Veendam

Veendam () ist eine Gemeinde in der niederländischen Provinz Groningen. Bei einer Landfläche von 76 km² hatte Veendam am 1. Januar 2021 eine Einwohnerzahl von 27.419. Zur Gemeinde gehören der Hauptort Veendam und das Nachbardorf Wildervank.

Gemeinde Veendam

Flagge

Wappen
Provinz  Groningen
Bürgermeister Berry Link (CDA)[1]
Sitz der Gemeinde Veendam
Fläche
 – Land
 – Wasser
78,68 km2
76 km2
2,68 km2
CBS-Code 0047
Einwohner 27.419 (1. Jan. 2021[2])
Bevölkerungsdichte 348 Einwohner/km2
Koordinaten 53° 6′ N,  53′ O
Bedeutender Verkehrsweg
Vorwahl 0598
Postleitzahlen 9631, 9641–9642, 9644–9646, 9648
Website Homepage von Veendam
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Lage und Wirtschaft

Veendam, eine ehemalige Moorkolonie (siehe: Fehnsiedlungen), liegt etwa 20 km südöstlich der Provinzhauptstadt Groningen. Die seit 1953 nur noch im Güterverkehr bediente Eisenbahnstrecke nach Zuidbroek wird seit dem 1. Mai 2011 wieder im Personenverkehr zweimal stündlich mit durchgehenden Zügen nach Groningen befahren.[3] Eine Autostraße (keine Autobahn) verbindet den Ort mit Assen und Hoogezand.

In Veendam befindet sich der Hauptsitz des AVEBE-Konzerns. Dieses Großunternehmen verarbeitet Kartoffeln zu den verschiedensten Produkten, u. a. Kartoffelstärke. Dazu gibt es viele kleinere Fabriken und Handelsunternehmen, vor allem Transport- und Logistikunternehmen.Veendam ist ein regionales Einkaufs- und Versorgungszentrum.

Geschichte

Die Stelle, wo sich Veendam jetzt befindet, war bereits in der Jungsteinzeit besiedelt. Wie alle umliegenden Orte entstand Veendam im 17. Jahrhundert, zwischen 1650 und 1655, als Siedlung von Torfstechern. 1791 wurde nahe Veendam die Moorleiche von Kibbelgaarn entdeckt.

Die Bebauung entstand entlang Moorkanälen (wijken), was im heutigen Ortsbild immer noch zu sehen ist. Im 19. Jahrhundert war Veendam ein wichtiges Zentrum der Binnenschifffahrt. Die umliegenden Ländereien eignen sich besonders zum Anbau von Industriekartoffeln. Das führte zur Gründung der Kartoffelmehl und -stärkefabrik AVEBE. Zwischen 1950 und 1980 belastete diese Industrie die Umwelt stark, insbesondere durch Wasserverschmutzung. Dann wurden Maßnahmen getroffen, die die Belastung der Umwelt reduzierten.

Veendam war der Wohnsitz von Anthony Winkler Prins, der 1866–1882 die erste Enzyklopädie in niederländischer Sprache verfasste.

Politik

Gemeinderat

Wahlen zum Gemeinderat 2018[4]
 %
30
20
10
0
29,0
18,6
14,7
9,8
7,5
7,3
4,7
4,4
4,0
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
+2,4
+1,3
−2,0
+0,6
−0,9
−0,3
−1,5
+0,1
+0,3

Im Gemeinderat waren nach den Gemeinderatswahlen seit 2006 die Sitze jeweils folgendermaßen verteilt:

ParteiSitze[5]
2006201020142018
Gemeentebelangen Veendam5867
PvdA10644
SP43
Veuruutkiek (VUK)122
CDA2121
VVD2211
D66211
GroenLinks101
ChristenUnie1111
Gesamt21212121

Bürgermeister

Seit dem 15. September 2021 ist Berry Link (CDA) amtierender Bürgermeister der Gemeinde.[1] Zu seinem Kollegium zählen die Beigeordneten Henk Jan Schmaal (Gemeentebelangen Veendam), Ans Grimbergen (PvdA), Bert Wierenga (VVD), Jaap Velema (D66) sowie der Gemeindesekretär Harry Coerts.[6]

Städtepartnerschaften

Veendam, reformierte Kirche
Stadion Langeleegte
Kulturzentrum Van Beresteyn

Sehenswürdigkeiten

  • Das Veenkoloniaal Museum, mit Ausstellungen zur Geschichte der Gegend und der Torfgewinnung, Kunst- und anderen Wechselausstellungen, sowie eine große Sammlung archäologische Fundstücke
  • Das Naherholungsgebiet Borgerswold

Sport

In Veendam war der Fußballverein SC Veendam zu Hause, der in der zweiten niederländischen Liga, der Jupiler League spielte. Ihr ehemaliges Stadion, mit dem mundartlich geprägten Namen De Langeleegte, (Niederländisch: „De lange laagte“. Deutsch: Die lange Niederung, also nicht wörtlich: „die lange Leere“) hat circa 6500 Plätze. In der Saison 2008/2009 wurde der BV Veendam Vorletzter in der zweiten Liga. Aus Insolvenzgründen wurde der Spielbetrieb am 2. April 2013 eingestellt[7].

Söhne und Töchter der Stadt

Commons: Veendam – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nieuwe burgemeester in Veendam. In: rijksoverheid.nl. Rijksoverheid, 30. August 2021, abgerufen am 21. November 2021 (niederländisch).
  2. Bevolkingsontwikkeling; regio per maand. In: StatLine. Centraal Bureau voor de Statistiek, 10. März 2021 (niederländisch).
  3. Nederlandse Spoorwegen: Trajectnummer 45a (Memento vom 28. Dezember 2014 im Internet Archive) / 45b (Memento vom 28. Dezember 2014 im Internet Archive) (Fahrplan 2015)
  4. Ergebnis der Kommunalwahlen: 2014 2018, abgerufen am 29. Juni 2018 (niederländisch)
  5. Sitzverteilung im Gemeinderat: 2006 2010 2014 2018, abgerufen am 29. Juni 2018 (niederländisch)
  6. Samenstelling College van B&W Gemeente Veendam, abgerufen am 29. Juni 2018 (niederländisch)
  7. SportClub Veendam stopt met betaald voetbal (Memento vom 24. Juli 2013 im Internet Archive) Hinweis zur Insolvenz
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