Neuseesen

Neuseesen ist ein Stadtteil von Witzenhausen im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis. In der Nähe liegt die überregional bekannte Burg Hanstein.

Neuseesen
Höhe: 198 m ü. NHN
Fläche: 2,18 km²[1]
Einwohner: 76 (Dez. 2015)[2]
Bevölkerungsdichte: 35 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 37214
Vorwahl: 05542
Neuseesen (Hessen)

Lage von Neuseesen in Hessen

Neuseesen
Neuseesen

Geographie

Neuseesen liegt in der Nähe des Dreiländerecks Hessen–ThüringenNiedersachsen ungefähr 4 km östlich Witzenhausen und 18 km nordwestlich von der Kreisstadt Eschwege im Tal des Siesterbaches, einem rechten Zufluss der Werra. Eingerahmt wird die Ortslage von Bergen der Neuseesen-Werleshäuser Höhen, wie dem Winterberg (375 m) im Osten, dem Witzgenstein (336,3 m) im Westen und der Stürzliede (354,2 m) und dem angrenzenden Stürzlieder Berg im Norden. Unmittelbare Nachbarorte sind Werleshausen im Süden, Unterrieden im Westen und das thüringische Bornhagen mit der Burg Hanstein im Osten.

Verkehr

Über die in der Nähe vorbeiführenden Bundesstraßen 27 (Göttingen–Eschwege) und 80 (Hann. MündenHeiligenstadt) ist das Dorf an das übergeordnete Straßennetz angebunden. Im etwa 15 km entfernten Friedland (Autobahndreieck Drammetal) besteht Anschluss an die Bundesautobahn 7 und die A 38 (Göttingen–Friedland–Heiligenstadt–Halle). Die Eisenbahnstrecke Göttingen–Bebra führt mit dem Bebenroth-Tunnel südwestlich am Ort vorbei.

Geschichte

Neuseesen ist ein altes Eichsfelder Dorf, das eng mit der nahe liegenden Burg Hanstein verbunden ist.[3] 1318 wird der Ort erstmals als Nuwezezen schriftlich erwähnt. Ab dem 14. Jahrhundert verpfändet der Mainzer Erzbischof das Dorf an die Herren von Hanstein, 1535 kündigt Erzbischof Albrecht von Mainz den von Hanstein die Verpfändung. Bis 1849 war der Ort Zubehör des Gesamtgerichts von Hanstein.[1] Eine sichere Zuordnung der mittelalterlichen Urkunden zum hiesigen Ort ist wegen der Namensähnlichkeit mit der Wüstung (Ober)Neuseesen bei Uder schwierig.

Die evangelische Kirche ist ein Saalbau mit dreiseitigem Chorschluss, einer Flachdecke und einem Dachreiter. Sie besteht aus älteren Teilen, auf die ein Stein mit der Jahreszahl 1566 und dem Wappen der Familie von Hanstein verweist, sowie jüngeren, hier besonders eine Erweiterung nach Westen, die durch das auf 1841 datierte Portal zeitlich einzuordnen sind. Die Kanzel stammt vermutlich aus dem 18. Jahrhundert. 1883 wurde eine Glocke von den Glockengießern Ulrich in Apolda gegossen.[4] Kirchengemeindlich wurde Neuseesen ab 1945 vorläufig von der EKKW verwaltet, 1974 durch vertraglichen Tausch in diese eingegliedert.[5] Damit gehörte die Kirchengemeinde dem Kirchenkreis Witzenhausen an, seit 2020 dem Kirchenkreis Werra-Meißner.

Das Dorf gehörte zum Landkreis Heiligenstadt, Regierungsbezirk Erfurt, Provinz Sachsen, Königreich Preußen. 1945 wurden Neuseesen und das benachbarte Werleshausen im Rahmen des Wanfrieder Abkommens dem ehemaligen Landkreis Witzenhausen (Bundesland Hessen) zugeschlagen. Im Rahmen der Gebietsreform wurde Neuseesen am 31. Dezember 1971 in die Stadt Witzenhausen eingegliedert.[6]

Einwohnerentwicklung

Neuseesen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 1970
Jahr  Einwohner
1834
 
136
1840
 
142
1846
 
147
1852
 
117
1858
 
140
1864
 
108
1871
 
96
1875
 
99
1885
 
108
1895
 
94
1905
 
115
1910
 
114
1925
 
115
1939
 
103
1946
 
177
1950
 
160
1956
 
134
1961
 
124
1967
 
110
1970
 
103
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]

Religionszugehörigkeit

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

 1961:96 evangelische (= 77,42 %), 28 katholische (= 22,58 %) Einwohner

Einzelnachweise

  1. Neuseesen, Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 29. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Stadtteil Neuseesen im Internetauftritt der Stadt Witzenhausen, abgerufen im Oktober 2017.
  3. Burg Hanstein. In: www.burghanstein.de. Heimatverein Hanstein/Bornhagen e.V. Abgerufen im November 2018.
  4. „Neuseesen, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/6529> (Stand: 27. November 2019)
  5. Werner Wölbing: Handbuch der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Kassel 1994, S. 810.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 410.
Commons: Neuseesen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!
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