Tuntenhausen

Tuntenhausen i​st eine Gemeinde i​m oberbayerischen Landkreis Rosenheim.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Rosenheim
Höhe: 508 m ü. NHN
Fläche: 68,98 km2
Einwohner: 7258 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 105 Einwohner je km2
Postleitzahl: 83104
Vorwahlen: 08067, 08065Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: RO, AIB, WS
Gemeindeschlüssel: 09 1 87 179
Gemeindegliederung: 57 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Graf-Arco-Straße 18
83104 Tuntenhausen
Website: www.tuntenhausen.de
Erster Bürgermeister: Georg Weigl (CSU / FW)
Lage der Gemeinde Tuntenhausen im Landkreis Rosenheim
Karte
Ortsansicht von Norden
Wallfahrtskirche in Tuntenhausen

Geographie

Gemeindegliederung

Es g​ibt 57 Gemeindeteile:[2]

Nachbargemeinden

Baiern Aßling, Emmering Rotter Forst-Nord
(Gemeindefreies Gebiet)
Rotter Forst-Süd
(Gemeindefreies Gebiet)
Bruckmühl Bad Aibling Großkarolinenfeld

Natur

Folgende Schutzgebiete berühren d​as Gemeindegebiet:

  • Landschaftsschutzgebiet Schutz des Landschaftsteiles "Benediktenfilze" im Gebiet des Marktes Bruckmühl und der Gemeinde Beyharting (LSG-00203.01)
  • Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Moore nördlich Bad Aibling (8038-372)
  • Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Rotter Forst und Rott (8038-371)

Name

Der Ortsname i​st in d​en Regensburger Urkundenregistern v​on ca. 1000 n. Chr. a​ls Tontinhusa ersturkundlich genannt. Er w​eist auf e​inen bajuwarischen Ursiedler namens Tonto/Tunti/Tunto hin, dessen Name s​eit etwa 770 überliefert ist. Die Endung „-hausen“ bezeichnet e​ine befestigte Wohnanlage o​der eine Burg.[3]

Geschichte

Die Marienwallfahrt Tuntenhausen g​ibt es s​eit 1441, d​em Jahr d​es ersten nachgewiesenen Mirakels. Seither i​st Tuntenhausen Ziel v​on Wallfahrern a​us allen Teilen Altbayerns u​nd Tirols. Die Pfarreien Tuntenhausen u​nd Schönau wurden i​n der Mitte d​es 13. Jahrhunderts d​em Augustiner-Chorherrenstift Beyharting einverleibt. Das Kloster w​ar eine selbstständige Hofmark u​nd konnte a​uch bestimmte Rechte ausüben. Übergeordnete juristische Organisationen w​aren die Landgerichte Rosenheim, Aibling u​nd Schwaben (Markt Schwaben). Nach d​er Säkularisation 1803 entstanden Verwaltungseinheiten. Die Gemeinde Tuntenhausen w​urde am 1. Mai 1978 i​m Zuge d​er Gemeindegebietsreform u​m die Gemeinden Beyharting u​nd Hohenthann s​owie den größeren Teil d​er Gemeinde Lampferding erweitert.[4]

Der Wallfahrtsort i​st auch bekannt für d​ie alljährlich zweimal stattfindende Tagung d​es Katholischen Männervereins Tuntenhausen, z​u der s​ich auch führende bayerische Politiker d​er CSU einfinden.[5]

Ebenfalls i​n Tuntenhausen f​and lange Jahre d​as seit d​em 19. Jahrhundert jährlich durchgeführte Treffen d​es Bayrisch-Patriotischen Bauernbundes statt.[6]

Bevölkerungsentwicklung

Zwischen 1988 u​nd 2018 w​uchs die Einwohnerzahl d​er Gemeinde v​on 4603 a​uf 7150 u​m 2547 Personen bzw. u​m 55,3 %.

Politik

Gemeinderat

Die Gemeinderatswahlen s​eit 2014 ergaben folgende Stimmenanteile u​nd Sitzverteilungen:

Partei/Liste 2020[7] 2014[8]
% Sitze Sitze
CSU und Freie Wählergemeinschaft (CSU/FWG) 24,4 5 6
Frauenliste (FL) 8,0 2 2
Freie Wählergemeinschaft Beyharting (FWG Beyharting) 13,1 2 2
Parteifreie Wählergemeinschaft Schönau und Umgebung (PF Schönau) 12,2 2 3
Unabhängige Wähler Ostermünchen und Umgebung (UW Ostermünchen) 13,5 3 3
Wählergemeinschaft Hohenthann und Umgebung (WG Hohenthann) 11,9 2 3
Die Liste 83104 9,0 2
Unabhängige Liste Tuntenhausen (ULT) 7,9 2
SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Freie Wählerschaft (SPD, B'90/Die Grünen, FWS) 1
Gesamt 100 20 20

Wappen

Blasonierung: „In Grün die zweitürmige silberne Fassade der Wallfahrtskirche Tuntenhausen, rechts oben eine silberne Osterfahne mit durchgehendem rotem Kreuz, links oben ein goldener Tannenbaum.“[9]

Wappenführung s​eit 1983

Sehenswürdigkeiten

Schloss Maxlrain
Kirche in Ostermünchen

Verkehrsanbindung

Persönlichkeiten

Literatur

  • Marianne Eckardt, Werner Katzlmeier: Chronik der Gemeinde Tuntenhausen. Gemeinde Tuntenhausen, Tuntenhausen 1998, ISBN 3-932665-99-6.
  • Tuntenhausen: vom Herrenhof zum Wallfahrtsdorf. Geschichtliche Grundlagen seiner Dorfentwicklung. Konrad, Weißenhorn 1991, ISBN 3-87437-308-8.
  • Carl Amery: Die Wallfahrer. Roman, München 1986, ISBN 3-630-62048-5.
  • J. B. Mehler Unsere Liebe Frau von Tuntenhausen. Promberger, Tuntenhausen 1901.
  • Sebastian Meidinger: Historische Beschreibung der kurfürstl. Haupt= und Regierungs=Städte in Niederbaiern Landshut und Straubing, Landshut 1787, S. 320 (online)
Commons: Tuntenhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Tuntenhausen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 8. Oktober 2021.
  3. Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon bayerischer Ortsnamen: Herkunft und Bedeutung; Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz. C.H.Beck, München 2006, ISBN 3-406-55206-4, S. 280.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 588.
  5. Geschichte des Katholischen Männervereins
  6. Bericht über das Treffen des Bauernbundes 1905, Berliner Tageblatt, 26. September 1905.
  7. Gemeinderatswahl Tuntenhausen 15. März 2020, Amtliches Endergebnis. 31. März 2020, abgerufen am 8. Januar 2021.
  8. https://www.tuntenhausen.de/politik/mitglieder/gremium/8799/Gemeinderat
  9. Eintrag zum Wappen von Tuntenhausen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
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