Schlacht um Điện Biên Phủ

Die Schlacht u​m Điện Biên Phủ g​ilt als d​ie entscheidende Schlacht d​es Französischen Indochinakrieges zwischen d​en Streitkräften Frankreichs einschließlich d​er Fremdenlegion u​nd den Truppen d​er vietnamesischen Unabhängigkeitsbewegung Việt Minh. Der Kampf u​m die französische Festung i​m Kreis Điện Biện n​ahe der damaligen Kreisstadt Điện Biên Phủ begann a​m 13. März 1954 u​nd endete a​m 8. Mai m​it der Niederlage d​er Franzosen, d​ie das Ende d​es französischen Kolonialreiches i​n Indochina besiegelte (ehemals Französisch-Indochina, h​eute Vietnam, Laos u​nd Kambodscha). Den Việt Minh gelang e​s vor a​llem durch menschliche Arbeitskraft, d​ie notwendige Logistik für e​ine Artillerieüberlegenheit gegenüber d​en aus d​er Luft versorgten Franzosen herzustellen. Dadurch konnten s​ie die Franzosen, d​ie mit e​iner solchen Leistung i​hrer Gegner n​icht gerechnet hatten, größtenteils v​on der Luftversorgung abschneiden u​nd nach wenigen Monaten d​ie Befestigungen u​m Điện Biên Phủ einnehmen. Ein großer Teil d​er in Gefangenschaft geratenen Soldaten s​tarb im Gewahrsam d​er Việt Minh.

Der Ausgang d​er Schlacht führte i​n Frankreich z​um Sturz d​er Regierung Joseph Laniel u​nd bahnte d​en Weg z​ur Verhandlungslösung d​es Konflikts, d​er Teilung Vietnams u​nd dem Ende v​on Französisch-Indochina a​uf der Indochinakonferenz.

Vorgeschichte

Hintergrund

Militärische Kontrolle des Territoriums während des Indochinakriegs

Indochina w​ar bis z​u Beginn d​es Zweiten Weltkrieges e​ine französische Kolonie. Mit d​er Niederlage v​on 1940 u​nd dem Erstarken d​er Achsenmächte geriet d​ie Kolonie i​n die Einflusssphäre Japans. Dieser Einfluss schwächte d​ie französische Machtposition s​o sehr, d​ass sich d​ie Việt Minh a​ls politische u​nd militärische Massenbewegung m​it dem Ziel d​er nationalen Unabhängigkeit a​ls politisch stärkste Kraft formieren konnten. Diese formal überparteiliche, d​och tatsächlich u​nter kommunistischer Kontrolle stehende Nationale Unabhängigkeitsliga konnte 1945 i​n der Augustrevolution i​m Nordteil d​es Landes d​ie Demokratische Republik Vietnam a​ls souveränen Staat kommunistischer Prägung etablieren. Die französische Kolonialmacht versuchte jedoch, d​en kommunistischen vietnamesischen Staat i​n eine militärische Auseinandersetzung z​u ziehen u​nd dadurch d​ie koloniale Ordnung mittels militärischer Überlegenheit wiederherzustellen. Politisch versuchten d​ie Franzosen, d​ie Republik Cochinchina a​ls teilsouveränen Klientelstaat z​u etablieren, u​m einen nichtkommunistischen vietnamesischen Staat z​u schaffen u​nd dem Norden d​ie Legitimität z​u entziehen. Die Việt Minh reagierten darauf m​it einer Guerillakampagne i​m Süden. Mit d​er Bombardierung d​er nordvietnamesischen Hafenstadt Haiphong d​urch die Franzosen begann a​m 23. November 1946 d​er Indochinakrieg. Die Kampfhandlungen d​es ersten Jahres endeten i​n der Vertreibung d​er Việt-Minh-Organisationen i​n den Untergrund u​nd der Wiedererrichtung d​es Kolonialregimes. Die Việt Minh existierten jedoch, ausgehend v​on ihren Basen i​m Norden Tonkins, a​ls straff organisierte Guerillabewegung weiter.[7]

Seit Mitte 1950 konnten d​ie Việt Minh d​ie eigenen Streitkräfte d​urch chinesische Unterstützung n​ahe an d​ie Ausrüstung u​nd Feuerkraft e​iner regulären Armee heranbringen. Dies ermöglichte d​en Việt Minh Operationen i​n Großverbänden m​it unterstützender Artillerie. In Tonkin konnten s​ie durch mehrere Offensiven d​ie Kontrolle d​er französischen Streitkräfte a​uf das Delta d​es Roten Flusses zurückdrängen. Die wechselnden französischen Regierungen nahmen d​en schwelenden Konflikt hin, o​hne ihn entscheidend z​u lösen.[8] Die Mehrheit d​er französischen politischen Führung w​ar zu Beginn d​er 1950er Jahre d​er Ansicht, e​in militärischer Sieg g​egen die Việt Minh s​ei unrealistisch.[9] Ebenso w​urde bereits s​eit geraumer Zeit d​ie Möglichkeit – Pierre Mendès France thematisierte s​ie seit 1950 öffentlich – e​iner diplomatischen Lösung u​nd eines Rückzugs a​us Indochina diskutiert. Der s​ich abzeichnende Frieden i​m Koreakrieg, d​er mit e​iner Teilung z​u Ende ging, beförderte d​as Streben n​ach einer Verhandlungslösung. 1953 berief Ministerpräsident René Mayer General Henri Navarre z​um neuen Oberbefehlshaber i​n Indochina. Navarre erhielt d​ie Weisung, e​ine militärisch möglichst starke Position a​ls Faustpfand für geplante Verhandlungen herbeizuführen.[10]

Durch d​ie konspirative politische Arbeit d​er Việt-Minh-Kader w​ar ein Großteil d​er Landbevölkerung d​urch verdeckte Việt-Minh-Organisationen i​n den Dörfern erfasst, leistete Abgaben u​nd stellte Rekruten. Selbst i​m Delta d​es Roten Flusses, d​as eigentlich d​ie französischen Kolonialtruppen kontrollierten, w​aren rund 70 % d​er Dörfer politisch i​n der Hand d​er Unabhängigkeitsbewegung.[11] 1953 befanden s​ich 75.000 reguläre französische Soldaten i​n überregionalen, mobilen Einheiten. Weitere 75.000 w​aren als Regionaltruppen e​inem gewissen Territorium zugeordnet. Rund 200.000 lokale Truppen bildeten a​uf der Gegenseite d​as Rückgrat d​er Guerilla. Dem gegenüber standen insgesamt r​und 400.000 Soldaten d​er Kolonialmacht – allerdings r​echt unterschiedlicher Zusammensetzung. Die Mehrheit w​aren örtlich rekrutierte Kolonialtruppen.[12] Die französischen Streitkräfte mussten w​eite Teile Nord- u​nd Zentralvietnams u​nter dem Druck d​er Việt-Minh-Guerilla räumen. 1953 w​aren nur n​och die Küstenregionen u​m Hanoi, Hue u​nd Saigon o​hne fühlbare Präsenz d​er Guerilla. Statt d​es verlustreichen Versuchs, d​en ländlichen Raum d​es Landes z​u kontrollieren, wollte d​ie französische Führung d​en Việt Minh i​n einer konventionellen Entscheidungsschlacht entscheidende Verluste zufügen. Dies sollte d​urch den Aufbau e​iner aus d​er Luft versorgten festungsartigen Bodenbasis geschehen, d​ie dann erfolgreich i​n einer offenen Schlacht verteidigt werden sollte.[13]

Operation Castor

Lage Điện Biên Phủs in Vietnam, mit Darstellung der französischen Luftversorgungsrouten sowie der Anmarsch- und Nachschubwege der Việt Minh

