Philipp von Belgien (1837–1905)
Philippe Eugène Ferdinand Marie Clément Baudoin Léopold Georges von Belgien (* 24. März 1837 im Schloss Laken; † 17. November 1905 in Brüssel) war ein Prinz von Belgien und trug den Titel eines Grafen von Flandern.
Leben
Philippe war der jüngere Sohn von Leopold I., König der Belgier (1790–1865) aus dessen zweiter Ehe mit Louise d’Orléans (1812–1850), eine Tochter von König Ludwig Philipp von Frankreich. Sein älterer Bruder war König Leopold II., seine Schwester Charlotte war Kaiserin von Mexiko. Der Titel „Graf von Flandern“ wurde am 16. Dezember 1840 von Leopold I. für ihn als zweitgeborenen Sohn geschaffen[1] und ist seitdem offizieller Titel der zweitgeborenen Prinzen im belgischen Königshaus; der Kronprinz trägt den Titel Herzog von Brabant.
Am 25. April 1867 heiratete er in Berlin Maria Luise (1845–1912), Tochter des Fürsten Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen und seiner Frau Prinzessin Josephine von Baden. Philipp war belgischer Generalleutnant und Oberkommandant der Kavallerie. Nach dem Tod seines Neffen Leopold 1869 war er bis zu seinem Tod offizieller Thronfolger.
Mit 68 Jahren starb Philippe am 17. November 1905 in Belgien. Seine Grabstätte befindet sich in der Liebfrauenkirche in Brüssel. Philipp war Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies und des Großkreuzes des Turm- und Schwertordens.
Nachkommen
- Baudouin (1869–1891)
- Henriette Marie (1870–1948)
- ⚭ 1896 Philippe Emmanuel Maximilien Marie Eudes d’Orléans, duc de Vendôme (1872–1931)
- Joséphine (1870–1871)
- Joséphine (1872–1958)
- ⚭ 1894 Prinz Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen (1868–1919)
- Albert I. (1875–1934), König der Belgier
- ⚭ 1900 Herzogin Elisabeth Gabriele in Bayern (1876–1965)
Vorfahren
Ernst Friedrich von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1724–1800) | |||||||||||||
Franz von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1750–1806) | |||||||||||||
Sophie von Braunschweig-Wolfenbüttel (1724–1802) | |||||||||||||
Leopold I. König von Belgien (1790–1865) | |||||||||||||
Heinrich XXIV. von Reuß-Ebersdorf (1724–1779) | |||||||||||||
Auguste Reuß zu Ebersdorf (1757–1831) | |||||||||||||
Karoline Ernestine zu Erbach-Schönberg (1727–1796) | |||||||||||||
Philipp von Belgien | |||||||||||||
Louis-Philippe II. Joseph de Bourbon, duc d’Orléans (1747–1793) | |||||||||||||
Louis-Philippe I. König der Franzosen, (1773–1850) | |||||||||||||
Louise Marie Adélaïde de Bourbon-Penthièvre (1753–1821) | |||||||||||||
Louise d’Orléans (1812–1850) | |||||||||||||
Ferdinand I. König beider Sizilien (1751–1825) | |||||||||||||
Maria Amalia von Neapel-Sizilien (1782–1866) | |||||||||||||
Maria Karolina von Österreich (1752–1814) | |||||||||||||
Literatur
- Damien Bilteryst: Philippe Comte de Flandre, Frère de Léopold II. Editions Racine, Bruxelles 2014, ISBN 978-2-87386-894-9.
- Philipp. In: Brockhaus’ Kleines Konversations-Lexikon. 5. Auflage. Band 2, F. A. Brockhaus, Leipzig 1911, S. 398.
- Philipp, Graf von Flandern, Prinz von Belgien. In: Brockhaus Konversations-Lexikon 1894–1896, 13. Band, S. 85.