Breitbrunn am Chiemsee

Breitbrunn am Chiemsee (amtlich: Breitbrunn a.Chiemsee) ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Rosenheim. Der gleichnamige Hauptort ist Sitz der Gemeindeverwaltung und der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Breitbrunn am Chiemsee.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Rosenheim
Verwaltungs­gemeinschaft: Breitbrunn am Chiemsee
Höhe: 536 m ü. NHN
Fläche: 8,12 km2
Einwohner: 1626 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 200 Einwohner je km2
Postleitzahl: 83254
Vorwahl: 08054
Kfz-Kennzeichen: RO, AIB, WS
Gemeindeschlüssel: 09 1 87 121
Gemeindegliederung: 20 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Gollenshausener Str. 1
83254 Breitbrunn a.Chiemsee
Website: www.vg-breitbrunn.de
Erster Bürgermeister: Anton Baumgartner (ÜWG Breitbrunn)
Lage der Gemeinde Breitbrunn a.Chiemsee im Landkreis Rosenheim
Karte
Kirche und Dorfweiher in Breitbrunn am Chiemsee

Geographie

Geographische Lage

Die Gemeinde liegt in der Region Südostoberbayern.

Am Nordufer des Chiemsees auf Moränenhügeln des Chiemseegletschers der letzten Eiszeit gelegen, besitzt Breitbrunn zudem die längste Uferlinie aller Anliegergemeinden. Die Ortschaft befindet sich jeweils 25 km von Rosenheim und Traunstein entfernt. Nach Bad Endorf und Prien am Chiemsee sind es jeweils 10 km, zur Bundesautobahn 8 (Anschlussstelle Bernau am Chiemsee) 14 km. Breitbrunn ist verkehrsmäßig wenig erschlossen.

Gemeindegliederung

Es gibt 20 Gemeindeteile[2] (in Klammern ist der Siedlungstyp[3] angegeben):

  • Breitbrunn a.Chiemsee (Pfarrdorf)
  • Breitenloh (Weiler)
  • Frieberting (Weiler)
  • Gattern (Einöde)
  • Haus (Weiler)
  • Holzen (Einöde)
  • Kailbach (Weiler)
  • Kämpfenthal (Einöde)
  • Langbürgen (Einöde)
  • Mooshappen (Weiler)
  • Mühln (Dorf)
  • Oberkitzing (Weiler)
  • Sassau (Weiler)
  • Stadl (Weiler)
  • Stock (Weiler)
  • Unterkitzing (Weiler)
  • Urfahrn (Dorf)
  • Westerhausen (Weiler)
  • Wolfsberg (Dorf)
  • Zell (Weiler)

Geschichte

Bis zum 19. Jahrhundert

Breitbrunn am Chiemsee ist nachweislich einer der ältesten Siedlungsplätze am Chiemsee. Schon vor ca. 6000 Jahren lebten hier Menschen am Nordufer des Chiemsees.

Breitbrunn gehörte zum Rentamt Burghausen und zum Landgericht Kling im Kurfürstentum Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Von der Halbinsel Urfahrn ließ sich König Ludwig II. zu seinen Inspektionen auf Herrenchiemsee übersetzen – die Königstraße vom Ortsteil Wolfsberg nach Urfahrn zeigt dies noch heute an.

Einwohnerentwicklung

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1249 auf 1542 um 303 Einwohner bzw. um 24,3 %.

  • 1970: 1057 Einwohner
  • 1987: 1260 Einwohner
  • 1991: 1341 Einwohner
  • 1995: 1364 Einwohner
  • 2005: 1404 Einwohner
  • 2010: 1458 Einwohner
  • 2015: 1568 Einwohner

Politik

Gemeinderat

2014[4]2008[4]2002[4]
Sitze insgesamt121212
CSU/Freie Wahlgemeinschaft-55
Freie Wähler/Parteifreie/ÜWG1832
Bürgerliste Breitbrunn423
Unabhängige Wählerschaft-22
1 Überparteiliche Wählergemeinschaft

Bürgermeister

Amtszeit Erster Bürgermeister
–2002Franz Leiker (Unabhängige Wählerschaft)
2002–2014Johann Thalhauser (CSU/FWG/Unabhängige Wählersch.)
2014–Anton Baumgartner (Parteifreie / ÜWG Breitbrunn)

Wappen

Wappen von Breitbrunn am Chiemsee
Blasonierung: „Über silbernem Schildfuß, darin ein gemauerter blauer Brunnen, in Rot eine doppeltürmige goldene Kirche in Vorderansicht.“[5]

Wappenführung seit 1967.[6]

Wappenbegründung: Der gemauerte Brunnen im Schildfuß ergibt ein für den Ortsnamen redendes Bild. Die doppeltürmige Kirche stellt in heraldischer Stilisierung die Domkirche von Herrenchiemsee dar, die 1818 abgerissen wurde; das Langhaus wurde noch als Bräuhaus, die Gruft als Bierkeller genutzt. Die Kirche im Wappen versinnbildlicht die frühere Zugehörigkeit Breitbrunns zur Pfarrei des Augustinerchorherrenstifts Herrenchiemsee. Nach der Säkularisation 1803 wurde Breitbrunn selbst Pfarrei. Das Kloster war im Gemeindegebiet bis 1803 auch als Grundherrschaft von großer Bedeutung.

Baudenkmäler

Bodendenkmäler

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 16, im produzierenden Gewerbe 105 und im Bereich Handel und Verkehr zwölf sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 129 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 390. Im verarbeitenden Gewerbe gab es drei Betriebe, im Bauhauptgewerbe vier Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 25 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 499 Hektar, davon waren 386 Hektar Dauergrünfläche.

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2007):

  • ein Kinderhaus der Verwaltungsgemeinschaft in Gstadt, errichtet 1997; vier Gruppen und eine Kleinkindergruppe
  • eine Grundschule mit acht Lehrern und 122 Schülern

Verkehr

Nächster Bahnhof ist der Intercity-Halt Prien am Chiemsee an der Bahnstrecke Rosenheim–Salzburg, etwa acht Kilometer (Straßenentfernung) südwestlich von Breitbrunn gelegen. Der Hauptort ist durch die Buslinie 9520 an den Regionalverkehr Oberbayern angebunden. Die Buslinie verbindet Breitbrunn am Chiemsee mit Prien am Chiemsee, Rimsting, Gstadt am Chiemsee, Seebruck, Chieming und Traunstein und dessen Bahnhof.

Persönlichkeiten

  • Eugen Croissant (1898–1976), Chiemseemaler, starb in Breitbrunn
  • Gunild Keetman (1904–1990), deutsche Musikpädagogin, lebte und starb in Breitbrunn
  • Horst Mönnich (1918–2014), deutscher Schriftsteller, lebte seit 1952 und starb in Breitbrunn
  • Franz Meußdoerffer (1949–2019), deutscher Biochemiker, lebte und starb in Breitbrunn

Ehrenbürger

  • Franz Obermair sen.
Commons: Breitbrunn am Chiemsee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Breitbrunn a.Chiemsee, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 8. Oktober 2021.
  3. Gemeinde Breitbrunn a.Chiemsee in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 26. Mai 2021.
  4. Kommunalwahlen in Bayern
  5. Eintrag zum Wappen von Breitbrunn am Chiemsee in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  6. Ministerialentschließung vom 18. September 1967
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