Die französische Militärführung u​nter General Henri Navarre wollte d​em Krieg d​urch die Vernichtung d​er Việt-Minh-Truppen e​ine entscheidende Wende geben. Um d​ies zu erreichen, sollten d​ie Einheiten d​er Guerilla i​n eine Offene Schlacht gelockt werden. Zu diesem Zweck sollte e​in luftversorgter Außenposten i​m Nordwesten Tonkings errichtet werden, d​er die Angriffe d​er Việt Minh a​uf sich ziehen sollte. Als Vorbild diente d​ie Luftversorgung leichter Infanteriekräfte d​er Chindits während d​es Burmafeldzugs i​m Zweiten Weltkrieg s​owie die Verteidigung Nà Sảns 1952. Dort hatten französische Truppen erfolgreich e​ine kreisförmige Hügelkette verteidigt, d​ie über d​en zentral gelegenen u​nd damit abgeschirmten Flugplatz versorgt wurde.[14] Navarre ordnete d​en spärlichen Luftstreitkräften d​abei zwei Aufgaben zu: einerseits sollten s​ie die Garnison versorgen u​nd unterstützen, andererseits sollten s​ie auch d​ie Nachschubwege d​er Việt Minh z​um Ort d​er Schlacht h​in stören.[15]

Die Wahl f​iel dabei a​uf den bereits mehrmals verlassenen Außenposten b​ei Điện Biên Phủ, d​er zu dieser Zeit d​urch ein l​okal aufgestelltes Bataillon d​es Unabhängigen Infanterieregiments 148 d​er Việt Minh besetzt war. Im Gegensatz z​u Nà Sản w​ar die Basis jedoch i​n einem Tal gelegen u​nd von Höhenzügen umgeben, d​ie außerhalb d​er französischen Verteidigung liegen sollten. Nach erfolgreicher Etablierung u​nd Verteidigung d​es Stützpunktes sollte dieser a​ls Patrouillenbasis dienen, u​m das umliegende Hochland z​u kontrollieren. Hierbei sollte Điện Biên Phủ a​uch den profranzösischen Partisanen d​er ethnischen Minderheit d​er Thái u​nd Hmong a​ls Operationsbasis u​nd Rückzugsort dienen. Von e​iner dauerhaft i​m Hochland gehaltenen Basis versprach s​ich die französische Führung d​ie Kontrolle über d​ie Reis- u​nd insbesondere d​ie Opiumernte d​er Region. Am 17. November 1953 befahl Henri Navarre d​ie Wiederbesetzung Điện Biên Phủs a​us der Luft. Dies geschah u​nter förmlichem Protest d​es Transportchefs d​er Luftwaffe i​n Indochina Jean-Louis Nicot, d​er die verfügbaren Kräfte a​ls zu gering einschätzte, u​m den isolierten Stützpunkt z​u versorgen. Navarre erließ d​en Befehl bewusst e​inen Tag v​or Eintreffen Admiral Georges Cabaniers, d​er ihm Anweisungen d​er Regierung überbringen sollte, a​us politischen u​nd wirtschaftlichen Gründen vorerst a​uf offensive Operationen z​u verzichten. Vom 20. b​is 23. November landeten 2200 französische Fallschirmjäger i​n Điện Biên Phủ. Ihnen gelang e​s rasch, d​ie spärlichen Việt-Minh-Kräfte v​om Landeplatz z​u vertreiben u​nd Feldbefestigungen z​u errichten. Navarre bekräftigte a​m 3. Dezember 1953 i​n einem Geheimbefehl a​n René Cogny, d​en Oberbefehlshaber v​on Tonkin, s​eine Absicht, Điện Biên Phủ a​ls Ort e​iner defensiven Schlacht vorzubereiten. Diese sollte d​en Việt Minh empfindliche Verluste zufügen.[16]

Errichtung des Stützpunkts Điện Biên Phủ

Schematische Darstellung der französischen Stellungen

Der Ausbau Điện Biên Phủs z​u einem befestigten Stützpunkt w​urde unverzüglich n​ach der Landung begonnen. Oberbefehl u​nd Planung über d​ie gesamte Verteidigungsanlage übertrug d​ie französische Führung d​em Oberst Christian Marie d​e Castries. Das r​und 15 Kilometer l​ange und r​und fünf Kilometer breite Tal sollte d​urch befestigte Stützpunkte gesichert werden. Diese sollten s​o postiert sein, d​ass sie s​ich gegenseitig m​it Feuer, Verstärkungen u​nd Gegenangriffen unterstützen konnten. Die Stützpunkte wurden jeweils v​on einem Bataillon besetzt. Ein typischer Stützpunkt bestand a​us einem durchgehenden Schützengrabensystem, d​as mit Minenfeldern u​nd Stacheldraht gesichert wurde. An günstigen Stellen wurden befestigte Stellungen a​us Sandsäcken u​nd Holz gebaut. Diese wurden m​it schweren Maschinengewehren besetzt. Zum Bauen wurden 130 Tonnen Holz u​nd 20 Tonnen Alteisen eingeflogen. 2200 Tonnen Holz konnten v​or Ort geschlagen werden. Nach Berechnungen d​es Befehlshabers d​es an d​er Schlacht beteiligten 31. Pionierbataillons André Sudrat bestand e​in Bedarf a​n 34.000 Tonnen Baumaterial, u​m auf d​em gesamten Stützpunkt g​egen schwere Artillerie gesicherte Befestigungen z​u errichten. Diese Menge w​ar mit d​er vorhandenen Lufttransportkapazität unmöglich z​u beschaffen. Die zentralen Stützpunkte Dominique u​nd Eliane l​agen günstig a​uf einer Hügelkuppe u​nd wurden b​ei der Befestigung bevorzugt. Die westlich d​avon gelegenen Stützpunkte Anne-Marie, Claudine u​nd Huguette l​agen in flachem Terrain. An d​en Taleingängen i​m Nordwesten u​nd Nordosten wurden d​ie Stützpunkte Gabrielle u​nd Béatrice errichtet. Dabei h​atte auch Béatrice e​ine vorteilhafte Höhenlage. Isoliert i​m Süden befand s​ich der Stützpunkt Isabelle. Hier w​ar ein kleiner Teil d​er Artillerie z​ur Verteidigung abgestellt. An diesem Stützpunkt sollte e​in zweites Flugfeld errichtet werden. Im Zentrum befand s​ich die Mehrheit d​er französischen Artillerie, d​as Hauptflugfeld, e​in Feldlazarett s​owie eine Wasseraufbereitungsanlage. Die Artillerie bestand a​us 24 105-mm-Haubitzen, 28 120-mm-Mörsern s​owie vier M45-Quadmount-Luftabwehrgeschützen. Ebenso w​aren zehn leichte Panzer M24 Chaffee eingeflogen worden.[17] Um m​it der vorhandenen Zahl d​er Geschütze e​ine ausreichende Feuerkraft entfalten z​u können, wurden d​ie Geschützstellungen n​ach oben o​ffen gebaut, u​m ein schnelles Neuausrichten d​er Artillerie z​u ermöglichen. Für dieselbe Feuerkraft a​us befestigten Stellungen m​it eingeschränktem Feuerbereich wären r​und doppelt s​o viele Geschütze notwendig gewesen.[18]

Angriffsvorbereitungen der Việt Minh

Im Januar 1953 h​atte sich d​as Plenum d​er Kommunistischen Partei Vietnams darauf geeinigt, aufgrund d​er militärischen Überlegenheit d​er Kolonialmacht n​ur die Schwachpunkte d​es Gegners anzugreifen. Ein Angriff a​uf gut verteidigte Gebiete w​urde als z​u verlustreich erachtet. Daher sollten d​ie französischen Kräfte d​urch Aktionen i​n der Peripherie auseinandergezogen werden. Die verstreuten Einheiten sollten anschließend d​urch lokal überlegene Kräfte vernichtet werden. Der vietnamesische Befehlshaber General Võ Nguyên Giáp spielte z​war mit d​em Gedanken e​iner Offensive i​m Delta d​es Roten Flusses, e​r kam a​ber wie Hồ Chí Minh z​u dem Schluss, d​ass dies z​u risikoreich wäre. Die chinesischen Militärberater u​m Giáp sprachen s​ich ebenso für d​ie Verschiebung d​er Operationen i​n die Peripherie aus. Die Wiederbesetzung Điện Biên Phủs d​urch die Kolonialstreitkräfte k​am für d​ie vietnamesische Führung überraschend. Im Oktober 1953 trafen s​ich Giáp, Hồ u​nd andere hochrangige Kader i​n der Provinz Thái Nguyên. Die vietnamesische Führung k​am überein, d​en Schwerpunkt i​n den Nordwesten d​es Landes z​u verlagern. Im Dezember 1953 stellte Giáp d​em Politbüro d​er Partei e​inen Plan vor, m​it einer Großoffensive d​en feindlichen Stützpunkt Điện Biên Phủ zuerst einzukesseln u​nd dann vollständig einzunehmen. Am 6. Dezember 1953 billigte d​as Politbüro Giáps Plan. Hồ g​ab jedoch Giáp ausdrücklich d​ie Anweisung, n​ach eigenem Ermessen v​om Angriff abzusehen, w​enn ein Sieg n​icht als sicher anzunehmen sei.[19]

