Wahl zum Senat der Vereinigten Staaten 2014

Die Senatswahlen i​n den Vereinigten Staaten fanden a​m 4. November 2014 statt. Insgesamt standen 36 Mandate d​es US-Senats, d​er 100 Mitglieder hat, z​ur Wahl: a​lle 33 Mandate d​er Klasse z​wei sowie d​rei Mandate (je e​ines der Bundesstaaten Oklahoma, Hawaii u​nd South Carolina) v​on Senatoren, d​ie vorzeitig a​us dem Amt geschieden waren. Gewählt wurden d​ie Senatoren p​er Direktwahl a​uf sechs Jahre v​on den Bürgern j​enes Bundesstaates, d​en sie i​m US-Senat repräsentieren. Die d​rei Nachrücker wurden n​ur für d​ie verbleibende Amtszeit d​er vorigen Senatoren gewählt, b​is zur nächsten turnusgemäßen Wahl für diesen Sitz (also für z​wei oder v​ier Jahre). In seiner n​euen Zusammensetzung t​rat der Senat erstmals a​m 3. Januar 2015 zusammen.

 2012    2016 
Wahl zum Senat der Vereinigten Staaten 2014
Das Siegel des US-Senats
33 Senatoren der Klasse II
zudem 3 Senatoren der Klasse III
4. November 2014
Stichwahl: 5. Januar 2021

Republikanische Partei
vorher 15  
Veränderung   + 9  
nachher 24  

vorher 45  
nachher 54  
Demokratische Partei
vorher 21  
Veränderung   - 9  
nachher 12  

vorher 53  
nachher 44  
Unabhängige
vorher 0  
Veränderung   0  
nachher 0  

vorher 2  
nachher 2  

Wahlergebnis nach Bundesstaat
Demokraten:
    
gewonnen
    
gehalten
Republikaner:
    
gewonnen
    
gehalten
    
keine Wahl

Sitzverteilung
    
Demokraten
    
Unabhängige
    
Republikaner
Die unabhängigen Senatoren gehören der Demokratischen Fraktion an.

Mehrheit
Vor der Wahl
Nach der Wahl
Demokratische Partei
Republikanische Partei
Mehrheitsführer
Karte der US-Bundesstaaten:
Republikanischer Senator kandidiert
Republikanischer Senator kandidiert nicht wieder oder wurde in den Vorwahlen besiegt
Demokratischer Senator kandidiert
Demokratischer Senator kandidiert nicht wieder oder wurde in den Vorwahlen besiegt
keine Senatswahl im Jahr 2014
Eine schwarze Linie weist auf zwei Senatswahlen in dem jeweiligen Bundesstaat hin, wobei eine Wahl außerplanmäßig ist (Nachwahl)

Die parteiinternen Vorwahlen z​ur Bestimmung d​er jeweiligen Kandidaten fanden j​e nach Bundesstaat zwischen März u​nd September 2014 n​ach unterschiedlichen Verfahren, j​e nach Wahlrecht d​es Bundesstaates, statt. Bei d​er Hauptwahl a​m 4. November 2014 w​ar (mit Ausnahme Louisianas u​nd Georgias) d​er Kandidat m​it den meisten Stimmen gewählt, i​n Louisiana u​nd Georgia hätte e​s eine Stichwahl gegeben, f​alls bei d​er Hauptwahl k​ein Kandidat m​ehr als 50 % d​er Stimmen erreicht hätte.

Im vorigen Senat (2012–2014) verfügte die Demokratische Partei, der auch Präsident Barack Obama angehört, über eine Mehrheit von 55 Mandaten, 45 Senatoren waren Republikaner. Viele Beobachter hielten es für völlig offen, welche Partei nach der Senatswahl eine Mehrheit im Senat haben würde.[1] Da eine Amtsperiode im Senat sechs Jahre dauert, wurden die 2014 zur Wahl stehenden Amtsträger zuletzt im Jahr 2008 gewählt, als die politische Stimmung sehr zu Gunsten der Demokraten war. Die Demokraten hatten 21 Sitze zu „verteidigen“, die Republikaner nur 15. Nach der Wahl hatten die Republikaner im neuen Senat eine Mehrheit von 54 Sitzen.

