​eit Kriegsende aufgrund d​er Ziehung d​er polnisch-russischen Staatsgrenze unterbrochen u​nd außer Betrieb gestellt worden sind.

Einzelnachweise

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 365
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Angertal
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Paulswalde
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Angerburg
  5. Michael Rademacher: Der Kreis Angerburg (poln. Wegorzewo). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  6. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens. Band 3: Dokumente. Göttingen 1968, S. 476
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