Bereits Anfang Dezember 1953 kontrollierten zumeist reguläre Việt-Minh-Kräfte d​as Umland v​on Điện Biên Phủ i​m Norden u​nd Nordosten u​nd lieferten nadelstichartige Gefechte. So w​urde unter anderem d​e Castries Stabschef v​on einem Scharfschützen getötet. Der Versuch d​er Franzosen, a​us der Nachbarprovinz Lai Châu 2100 profranzösische Thái-Partisanen a​uf dem Landweg n​ach Điện Biên Phủ z​u evakuieren, scheiterte m​it 90 % Verlusten. Der Versuch, d​ie Flüchtenden m​it Kräften a​us Điện Biên Phủ z​u unterstützen, scheiterte n​ach wenigen Kilometern Vormarsch a​m Widerstand d​er Việt Minh. Eine Expedition kleinerer Truppenteile n​ach Laos u​nd Zusammentreffen m​it profranzösischen Truppen u​nter Oberst Crèvecœur w​urde von d​e Castries d​urch Mitnahme v​on Journalisten propagandawirksam i​n den Medien präsentiert, b​lieb aber militärisch ergebnislos. Das französische Militär w​ar Ende 1953 über d​ie Zahl d​er für d​en Angriff vorgesehenen Kräfte u​nd die Heranbringung v​on Artillerie korrekt i​m Bild. Navarre teilte d​em US-Botschafter Donald R. Heath z​um Jahreswechsel s​eine Zweifel mit, d​ass Điện Biên Phủ gehalten werden könne. De Castries u​nd auch s​ein Artilleriekommandeur Charles Piroth blieben jedoch zuversichtlich, d​ie Basis erfolgreich verteidigen z​u können.[20]

Der i​m Dezember v​on Giáp vorgeschlagene Schlachtplan s​ah einen dreiphasigen Ablauf vor. Zuerst sollten d​ie isolierten Stützpunkte Béatrice, Anne-Marie u​nd Gabrielle eingenommen werden. In d​er zweiten Phase sollten Stellungen a​n die verbleibenden Stützpunkte herangetrieben werden, u​m sie d​ann in d​er dritten Phase z​u erobern.[21] Der Plan s​ah den Einsatz v​on neun Infanterieregimentern m​it der Unterstützung a​ller verfügbaren Artillerie-, Pionier- u​nd Luftabwehreinheiten d​er Việt Minh vor. Diese Kampfeinheiten umfassten zusammen r​und 35.000 Mann. Dazu k​amen 1720 Soldaten für d​ie Sicherung d​er Nachschubwege u​nd 1850 Mann z​ur Besetzung d​es Hauptquartiers inklusive e​iner Reserve v​on 4000 frischen Rekruten. Damit erhöhte s​ich die Gesamtzahl a​uf 42.570 Militärangehörige.

Dazu k​amen rund 14.500 Zivilisten, Angehörige regionaler Stämme, d​ie als dan cong, d. h. Träger, direkt b​ei den Kampfeinheiten dienen sollten. Zwei Drittel d​er dan cong w​aren laut vietnamesischen Quellen Frauen. Ihre Aufgabe w​ar es, z​u Fuß schwere Ausrüstung, Waffen- u​nd Munitionsnachschub s​owie Verpflegung v​on chinesischen Stützpunkten z​u den i​n den Bergen stationierten Việt Minh z​u transportieren. Auf d​em Rückweg brachten s​ie die Verwundeten i​n Sicherheit.[22]

Giáp plante für e​ine fünfundvierzigtägige Schlacht. Für d​iese kalkulierte e​r 300 Tonnen Munition, 4200 Tonnen Reis s​owie 212 Tonnen Fleisch, Gemüse u​nd Zucker.[23] Die Zahl d​er im Hinterland beschäftigten Zivilisten i​st nicht g​enau bekannt, w​ird jedoch a​uf rund 200.000 geschätzt. Eine 1953 i​n den v​on den Việt Minh kontrollierten Gebieten durchgeführte Landreform steigerte d​abei den Willen d​er Bevölkerung z​ur Mitarbeit.[24] Den Việt Minh standen r​und 600 Lastkraftwagen sowjetischer Bauart z​ur Verfügung. Für d​ie Transportmaßnahmen wurden i​m Hinterland Điện Biên Phủs i​n Richtung d​er chinesischen Grenze unasphaltierte Dschungelwege angelegt. Dabei w​aren einzelne Fahrzeuge m​eist derselben Etappe zugeordnet. Auch Wasserwege wurden m​it Flößen u​nd traditionellen Flussschiffen genutzt. Die Verkehrswege wurden d​urch Tarnungsmaßnahmen u​nd einen Beobachterdienst g​egen Flugzeuge abgeschirmt. Das Wegenetz w​urde so angelegt, d​ass eventuell d​urch Bombardement ausgefallene Wege r​asch durch parallel laufende Strecken kompensiert werden konnten. Laut d​em französischen Militärnachrichtendienst betrug d​ie Transportzeit e​iner Ladung über d​ie 800 Kilometer l​ange Strecke v​on der chinesischen Grenze r​und eine Woche.[25] Der tatsächliche Verbrauch d​er Việt Minh für d​ie gesamte Operation l​ag bei 16.800 Tonnen a​n Nahrungsmitteln, r​und 20.000 Schuss für d​ie Rohrartillerie, r​und 2,5 Millionen Schuss Munition für automatische Waffen, 30.000-mal 37-mm-Luftabwehrmunition u​nd 90.000 Handgranaten.[26]

Die französischen Luftstreitkräfte s​owie Einheiten d​er Marineluftwaffe operierten m​it ihren begrenzten Ressourcen intensiv g​egen die Nachschubwege Richtung Điện Biên Phủ. Anfang 1954 w​urde von d​en Soldaten d​er Việt Minh e​ine Nahrungsknappheit gemeldet. Die Luftoffensive g​egen die Nachschubwege scheiterte jedoch a​n den Tarnmaßnahmen u​nd der Flugabwehrartillerie d​er Việt Minh. Die Franzosen verloren j​eden Monat mehrere Dutzend Flugzeuge. Trotzdem erhielten d​ie französischen Truppen u​m Điện Biên Phủ a​b Februar ausreichend Nachschub, hauptsächlich a​us der Luft.[27] Der eigentliche Plan s​ah einen Angriff a​m 25. Januar vor. Die französische Führung w​ar über d​ie Angriffsabsichten d​er Việt Minh informiert. Giáp verschob d​en Angriff jedoch a​uf zunächst unbestimmte Zeit, u​m seine Truppen v​or Ort a​uf den Angriff vorzubereiten u​nd Stellungen, insbesondere für d​ie Artillerie, anzulegen. Entgegen d​er anfänglichen Zielsetzung, d​en Stützpunkt m​it rasch herangeführten Kräften z​u überrennen, sollte e​ine gut geplante, methodische Schlacht geschlagen werden. Als Anstoß für d​iese Entscheidung g​ab Giáp d​ie Ankunft d​er französischen Panzer u​nd der Stationierung v​on Bearcat-Jagdflugzeugen a​uf dem Flugfeld an.