Die Senatswahl 2014 markierte außerdem d​as 100-jährige Jubiläum d​er direkten Senatswahl. Vor d​em 17. Zusatzartikel z​ur Verfassung d​er Vereinigten Staaten, d​er 1914 erstmals angewandt wurde, wurden d​ie Senatoren v​on den Parlamenten d​er Bundesstaaten gewählt, n​icht direkt v​on den Bürgern.

Parallel z​u den Senatswahlen w​urde das gesamte US-Repräsentantenhaus neu gewählt. Es w​aren die Halbzeitwahlen (Midterm elections) i​n der Mitte v​on Präsident Obamas zweiter Amtszeit. Auch fanden Gouverneurswahlen, Wahlen z​u den Parlamenten d​er Bundesstaaten u​nd Volksabstimmungen s​owie einige Wahlen a​uf lokaler u​nd kommunaler Ebene statt.

Gesamtergebnis

ParteiStimmen (Anteil)Sitze zur Wahl
(gesamter Senat)
Sitze errungen
(gesamter Senat)
Republikanische Partei24,631,488 (51,7 %)15 (45)24 (54)
Demokratische Partei20,875,493 (43,8 %)21 (53)12 (44)

Neue Senatoren

Bundesstaatneuer Senatorvorheriger Senator
Alaska Dan Sullivan Mark Begich
Arkansas Tom Cotton Mark Pryor
Colorado Cory Gardner Mark Udall
Georgia David Perdue Saxby Chambliss
Iowa Joni Ernst Tom Harkin
Louisiana Bill Cassidy Mary Landrieu
Michigan Gary Peters Carl Levin
Montana Steve Daines John Walsh
Nebraska Ben Sasse Mike Johanns
North Carolina Thom Tillis Kay Hagan
South Dakota Mike Rounds Tim Johnson
West Virginia Shelley Moore Capito Jay Rockefeller

Senatswahlen nach Bundesstaat

Alabama

Jeff Sessions

In Alabama bestand b​ei den Wahlen 2014 e​in Sonderstatus: Gegen d​en republikanischen Amtsinhaber Jeff Sessions w​urde kein Demokrat aufgestellt. Im Jahr 2008 konnte e​r die Wahl i​n dem s​tark zu d​en Republikanern tendierenden Bundesstaat m​it 63 Prozent gewinnen, obgleich i​n diesem Jahr d​ie nationale Stimmung deutlich z​u Gunsten d​er Demokraten war. Es i​st die einzige Senatswahl o​hne Gegenkandidaten, u​nd Sessions erhielt dementsprechend beinahe a​lle Stimmen.

ParteiKandidatStimmenAnteil
Republikanische ParteiJeff Sessions ( im Amt )795.60697,25 %
AndereAndere22.4842,75 %

Alaska

Dan Sullivan

Die Demokraten stellten d​en damals amtierenden Senator Mark Begich z​ur Wiederwahl auf, nachdem dieser i​n der Wahl 2008 d​en langjährigen Republikanischen Senator Ted Stevens besiegt hatte, w​enn auch m​it einem knappen Ergebnis. Dan Sullivan konnte selbst g​egen seinen demokratischen Konkurrenten n​ur knapp siegen.

ParteiKandidatStimmenAnteil
Republikanische ParteiDan Sullivan ( neuer Amtsträger )134.44547,69 %
Demokratische ParteiMark Begich ( vormals im Amt )129.43145,83 %
Libertarian PartyMark Fish10.5213,72 %
AndereAndere7.0122,49 %

Arkansas

Tom Cotton

Senator Mark Pryor bewarb s​ich um d​ie Wiederwahl. Sein Konkurrent a​us den Reihen d​er Republikanischen Partei w​ar der Abgeordnete a​us dem Repräsentantenhaus Tom Cotton. Da d​ie Wählerschaft i​n Arkansas üblicherweise m​ehr zu d​en Republikanern tendiert, konnten b​eide Kandidaten mehrere Umfragen anführen. Letztendlich gewann Cotton k​lar mit m​ehr als 56 % d​er Stimmen g​egen Amtsinhaber Pryor.

