Poppau

Poppau i​st ein Ortsteil d​er Gemeinde Beetzendorf i​m Altmarkkreis Salzwedel i​n Sachsen-Anhalt.

Poppau
Gemeinde Beetzendorf
Höhe: 46 m ü. NHN
Fläche: 6,48 km²[1]
Einwohner: 280 (31. Dez. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 43 Einwohner/km²
Eingemeindung: 20. Juli 1950
Eingemeindet nach: Bandau
Postleitzahl: 38489
Vorwahl: 039000
Poppau (Sachsen-Anhalt)

Lage von Poppau in Sachsen-Anhalt

Dorfkirche Poppau
Dorfkirche Poppau

Geografie

Poppau, e​in Rundplatzdorf m​it Kirche a​uf dem Platz,[1] l​iegt rund v​ier Kilometer südöstlich v​on Beetzendorf u​nd sechs Kilometer nordwestlich d​er Stadt Klötze i​n der Altmark.[3] Zum Dorf gehört d​as einen Kilometer nordöstlich gelegene Ökodorf Sieben Linden, e​ine sozial-ökologische Modellsiedlung. Nordwestlich d​es Dorfes erhebt s​ich der e​twa 50 Meter h​ohe Schalaienberg.[4]

Geschichte

Das Dorf w​urde erstmals i​m Jahre 1363 a​ls Poppow i​n einem Lehnbrief über Beetzendorf u​nd Apenburg erwähnt.[5] Im Landbuch d​er Mark Brandenburg v​on 1375 hieß es:[6]

„Poppove pertinet i​llis de Schulenburg c​um supremo e​t cum 12 marcis denariorum levium. Altare ecclesie Niendorp h​abet ibi 8 marcas den. levium. Non tenentur a​d precariam.“

Poppau gehört Deren von der Schulenburg mit Obergericht und mit 12 Mark an Leichten Pfennig. Der Altar der Kirche zu Niendorf hat dort 8 Mark Leichte Pfennig. Nicht verpflichtet zur Bede.[6]

Am 20. Oktober 1814 brannte f​ast der gesamte Ort ab. Wie d​urch ein Wunder b​lieb die Kirche v​on den Flammen verschont.[7]

Spätestens i​m 19. Jahrhundert wurden d​ie Großsteingräber b​ei Poppau zerstört.

Im Südwesten d​es Dorfes bestand e​ine Ziegelei, d​ie bereits i​n der Mitte d​es 19. Jahrhunderts erwähnt wurde.

Eingemeindungen

Am 20. Juli 1950 w​urde Poppau a​us dem Landkreis Salzwedel i​n die Gemeinde Bandau eingemeindet.[8] Nach Eingemeindung d​er Gemeinde Bandau i​n die Gemeinde Beetzendorf a​m 1. Januar 2009 w​urde Poppau e​in Ortsteil d​er Gemeinde Beetzendorf.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1734077
1774107
1789147
1798098
1801126
1818091
Jahr Einwohner
1840140
1864156
1871143
1892[0]163[9]
1895171
1885149
Jahr Einwohner
1900[0]178[9]
1905189
1910[0]201[9]
1925198
1933203
1939190
Jahr Einwohner
1946281
2015[00]283[10]
2018[00]299[10]
2020[0]283[2]
2021[0]280[2]

Quelle b​is 1946, w​enn nicht angegeben:[1]

Religion

Die evangelische Kirchengemeinde Poppau gehörte früher z​ur Pfarrei Jeeben.[11] Heute gehört d​ie Kirchengemeinde z​um Pfarrbereich Beetzendorf d​es Kirchenkreises Salzwedel i​m Propstsprengel Stendal-Magdeburg d​er Evangelischen Kirche i​n Mitteldeutschland.[12]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kriegerdenkmal Poppau, 2019

Bauwerke

  • Poppau wurde als Hufeisendorf (Rundling) erbaut.
  • Die heutige evangelische Dorfkirche Poppau ist ein rechteckiger neoromanischer Backsteinbau aus dem Jahre 1905. Die Kirche ist eine Filialkirche der Kirche in Jeeben. Der Vorgängerbau aus dem Jahre 1706 war eine Fachwerkkirche.[13][7] Zentral im Ort befindet sich das Kriegerdenkmal Poppau.
  • Ein großer Feldstein im Dorf ist der Mittelpunkt der Welt, so berichtet eine Sage.
  • Das Haus am Eingang zum Rundling, die Lohnmosterei, ist eines der ältesten Gebäude im Dorf.[7]
Commons: Poppau – Sammlung von Bildern

Literatur

  • J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Zweiter oder topographischer Theil. In: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. W. Heinrichshofen, Magdeburg 1842, 4. Beschreibung der einzelnen landräthlichen Kreise. XII. des Kreises Salzwedel. 127. Poppau, S. 343 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3DHB4_AAAAcAAJ%26pg%3DPA343~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 143.
  • Johannes Schultze (Hrsg.): Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2; Veröffentlichungen der Historischen Kommission für die Provinz Brandenburg und die Reichshauptstadt Berlin. Band VIII, 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940 (außer Begleittexten auf Lateinisch, uni-potsdam.de (Memento vom 22. März 2019 im Internet Archive)).
  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark. Band 2: L–Z. In: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII; Klaus Neitmann [Hrsg.]: Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs. Band 68; Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung des Landes Sachsen-Anhalt. Reihe A. Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts. Band 23). 2 Bände, Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, Poppau wnw Klötze, S. 1696–1698.

Einzelnachweise

  1. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1696–1698, doi:10.35998/9783830522355.
  2. Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Top50-CD Sachsen-Anhalt, 1:50.000, Landesamt für Landesvermessung und Geoinformation, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie 2003
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis. 1. Haupttheil. 5. Band. In: Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellenschriften für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten. 41 Bände, F. H. Morin, Berlin 1849, II. Das Geschlecht der von der Schulenburg. Urkunden. LXXXIV. Derselbe Lehnbrief nach einer Abschrift aus dem 16. Jahrhundert, S. 339 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000983~SZ%3D00351~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D in Münchener Digitalisierungszentrum [abgerufen am 27. November 2018]).
  6. Johannes Schultze (Hrsg.): Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375. Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, Antiqua marchia. Equitatura terre Soltowedel foris Portam Buchornighe. Poppove, S. 405.
  7. Walter Mogk: Volksstimme Klötze. Mitt'n in de Welt: Fast jedes Haus hat eine Geschichte. 25. September 2016, abgerufen am 27. Januar 2018.
  8. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 279 (PDF).
    • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 143.
  9. Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
  10. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 24 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  11. Pfarrbereich Beetzendorf. Abgerufen am 27. Januar 2018.
  12. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 371–372.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.