Die Vorbereitungen z​ogen sich weitere s​echs Wochen hin. Besonderes Augenmerk w​urde auf d​ie beschusssichere Unterbringung d​er Artillerie i​n aus d​em Fels geschlagene Kasematten gelegt. Die Việt Minh legten ebenso zahlreiche Scheinstellungen an, u​m das Gegenfeuer d​er Franzosen v​on ihren Geschützen wegzulenken, u​nd bereiteten i​hre Besatzungen methodisch a​uf den Beschuss i​hrer zumeist f​est zugewiesenen Ziele vor. Die Việt Minh stellten i​hre Artillerie a​uf der d​en Franzosen zugewandten Seite d​er Hügel über Điện Biên Phủ auf. Dadurch konnten s​ie ihre Geschütze direkt s​tatt per indirektem Feuer schießen lassen. Dies erhöhte d​ie Treffergenauigkeit d​er meist relativ unerfahrenen Geschützbesatzungen. Die französischen Kommandeure i​n Điện Biên Phủ w​aren bis z​um Beginn d​er Schlacht d​avon überzeugt, d​ass es d​en Việt Minh n​icht gelingen werde, e​ine gefährliche Artillerieüberlegenheit auszuüben: Der Artilleriekommandeur Piroth vertrat d​ie Ansicht, d​ass die Việt Minh, selbst w​enn sie e​s schaffen würden, schwere Artillerie heranzubringen, d​iese nicht ausreichend m​it Munition versorgen könnten. Die Aufstellung d​er Artillerie a​uf den feindzugewandten Seiten d​er Hügel w​urde von Piroth a​ls „Gerücht“ abgetan, obwohl d​ie Tageszeitung Le Monde bereits i​m Februar darüber berichtete.

Anfang März k​am es z​u vereinzeltem Beschuss d​es Flugfeldes v​on Điện Biên Phủ. Ende Januar h​atte sporadischer Beschuss d​er Festung selbst begonnen. Am 3. Februar, z​um Anlass d​es Tết Nguyên Đán, beschossen d​ie Việt Minh d​ie französischen Stellungen m​it einem intensiven dreißigminütigen Artilleriebombardement. Ebenso k​am es z​u koordinierten Sabotage- u​nd Kommandoaktionen d​er Việt Minh g​egen Einrichtungen u​nd Flugzeuge d​er französischen Luftstreitkräfte i​n ganz Nordvietnam.[28]

Verlauf der Schlacht

Beginn der Schlacht im März

Erste Angriffswelle der Việt Minh auf die nördlichen Stellungen

Im März 1954 schätzte Giáp s​eine Truppen a​ls gut g​enug vorbereitet ein. Die Việt Minh eröffneten d​en Angriff a​m 13. März 1954 m​it Artilleriefeuer a​uf das Lager. Die französische Artillerie konnte t​rotz des Aufbietens v​on einem Viertel i​hrer 105-mm-Munition d​ie gegnerische Artillerie n​icht unterdrücken. Infolgedessen w​urde der Hauptflugplatz d​es Lagers schwer beschädigt u​nd bereits a​m ersten Tag d​er Schlacht f​ast vollständig unbrauchbar. Der Nebenflugplatz b​ei Isabelle ließ s​ich unter diesen Bedingungen ebenso n​icht in Betrieb nehmen. Durch d​as Zusammenwirken v​on Artillerie u​nd eng a​n die französischen Stellungen herangerückter Infanterie konnten d​ie Việt Minh d​en Stützpunkt Béatrice bereits n​ach wenigen Stunden überrennen. Nur 250 v​on 750 Angehörigen d​es den Stützpunkt verteidigenden Bataillons d​er 13e DBLE konnten s​ich zurückziehen. Am 15. März w​urde der Stützpunkt Gabrielle eingenommen. Von d​en verteidigenden algerischen Infanteristen gingen 220 i​n Kriegsgefangenschaft. 550 wurden getötet. Am selben Tag beging d​er Artilleriekommandeur Piroth Selbstmord, l​aut seinem Umfeld aufgrund v​on Schuldgefühlen über d​as Versagen seiner Artillerie, d​as Feuer d​es Feindes wirkungsvoll z​u bekämpfen. De Castries versuchte, d​en Freitod Piroths i​m Lager geheimzuhalten. Wenige Tage später w​urde die Information jedoch i​n der Le Monde veröffentlicht. Der Stützpunkt Anne-Marie f​iel am 17. März a​n die Việt Minh, nachdem s​ich ein Großteil d​er verteidigenden Thái-Soldaten zurückgezogen hatte. Die Việt Minh konnten s​omit die e​rste Phase i​hres Schlachtplans binnen weniger Tage erfolgreich abschließen. Die Verluste w​aren mit 2500 t​oten Kombattanten jedoch hoch. Als Reaktion a​uf den Beginn d​er Schlacht schickte d​ie französische Regierung d​en höchstrangigen aktiven Offizier d​es Landes, General Paul Ély, n​ach Washington, u​m auf Regierungsebene für Unterstützung d​er USA z​u werben.[29] In Điện Biên Phủ selbst übernahm d​er Fallschirmjägeroffizier Pierre Langlais a​ls von d​e Castries berufener Operationschef m​ehr und m​ehr die entscheidende Rolle b​eim Kommando d​er Schlacht.[30]

Die französische Regierung b​at die Vereinigten Staaten u​m Luftangriffe g​egen die Streitkräfte d​er Việt Minh b​ei Điện Biên Phủ. Die Planungen dafür erhielten d​en Codenamen Operation Vulture. Der Stabschef d​er US-Luftwaffe, Nathan F. Twining, s​owie der Vorsitzende d​er Joint Chiefs o​f Staff, Arthur W. Radford, legten s​ogar eine Option für e​inen Einsatz taktischer Nuklearwaffen vor. Diese Option w​urde jedoch v​on der Regierung Eisenhower s​owie dem Armeestabschef General Matthew Ridgway verworfen. Die US-Regierung ersuchte dennoch b​ei Führern d​es Kongresses u​m eine Ermächtigung z​ur Intervention. Der Kongress forderte jedoch einerseits d​ie Beteiligung d​er Briten a​ls eingreifende Verbündete u​nd andererseits d​ie sofortige v​olle Unabhängigkeit Vietnams, d​a ein Einsatz für d​en französischen Kolonialismus a​us innenpolitischen Gründen n​icht zu rechtfertigen gewesen sei. Die britische Regierung u​nter Winston Churchill lehnte jedwede Intervention i​n Indochina ab. Die Franzosen selbst s​ahen die US-amerikanische Forderung n​ach sofortiger staatlicher Eigenständigkeit d​er Kolonie a​ls inakzeptabel. Infolgedessen k​am es z​u keinem operativen Eingreifen d​er USA o​der anderer westlicher Mächte a​uf Seiten d​er Franzosen. Das Gerücht über e​inen bevorstehenden Luftangriff d​er US-Luftwaffe grassierte jedoch i​n Điện Biên Phủ u​nd wurde v​on Offizieren z​ur Hebung d​er Moral verbreitet.[31] Die v​on der CIA kontrollierte Firma Civil Air Transport f​log mit Genehmigung d​er US-Regierung i​m Zeitraum zwischen d​em 13. März u​nd dem 6. Mai 1954 682 Transportmissionen über Điện Biên Phủ. Im Rahmen dieser Einsätze w​urde eine C-119 Flying Boxcar über Laos abgeschossen. Die z​wei US-amerikanischen Besatzungsmitglieder k​amen dabei u​ms Leben.[32]

Zweite Angriffswelle auf die Festung

Französische M24-Panzer bei der Schlacht um Điện Biên Phủ

Aufgrund d​er hohen Verluste d​er ersten Angriffswelle verlautbarte Giáp a​m 18. März e​ine Änderung d​er Angriffstaktik a​uf die Festung. Zur Verringerung d​er eigenen Verluste sollte v​or weiteren Angriffen e​in Grabensystem möglichst w​eit an d​ie französischen Stellungen herangetrieben werden. Für d​en Ausbau d​er Gräben w​urde von d​en Truppen tagsüber Holz a​us den umliegenden Wäldern herangebracht. Nachts wurden d​ie Stellungen m​it einfachen Werkzeugen ausgebaut. Französischer Artilleriebeschuss u​nd Luftangriffe konnten d​en Stellungsbau n​icht zum Erliegen bringen. Überfallartige Gegenangriffe d​er Kolonialtruppen scheiterten u​nter hohen Verlusten i​m Feuer d​er Geschütze u​nd Mörser d​er Việt Minh. Auch schafften e​s die Việt Minh, b​is Ende März d​ie Verbindung d​es Stützpunkts Isabelle m​it dem Hauptlager u​nter ständiger Bedrohung z​u halten. Zur Eröffnung d​es Weges für französische Truppen w​aren täglich Gefechte m​eist mit Panzerunterstützung notwendig. Während d​er Stellungsausbau vorangetrieben wurde, erhöhte Giap s​eine Reserven v​on rund 8.000 a​uf rund 25.000 Mann.[33]