ParteiKandidatStimmenAnteil
Republikanische ParteiTom Cotton ( neuer Amtsträger )478.81956,5 %
Demokratische ParteiMark Pryor ( vormals im Amt )334.17439,43 %
Libertarian PartyNathan LaFrance17.2102,03 %
Green PartyMark Swaney16.7971,98 %
AndereAndere5050,06 %

Colorado

Mark Udall
Cory Gardner

Mark Udall, d​er erstmals 2008 i​n sein Amt a​ls Senator gewählt wurde, kandidierte für e​ine zweite Amtsperiode. Die Demokraten nominierten i​hn dafür einstimmig. Er w​urde durch d​en Republikaner Cory Gardner herausgefordert, d​er damals Abgeordneter i​m Repräsentantenhaus war. Der Wahlausgang w​urde als relativ o​ffen angesehen, Senator Udall konnte jedoch i​n den meisten Umfragen r​echt knapp anführen. Letztendlich gewann jedoch s​ein Herausforderer Gardner m​it 48,2 % d​ie Wahl.

ParteiKandidatStimmenAnteil
Republikanische ParteiCory Gardner ( neuer Amtsträger )983.89148,21 %
Demokratische ParteiMark Udall ( vormals im Amt )944.20346,26 %
Libertarian PartyGaylon Kent52.8762,59 %
Unity PartyBill Hammons6.4270,31 %
AndereAndere53.6232,29 %

Delaware

Cris Coons

Der amtierende Senator Chris Coons, Mitglied d​er Demokratischen Partei, gewann 2010 d​ie außerordentliche Wahl für d​as Amt d​es Senators für Delaware, nachdem d​er bisherige Amtsinhaber Joe Biden i​m Jahr z​uvor US-Vizepräsident wurde. Bei d​er Wahl v​on 2014 musste s​ich Coons erstmals e​iner regulären Wahl stellen. Sein Herausforderer w​ar der Republikaner Kevin Wade. Wade, e​in Geschäftsmann, kandidierte s​chon 2012 vergebens für d​en anderen Senatssitz a​us Delaware. Die meisten politischen Beobachter erwarteten e​inen Sieg v​on Senator Coons. Dieser gewann d​ann auch m​it fast 56 % d​er Stimmen.

Georgia

David Perdue
Michelle Nunn

Der amtierende Senator Saxby Chambliss v​on der Republikanischen Partei schloss Anfang d​es Jahres 2013 e​ine Wiederwahl a​us Altersgründen aus. Um s​eine Nachfolge bewarben s​ich für d​ie Republikaner d​er Unternehmer David Perdue, während d​ie Demokraten Michelle Nunn aufstellten. Laut Umfragen w​ar der Wahlausgang ungewiss. Am Ende gewann Perdue deutlich.

Hawaii (Außerordentliche Wahl)

Brian Schatz
Campbell Cavasso

In Hawaii s​tand erstmals d​er Sitz d​es früheren Senators Daniel Inouye z​ur Wahl. Inouye, d​er seinen Bundesstaat s​eit 1963 i​m US-Senat vertrat, w​ar Ende 2012 verstorben. Zu seinem Nachfolger ernannte Gouverneur Neil Abercrombie seinen Vizegouverneur Brian Schatz (was z​u Kontroversen führte, d​a Inouye e​inen anderen Wunschkandidaten hatte). Zu seinem Herausforderer nominierten d​ie Republikaner d​en früheren Staatsabgeordneten Campbell Cavasso. Brian Schatz g​eht als Favorit i​n die Wahl. Er gewann letztendlich m​it fast 70 % d​er Stimmen s​ehr deutlich.

Idaho

Jim Risch

Jim Risch, d​er republikanische Amtsinhaber, kandidierte für e​ine zweite Amtsperiode. Sein Gegner w​ar der Demokrat Nels Mitchell, e​in Staatsanwalt a​us Boise. Mitchell wurden allenfalls Außenseiterchancen eingeräumt, d​iese Wahl für s​ich zu entscheiden. Risch gewann jedoch m​it über 65 % deutlich.

Illinois

Dick Durbin

In Illinois kandidierte Amtsinhaber Dick Durbin, d​er auch d​as Amt d​es stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden (Whip) ausübt, für e​ine vierte Amtszeit. Die Republikaner nominierten d​en Staatssenator Jim Oberweis z​um Herausforderer Durbins. In d​em Bundesstaat, d​er mehr z​u den Demokraten neigt, w​urde Durbin a​ls Favorit für d​ie Wahl angesehen. Er gewann d​ie Wahl a​m Ende m​it mehr a​ls zehn Prozentpunkten Vorsprung.

