Gorndorf
Gorndorf ist der größte Stadtteil der Kreisstadt Saalfeld in Thüringen.
Gorndorf Stadt Saalfeld/Saale | ||
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Höhe: | 235 m ü. NN | |
Einwohner: | 7031 (31. Dez. 2012)[1] | |
Eingemeindung: | 1. Januar 1963 | |
Postleitzahl: | 07318 | |
Vorwahl: | 03671 | |
Lage von Gorndorf in Thüringen | ||
Geografie
Der Stadtteil liegt am Ostende der Stadt Saalfeld in einem breiten muldenartigen Tal (Weiratal), das vor der Errichtung eines flächengreifenden Neubaugebietes überwiegend landwirtschaftlich genutzt wurde. Traditionell werden alle Siedlungsteile östlich der Bahnlinie zu „Gorndorf“ gerechnet, obzwar die engere Gemarkung wesentlich kleiner ist und überwiegende Teile des Neubaugebietes auf Gemarkung „Saalfeld“ liegen. Nördlich verläuft die Bundesstraße 281 von Saalfeld nach Gera, daneben führt auch die Bahnstrecke Saalfeld–Gera–Leipzig durch das Tal. Am Nordwestende blickt man auf den Berg Kulm. Die Saale fließt zwischen Gorndorf und der Kernstadt aus dem Schiefergebirge kommend nach Rudolstadt. Der Stadtteil hat Zugang zur Kernstadt (Altstadt) über Brücken.
Geschichte
Am 25. Juni 1328 wurde das Dorf urkundlich erstmals erwähnt.[2] Gorndorf liegt in Thüringen ca. 50 km südöstlich der Landeshauptstadt Erfurt. Gorndorf hatte vor der Wende ca. 10.000 Einwohner, zählt heute noch ca. 6.000 Einwohner. Zu unterscheiden ist zwischen Altgorndorf, dem ursprünglichen Bauerndorf beidseits der Weira, und einem nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen sehr großen Neubaugebiet. Die Ursprünge des Neubaugebietes gehen auf eine starke Nachfrage nach Wohnungen für die Arbeiter der Maxhütte im nahen Unterwellenborn zurück. Eine erste geschlossene Wohnsiedlung, die heute komplett unter Denkmalschutz steht, entstand in den 1950er Jahren am Ostende der heutigen Stauffenbergstraße (Denkmalensemble Wohnanlage Stauffenbergstraße 7–47, 146–168).[3] Ab den 1960er Jahren entstanden zunehmend Plattenbausiedlungen, die mittlerweile teilweise wieder zurückgebaut sind.
Ein Gymnasium, eine Regelschule, eine Grundschule und eine Geistige Förderschule sind in Gorndorf vorhanden. Außerdem gibt es ein Jugend- und Stadtteilzentrum mit einer kleinen Sternwarte.
Am 1. Januar 1963 wurde die zuvor selbstständige Gemeinde Gorndorf in die Kreisstadt Saalfeld eingegliedert.[4]
1902 bis 1905, als Gorndorf noch ländlichen Charakter besaß, wurde am Flüsschen Weira eine der letzten Mahlmühlen gebaut. Bis dahin gab es im Ort wegen des Mühlenzwangs noch keine Mühle.[5]
Sehenswürdigkeiten
- Kirche St. Marien
Persönlichkeiten
- Herbert Strecha (1909–1981), Maler und Grafiker
- Uwe Oswald (* 1953 in Gorndorf), Bildender Künstler
- Sabine Fiedler (* 9. Dezember 1957 in Gorndorf), Anglistin
Weblinks
Einzelnachweise
- Nahverkehrsplan Zweckverband ÖPNV Saale-Orla – Bevölkerungsverteilung im Gebiet des Zweckverbandes. (PDF) In: Landkreis Saalfeld-Rudolstadt. S. 59, abgerufen am 1. November 2021.
- Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 94.
- Thüringer Staatsanzeiger. Nr. 25, 1996, vom 24. Juni 1996.
- Statistisches Bundesamt: Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
- Werner Dietzel: Mühlen zwischen oberer Saale und Thüringer Becken. Wasserräder und Turbinen in Mühlen, Hammerwerken und Schmelzhütten im Einzugsgebiet der Saale sowie Windmühlen auf den umliegenden Hochflächen. Rockstuhl, Bad Langensalza 2012, ISBN 978-3-86777-453-6, S. 102.