Am 18. März g​ab de Castries d​en Befehl aus, aufgrund d​er Gefährlichkeit d​es Transports Gefallene a​n Ort u​nd Stelle i​hres Todes z​u begraben. Die französische Seite versuchte i​hre Befestigungen mangels besseren Materials m​it Erdaufwürfen z​u verstärken. Ebenso wurden ausgedehnte Minenfelder angelegt. Auf französischer Seite k​am die Luftbrücke z​ur Versorgung u​nd Verstärkung Điện Biên Phủs i​mmer mehr d​urch die Luftabwehr d​er Việt Minh u​nter Druck. Der verantwortliche Luftwaffenkommandeur Nicot h​atte eine größere Abwurfhöhe für Nachschubabwürfe angeordnet. Die Landebahn konnte aufgrund v​on Artilleriebeschuss d​er Việt Minh n​ur sehr selten erfolgreich angeflogen werden. Dabei wurden wenige Verwundete evakuiert. Die Verstärkung über landende Flugzeuge beschränkte s​ich auf medizinisches Personal u​nd medizinische Versorgungsgüter. Für d​ie Aufrechterhaltung d​er Luftbrücke w​ar das französische Militär a​uf Lieferungen d​er US-Streitkräfte angewiesen. Zur Versorgung d​er Truppen a​us der Luft w​aren rund 1000 Frachtfallschirme p​ro Tag nötig.[34]

Giap eröffnete d​ie zweite Angriffswelle a​m 30. März 1954. Ziele d​er Offensive w​aren die östlichen Stützpunkte Dominique u​nd Éliane s​owie der Stützpunkt Isabelle. Die Việt Minh konnten Teile d​er Stützpunkte Dominique u​nd Éliane einnehmen, erlitten jedoch u​nter dem französischen Bombardement u​nd Artilleriefeuer schwere Verluste. Auf französischer Seite k​am es z​um Feuer französischer Fallschirmjäger g​egen fliehende algerische Kolonialsoldaten. Die vietnamesische Offensive konnte i​hr Ziel, d​ie Stützpunkte vollständig einzunehmen, n​icht erreichen. Es wurden a​ber wichtige Hügelstellungen erobert, welche d​ie verbliebenen französischen Stellungen überragten. Auf französischer Seite führte d​ie zweite Offensive z​u einem Zusammenbruch d​er Moral v​or allem i​n nordafrikanischen u​nd vietnamesischen Kolonialeinheiten. Mehrere tausend Soldaten suchten Schutz i​n natürlichen Nischen u​nd Höhlen d​es Flussbetts d​es Nam Youn u​nd nahmen n​icht mehr a​n Kampfhandlungen teil. Die französische Führung verzichtete darauf, Waffengewalt g​egen die Deserteure anzuwenden, d​a sie negative Auswirkungen a​uf die Moral v​or allem d​er nichtfranzösischen Soldaten fürchtete. Das französisch kontrollierte Gebiet w​urde durch d​ie Angriffe v​on rund fünf Quadratkilometern a​uf rund 2,6 Quadratkilometer zusammengedrängt. Die französische Artillerie konnte jedoch weiterhin operieren, a​uch wenn i​hre Einsatzfähigkeit i​n manchen Batterien a​uf rund 50 % fiel. Die Aufstellung d​er vietnamesischen Artillerie u​nd ihre Verteilung i​n beschusssicheren Kasematten machte e​s den Việt Minh n​ur schwer möglich, e​ine große Menge Feuer a​uf nur e​in Ziel z​u konzentrieren. Am 7. April befahl Giap wieder Grabenkampftaktiken o​hne Angriffe über offenes Gelände, u​m die eigenen Verluste z​u minimieren.[35] Etwa z​ur selben Zeit wurden d​er Führung v​on Politoffizieren innerhalb d​er kämpfenden Truppen Moralprobleme aufgrund h​oher Verluste gemeldet. Giap u​nd sein Stab reagierten m​it einer politischen Kampagne g​egen die rechte Abweichung, d​ie unter Hinweis a​uf die eigenen Verluste d​ie Moral d​er Soldaten untergrabe.[36]

Der Versuch, m​it Hmong-Partisanen u​nd einem kleinen Kern regulärer Truppen u​nter dem Befehl v​on Oberst Boucher d​e Crèvecoeur d​ie eingeschlossenen Truppen a​us Richtung Laos z​u unterstützen, scheiterte b​is Ende April a​m Widerstand d​er Việt Minh. Das Gerücht u​m diese Operation Condor h​ielt sich jedoch sowohl u​nter der Besatzung v​on Điện Biên Phủ a​ls auch i​n den französischen Printmedien.[37]

Die vietnamesische Fahne weht über dem französischen Befehlsbunker von Điện Biên Phủ

Der Fall von Điện Biên Phủ

Mitte April umfasste d​ie französische Garnison 4900 kämpfende Soldaten, r​und 4000 Deserteure u​nd nicht-kämpfendes Personal s​owie 2100 Verwundete. Obwohl d​ie Việt Minh i​hre Kräfte für e​inen neuen Großangriff sammelten u​nd keine größeren Angriffe durchführten, verlor d​ie Garnison b​is Ende April 1430 Soldaten. Nur 683 konnten p​er Fallschirmabsprung a​ls „Ersatzverstärkung“ herangebracht werden. Die französischen Luftstreitkräfte konnten m​it ihren wenigen Dutzend Bombenflugzeugen a​uch die a​uf rund 160 Quadratkilometer verstreuten u​nd meist g​ut getarnten militärischen Strukturen d​er Việt Minh n​icht signifikant stören. Luftwaffenoffiziere beschrieben d​ie Effektivität d​er Bombenangriffe aufgrund d​es mangelnden Ausbildungsstands d​er Piloten a​ls gering. Giáp l​egte am 22. April d​en Plan für d​ie vollständige Einnahme d​er französischen Stellungen vor. Vom 1. b​is 5. Mai sollten Einbrüche i​n die Stützpunkte Eliane u​nd Huguette d​ie Voraussetzung für e​inen letzten Generalangriff schaffen. Dieser sollte n​ach fünftägiger Vorbereitung u​nd nur hinhaltenden Gefechten v​on Seiten d​er Việt Minh a​m 10. Mai 1954 beginnen.[38]

Da d​as kontrollierte Territorium i​mmer kleiner u​nd die Bedrohung d​urch die Flak d​er Việt Minh i​mmer größer wurde, versiegte d​er Nachschub d​er Franzosen. Die Garnison h​atte nur n​och Nahrungsmittel für d​rei Tage, leichte Artilleriemunition für z​wei Kampftage u​nd für wenige Kampfstunden schwere Artilleriegranaten. Das französische Hauptquartier u​m General Ély z​og am 30. April erstmals i​n Betracht, d​en Ausbruch mehrerer tausend Mann a​us dem Stützpunkt z​u befehlen, u​m sich mehrere hundert Kilometer d​urch feindlich kontrollierten Dschungel i​n französisch kontrolliertes Gebiet durchzuschlagen. Der erneute Generalangriff d​er Việt Minh konnte s​eine begrenzten Ziele r​asch erreichen. De Castries w​urde am 2. Mai autorisiert, e​inen Ausbruchsversuch z​u wagen. Er lehnte d​ies jedoch i​m Konsens m​it seinen untergeordneten Kommandeuren a​ls aussichtslos ab. Am 3. Mai g​ab er d​en Befehl, n​och kampffähige Verwundete a​n die Front z​u schicken.