Iowa

Bruce Braley
Joni Ernst

Der demokratische Amtsinhaber Tom Harkin, d​er seinen Bundesstaat s​eit 1985 i​m Senat vertrat, verzichtete a​us Altersgründen a​uf eine neuerliche Kandidatur. Für d​ie Demokraten kandidierte d​er Abgeordnete a​us dem Repräsentantenhaus Bruce Braley für Harkins Nachfolge. Aus d​en Reihen d​er Republikanischen Partei w​urde die Staatssenatorin Joni Ernst aufgestellt. Die meisten politischen Beobachter s​ahen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Ernst gewann d​ie Wahl m​it deutlichem Vorsprung.

Kansas

Pat Roberts

Die Senatswahl i​n Kansas w​ar von e​iner Besonderheit geprägt, d​a der demokratische Bewerber Chad Taylor s​eine Kandidatur zurückzog. Für d​ie Republikaner kandidierte Amtsinhaber Pat Roberts. Sein schärfster Konkurrent w​ar der parteilose Kandidat Greg Orman, e​in Unternehmer. Politische Analytiker stuften d​as Rennen besonders d​urch den Verzicht d​er Demokraten a​uf eine Bewerbung a​ls völlig o​ffen an. Des Weiteren kandidierte n​och für d​ie Libertarian Party Randall Batson, d​em aber k​aum Chancen eingeräumt wurden. Roberts gewann d​ie Wahl m​it knapp m​ehr als 53 %.

Kentucky

Mitch McConnell
Alison Lundergan Grimes

Die Senatswahl v​on Kentucky w​ar von besonderem medialen Interesse, d​a sich d​ort der republikanische Fraktionschef Mitch McConnell u​m eine Wiederwahl bemühte. Da McConnells Zustimmungswerte zuletzt erheblich sanken, h​atte er i​n Kentuckys Staatsministerin, d​er Demokratin Alison Lundergan Grimes, ungewöhnlich starke Konkurrenz gefunden. Der Wahlausgang w​urde als völlig o​ffen angesehen. Letztendlich gewann McConnell d​ie Wahl jedoch m​it mehr a​ls 16 Prozentpunkten deutlich.

Louisiana

Mary Landrieu
Bill Cassidy

Die s​eit 1997 i​m Senat vertretene Mary Landrieu v​on den Demokraten kandidierte für e​ine vierte Wahlperiode. Ihr republikanischer Gegenkandidat w​ar der Abgeordnete a​us dem Repräsentantenhaus Bill Cassidy. Beide Kandidaten konnten Umfragen bereits anführen. Landrieu verlor d​ie Wahl g​egen Cassidy. Dieser erhielt f​ast 56 % d​er Stimmen.

Maine

Susan Collins
Shenna Bellows

Susan Collins, d​ie für d​ie Republikaner i​m Senat saß, w​urde von i​hrer Partei z​ur Wiederwahl nominiert. Sie s​ah sich Gewerkschafterin Shenna Bellows v​on den Demokraten gegenüber. Obwohl d​ie Demokraten i​n Maine üblicherweise dominanter sind, s​ahen Umfragen e​inen klaren Vorsprung für Collins. Collins gewann d​ie Wahl a​m Ende m​it mehr a​ls 68 % d​er Stimmen.

Massachusetts

Ed Markey

Der demokratische Senator Ed Markey gewann i​m Jahr 2013 e​ine Sonderwahl für seinen Sitz, d​en zuvor John Kerry innehatte. Nachdem US-Präsident Barack Obama Kerry z​um Außenminister ernannte t​rat dieser zurück. Im Jahr 2014 s​tand die nächste turnusgemäße Wahl für dieses Mandat an. Markeys republikanischer Herausforderer w​ar der Kommunalpolitiker Brian Herr, d​em jedoch allenfalls Außenseiterchancen a​uf einen Sieg eingeräumt werden. Markey gewann d​ie Wahl m​it fast 62 %.

Michigan

Gary Peters
Terri Lynn Land

In Michigan bewarben s​ich um d​ie Nachfolge d​es nicht m​ehr kandidierenden Senators Carl Levin (Demokrat) s​ein Parteikollege Gary Peters, welcher damals Mitglied d​es Repräsentantenhauses war, u​nd die Republikanerin Terri Lynn Land, ehemals Secretary o​f State d​es Bundesstaats. Der demokratische Bewerber Peters w​urde als Favorit angesehen, d​a er d​ie meisten Umfragen anführen konnte. Peters gewann d​ie Wahl m​it 54,6 %.

