Sindelsdorf
Sindelsdorf ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Habach.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Weilheim-Schongau | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Habach | |
Höhe: | 609 m ü. NHN | |
Fläche: | 17,5 km2 | |
Einwohner: | 1215 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 69 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 82404 | |
Vorwahl: | 08856 | |
Kfz-Kennzeichen: | WM, SOG | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 90 153 | |
Gemeindegliederung: | 5 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schulgasse 2 82404 Sindelsdorf | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Andreas Obermaier (CSU/Offene Bürgerliste) | |
Lage der Gemeinde Sindelsdorf im Landkreis Weilheim-Schongau | ||
Geografie
Die Gemeinde liegt in der Region Oberland. Südöstlich des Ortes befindet sich das Naturschutzgebiet Fichtsee im Sindelsbachfilz.
Es gibt fünf Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Es gibt nur die Gemarkung Sindelsdorf.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Der Ort wird in einer Urkunde anlässlich der Gründung des Klosters Scharnitz im Jahr 763 erstmals erwähnt.
Sindelsdorf im heutigen Oberbayern gehörte zum Kloster Benediktbeuern unter der Landeshoheit des Kurfürstentums Bayern.
Mit dem Gemeindeedikt von 1818 entstand die Gemeinde Sindelsdorf, die zum Landgericht Weilheim gehörte.
20. Jahrhundert
Sindelsdorf war wie Murnau ein Zentrum der Redaktionsgemeinschaft des Blauen Reiters. Von 1909 bis 1914 lebten hier Franz Marc, Jean-Bloé Niestlé und Heinrich Campendonk. Nicht weniger bekannte Künstler wie Wassily Kandinsky, August und Helmuth Macke, Gabriele Münter sowie Alexej von Jawlensky kamen zu Arbeitsgesprächen zu Besuch. Viele berühmte Gemälde wie Der Turm der blauen Pferde von Marc entstanden in Sindelsdorf.[4]
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 808 auf 1203 um 395 Einwohner bzw. um 48,9 %.
Jahr | Einwohner[5] |
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1871 | 406 |
1925 | 883 |
1950 | 846 |
1970 | 681 |
1987 | 783 |
1991 | 895 |
1995 | 899 |
2000 | 1011 |
2010 | 1078 |
2015 | 1199 |
Politik
Gemeinderat
Die Gemeinderatswahl 2020 erbrachte folgende Sitzverteilung:[6]
- CSU/Offene Bürgerliste Sindelsdorf: 7 Sitze
- Unabhängige Wählergruppe Sindelsdorf: 5 Sitze
Bürgermeister
Bürgermeister ist seit Mai 2020 Andreas Obermaier von der CSU/Offene Bürgerliste. Sein Amtsvorgänger war ab Mai 1990 Josef Buchner von der Unabhängigen Wählergruppe (UWS).
Wappen
Blasonierung: „In Rot ein silbernes Balkenkreuz, dessen Querbalken einen vorne stehenden goldenen Abtstab überdeckt; im linken oberen Winkel ein goldenes Widderhorn, im linken unteren Winkel ein sechsstrahliger goldener Stern.“[7]
Wappenführung seit 1978 | |
Baudenkmäler
Bodendenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 352 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 38 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 823 ha. Davon waren 47 ha Ackerfläche und 776 ha Dauergrünfläche.
Bildung
In der Gemeinde bestehen keine Schulen. Es gibt eine Kindertageseinrichtung mit 62 genehmigten Plätzen in der 2018 insgesamt 49 Kinder betreut wurden.[8]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter von Sindelsdorf
- Thomas Quercher (* 1857; † unbekannt), 1918 bis 1919 im Provisorischen Nationalrat, im Dezember 1918 Delegierter zum 1. Rätekongress in Berlin[9]
Personen, die vor Ort gewirkt haben
- Heinrich Campendonk (1889–1957), deutsch-niederländischer Maler des Blauen Reiters, in Sindelsdorf von 1911 bis 1916
- Franz Marc (1880–1916), deutscher expressionistischer Maler des Blauen Reiters, in Sindelsdorf von 1910 bis 1914
- Jean-Bloé Niestlé (1884–1942), Schweizer Maler des Blauen Reiters, in Sindelsdorf von 1910 bis 1914[10]
Literatur
- Karl Steinberger: Aus der Geschichte von Sindelsdorf. Gemeindeverwaltung Sindelsdorf, 1982
Weblinks
- Gemeinde Sindelsdorf
- Sindelsdorf: Amtliche Statistik des LfStat (PDF; 1,24 MB)
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gemeinde Sindelsdorf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 4. September 2019.
- Gemeinde Sindelsdorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 19. Dezember 2021.
- Franz Marc, sindelsdorf.de, abgerufen am 3. April 2011
- Gemeinde Sindelsdorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 24. Mai 2016.
- Sindelsdorf - Kommunalwahl 2020. Abgerufen am 2. Januar 2021.
- Eintrag zum Wappen von Sindelsdorf in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Sindelsdorf: Amtliche Statistik des LfStat, 2018, Seiten 16–17
- Thomas Quercher in der Parlamentsdatenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte in der Bavariathek
- Jean-Bloé Niestlé. In: sindelsdorf.de. Abgerufen am 24. November 2020.