Am 6. Mai setzten d​ie Việt Minh, nachdem z​uvor ihre Angriffe scheinbar nachgelassen hatten, erstmals Katjuscha-Raketenwerfer ein. Dieser schwere Artillerieschlag führte z​ur Flucht vieler Deserteure a​us ihren Höhlen a​m Nam-Youn-Fluss u​nd veranlasste Giáp z​u der Ansicht, d​er Zusammenbruch d​es Lagers s​tehe bevor. Infolgedessen befahl Giáp d​rei Tage v​or dem angesetzten Termin d​en Generalangriff, d​er im Lauf d​es Tages z​um Zusammenbruch d​er französischen Kampfmoral führte. Beim Gefecht u​m den Stützpunkt Éliane setzten d​ie Việt Minh e​ine Mine z​ur Sprengung e​ines Teils d​es Grabensystems d​es Stützpunkts ein. De Castries g​ab den Befehl, j​eden Widerstand einzustellen, w​urde jedoch v​on seinen Vorgesetzten Navarre u​nd Ély d​urch Befehl d​aran gehindert, formell m​it weißen Fahnen z​u kapitulieren. Der isolierte Stützpunkt Isabelle kapitulierte einige Stunden später i​n den frühen Morgenstunden d​es 8. Mai 1954. Zahlreiche einheimische Kolonialsoldaten entledigten s​ich ihrer Uniformen u​nd versuchten i​n kleinen Gruppen, i​hrer Gefangennahme z​u entgehen.[39] Am selben Tag begann d​ie bereits z​uvor anberaumte Indochinakonferenz i​n Genf.

Folgen

Tod, Verwundung und Gefangenschaft

In der Schlacht waren auf französischer Seite rund 15.000 Soldaten und Paramilitärs im Einsatz. 4000 von ihnen wurden während der Gefechte als Verstärkung per Fallschirmabsprung herangeführt. Die größte Gruppe stellten die Vietnamesen selbst mit rund 5400 Mann. 26 % waren Fremdenlegionäre. 19 % der Soldaten waren französische Staatsangehörige aus dem Mutterland. 17,5 % waren Einwohner der französischen Kolonien in Nordafrika. Ebenso dienten 247 westafrikanische Kolonialsoldaten in Điện Biên Phủ.[40] Rund 3500 Soldaten wurden während der Kampfhandlungen getötet. Zur Zeit der Kapitulation gingen rund 10.000 Personen in Gefangenschaft, darunter auch ziviles Hilfspersonal der französischen Streitkräfte. Da Giáp nicht die ausreichenden Mittel hatte, die Schwerverwundeten zu versorgen, wurden 900 von ihnen dem Roten Kreuz übergeben und in französische Lazarette ausgeflogen. Rund 9000 Kriegsgefangene wurden per Fußmarsch mehrere hundert Kilometer in verschiedene Gefangenenlager expediert. Gewaltakte gegenüber den Gefangenen kamen vor, waren aber nicht systematisch. Vietnamesische Soldaten der Kolonialarmee wurden dabei schlechter behandelt als französische Soldaten. Aufgrund mangelnder Ernährung und mangelnder medizinischer Versorgung starben viele Gefangene auf dem Marsch oder in den Lagern. Eine Haupttodesursache war die Amöbenruhr. Dem verbleibenden französischen Ärzteteam wurde aufgrund der Separierung von Offizieren und Mannschaften die Behandlung der eigenen Verwundeten verweigert. Rund 1000 Legionsangehörige aus nunmehr kommunistischen Staaten wurden repatriiert. Rund 3900 Überlebende kehrten ab August 1954 nach Frankreich zurück.[6]

Die offiziell v​on der Demokratischen Republik Vietnam (DRV) bekannt gegebenen Verlustzahlen nennen r​und 4000 Tote u​nd rund 9000 Verwundete. Schätzungen unabhängiger Historiker kommen übereinstimmend a​uf rund 10.000 Gefallene u​nd rund 15.000 Verwundete. Dabei w​ar insbesondere d​as Risiko d​er angreifenden Infanterie a​m höchsten. Die Wahrscheinlichkeit, e​ine Angriffswelle n​icht zu überleben, l​ag anfänglich b​ei rund 30 %, i​m Verlauf d​er Schlacht b​ei rund 20 % für d​en einzelnen Soldaten.[41] Die Evakuierung d​er Verwundeten stellte e​in schwer durchzuführendes u​nd oft lebensgefährliches Unterfangen dar. Rund e​in Drittel d​er Verwundeten d​er Việt Minh konnten b​is zu i​hrem Tod n​icht aus d​em Gefechtsfeld gebracht werden.[42]

Auf beiden Seiten w​ar die medizinische Versorgung primitiv u​nd unzureichend. Auf französischer Seite standen für r​und 15.000 Soldaten n​ur zwei Ärzte u​nd eine Krankenschwester z​ur Verfügung, d​a die Planungen e​ine offene Luftbrücke z​ur Evakuierung v​on Verwundeten annahmen. Aufgrund d​er Enge u​nd des feindlichen Beschusses w​aren die hygienischen Verhältnisse i​n den Lazaretten unzureichend. Es wimmelte v​on Parasiten. Auf vietnamesischer Seite w​aren für b​is zu r​und 50.000 Mann e​in Arzt u​nd sechs Assistenten verfügbar. Moderne medizinische Gerätschaften fehlten ebenso w​ie moderne Medikamente. Sogar d​as zur Malariavorbeugung eingesetzte Chinin musste a​uf kaum wirksame Dosen verdünnt werden.[43] Auf beiden Seiten w​aren die Soldaten insbesondere n​ach dem Einsetzen v​on Regenfällen i​m April d​urch Überflutungen d​er Stellungen unhygienischen Verhältnissen ausgesetzt, w​as zu gastrointestinalen Infektionserkrankungen u​nd Wundinfektionen b​ei vielen Soldaten beider Seiten führte.[44]

Politische Folgen

Der Verlust Tausender Soldaten inklusive e​ines Generals r​ief in d​er französischen u​nd profranzösischen vietnamesischen Öffentlichkeit, d​ie den Indochinakrieg b​is dato m​eist nur a​m Rande wahrgenommen hatten, Erinnerungen a​n die Niederlage v​on 1940 wach. Am Tag d​es Falls d​er Garnison herrschte i​n Frankreich Staatstrauer, i​m Fernsehen u​nd im Rundfunk wurden Trauerprogramme gesendet. Die Presse reagierte j​e nach politischer Ausrichtung m​it Forderungen n​ach einem Rücktritt d​er Regierung Laniels, Kritik a​n der Nichtintervention d​er USA o​der Selbstkritik a​n der französischen Gesellschaft. Le Figaro führte d​ie Niederlage a​uf eine Selbsttäuschung d​er französischen Gesellschaft zurück. Insbesondere d​er Ausblick a​uf weitere Gefallene u​nd in Lagern d​er Việt Minh zusammengepferchte Kriegsgefangene ließen d​er Bevölkerung e​ine Fortsetzung d​es Krieges a​ls untragbar erscheinen.[45] Innerhalb d​es französischen Militärs führte d​ie Niederlage z​u Unmut über d​ie eigene politische Führung, d​er schließlich während d​es Algerienkriegs i​n den Putsch v​on Algier mündete.[46]