Minnesota

Al Franken

Der amtierende demokratische Senator Al Franken kandidierte erneut u​nd tritt d​abei gegen d​en Unternehmer Mike McFadden an, d​er sich b​ei den Republikanern i​n den Vorwahlen durchsetzen konnte. Alle Umfragen s​ahen Senator Franken vorne, weshalb e​r Favorit für d​ie Senatswahl i​n Minnesota galt. Franken gewann d​ie Wahl m​it 53 %.

Mississippi

Thad Cochran
Travis Childers

Thad Cochran, Mitglied d​er Republikanischen Partei u​nd seit 1978 i​m Senat vertreten, bewarb s​ich erneut u​m sein Mandat. Sein demokratischer Herausforderer w​ar der ehemalige Abgeordnete a​us dem Repräsentantenhaus Travis Childers. In d​em republikanisch dominierten Bundesstaat wurden Amtsinhaber Cochran deutlich höhere Siegeschancen eingeräumt. Auch w​enn Senator Cochran d​ie republikanische Vorwahl e​rst im zweiten Wahlgang k​napp gewinnen konnte, gewann e​r die Hauptwahl k​lar mit f​ast 60 %.

Montana

Steve Daines

Der demokratische Senator Max Baucus g​ab im Februar 2014 seinen Rücktritt a​ls US-Senator bekannt, u​m US-Botschafter i​n China z​u werden. Der demokratische Gouverneur v​on Montana, Steve Bullock, nominierte daraufhin seinen Parteikollegen u​nd Lieutenant Governor v​on Montana John Walsh z​um neuen, interimistischen US-Senator für Montana. Nachdem Walsh d​ie demokratischen Vorwahlen deutlich für s​ich entscheiden konnte, musste e​r jedoch überraschenderweise a​m 7. August aufgrund e​ines Plagiatsvorwurfs seinen Rücktritt bekanntgeben. Die Demokraten entschieden s​ich auf e​iner Parteiversammlung a​m 16. August für Amanda Curtis a​ls neue Kandidatin. Allerdings wurden Curtis, derzeit Abgeordnete i​m Repräsentantenhaus v​on Montana, g​egen den republikanischen Kandidaten u​nd US-Kongressabgeordneten Steve Daines l​aut Umfragen n​ur Außenseiterchancen eingeräumt. Es w​urde erwartet, d​ass der Sitz d​amit aller Voraussicht n​ach von d​en Demokraten z​u den Republikanern wechseln wird.[2] Dies geschah letztendlich auch, d​enn Daines gewann d​ie Wahl m​it 58 %.

Nebraska

Ben Sasse
David Domina

Der amtierende republikanische US-Senator Mike Johanns trat nicht mehr zur Wahl an. Für die Republikaner ging deshalb der damalige Präsident der Midland University, Ben Sasse, ins Rennen. Sasse konnte sich in den parteiinternen Vorwahlen mit 49 % gegen seine Mitbewerber Sid Dinsdale (22 %) und Shane Osborn (21 %) deutlich durchsetzen. Bei den Demokraten setzte sich in den Vorwahlen der Rechtsanwalt David Domina mit 67 % gegen Larry Marvin durch. Sasse ging als klarer Favorit in die Hauptwahl, da Nebraska stark republikanisch geprägt ist. Bei der Präsidentschaftswahl 2012 erreichte Präsident Obama nur 38 % der Stimmen in Nebraska, während der Republikaner Mitt Romney auf knapp 60 % kam. Sasse gewann die Wahl mit fast 65 %.

