Werleshausen
Werleshausen ist ein Stadtteil von Witzenhausen im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis. Die erste urkundliche Erwähnung war im Jahr 876 n. Chr. Werleshausen ist Teil des Kirschenanbaugebietes rund um Witzenhausen.
Werleshausen Stadt Witzenhausen | ||
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Höhe: | 140 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,28 km²[1] | |
Einwohner: | 404 (Dez. 2015)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 64 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 | |
Postleitzahl: | 37214 | |
Vorwahl: | 05542 | |
Lage von Werleshausen in Hessen | ||
Werleshausen 2006 |
Geographie
Werleshausen liegt in der Nähe des Dreiländerecks Hessen-Thüringen-Niedersachsen am Westrand des Eichsfeldes, an der Werra und der Eisenbahnstrecke Göttingen – Neu-Eichenberg – Bebra – Fulda (Siehe: Bahnstrecke Bebra–Göttingen).
Über die Bundesstraßen 27 (Göttingen – Eschwege) und 80 (Hann. Münden – Heilbad Heiligenstadt) ist das Dorf an das übergeordnete Straßennetz angebunden. Im etwa 15 km entfernten Friedland (Autobahndreieck Drammetal) besteht Anschluss an die Bundesautobahn 7 und die A 38 (Göttingen – Friedland – Heiligenstadt – Halle).
Geschichte
Überblick
Jahr | Ereignis |
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876 | Erste urkundliche Erwähnung durch König Ludwig den Deutschen auf einer Reichsversammlung in Ingelheim |
1357 | Zugehörigkeit zum Gericht Hanstein bis 1857; Ausübung der Lehnshoheit unter anderem in „Wedirodishusen“ |
1415 | Erbauung des Ludwigsteins durch Landgraf Ludwig I. von Hessen mit dem Ziel, die Handelsstraßen vor den Überfällen der Hansteiner zu schützen |
1556 / 1565 | Neubau des schlossähnlichen Herrenhauses im Renaissance-Stil des damaligen Ritterguts Werleshausen durch Merten von Hanstein und seiner Frau Margret von der Hauben (auf Grundmauern des 12./13. Jahrhunderts). Das Herrenhaus ist weit über die Werra hinaus bekannt als bauliches Erkennungszeichen von Werleshausen. |
1803 | Das Eichsfeld und damit Werleshausen fällt an das Königreich Preußen |
1803 | Neubau der Kirche – 1805 |
1815 | Festlegung auf dem Wiener Kongress: Der Landkreis Heiligenstadt gehört zum Königreich Preußen, Provinz Sachsen, Regierungsbezirk Erfurt |
1870 | bis 1875 Bau der Eisenbahnlinie Göttingen – Bebra durch die Gemarkung Werleshausen |
1880 | Bau der ersten Werrabrücke |
1945 | Nach der Erklärung von Jalta besetzen sowjetische Truppen ganz Thüringen |
1945 | Wanfrieder Abkommen: Wegen der Eisenbahnlinie werden Werleshausen und Neuseesen dem Kreis Witzenhausen, amerikanische Besatzungszone, angegliedert |
1961 | bis 1965 Bau der B 27-Werrabrücke im Unterfeld |
1971 | Im Rahmen der Gebietsreform am 31. Dezember Eingliederung in die Stadt Witzenhausen[3] |
1981 | Beginn der Dorferneuerung |
1989 | bis 1990 Öffnung der Grenze auf dem Weg zur Burg Hanstein und nach Lindewerra |
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1648 | 1834 | 1852 | 1860 | 1875 | 1905 | 1925 | 1939 | 1950 | 1961 | 1970 | 1975 | 2005 |
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Einwohner | 512 | 485 | 461 | 478 | 383 | 398 | 382 | 360 | 643 | 509 | 551 | 495 | 503 |
Politik
Derzeitiger Ortsvorsteher ist Peter Rode.
Sehenswürdigkeiten
- Ev. Dorfkirche, erbaut 1803–1806, mit seltener Altarwand mit Kanzel
- Historische Fachwerkbauten im Ortskern
- Historischer Dorfanger, vormals auch als Thingplatz genutzt
- Gutshof (ehemaliges Rittergut Werleshausen) mit schlossgleichem Herrenhaus
- klassizistisches Denkmal des Steinmetz- und Eisenbahnbrücken-Baumeisters Christian Barth (1833–1893) auf dem Friedhof für drei seiner Kinder
- die nahe gelegene Burg Ludwigstein
- die nahe gelegene Burg Hanstein
- die nahe gelegene Teufelskanzel bei Lindewerra
- Dorfansicht
- Werrahochwasser 2011 bei Werleshausen
- Herrenhaus im ehemaligen Rittergut (Gutshof)
- Kirschblüte
Persönlichkeiten
Personen mit Verbindung zum Ort
- Hermann von Christen (1841–1919), Reichstagsabgeordneter
- Fritz von Christen (1872–1953), Landrat
- Walter von Christen (1874–1944), Verwaltungsjurist
Einzelnachweise
- Werleshausen, Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 17. Dezember 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Stadtteil Werleshausen im Internetauftritt der Stadt Witzenhausen, abgerufen im Oktober 2018.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 410.
Weblinks
- Stadtteil Werleshausen im Internetauftritt der Stadt Witzenhausen.
- Werleshausen, Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Werleshausen In: Hessische Bibliographie[1]
- Website des „Wander- und Kulturverein Werleshausen e.V.“ zum Ort
- Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!