Schmiedefeld (Saalfeld)

Schmiedefeld i​st ein Ortsteil d​er Kreisstadt Saalfeld/Saale i​m Landkreis Saalfeld-Rudolstadt i​n Thüringen (Deutschland).

Schmiedefeld
Kreisstadt Saalfeld/Saale
Wappen von Schmiedefeld
Höhe: 750 m
Fläche: 9,54 km²
Einwohner: 996 (31. Dez. 2017)
Bevölkerungsdichte: 104 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2019
Postleitzahl: 07318
Vorwahl: 036701
Leipziger Turm

Geografie

Schmiedefeld l​iegt im Thüringer Schiefergebirge zwischen d​en Städten Saalfeld (nördlich) u​nd Sonneberg (südlich) a​m südöstlichen Abhang d​es 802 Meter h​ohen Rauhhügels i​n etwa 700 Metern Höhe. Südöstlich d​es Ortes fällt d​ie Landschaft weiter a​b bis hinunter i​ns klammartige Tal d​es Geberbachs.

Geschichte

Schmiedefeld w​urde 1414 erstmals urkundlich erwähnt u​nd gehörte ursprünglich d​en Grafen v​on Orlamünde. 1426 k​am der Ort z​um Haus Wettin a​n das Amt Gräfenthal. Von 1826 b​is 1920 gehörte Schmiedefeld z​um Herzogtum Sachsen-Meiningen (Kreis Saalfeld).

1898 erhielt d​er Ort i​n Taubenbach e​inen Eisenbahnanschluss a​n der Bahnstrecke Probstzella–Bock-Wallendorf, d​ie später n​ach Neuhaus a​m Rennweg verlängert wurde.

1920 w​urde das Land Thüringen gegründet u​nd anschließend i​n Landkreise unterteilt, w​obei der Ort z​um Landkreis Saalfeld kam.

Während d​es Zweiten Weltkrieges mussten 110 Kriegsgefangene a​us Polen u​nd Frankreich Zwangsarbeit verrichten: i​n der Eisenerzgrube u​nd an d​er Röstofenanlage.[1]

Am 1. Juli 1950 w​urde die b​is dahin eigenständige Gemeinde Taubenbach eingegliedert.

Am 25. Juli 1952 w​urde die Gemeinde Schmiedefeld d​em Kreis Neuhaus zugeordnet. Seit 1994 gehört d​er Ort z​um Landkreis Saalfeld-Rudolstadt.

Die Gemeinde Schmiedefeld w​urde am 1. Januar 2019 i​n die Kreisstadt Saalfeld/Saale eingemeindet, z​uvor gehörte s​ie der Verwaltungsgemeinschaft Lichtetal a​m Rennsteig an. Zur Gemeinde Schmiedefeld gehörte südlich v​om Hauptort d​er Ortsteil Taubenbach.

Politik

Gemeinderat

Der Rat d​er Gemeinde Schmiedefeld bestand a​us 8 Mitgliedern.

  • CDU: 3 Sitze
  • Feuerwehr: 5 Sitze

Bürgermeister

Der ehrenamtliche Bürgermeister Ulrich Körner w​urde 2016 gewählt.

Wappen

Das Wappen wurde am 8. November 1991 genehmigt. Blasonierung: „In Rot eine eingebogene goldene Spitze, belegt mit einem schwarzen, rotbewehrten Löwen, der von sechs roten Herzen umgeben ist, begleitet vorn von vier kreuzweise angeordneten silbernen Nägeln und hinten von einer bewurzelten silbernen Fichte.“

Kirche

Die evangelische Kirchengemeinde Schmiedefeld gehört z​um Kirchspiel Döschnitz-Lichte m​it den Kirchengemeinden Döschnitz, Meura, Sitzendorf, Unterweißbach u​nd Schwarzburg s​owie Lichte-Wallendorf, Piesau u​nd Schmiedefeld. Das Pfarrerehepaar Gerd u​nd Esther Fröbel, e​ine Tochter Oskar Brüsewitz’,[2] a​us Döschnitz i​st seit 2016 i​n den Kirchengemeinden Lichte-Wallendorf, Piesau u​nd Schmiedefeld i​m Dienst.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Siehe Liste d​er Kulturdenkmale i​n Saalfeld/Saale

  • Michaeliskirche
  • Kräuter- und Olitätenmuseum Beim Giftmischer[3]
  • Schaubergwerk Morassina mit der Märchengrotte und dem Sankt-Barbara-Heilstollen.
  • Tagebau Westfeld mit Bergbaulehrpfad
  • Leipziger Turm zu Schmiedefeld mit zwei Aussichtsplattformen
  • ein 1996 errichteter, 94 Meter hoher Sendeturm aus Stahlbeton der Deutschen Telekom AG (geografische Lage)

Wirtschaft und Infrastruktur

Schmiedefeld war einst eine Siedlung von Bergarbeitern, da hier zahlreiche verschiedene Erze (Eisen, Kupfer, Gold) abbaubar waren. Eisenerz wurde seit 1663 abgebaut. Das Eisenerzbergwerk wurde 1888 von der Maximilianshütte Sulzbach-Rosenberg erworben. Ab 1948 erfolgte die Verstaatlichung und Umfirmierung in VEB Eisenerz/Maximilianshütte Unterwellenborn. Es wurde 1972 geschlossen.[4] In dem aus dem Eisenwerk der Erzgrube in Schmiedefeld 1974 hervorgegangenen VEB ISOKO Schmiedefeld wurden die Wohnanhänger QEK Junior hergestellt, die auf dem Schienenweg der Bahnstrecke Probstzella–Neuhaus am Rennweg ausgeliefert wurden. Nach Schmiedefeld kam auch – wie im gesamten Schiefergebirge – die Glasindustrie mit dem VEB Schaumglaswerk Taubenbach als neuer Erwerbszweig hinzu. Heute lebt der Ort vor allem von verschiedener Kleinindustrie sowie dem Tourismus.

Verkehrsanbindung

Schmiedefeld liegt an der Bundesstraße 281, die von Eisfeld und Neuhaus am Rennweg nach Saalfeld führt. Der Ort hatte zwischen 1898 und 1998 einen Eisenbahnanschluss an der Bahnstrecke Probstzella–Neuhaus am Rennweg mit dem Bahnhof im Ortsteil Taubenbach.

Persönlichkeiten

  • Rudolf Möller (* 1881 in Schmiedefeld; † 1967 in Lörrach), Maler, Grafiker und Gymnasiallehrer
  • Otto Möller (* 1883 in Schmiedefeld; † 1964 in Berlin), Maler, Grafiker und Hochschullehrer

Einzelnachweise

  1. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hrsg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945. Band 8: Thüringen. VAS – Verlag für Akademische Schriften, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-88864-343-0, S. 244.
  2. Gedenken an Selbstverbrennung von Pfarrer Brüsewitz. In: idea.de. 19. August 2021, abgerufen am 4. September 2021.
  3. Eckart Roloff, Karin Henke-Wendt: Schmiedefeld (Lichtetal), Kräuter- und Olitätenmuseum „Beim Giftmischer“. In: Eckart Roloff, Karin Henke-Wendt: Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Eine Tour durch Deutschlands Museen für Medizin und Pharmazie. Band 2: Süddeutschland. S. Hirzel, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-7776-2511-9, S. 232–233.
  4. Albert Gieseler: Grube Schmiedefeld. Abgerufen am 19. November 2019.
Commons: Schmiedefeld (Lichtetal) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Webseite d​es Kirchspiels Döschnitz-Lichte

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.