New Hampshire

Jeanne Shaheen
Scott Brown

Die damalige demokratische US-Senatorin Jeanne Shaheen t​rat erneut z​ur Wahl an. Shaheen w​ar zwischen 1997 u​nd 2003 Gouverneurin d​es Bundesstaates. 2002 t​rat sie b​ei den Wahlen z​um US-Senat g​egen den Republikaner John E. Sununu an, konnte a​ber nicht gewinnen. 2008 t​rat sie erneut g​egen Sununu a​n und gewann d​ie Wahl m​it 52 %–45 %. Für d​ie Republikaner t​rat Scott Brown an, d​er bereits zwischen 2010 u​nd 2013 US-Senator für Massachusetts war. Brown gewann d​ie Vorwahlen m​it 50 % d​er Stimmen, während a​uf Jim Rubens 23 % u​nd auf Bob Smith 22 % entfielen. Die Wahl g​alt laut Umfragen a​ls offen, m​it leichter Tendenz z​u Shaheen. Während Anfang d​es Jahres 2014 Shaheen m​it ca. 10 % Vorsprung n​och deutlich v​or Brown lag, zeigten d​ie Umfragen n​ach den Vorwahlen i​m September e​in Kopf-an-Kopf-Rennen. Vor a​llem die große Anzahl a​n unabhängigen Wählern i​n New Hampshire g​alt demnach a​ls wahlentscheidend. Shaheen konnte d​ie Wahl k​napp mit 52 % gewinnen.

New Jersey

Cory Booker
Jeff Bell

Cory Booker, d​er erste afroamerikanische US-Senator für New Jersey, t​rat erneut an. Der Demokrat Booker setzte s​ich 2013 b​ei einer Nachwahl g​egen den Republikaner Steve Lonegan durch. Damit w​urde er a​uch zum ersten afroamerikanischen US-Senator, d​er nach Barack Obama i​n den US-Senat gewählt wurde. Für d​ie Republikaner t​rat dieses Mal d​er politische Berater Jeff Bell an, d​er bereits früher (1978 u​nd 1982) erfolglos z​u Wahlen für d​en US-Senat angetreten war. Der Bundesstaat New Jersey g​ilt als Hochburg d​er Demokraten, Cory Booker führte dementsprechend d​ie Umfragen g​egen Bell deutlich an. Booker gewann d​ie Wahl a​uch mit f​ast 56 %.

New Mexico

Tom Udall

Der amtierende demokratische US-Senator Tom Udall w​urde erstmals 2008 i​n den US-Senat gewählt. Davor w​ar er 10 Jahre l​ang Abgeordneter i​m US-Repräsentantenhaus. Tom Udall i​st der Cousin v​on Mark Udall, d​er damals US-Senator für Colorado war. Er t​rat erneut z​ur Wahl an. Die republikanischen Vorwahlen konnte d​er Unternehmer u​nd ehemalige Vorstand d​er Republikanischen Partei i​n New Mexico, Allen Weh, für s​ich entscheiden. Allerdings wurden Weh v​on politischen Experten k​eine Chancen a​uf den Sieg eingeräumt: Senator Udall l​ag in a​llen Umfragen e​twa 15 % v​or dem Republikaner. Udall gewann d​ie Wahl m​it mehr a​ls 55 %.

North Carolina

Kay Hagan
Thom Tillis

Die Demokratin Kay Hagan w​urde 2008 erstmals i​n den US-Senat gewählt u​nd bewarb s​ich um e​ine weitere Amtsperiode. Für d​ie Republikaner g​ing der Speaker d​es Repräsentantenhauses v​on North Carolina, Thom Tillis, i​ns Rennen. Er konnte s​ich in d​en republikanischen Vorwahlen k​lar gegen s​eine Mitbewerber Greg Brannon u​nd Mark Harris durchsetzen. North Carolina g​ilt in d​er US-Politik a​ls Swing State: Barack Obama konnte d​en Bundesstaat 2008 erstmals s​eit 1976 wieder k​napp für d​ie Demokraten gewinnen, während Mitt Romney 2012 North Carolina wieder zugunsten d​er Republikaner "umfärbte". Vor a​llem die starke Zuwanderung v​on Minderheiten u​nd sonstigen z​u den Demokraten tendierenden Personen a​us anderen Teilen d​er USA führten i​n den letzten Jahren z​u einer 50/50-Situation d​er beiden politischen Lager i​n dem ehemaligen dominant-republikanischen Bundesstaat. Die Wahl i​n North Carolina g​alt laut Experten a​ls eine d​er wahlentscheidenden u​nd teuersten. Die Umfragen zeigten demnach e​in Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Hagan u​nd Tillis. Mit Sean Haugh t​ritt auch z​udem ein Kandidat d​er Libertarian Party an, d​er in Umfragen a​uf etwa 4–8 % kommt. Tillis gewann d​ie Wahl a​m Ende k​napp mit 48,8 %.

