Eglfing
Eglfing ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau. Sitz der Gemeindeverwaltung ist der Hauptort Obereglfing. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Huglfing.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Weilheim-Schongau | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Huglfing | |
Höhe: | 668 m ü. NHN | |
Fläche: | 16,16 km2 | |
Einwohner: | 1082 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 67 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 82436 | |
Vorwahl: | 08847 | |
Kfz-Kennzeichen: | WM, SOG | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 90 121 | |
Gemeindegliederung: | 4 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hauptstr. 32 82386 Huglfing | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Martin Fortmaier (Wählergemeinschaft) | |
Lage der Gemeinde Eglfing im Landkreis Weilheim-Schongau | ||
Geographie
Die Gemeinde liegt in der Region Oberland zwischen den Städten Murnau und Weilheim, etwa 60 Kilometer von München entfernt ist. Durch den Ort fließt der Hungerbach. Die Gemeinde befindet sich in der Tourismusregion Das Blaue Land.
Die Gemeinde hat vier Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Sie besteht nur aus der Gemarkung Eglfing.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Eglfing wurde um 807 als Egolvinga erstmals in einem Dokument erwähnt (‚Siedlung des Egulf/Egilolf/Agilolf‘). Ab dem 11. Jahrhundert hatte das Rittergeschlecht der Egolfinger den Sitz in der Flur „Gstoag“, die nur ca. einen Kilometer vom heutigen Ortszentrum entfernt liegt.[4] Die Egolfinger, die Ministerialen der Grafen von Andechs waren, starben Mitte des 13. Jahrhunderts aus und Obereglfing war ab dem 15. Jahrhundert im Besitz verschiedener Adelsgeschlechter deren „Schloss“ bis 1663 in der heutigen Hofgasse stand.[5] In der sogenannten „Russenzeit“, ab dem 18. Jahrhundert, entstand durch Auswanderer ein reger Handel mit Russland, die Handels- und Wechselhäuser in Moskau und Sankt Petersburg betrieben.[4][5]
Es gehörte zum Rentamt München und zum Landgericht Weilheim des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Eglfing, die zum Landgericht Weilheim gehörte.
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 779 auf 1074 um 295 Einwohner bzw. um 37,9 %.
Jahr | 1840 | 1871 | 1900 | 1925 | 1939 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 |
Einwohnerzahl[6] | 367 | 361 | 400 | 448 | 406 | 673 | 487 | 536 | 726 | 818 | 815 | 879 | 970 | 970 | 998 | 994 | 1025 | 1036 | 1037 | 1063 |
Politik
Bürgermeister und Gemeinderat
Bürgermeister ist seit Mai 2020 Martin Fortmaier von der Wählergemeinschaft. Zuvor amtierte 24 Jahre lang Klemens Holzmann (Wählergemeinschaft). Dessen Vorgänger war Johann Achmüller.[7]
Der Gemeinderat besteht aus zwölf Mitgliedern.
Wappen
Blasonierung: „Über grünem Dreiberg in Rot ein goldener Sparren, dem ein silberner Wagenkipf aufgelegt ist.“[8]
Dieses Wappen wird seit 1984 geführt. | |
Wappenbegründung: Das Gemeindewappen von Eglfing lehnt sich vor allem an das Wappen der Familie Tabertshofer (Wagenkipf über Dreiberg) an, die von 1470 bis 1640 als Inhaberin des Edelsitzes Untereglfing nachweisbar ist. Der Wagenkipf erinnert darüber hinaus an die landwirtschaftliche Struktur der Gemeinde. Der Sparren ist dem Wappen der Abenberger (Sparren über Dreiberg) entnommen, die im 16. Jahrhundert als Inhaber des Sitzes Obereglfing belegt sind. |
Gemeindepartnerschaften
Die Gemeinden Eglfing und Allumiere in Italien gingen wegen ihres gemeinsamen Kardinals Theodulf Mertel im Jahre 2000 eine Städtepartnerschaft ein.[9]
Baudenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im produzierenden Gewerbe 236 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 269. Im verarbeitenden Gewerbe (sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) gab es zwei Betriebe, im Bauhauptgewerbe vier Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 35 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 935 ha.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2016):
- Kindergarten
- eine Kindertagesstätte
- Kinderbücherei
- Jugendorchester
Literatur
- Mack, Bertle, Holzmann: 1200 Jahre Eglfing. Eglfing 2007.
- Ingomar Igler: Gemeinde Eglfing – Obereglfing, Untereglfing, Tauting und der Weiler Heimgarten; ein Heimat- und Volksbuch. Herausgeber: Gemeinde Eglfing, ca. 1991.
Weblinks
- Gemeinde Eglfing
- Eglfing: Amtliche Statistik des LfStat (PDF; 1,24 MB)
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gemeinde Eglfing in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 5. September 2019.
- Gemeinde Egelfing, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 18. Dezember 2021.
- Kurze Chronik von Eglfing (Memento des Originals vom 4. Januar 2006 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 29. Oktober 2009
- Georg Paula, Stefanie Berg-Hobohm: Landkreis Weilheim-Schongau: Denkmäler in Bayern. Band 1, Lipp, München 2003, S. 110.
- Website Eglfing abgerufen am 9. September 2019
- Andreas Baar: Holzmanns Tipp zum Abschied. In: Merkur.de. 7. Mai 2020, abgerufen am 7. Mai 2020.
- Eintrag zum Wappen von Eglfing in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Partnergemeinde Allumiere. Gemeinde Eglfing, abgerufen am 17. Dezember 2014.