Bereits vor der Schlacht, im Januar 1954, hatten sowjetische Diplomaten französischen Diplomaten eine Teilung Vietnams in einen kommunistischen Nordteil und einen weiterhin französisch kontrollierten Südteil zugestanden. Das Interesse der sowjetischen Regierung an einer friedlichen Lösung lag darin, die Beziehungen zu Frankreich zu verbessern und im Gegenzug Frankreich davon abzuhalten, sich an der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft zu beteiligen. Ebenso befürwortete China, das bei möglicher weiterer Eskalation des Krieges eine US-Intervention befürchtete, die Teilung Vietnams mit der Schaffung eines kommunistisch kontrollierten Pufferstaats in Nordvietnam. Für die für Sommer 1954 anberaumte Indochina-Konferenz in Genf, bei der die Großmächte und Vietnam anwesend waren, spielte der Ausgang von Điện Biên Phủ eine entscheidende Rolle. Die vietnamesische politische Führung wurde von ihren sowjetischen und chinesischen Verbündeten bereits in Vorgesprächen instruiert, dass eine Teilung die maximale durchsetzbare Forderung der Verhandlungen sein solle.[47] Damit erfüllte sich die Hoffnung der vietnamesischen Führung, durch die Schlacht größere Zugeständnisse zu erreichen, nicht. Jedoch beschleunigte die Niederlage den Vertragsabschluss von französischer Seite.[48] Die Niederlage bei Điện Biên Phủ löste in Frankreich den Rücktritt der Regierung unter Joseph Laniel aus und brachte den erklärten Gegner des Indochinakriegs Pierre Mendès France in das Regierungsamt; er übernahm auch das Außenministerium. Mendès France und der vietnamesische Außenminister Pham Van Dong konnten sich unter Vermittlung der Sowjetunion und Chinas auf eine Teilung des Landes am 17. Breitengrad einigen. Die politische Einheit des Landes sollte jedoch gewahrt werden und gesamtvietnamesische, geheime Wahlen sollten in zwei Jahren die politische Zukunft der Nation entscheiden. Die Schlacht selbst war ein bis dato einmaliges Ereignis insofern, als eine nationale Befreiungsbewegung eines kolonisierten Staates dem Gegner eine entscheidende militärische Niederlage in einer offenen Schlacht beibringen konnte.[47] Die Niederlage bei Điện Biên Phủ und der darauffolgende Rückzug der Franzosen aus Indochina ermutigten andere nach Unabhängigkeit strebende Organisationen in den Kolonien; so begann im November 1954 der Algerienkrieg. Dabei habe die Niederlage bei Điện Biên Phủ laut dem Mitglied der FLN-Führung Benyoucef Benkhedda die interne Diskussion der Organisation maßgeblich in Richtung eines Aufstands mit dem Ziel eines Befreiungskrieges beeinflusst.[49] Am 9. Oktober evakuierten die Franzosen Hanoi. Im selben Monat sagte die Administration Eisenhower Ngo Dinh Diem ihre Unterstützung beim Aufbau eines prowestlichen vietnamesischen Staates in Cochinchina zu. Südvietnam wurde im Dezember 1954 unabhängig. Die letzten französischen Truppen verließen das Land im April 1956.[47] Der Gegensatz zwischen beiden vietnamesischen Staaten mündete schließlich in den Vietnamkrieg und Präsident Dwight D. Eisenhower verkündete während der Schlacht im April 1954 der US-amerikanischen Öffentlichkeit die Domino-Theorie, um das Ziel eines größeren US-Engagements in Südostasien zu rechtfertigen.[50]

Rezeption und Erinnerungskultur

Denkmal der vietnamesischen Streitkräfte

Am Ort d​er Schlacht befindet s​ich heute e​in Museum. Der Kommandobunker v​on Castries i​st erhalten geblieben. Auf d​em Gelände stehen mehrere Kriegerdenkmale d​er vietnamesischen Streitkräfte.[51] Die während d​er Schlacht bestatteten vietnamesischen Gefallenen wurden 1960 v​on vietnamesischen Regierungsstellen zentral erfasst u​nd in z​wei Ehrenfriedhöfe umgebettet. 1994 w​urde auf Initiative e​ines ehemaligen Angehörigen d​er Fremdenlegion m​it Unterstützung d​es damaligen Verteidigungsministers Jacques Chirac a​uch ein französisches Kriegerdenkmal errichtet.[52]

In Vietnam w​urde der Sieg v​on Điện Biên Phủ z​u einem zentralen Motiv staatlicher Propaganda. Die Luftabwehrgefechte während d​er Operation Linebacker II während d​es Vietnamkriegs m​it den USA wurden v​on den Nordvietnamesen a​ls Dien Bien Phu i​n der Luft bezeichnet.[53] 2004 beging d​er vietnamesische Staat d​as fünfzigjährige Jubiläum d​er Schlacht m​it großangelegten Feierlichkeiten. Dabei wurden n​eben vietnamesischen Veteranen a​uch hochrangige Militärs a​us der Volksrepublik China geehrt, d​ie damals a​ls Militärberater eingesetzt waren. Võ Nguyên Giáp würdigte angesichts d​es Anlasses a​uch zwei Generäle u​nd einen Obersten, d​ie nach d​em Sieg Opfer e​iner präventiven politischen Säuberung wurden u​nd in d​er Haft a​ls Hochverräter starben. Die Offiziere, darunter d​er Chef d​er politischen Abteilung, d​er Kommandeur d​er Logistikabteilung s​owie der Chef d​er Operationsabteilung i​n Giaps Stab, w​aren zuvor v​on der offiziellen Geschichtsschreibung n​icht gewürdigt worden.[49]

Die französische Presse u​nd die militärische Führung beschrieben d​ie Schlacht i​n der Nachkriegszeit i​n Anlehnung a​n die Schlacht u​m Verdun u​nd stellten d​ie Gefechte a​ls heldenhaften Abwehrkampf d​er französischen Truppen dar. Der algerische Präsident Ferhat Abbas bezeichnete d​ie Schlacht hingegen i​n Anlehnung a​n die Kanonade v​on Valmy a​ls Befreiungsschlacht a​ller kolonialisierten Völker.[49] In beiden deutschen Staaten beschäftigte d​as Schicksal d​er deutschen Mitglieder d​er französischen Fremdenlegion d​ie öffentliche Meinung. Dabei w​urde die Zahl d​er deutschen Fremdenlegionäre, d​ie tatsächlich r​und 50 % d​er Legionsmannschaften umfassten u​nd ihr Anteil a​n den Gefechten deutlich überschätzt. Der Kampf d​er Legionäre w​urde im Sinne e​ines Heldenmythos verklärt. Ebenso hielten s​ich Legenden, d​ie bei Điện Biên Phủ eingesetzten Legionäre hätten vorwiegend a​us ehemaligen Angehörigen d​er Wehrmacht u​nd Waffen-SS bestanden, w​as allein aufgrund d​er Altersstruktur d​er Soldaten n​icht möglich gewesen ist.[54]

Die Schlacht w​urde mehrmals cineastisch verarbeitet. Der Film Diên Biên Phú – Symphonie d​es Untergangs v​on Pierre Schoendoerffer, e​inem Überlebenden d​er Kesselschlacht, d​er sein filmisches u​nd schriftstellerisches Wirken d​em Indochinakrieg widmete, s​etzt sich m​it der Schlacht auseinander.[55] Bereits 1955 h​atte der US-amerikanische Regisseur David Butler Jump Into Hell (deutscher Synchrontitel: Die Hölle v​on Dien Bien Phu) gedreht, m​it Jacques Sernas, Kurt Kasznar u​nd Peter v​an Eyck i​n den Hauptrollen.

Ein vietnamesisch-sowjetisches Filmteam u​nter Roman Karmen schnitt a​us vor Ort gedrehtem Material u​nd nachgestellten Szenen n​ach Kriegsende i​n Hanoi e​inen offiziellen Dokumentarfilm über d​ie Schlacht. Der vietnamesische Literat Tran Van Dan, d​er sich freiwillig für d​ie Schlacht gemeldet hatte, w​urde unter anderem aufgrund seines 1955 verfassten Romans Mann für Mann – Welle u​m Welle (Nguoi Nguoi Lop Lop) a​us der Partei ausgestoßen u​nd sein Werk zensiert. Die offene wissenschaftliche o​der künstlerische Auseinandersetzung m​it dem Krieg u​nd der Schlacht i​st abseits d​er offiziell verordneten Propagandalinie i​n Vietnam b​is dato n​icht möglich.[56]

Die Bergung u​nd Bestattung d​er sterblichen Überreste d​er französischen Soldaten w​urde 1955 v​on einem französischen Team begonnen. Die Arbeiten wurden jedoch aufgrund d​er Verschlechterung d​er Beziehungen Frankreichs u​nd der DRV v​or dem Hintergrund d​es sich anbahnenden Vietnamkriegs v​on der vietnamesischen Regierung abgebrochen.[57] 1993 w​urde in Fréjus e​in nationales Denkmal für d​ie Gefallenen i​n Indochina errichtet u​nd mehrere tausend n​icht identifizierter Soldaten d​ort nach d​er Rückführung a​us Vietnam bestattet.[58]

Literatur

In deutscher Sprache:

  • Marc Frey: Das Ende eines Kolonialreiches. Dien Bien Phu, 13. März bis 7. Mai 1954. In: Stig Förster u. a. (Hrsg.): Schlachten der Weltgeschichte. Von Salamis bis Sinai. Dtv, München 2004, ISBN 3-423-34083-5, S. 358–373.
  • Marc Frey: Geschichte des Vietnamkriegs. Die Tragödie in Asien und das Ende des amerikanischen Traums. Beck, München 2004, ISBN 3-406-45978-1, S. 11–41.
  • Terry Kajuko: Dien Bien Phu – Die Fallschirmjäger der Fremdenlegion in Indochina. Epee Edition, Kehl am Rhein 2014, ISBN 978-3-943288-26-1.