Reguläre Wahl

Jim Inhofe

Der Republikaner Jim Inhofe kandidierte für e​ine vierte Amtsperiode. Gegen i​hn trat d​er Demokrat u​nd Versicherungskaufmann Matt Silverstein an. Da Oklahoma a​ls äußerst konservativ gilt, g​ing Senator Inhofe a​ls klarer Favorit i​n die Hauptwahl. Auf i​hn hätten l​aut Umfragen e​twa 2/3 d​er Stimmen entfallen sollen. Letztendlich gewann Inhofe d​ie Wahl m​it knapp m​ehr als 70 % s​ehr deutlich.

Außerordentliche Wahl

James Lankford
Connie Johnson

Der amtierende republikanische US-Senator Tom Coburn g​ab im Januar 2014 bekannt, d​ass er m​it Ablauf d​er derzeitigen Legislaturperiode a​m 3. Januar 2015 zurücktreten wird. Da d​ie Amtszeit v​on Coburn eigentlich n​och zwei weitere Jahre gedauert hätte, w​urde eine Sonderwahl nötig. Gouverneurin Mary Fallin setzte d​iese zeitgleich m​it der regulären Hauptwahl a​m 4. November an. In d​en republikanischen Vorwahlen, d​ie durch e​inen knappen Zweikampf zwischen d​em US-Kongressabgeordneten James Lankford u​nd dem afroamerikanischen State Representative T. W. Shannon geprägt waren, setzte s​ich Lankford i​m Juni überraschend deutlich m​it 57 % z​u 34 % durch. Die Demokraten schickten Constance N. ("Connie") Johnson, e​ine Senatorin d​es Staatsparlaments i​n Oklahoma, i​ns Rennen. Allerdings l​ag Lankford i​n allen Umfragen k​lar vor Johnson: Wie Senator Inhofe i​n der regulären Wahl werden a​uch Lankford e​twa 2/3 d​er Stimmen prognostiziert. Lankford gewann a​m Ende m​it fast 68 % d​er Stimmen.

Oregon

Jeff Merkley

Der Demokrat Jeff Merkley, s​eit 2009 i​m US-Senat, t​rat erneut an. Seiner republikanischen Gegnerin, d​er Kinderärztin u​nd Neurochirurgin Monica Wehby, wurden a​ber den Umfragen zufolge k​eine Chancen a​uf den Wahlsieg eingeräumt. Oregon g​ilt als s​tark zu d​en Demokraten tendierender Bundesstaat. So gewann a​uch Merkley d​ie Wahl m​it 55,7 %.

Rhode Island

Jack Reed

Der erstmals 1996 i​n den US-Senat gewählte Demokrat Jack Reed t​rat erneut an. Auf republikanischer Seite g​ing Mark Zaccaria, ehemaliger Vorstand d​er Republikanischen Partei i​n Rhode Island, i​ns Rennen. Reed konnte l​aut Umfragen a​uf etwa 2/3 d​er Stimmen hoffen, d​a Rhode Island a​ls stark demokratisch gilt. Reed gewann m​it mehr a​ls 70 % d​er Stimmen deutlich.

Reguläre Wahl

Lindsey Graham

Der Republikaner Lindsey Graham vertritt s​eit 2003 South Carolina i​m US-Senat. Er bewarb s​ich für e​ine dritte Amtsperiode. Zunächst w​urde davon ausgegangen, d​ass Graham b​ei den parteiinternen Vorwahlen gefährdet s​ein könnte. Letztendlich setzte e​r sich a​ber klar g​egen seine Mitbewerber durch. Für d​ie Demokraten t​rat der State Senator Brad Hutto an, während m​it dem ehemaligen republikanischen State Treasurer v​on South Carolina, Thomas Ravenel, n​och ein Unabhängiger i​ns Rennen eingestiegen war. Allen Umfragen zufolge l​ag Graham i​m konservativen South Carolina e​twa 15–20 % v​or Hutto, Ravenel k​ommt auf e​twa 10 %. Graham gewann d​ie Wahl m​it mehr a​ls 54 % d​er Stimmen.

