Schimberg (Gemeinde)

Schimberg ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Eichsfeld. Sie ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Ershausen/Geismar. Die Gemeinde im Südeichsfeld leitet ihren Namen von dem die Ortsteile prägenden Schimberg ab.

Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Bundesland:Thüringen
Landkreis: Eichsfeld
Verwaltungs­gemeinschaft: Ershausen/Geismar
Höhe: 287 m ü. NHN
Fläche: 29,33 km2
Einwohner: 2154 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 73 Einwohner je km2
Postleitzahl: 37308
Vorwahl: 036082
Kfz-Kennzeichen: EIC, HIG, WBS
Gemeindeschlüssel: 16 0 61 113
Gemeindegliederung: 4 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Kreisstr. 4
37308 Schimberg
Website: www.schimberg-online.de
Bürgermeister: Ronald Leonhardt
Lage der Gemeinde Schimberg (Gemeinde) im Landkreis Eichsfeld
Karte
Gemeindegliederung
Ershausen unterhalb des Schimberges

Geographie

Lage

Schimberg liegt im Obereichsfeld westlich des Höhenzugs Westerwald im Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal. Zwischen Ershausen und Rüstungen erstreckt sich der Misseröder Kalkrücken.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Schimberg besteht aus den sechs Ortsteilen:

Gewässer

Bei Martinfeld mündet der Schloßbach, im Ortsteil Ershausen der von Nordwesten kommende Krombach und bei Wilbich der Wildebach in die Rosoppe, die bei Geismar in die Frieda mündet. Weitere kleine Quellen entspringen im Gemeindegebiet, wie der Gute Born und der Tiefenbach.

Geschichte

1071 wurde Martinfeld, 1169 Ershausen, 1318 Rüstungen als „Rystinen“ und Wilbich, 1479 Misserode als „Mißenrode“ und 1522 Lehna erstmals urkundlich erwähnt. Die Orte gehörten bis zur Säkularisation 1802 zu Kurmainz. 1802 bis 1807 wurden sie preußisch und kamen dann zum Königreich Westphalen. 1815 bis 1945 waren sie Teil der preußischen Provinz Sachsen.

Am 8. April 1945 wurden die Orte von US Army besetzt. In Ershausen starben 6 Einwohner durch Artilleriebeschuss, dort entstanden auch schwere Gebäudeschäden. Zu diesen trugen zwei Brückensprengungen bei, wie ebenfalls in Martinfeld. Artilleriebeschuss erhielt auch Wilbich. Dann wurden die Orte "problemlos besetzt". Sie kamen dann Anfang Juli 1945 zur sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und waren ab 1949 Teil der DDR. Von 1961 bis zur Wende und Wiedervereinigung 1989/1990 wurden sie von der Sperrung der nahen innerdeutschen Grenze beeinträchtigt. Seit 1990 gehörten die Orte zum wieder gegründeten Bundesland Thüringen. Die Bildung der heutigen Gemeinde Schimberg erfolgte am 30. Juli 1997 durch die Zusammenlegung der ehemals selbstständigen Gemeinden Ershausen (mit den am 1. Januar 1957 eingemeindeten Orten Misserode und Lehna)[2] sowie Martinfeld, Rüstungen und Wilbich.[3]

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1997: 2.571
  • 1998: 2.560
  • 1999: 2.526
  • 2000: 2.504
  • 2001: 2.504
  • 2002: 2.473
  • 2003: 2.436
  • 2004: 2.417
  • 2005: 2.413
  • 2006: 2.387
  • 2007: 2.372
  • 2008: 2.337
  • 2009: 2.323
  • 2010: 2.297
  • 2011: 2.306
  • 2012: 2.303
  • 2013: 2.252
  • 2014: 2.255
  • 2015: 2.279
  • 2016: 2.224
  • 2017: 2.209
  • 2018: 2.193
  • 2019: 2.175
  • 2020: 2.154
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Schimberg setzt sich aus 14 Gemeinderatsmitgliedern zusammen, die sich seit der Gemeinderatswahl am 25. Mai 2014 wie folgt verteilen:[4]

Bürgermeister

Der ehrenamtliche Bürgermeister Roland Leonhardt wurde am 6. Juni 2010 wiedergewählt.[5]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirche St. Ursula und Gefährtinnen in Martinfeld
  • Blaues Wunder bei Burg Gleichenstein oberhalb vom Ortsteil Martinfeld
  • Aussicht vom Ershäuser Fenster (Schimberg)
  • Anger und Fachwerkhäuser im Dorfkern von Ershausen
  • Wallfahrtsstätte Klüschen Hagis bei Martinfeld
  • Die barocke Dorfkirche St. Ursula und Gefährtinnen (1674–1723) besitzt einen wertvollen Stuckmarmoraltar, der aus dem früheren Kloster Beuren stammt, und einen Taufstein
  • Schloss Martinfeld, ehemals seit der Renaissance ein ritterschaftlicher Edelsitz einer uradligen Thüringer Familie und heute Jugendbegegnungsstätte der Pfadfinder und freie Jugendherberge im Ortsteil Martinfeld

Persönlichkeiten

  • Josef Rodenstock (1846–1932), Optiker und Begründer der nach ihm benannten Optischen Werke
  • Melchior Weißenhagen (1849–1905), Pfarrer, Reichstagsabgeordneter (Zentrum)
  • Karl Spitzenberg (1860–1944), Hegemeister, Naturgesetzliche Wühlkultur, Wegbereiter forstlicher Arbeitslehre

Literatur

  • Eduard Fritze: Die letzten Kriegstage im Eichsfeld. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2002. ISBN 3-936030-06-5

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden, siehe 1997
  4. http://www.wahlen.thueringen.de/datenbank/wahl1/wahl.asp?wahlart=GW&wJahr=2014&zeigeErg=GEM&wknr=061&gemnr=61113
  5. Kommunalwahlen in Thüringen am 6. Juni 2010. Wahlen der Gemeinde- und Stadtratsmitglieder. Vorläufige Ergebnisse. Der Landeswahlleiter, abgerufen am 6. Juni 2010.
Commons: Schimberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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