U 27 (Bundeswehr)
U 27 (NATO-Bezeichnung S 176) war ein U-Boot der U-Boot-Klasse 206 der Bundesmarine. Es wurde 1974 in Dienst gestellt und im Jahr 1996 ausgemustert und anschließend verschrottet. Ein Umbau zur Klasse 206 A erfolgte nicht.
U 27 (vorheriges/nächstes – alle U-Boote) | |
U27 auf einer Erprobungsfahrt | |
Typ: | Klasse 206 |
Indienststellung: | 16. Oktober 1974 |
Außerdienststellung: | 13. Juni 1996 |
Seeunfall von 1988
Bekanntheit erlangte das Boot, als es im Jahr 1988 vor Bergen (Norwegen) mit der Bohrinsel Oseberg B der Norsk Hydro in etwa 30 Metern Tiefe kollidierte. Das Boot verfing sich in den Unterwasser-Stahltrossen der Ölplattform und der circa vierzig Meter entfernten, dazugehörigen Hotelplattform Polyconfidence. Da die genaue Position der Plattformen in seiner Seekarte nicht verzeichnet war, war es dem Kommandanten, Kapitänleutnant Michael Setzer, während der Tauchfahrt nicht möglich, die Havarie zu verhindern. Zwar erfasste er die Bohrinsel mit dem Periskop, aber die Haltetrossen wurden nicht entdeckt. Es gelang ihm dennoch, das Boot zur Wasseroberfläche zu manövrieren. Menschen kamen bei dem Unfall nicht zu Schaden. Der Gesamtschaden bei der Bohrplattform belief sich auf mehrere zehn Millionen D-Mark.[1][2]
Liste der Kommandanten
- 1974–1977: KptLt Schamp
- 1977–1977: KKpt Wallner
- 1977–1981: KptLt Unger
- 1981–1981: KKpt Petsch
- 1981–1981: OLtzS Kähler
- 1981–1984: KptLt Krönke
- 1984–1985: KKpt von Müller
- 1985–1987: KKpt Schmidt
- 1987–1988: KKpt Setzer
- 1988–1989: KptLt Wartini
- 1989–1991: KptLt Loth
- 1991–1991: KptLt Plettau
- 1991–1993: KKpt Brühn
Quelle: Die U-Boot-Waffe der Deutschen Marine[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- 1988: Kollision von „U-27“ mit einer norwegischen Ölbohrplattform. In: Besondere Ereignisse. Deutsches U-Boot-Museum, abgerufen am 23. März 2020.
- U 27 – Fahrt mit falschen Karten. In: Der Spiegel. Nr. 11, 1988 (online).
- Die U-Boot-Waffe der Deutschen Marine. U-Boot Kameradschaft Hamburg e. V., abgerufen am 23. März 2020.