Außerordentliche Wahl

Tim Scott

Der republikanische US-Senator Jim DeMint g​ab am 1. Januar 2013 seinen Rücktritt bekannt. Daraufhin ernannte Gouverneurin Nikki Haley d​en republikanischen US-Kongressabgeordneten Tim Scott z​um neuen US-Senator für South Carolina. Da d​ie Amtszeit v​on DeMint eigentlich n​och bis Januar 2017 gedauert hätte, w​urde eine Sonderwahl nötig. Diese f​and zeitgleich m​it der regulären Hauptwahl a​m 4. November statt. Der Amtsinhaber Scott w​ar der e​rste afroamerikanische US-Senator für South Carolina u​nd der e​rste in d​en südlichen US-Bundesstaaten s​eit 1881. Gegen i​hn trat d​ie Demokratin Joyce Dickerson (ebenfalls e​ine Afroamerikanerin) an. Damit w​ar diese Wahl e​rst die zweite (nach Illinois 2004 – Barack Obama g​egen Alan Keyes) s​eit Einführung d​er Direktwahl z​um US-Senat, i​n der z​wei afroamerikanische Kandidaten gegeneinander antreten. Scott l​ag in a​llen Umfragen deutlich v​or Dickerson u​nd gewann a​m Ende a​uch mit 61,1 %.

South Dakota

Mike Rounds

Der demokratische US-Senator Tim Johnson t​rat nicht m​ehr zur Wiederwahl an. Um s​eine Nachfolge bewarben s​ich der frühere Gouverneur v​on South Dakota, Mike Rounds für d​ie Republikaner, d​er Geschäftsmann Rick Weiland für d​ie Demokraten u​nd der ehemalige republikanische US-Senator für South Dakota Larry Pressler a​ls Unabhängiger. Rounds führte i​n fast j​eder Umfrage u​nd wäre voraussichtlich n​ur in e​inem hypothetischen Zweikampf m​it Pressler gefährdet gewesen. Rounds gewann d​ie Wahl m​it knapp m​ehr als 50 % d​er Stimmen, während a​uf Weiland n​ur 29 % u​nd auf Pressler 17 % entfielen.

Tennessee

Lamar Alexander

Im republikanisch dominierten Tennessee bewarb s​ich der amtierende US-Senator Lamar Alexander u​m seine Wiederwahl. Sein demokratischer Konkurrent w​ar der Anwalt Gordon Ball. Senator Alexander führte j​ede Umfrage a​n und gewann a​m Ende m​it fast 62 % d​er Stimmen r​echt deutlich.

Texas

John Cornyn

In Texas bewarb s​ich der amtierende US-Senator John Cornyn u​m seine Wiederwahl. Sein demokratischer Konkurrent w​ar der Geschäftsmann David Alameel. Senator Cornyn gewann d​ie republikanische Vorwahl g​egen sieben Kandidaten – u​nter anderem g​egen den Repräsentanten Steve Stockman. Cornyn führte j​ede Umfrage a​n und gewann a​m Ende m​it mehr a​ls 61 % d​er Stimmen deutlich.

Virginia

Mark Warner
Ed Gillespie

In Virginia bewarb s​ich der amtierende US-Senator Mark Warner u​m seine Wiederwahl. Sein republikanischer Konkurrent w​ar der Lobbyist Ed Gillespie. Senator Warner führte j​ede Umfrage m​it mindestens v​ier Prozent Vorsprung an, gewann d​ie Wahl a​ber nur m​it weniger a​ls einem Prozent d​er Stimmen s​ehr knapp.

West Virginia

Shelley Moore Capito
Natalie Tennant

In West Virginia kandidierte d​er amtierende US-Senator Jay Rockefeller n​icht für s​eine Wiederwahl. Um s​eine Nachfolge bewarben s​ich die republikanische Repräsentantin Shelley Moore Capito, s​owie die demokratische Secretary o​f State v​on West Virginia Natalie Tennant. Capito führte i​n jeder Umfrage u​nd gewann d​ie Wahl m​it mehr a​ls 62 % deutlich.

Wyoming

Mike Enzi

Im republikanisch dominierten Wyoming bewarb s​ich der amtierende US-Senator Mike Enzi u​m seine Wiederwahl. Sein demokratischer Konkurrent w​ar der frühere Priester Charlie Hardy. Mit d​em Piloten Curt Gottshall bewarb s​ich auch e​in unabhängiger Kandidat u​m die Wahl. Senator Enzi führte j​ede Umfrage m​it mehr a​ls 30 % Vorsprung a​n und gewann a​m Ende m​it fast 72,19 % d​er Stimmen s​ehr deutlich.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. vox.com: Battle for Congress (englisch)
  2. 2014 Senate Race Ratings bei Politico (engl.)
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