Käcklitz (Beetzendorf)
Käcklitz ist ein Ortsteil der Gemeinde Beetzendorf in der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Käcklitz Gemeinde Beetzendorf | ||
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Höhe: | 32 m ü. NHN | |
Fläche: | 2,72 km²[1] | |
Einwohner: | 44 (31. Dez. 2021)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 16 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 20. Juli 1950 | |
Eingemeindet nach: | Beetzendorf | |
Postleitzahl: | 38489 | |
Vorwahl: | 039000 | |
Lage von Käcklitz in Sachsen-Anhalt | ||
Zum Rundling führende Straße, Blick von der Kirche nach Süden |
Geografie
Käcklitz, ein Rundplatzdorf mit Kirche auf dem Platz,[1] liegt abseits größerer Verkehrswege ungefähr 3 Kilometer nördlich von Beetzendorf sowie 15 Kilometer südlich von Salzwedel in der Altmark. Im Süden erhebt sich der etwa 52 Meter hohe Lerchenberg.[3] Das FFH-Gebiet „Moorweide bei Stapen“[4] beginnt im Norden von Käcklitz.[5]
Nachbarorte sind Groß Gischau im Nordwesten, Klein Gischau im Nordosten, Stapen im Osten, Hohentramm im Südosten, Siedengrieben im Süden und Audorf im Südwesten.[3]
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung als Kakelitz erfolgte im Jahre 1348, als Markgraf Ludwig II. von Brandenburg den von der Schulenburgs die Beden aus verschiedenen Dörfern überließ.[6] Weitere Nennungen sind 1444 ein Schulzenhof in Käckelitze[7] und ein Hof in Kakelitz,[8] 1466 Kökelitz, 1499 to Kokelitz, 1541 Köcklitz, 1687 Köckelitz bey Beetzendorff[1] und 1804 Käcklitz.[9]
Bei der Bodenreform 1945 wurden ermittelt: 24 Besitzungen unter 100 Hektar mit zusammen 256 Hektar Land, eine Besitzung der Kirche mit 3 Hektar und eine Gemeindebesitzung mit 0,9 Hektar.[1] Im Jahre 1960 gab es in Käcklitz eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft, die LPG Typ I „Wiesengrund“.[1]
Herkunft des Ortsnamens
Jürgen Udolph führt den Ortsnamen auf das slawische Wort „khohol“ für „Bergkuppe“ zurück,[10] ähnlich zu Franz Mertens, der „chochulu“ für „Kuppe, Bergspitze“ ableitete. Übersetzt heißt der Ort also „Bergnest“.[11] Aleksander Brückner erkennt hingegen im Namen die Silbe „koh-“, altslavisch „kohati“ für „lieben“.[12]
Eingemeindungen
Ursprünglich gehörte das Dorf zum Salzwedelischen Kreis. Ab 1816 gehörte das Dorf und damit die spätere Gemeinde Käcklitz zum Kreis Salzwedel im Königreich Preußen und dessen Provinz Sachsen.[1]
Am 20. Juli 1950 wurde die Gemeinde Käcklitz aus dem Landkreis Salzwedel in die Gemeinde Beetzendorf eingemeindet und ist seitdem ein Ortsteil.[13]
Einwohnerentwicklung
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Quelle, wenn nicht angegeben bis 1946:[1]
Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Käcklitz, die früher zur Pfarrei Beetzendorf gehörte,[16] wird heute betreut vom Pfarrbereich Beetzendorf im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[17]
Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Beetzendorf stammen aus dem Jahre 1597.[18]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die evangelische Dorfkirche Käcklitz, ein mittelalterlicher Feldsteinbau, steht in der Mitte des Rundlings.[19] Sie kann als schlichter Rechtecksaal mit halbrundem Ostschluss zu den Chorkirchen gerechnet werden. Die Kirche ist vor der Mitte des 15. Jahrhunderts entstanden. Die Glocke stammt au dem Jahre 1813.[10]
- Der Charakter als Rundlingsdorf hat sich weitgehend erhalten. Der Zugang erfolgt von Süden aus.
Wirtschaft und Infrastruktur
In Käcklitz besteht eine Freiwillige Feuerwehr. Es gibt kleine Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe sowie einen Reiterhof.
Verkehr
Das Dorf ist über Rufbusse der Personenverkehrsgesellschaft Altmarkkreis Salzwedel an den öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen.
Literatur
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1097–1100, doi:10.35998/9783830522355.
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 127.
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Zweiter oder topographischer Theil. In: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. W. Heinrichshofen, Magdeburg 1842, 4. Beschreibung der einzelnen landräthlichen Kreise. XII. des Kreises Salzwedel. 89. Käcklitz, S. 337 (Digitalisat ).
Einzelnachweise
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1097–1100, doi:10.35998/9783830522355.
- Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
- Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- Nr. DE 3232304, FFH0253
- Moorweide bei Stapen in der World Database on Protected Areas, abgerufen am 1. Januar 2021 (englisch).
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 5. Berlin 1845, S. 325 (Digitalisat).
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 5. Berlin 1845, S. 416 (Digitalisat).
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 5. Berlin 1845, S. 417 (Digitalisat).
- Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 378 (Digitalisat).
- Matthias Friske: Die mittelalterlichen Kirchen in der nordwestlichen Altmark (= Bernd Janowski und Dirk Schumann [Hrsg.]: Kirchen im ländlichen Raum. Band 9). Lukas, Berlin 2021, ISBN 978-3-86732-379-6, S. 257–258.
- Franz Mertens: Heimatbuch des Kreises Gardelegen und seiner näheren Umgebung. Hrsg.: Rat des Kreises Gardelegen. Gardelegen 1956, DNB 1015184308, S. 211.
- Aleksander Brückner: Die slavischen Ansiedlungen in der Altmark und im Magdeburgischen (= Preisschriften, gekrönt und herausgegeben von der Fürstlich-Jablonowskischen Gesellschaft zu Leipzig. Band 22). 1879, S. 71, 36 (Digitalisat).
- Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 279 (PDF).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 127.
- Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
- Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 23 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- Pfarrbereich Beetzendorf. Abgerufen am 4. Februar 2018.
- Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S. 2 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 217.