Peter van Eyck
Peter van Eyck, eigentlich Götz Eick, (* 16. Juli 1913 in Steinwehr, Hinterpommern; † 15. Juli 1969 in Männedorf, Schweiz) war ein deutscher Schauspieler mit US-amerikanischer Staatsbürgerschaft.
Leben

Nach Beendigung der Schulzeit und einigen Monaten eines Musikstudiums wanderte er 1931 mit einer Gruppe von Leuten um Eric Charell, ein Regisseur und späterer Autor von erfolgreichen Revuen und Musicals in Berlin, nach New York aus. Dort arbeitete er zunächst als Barpianist, komponierte auch eigene Songs, war zeitweise Produktionsassistent bei Irving Berlin und Regieassistent am Mercury Theatre bei Orson Welles. Zudem fuhr er als Lkw-Fahrer von der Ost- zur Westküste. Im Jahr 1943 erhielt er die Rolle eines Leutnants in der Verfilmung von John Steinbecks The Moon is Down. Er traf Regisseur Billy Wilder wieder, der ihm die Rolle eines deutschen Leutnants in Fünf Gräber bis Kairo gab.[1]
1943 nahm er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft an und wurde auch zur amerikanischen Armee eingezogen. Nach Kriegsende wurde er in Deutschland als US-amerikanischer Kontrolloffizier für den deutschen Film eingesetzt und blieb bis 1948 Leiter der Filmsektion. Während dieser Zeit wirkte van Eyck auch erstmals in einer deutschen Produktion (Hallo Fräulein!) als Schauspieler mit.
Mit dem Film Lohn der Angst an der Seite von Yves Montand und Charles Vanel gelang ihm der internationale Durchbruch. Auch in Fritz Langs letztem Film Die 1000 Augen des Dr. Mabuse (1960) war er zu sehen. Van Eyck, der davor so viele Offiziere des nationalsozialistischen Regimes verkörpert hatte, spielte in diesem Film die Rolle eines US-Amerikaners.
Van Eyck war in erster Ehe mit der amerikanischen Schauspielerin Ruth Ford verheiratet. Sie hatten eine Tochter namens Shelly. Mit seiner zweiten Ehefrau Inge von Foris hatte er die Töchter Kristina van Eyck und Claudia. Er starb 1969 an einer Blutvergiftung. Seine Grabstelle befindet sich auf dem katholischen Friedhof von St. Margrethen im Kanton St. Gallen in der Schweiz.[2]
Filmografie
Kinofilme
- 1943: Hitler’s Children
- 1943: Hitler’s Madman
- 1943: The Moon is Down
- 1943: Aufstand in Trollness
- 1943: Fünf Gräber bis Kairo
- 1943: Einsatz im Nordatlantik
- 1944: The Impostor
- 1944: Address Unknown
- 1944: Resisting Enemy Interrogation
- 1949: Hallo Fräulein!
- 1950: Königskinder
- 1950: Export in Blond
- 1950: Epilog – Das Geheimnis der Orplid
- 1950: Furioso
- 1950: Die Dritte von rechts
- 1951: Rommel – Der Wüstenfuchs
- 1952: Au coeur de la Casbah
- 1953: Lohn der Angst
- 1953: Single-Handed
- 1953: Alerte au sud
- 1954: Das unsichtbare Netz (Night People)
- 1954: Die letzte Etappe
- 1954: La chair et le diable
- 1955: Tarzan und der schwarze Dämon
- 1955: Herr Satan persönlich (Mr. Arkadin)
- 1955: Akte XP 15
- 1955: Das Mädchen vom 3. Stock
- 1955: Die Hölle von Dien Bien Phu (Jump into Hell)
- 1955: Vom Teufel verführt
- 1955: Der Cornet – Die Weise von Liebe und Tod
- 1956: Der Sonne entgegen
- 1956: Ardennen 1944
- 1957: Dem Satan ins Gesicht gespuckt
- 1957: Fric-frac en dentelles
- 1957: Luzifers Tochter
- 1957: Der gläserne Turm
- 1957: Der sechste Mann
- 1958: Dr. Crippen lebt
- 1958: Das Mädchen Rosemarie
- 1958: Schmutziger Engel
- 1958: Der Schnorchel (The Snorkel)
- 1958: Schwarze Nylons – Heiße Nächte
- 1959: Du gehörst mir
- 1959: Rommel ruft Kairo
- 1959: Lockvogel der Nacht
- 1959: Der Rest ist Schweigen
- 1959: Verbrechen nach Schulschluß
- 1959: Labyrinth
- 1959: Geheimaktion Schwarze Kapelle
- 1959: Abschied von den Wolken
- 1960: Liebling der Götter
- 1960: Die 1000 Augen des Dr. Mabuse
- 1960: Foxhole in Cairo
- 1961: An einem Freitag um halb zwölf…
- 1961: Liebe, Freiheit und Verrat (Legge di guerra)
- 1961: Bevor der Mensch zum Teufel geht
- 1961: Die Stunde, die du glücklich bist
- 1961: Unter Ausschluß der Öffentlichkeit
- 1962: Finden Sie, daß Constanze sich richtig verhält?
- 1962: Im Namen des Teufels
- 1962: Ein Toter sucht seinen Mörder
- 1962: Der längste Tag
- 1963: Endstation 13 Sahara (Station Six-Sahara)
- 1963: Verführung am Meer
- 1963: Scotland Yard jagt Dr. Mabuse
- 1963: Das große Liebesspiel
- 1963: Ein Alibi zerbricht
- 1964: Kennwort: Reiher
- 1964: Die Todesstrahlen des Dr. Mabuse
- 1964: Das Geheimnis der Lederschlinge
- 1965: Spione unter sich
- 1965: Die Herren
- 1965: Duell vor Sonnenuntergang
- 1965: Der Spion, der aus der Kälte kam (The Spy Who Came in from the Cold)
- 1966: Der Chef schickt seinen besten Mann (Requiem per un agente segreto)
- 1966: Karriere (A belles dents)
- 1966: Sechs Pistolen jagen Professor Z (Comando de asesinos)
- 1967: Der goldene Schlüssel
- 1967: Sein gefährlichster Auftrag
- 1968: Rose rosse per il Führer
- 1968: Tevje und seine sieben Töchter
- 1968: Heidi kehrt heim
- 1968: Shalako
- 1969: Die Brücke von Remagen
Fernsehen
- 1953: Orient Express: The Hunted
- 1955: The Adventures of Ellery Queen: Night Visitors
- 1955: Your Play Time: Intolerable Portrait
- 1955: Casablanca: Black Market Operation
- 1956: Alfred Hitchcock Presents: Safe Conduct
- 1956: Casablanca: Deadlock!
- 1957: Code 3: The Rookie Sheriff
- 1967: Der Fall Ivar Kreuger
- 1969: Der Kommissar: Die Pistole im Park
Literatur
- Wolfgang Jacobsen: Peter van Eyck – Schauspieler. In: CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film, Lieferung 7, 1986.
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 2: C – F. John Paddy Carstairs – Peter Fitz. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 595 f.
Weblinks
- Peter van Eyck in der Internet Movie Database (englisch)
- Peter van Eyck bei filmportal.de
- Peter van Eyck. In: Virtual History (englisch)
Einzelnachweise
- Ich bin Peter van Eycks Tochter und kenne die Fakten der Familiennamen insbesondere ! und der Ereignisse, wie beschrieben aus den Erzählungen meines Vaters und vor allem seiner Ehefrau, meiner Mutter: Ingeborg van Eyck, geb. von Foris.
- knerger.de: Das Grab von Peter van Eyck