Siedengrieben
Siedengrieben ist ein Ortsteil der Gemeinde Beetzendorf im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Siedengrieben Gemeinde Beetzendorf | ||
---|---|---|
Höhe: | 37 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,8 km²[1] | |
Einwohner: | 63 (31. Dez. 2021)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 13 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 20. Juli 1950 | |
Eingemeindet nach: | Hohentramm | |
Postleitzahl: | 38489 | |
Vorwahl: | 039000 | |
Lage von Siedengrieben in Sachsen-Anhalt | ||
Dorfkirche Siedengrieben |
Geografie
Das Dorf Siedengrieben liegt 2 Kilometer östlich von Beetzendorf und 17 Kilometer südlich der Kreisstadt Salzwedel in der Altmark. Im Südosten erhebt sich der 51,2 Meter hohe Wahrsberg.[3]
Geschichte
Siedengrieben war ursprünglich ein Sackgassendorf.
Siedengrieben wurde erstmals im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 urkundlich genannt. Griben, Gryben gehörte den von der Schulenburg. Das Hufenland des Dorfs umfasste 18 abgabenpflichtige Hufen. Für diese zahlten die Vollbauern 19 Pfund und 4 Schilling an Leichten Pfennig. Von der Bede waren sie befreit.[4]
Der Historiker Peter P. Rohrlauch weist darauf hin,[1] dass die von Wilhelm Zahn aufgeführten früheren Erwähnungen von 1140 und 1184 nicht zutreffen.[5]
Eingemeindungen
Am 20. Juli 1950 wurde die Gemeinde Siedengrieben aus dem Landkreis Salzwedel in die Gemeinde Hohentramm eingemeindet.[6] Nach der Eingemeindung von Hohentramm in Beetzendorf am 1. Januar 2009 wurde Siedengrieben ein Ortsteil der Gemeinde Beetzendorf.
Einwohnerentwicklung
|
|
|
|
Quelle bis 1946, wenn nicht angegeben:[1]
Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Siedengrieben gehörte zur Pfarrei Beetzendorf.[8] Heute wird sie betreut vom Pfarrbereich Beetzendorf des Kirchenkreises Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[9]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die Dorfkirche Siedengrieben ist ein kleiner, dreiteiliger Bau (Schiff, Chor, Apsis) mit aufgesetztem Turm. Die Feldsteinkirche aus unbearbeiteten Lesesteinen zeigt ein unregelmäßiges Mauerwerk, das mit der klaren architektonischen Struktur kontrastiert. Die spätromanischen Formen (vor allem die kleinen, hoch stehenden, rundbogigen Fenster) blieben größtenteils erhalten. Das Apsis-Dach besteht noch teilweise aus Mönchs-und-Nonnen-Ziegeln. Die Innenmalerei schafft eine feierliche Stimmung.[10]
Literatur
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Zweiter oder topographischer Theil. In: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. W. Heinrichshofen, Magdeburg 1842, 4. Beschreibung der einzelnen landräthlichen Kreise. XII. des Kreises Salzwedel. 149. Siedengrieben. S. 346 (Digitalisat ).
- Johannes Schultze (Hrsg.): Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2; Veröffentlichungen der Historischen Kommission für die Provinz Brandenburg und die Reichshauptstadt Berlin. Band VIII, 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940 (außer Begleittexten auf Lateinisch, Digitalisat in Universitätsbibliothek Potsdam).
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark. Band 2: L–Z. In: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII; Klaus Neitmann [Hrsg.]: Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs. Band 68; Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung des Landes Sachsen-Anhalt. Reihe A. Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts. Band 23). 2 Bände, Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, Siedengrieben wnw Klötze, S. 846–849.
Weblinks
Einzelnachweise
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 846–849, doi:10.35998/9783830522355.
- Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
- Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- Johannes Schultze (Hrsg.): Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375. Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, Antiqua marchia. Equitatura terre Soltowedel foris Portam Buchornighe. Griben, S. 405.
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 127.
- Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 278 (PDF).
- Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
- Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 24 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- Pfarrbereich Beetzendorf. Abgerufen am 3. Februar 2018.
- Dorfkirche Siedengrieben (Beetzendorf), Kreis Salzwedel, Sachsen-Anhalt. In: Landkreis Helmstedt (Hrsg.): Romanik.de – Das Romanik-Verzeichnis (abgerufen am 24. November 2018).