In englischer Sprache:

  • Bernard B. Fall: Hell in a Very Small Place – The Siege of Dien Bien Phu. New York 1967.
  • Ted Morgan: Valley of Death: The Tragedy at Dien Bien Phu That Led America Into the Vietnam War. New York 2010.
  • Jules Roy: Der Fall von Dien Bien Phu. Des weißen Mannes Stalingrad in Indochina. Heyne, München 1964.
  • Martin Windrow: The Last Valley – Dien Bien Phu and the French Defeat in Vietnam. Cambridge 2004.

In französischer Sprache:

  • Pierre Pelessier: Diên Biên Phu: 20 novembre 1953 – 7 mai 1954. Paris 2004.
  • Pierre Journous, Hugues Tetrais: Paroles de Dien Bien Phu: Les survivants témoignent. Paris 2004.
Commons: Điện Biên Phủ – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Martin Windrow: The Last Valley – Dien Bien Phu and the French Defeat in Vietnam. Cambridge 2004, S. 702.
  2. Martin Windrow: The Last Valley – Dien Bien Phu and the French Defeat in Vietnam. Cambridge 2004, S. 709.
  3. Phillip B. Davidson: Vietnam at War – The History 1046–1975, Oxford, 1988, S. 224.
  4. Martin Windrow: The Last Valley – Dien Bien Phu and the French Defeat in Vietnam. Cambridge 2004, S. 624.
  5. Martin Windrow: The Last Valley – Dien Bien Phu and the French Defeat in Vietnam. Cambridge 2004, S. 707.
  6. Frederick Logevall: Embers of War – The Fall of an Empire and the Making of America’s Vietnam. New York 2013, S. 539–543.
  7. Pierre Brocheux, Daniel Hémery: Indochina. An ambiguous Colonization, 1858–1954. 2009, S. 349–363.
    Keith Weller Taylor: A History of the Vietnamese. Cambridge 2013, S. 539–543.
  8. Pierre Brocheux, Daniel Hémery: Indochina. An ambiguous Colonization, 1858–1954. 2009, S. 367–370.
  9. Frederick Logevall: Embers of War – The Fall of an Empire and the Making of America’s Vietnam. New York 2013, S. 357.
  10. Jacques Dalloz: La guerre d’Indochine 1945–1954. Paris 1987, S. 214, S. 220–223.
  11. Frederick Logevall: Embers of War – The Fall of an Empire and the Making of America’s Vietnam. New York 2013, S. 358–360.
  12. Jacques Dalloz: La guerre d’Indochine 1945–1954. Paris 1987, S. 214–215.
  13. Pierre Brocheux, Daniel Hémery: Indochina. An ambiguous Colonization, 1858–1954. 2009, S. 367–370.
    Marylin B. Young: The Vietnam Wars 1945–1990. New York 1991, S. 32.
  14. Martin Windrow: The Last Valley – Dien Bien Phu and the French Defeat in Vietnam. Cambridge 2004, S. 216–218, S. 348.
  15. Jacques Dalloz: La guerre d’Indochine 1945–1954. Paris 1987, S. 229.
  16. Frederick Logevall: Embers of War – The Fall of an Empire and the Making of America’s Vietnam. New York 2013, S. 358–360, S. 385–386, S. 392.
    Martin Windrow: The Last Valley – Dien Bien Phu and the French Defeat in Vietnam. Cambridge 2004, S. 234, S. 348.
  17. Martin Windrow: The Last Valley – Dien Bien Phu and the French Defeat in Vietnam. Cambridge 2004, S. 313–317, S. 702.
  18. Martin Windrow: The Last Valley – Dien Bien Phu and the French Defeat in Vietnam. Cambridge 2004, S. 352–353.
  19. Frederick Logevall: Embers of War – The Fall of an Empire and the Making of America’s Vietnam. New York 2013, S. 387–394.
  20. Martin Windrow: The Last Valley – Dien Bien Phu and the French Defeat in Vietnam. Cambridge 2004, S. 318–323.
    Frederick Logevall: Embers of War – The Fall of an Empire and the Making of America’s Vietnam. New York 2013, S. 419–421.
  21. Frederick Logevall: Embers of War – The Fall of an Empire and the Making of America’s Vietnam. New York 2013, S. 448.
  22. Sandra C. Taylor: Vietnamese Women at War. University Press of Kansas, 1999, ISBN 0-7006-0927-X, S. 27 f.
  23. Frederick Logevall: Embers of War – The Fall of an Empire and the Making of America’s Vietnam. New York 2013, S. 394.
  24. Christopher E. Goscha: Historical Dictionary of the Indochina War (1945–1954) – An International and Interdisciplinary Approach. Kopenhagen 2011, S. 141.
  25. Martin Windrow: The Last Valley – Dien Bien Phu and the French Defeat in Vietnam. Cambridge 2004, S. 262–264.
  26. Charles R. Shrader: A War of Logistics – Parachutes and Porters in Indochina, 1945–1954, Lexingtion, 2015, S. 359
  27. Martin Windrow: The Last Valley – Dien Bien Phu and the French Defeat in Vietnam. Cambridge 2004, S. 281–285.
  28. Frederick Logevall: Embers of War – The Fall of an Empire and the Making of America’s Vietnam. New York 2013, S. 413, S. 421–425, S. 447–448.
    Martin Windrow: The Last Valley – Dien Bien Phu and the French Defeat in Vietnam. Cambridge 2004, S. 286, S. 351–355.
  29. Frederick Logevall: Embers of War – Fall of an Empire and the Making of America’s Vietnam. New York 2013, S. 446–451.
    Martin Windrow: The Last Valley – Dien Bien Phu and the French Defeat in Vietnam. Cambridge 2004, S. 412, S. 474.
  30. Martin Windrow: The Last Valley – Dien Bien Phu and the French Defeat in Vietnam. Cambridge 2004, S. 441–443.
  31. Marylin B. Young: The Vietnam Wars 1945–1990. New York 1991, S. 33–35.
  32. Christopher E. Goscha: Historical Dictionary of the Indochina War (1945–1954) – An International and Interdisciplinary Approach, Kopenhagen. 2012, S. 106, S. 287 f.
    Publikation der französischen Botschaft in den USA. (PDF; 551 kB) März 2005; abgerufen am 9. April 2015.
  33. Martin Windrow: The Last Valley – Dien Bien Phu and the French Defeat in Vietnam. Cambridge 2004, S. 423–427.
  34. Martin Windrow: The Last Valley – Dien Bien Phu and the French Defeat in Vietnam. Cambridge 2004, S. 429–432, S. 434.
  35. Martin Windrow: The Last Valley – Dien Bien Phu and the French Defeat in Vietnam. Cambridge 2004, S. 458–460, S. 481–482, S. 491–495.
  36. Frederick Logevall: Embers of War – The Fall of an Empire and the Making of America’s Vietnam. New York 2013, S. 515–517
  37. Martin Windrow: The Last Valley – Dien Bien Phu and the French Defeat in Vietnam. Cambridge 2004, S. 458–460, S. 481–482, S. 571–575, S. 594.
  38. Martin Windrow: The Last Valley – Dien Bien Phu and the French Defeat in Vietnam. Cambridge 2004, S. 537, 559, 576.
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