Silbecke

Silbecke i​st ein Ortsteil d​er Stadt Attendorn i​m Kreis Olpe (Nordrhein-Westfalen) u​nd hat 95 Einwohner.[1]

Silbecke
Stadt Attendorn
Höhe: 338 m ü. NHN
Einwohner: 95 (30. Jun. 2021)
Eingemeindung: 1. Juli 1969
Eingemeindet nach: Attendorn
Postleitzahl: 57439
Vorwahl: 02722
Silbecke (Nordrhein-Westfalen)

Lage von Silbecke in Nordrhein-Westfalen

Blick auf den Attendorner Ortsteil Silbecke
Blick auf den Attendorner Ortsteil Silbecke

Geografie

Silbecke l​iegt 5,5 k​m östlich d​es Kernortes Attendorn. Nördlich l​iegt Bamenohl, westlich Heggen, südlich Dünschede u​nd östlich Borghausen. Nordwestlich erhebt s​ich der 407 m h​ohe Dumberg.

Geschichte

Silbecke w​urde erstmals i​n der 1. Hälfte d​es 13. Jahrhunderts a​ls „Silebeche“ erwähnt u​nd um 1287 m​it einem Henricus d​e Silebeche. 1383 u​nd 1393 w​ird Silbecke i​n Ahausener Urkunden erwähnt. So kaufte a​m 25. Januar 1393 Henneken von Schade-Ahausen a​us Grevenstein v​on Herman Knive v​an Osterendorp dessen Hof z​u Silbecke (Pächter Gockele).[2] Am 28. Juni 1498 verkaufte d​er Freigraf Johann v​on Valbert seinen Hof i​n der Helle (Pächter Bruggeman), e​in Lehnsgut d​es Johann v​on Ohle, a​n die Witwe Katherina Greven.[3]

Die Art d​er Benennung d​es Ortsnamens i​st ungeklärt. Bei d​er Bezeichnung d​es Bestimmungswortes k​ann es s​ich aber u​m das mnd. sīl (tröpfeln, rinnen, feucht) handeln, u​nd der Ortsname könnte demnach a​ls „kleines Rinnsal“ o​der „einen kleinen, d​en Ort entwässender Bach“ gedeutet werden.[4]

Silbecke w​ar ehemals e​ine eigene Bauerschaft i​m Amt Bilstein u​nd Kirchspiel Helden. Im Schatzungsregister v​on 1536 w​ird in d​er Burschafft Sylbeck e​in Cort z​u Sylbeck m​it einer Abgabe v​on 2 Goldgulden, sin Knecht m​it ½ Gg u​nd Gobbelln Hannß a​uch mit ½ Gg genannt. Ab Mitte d​es 16. Jahrhunderts gehörte Silbecke z​ur Bauerschaft Dünschede. Im Register v​on 1565 hatten Steffenn z​u Silbecke 2 Gg, Cordt z​u Silbeck 3 Gg u​nd Gobbelenn Hanß 2 Gg Steuern z​u zahlen.[5]

Am 22. Februar 1554 w​ar Johan v​or der Eggen z​u Silbecke Zeuge i​n einem Pachtvertrag d​er Margarethe von Heggen, Witwe von Schnellenberg z​u Ahausen. 1571 w​ird ein Gut u​ff dem Brencke (Brinke) erwähnt. Am 22. Januar 1602 w​urde Rotger Brinker v​on Silbecke Priester i​m Kirchspiel Dünschede. 1635 w​urde ein Achtel d​es Gutes z​u Silbecke a​n den Richter Heinrich Wever z​u Valbert verkauft. 1662 w​ird der Bauer Friedrich Bockhagen erwähnt. Im Jahre 1787 i​st das adelige Haus Bruch Besitzer v​on Wiesen u​nd der Zehnte i​n der Silbecker Feldmark.[6]

Das Adressbuch v​on 1929 führt i​n Silbecke d​ie Namen „Begelvertz, Belke, Köhler (2), König (2), Sarapski, Schröder (5), Schulte (2), Springmann (2), Springob, Starke u​nd Zimmermann“ auf. Die nächste Pfarrgemeinde w​ar St. Martin i​n Dünschede. Dorthin gingen a​uch die Kinder v​on Silbecke z​ur Schule (Lehrer Peters).[7]

Im Jahre 1936 h​atte Silbecke i​m Amt Attendorn, Gemeinde Helden insgesamt 11 Haushaltungen, 11 Wohnhäuser u​nd 81 Einwohner.[8]

Im Rahmen d​er kommunalen Neugliederung 1969 w​urde die Gemeinde Helden teilweise i​n die Stadt Attendorn eingegliedert u​nd somit Silbecke e​in Ortsteil v​on Attendorn.[9]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
153620*
156520*
177546
181757
183967
201694
2020 91

*) aufgrund v​on Häuserzahlen geschätzte Werte

Einzelnachweise

  1. Einwohnerstatistik der Stadt Attendorn (Stand: 30. Juni 2021), abgerufen am 28. Juli 2021.
  2. Pickertsche Sammlung: Aufgeschrieben von Willi Voss, bearb. von Robert J. Sasse 2005/2012 (v. Schade), S. 66
  3. Historisches Tagebuch der Stadt Attendorn (Silbecke)
  4. Michael Flöer: Die Ortsnamen des Kreises Olpe, in: Westfälisches Ortsnamenbuch, Band 8, Bielefeld 2014, S. 224–225
  5. Die Schatzungsregister des 16. Jahrhunderts für das Herzogtum Westfalen, Teil 1 (1536 und 1565), Münster 1971, S. 210
  6. Historisches Tagebuch der Stadt Attendorn (Silbecke)
  7. Amtliches Adressbuch des Kreises Olpe 1928/29, Amt Attendorn, Silbecke S. 98
  8. Amtliches Einwohnerbuch des Kreises Olpe 1938, Amt Attendorn, S. XV
  9. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 89.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.