Südostbayernbahn
Die Südostbayernbahn (SOB) ist ein RegioNetz der Deutschen Bahn AG, das seit dem Jahr 2003 den Linienstern Mühldorf umfasst. Es untersteht der DB RegioNetz Verkehrs GmbH und der DB RegioNetz Infrastruktur GmbH.
Südostbayernbahn | |
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Basisinformationen | |
Unternehmenssitz | Mühldorf |
Webpräsenz | suedostbayernbahn.de |
Bezugsjahr | 2020 |
Eigentümer | DB RegioNetz |
Betriebsleitung | Matthias Krause[1] |
Mitarbeiter | 1.037[2] |
Linien | |
Spurweite | 1.435 mm |
Anzahl Fahrzeuge | |
Lokomotiven | 18 Baureihe 218[2] 8 Baureihe 245[3] |
Triebwagen | 42 Baureihe 628[2] 3 Baureihe 426 7 DB-Baureihe 640 6 Baureihe 642 |
Sonstige Fahrzeuge | 68 Dosto-Wagen[2] |
Statistik | |
Fahrgäste | täglich ca. 31.000[2] |
Fahrleistung | jährlich 6,1 Mio. Zugkilometer[2] |
Haltestellen | 79[2] |
Länge Liniennetz | |
Eisenbahnlinien | 550 km[2], davon 420 km eigene Strecke |
Betriebseinrichtungen | |
Betriebshöfe | Bahnbetriebswerk Mühldorf |
Länge Gleisanlagen | 525[2] |
Weichen | 397[2] |
Wagenmaterial
Als Eisenbahnverkehrsunternehmen betreibt die Südostbayernbahn Züge (nach Übernahme der Müllzugleistungen Richtung Frontenhausen-Marklkofen durch DB Cargo) inzwischen ausschließlich im Personenverkehr. Die Verkehrsleistungen werden überwiegend mit Diesellokomotiven der Baureihe 218 und Baureihe 245 sowie durch Dieseltriebwagen der Baureihe 628 erbracht. Als Personenwagen stehen Doppelstockwagen zur Verfügung. Der Fahrzeugpark wurde über die letzten Jahre stark modernisiert. Seit 2012 wurden 24 neue klimatisierte Doppelstockwagen angeschafft sowie ferner die älteren Doppelstockwagen modernisiert und klimatisiert.[4] Dadurch wurden die n-Wagen sukzessive ersetzt. Seit 2014 werden die Diesellokomotiven der Baureihe 218 schrittweise durch Dieselloks der Baureihe 245 ersetzt. Der Kauf von acht Lokomotiven (245 008–015) dieser Baureihe war für die Südostbayernbahn die bisher größte Investition in ihrer Unternehmensgeschichte. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Testfahrten[5] wurde im Mai 2014 die erste der bestellten Lokomotiven offiziell ausgeliefert und der Öffentlichkeit präsentiert.[6] Vorrangig werden sie vor langen Doppelstock-Zügen auf der Hauptverkehrsstrecke von München über Mühldorf nach Simbach (Inn) eingesetzt.
Von 2008 bis 2012 besaß die SOB auch einen Regio-Shuttle (650 997), der aus früheren Beständen der Kahlgrund Verkehrs-GmbH stammt und auf verschiedenen Strecken eingesetzt wurde. Mittlerweile wurde der Wagen wieder zurückgegeben.
Auf der Strecke Traunstein–Ruhpolding wurden Elektrotriebwagen der Baureihe 426, welche in München Steinhausen gewartet werden, eingesetzt, welche aber im November 2019 vom EBA außer Betrieb genommen wurden und durch VT628 ersetzt wurden. Am 5. Juni 2020 hat der erste 426 den Betrieb wieder aufgenommen.[7]
Bis zum Fahrplanwechsel 2016/17 verschwanden die meisten n-Wagen aus dem Bestand der Südostbayernbahn aufgrund fehlender Einsatzmöglichkeiten. Ebenso wurden bis dahin die Dieseltriebwagen der Baureihe 628 umfangreich modernisiert, da sie noch bis zum Auslaufen des derzeitigen Vertrags im Jahr 2024 im Einsatz sein werden.[8][9]
Seit Januar 2019 besitzt die Südostbayernbahn sieben Fahrzeuge der Baureihe 640, welche seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2019 auf den Strecken Traunstein–Traunreut(–Mühldorf), Traunstein–Waging und Traunstein–Ruhpolding eingesetzt werden. Seit Fahrplanwechsel 2021 werden diese auch auf der Strecke Mühldorf – Burghausen eingesetzt.
Zum Fahrplanwechsel 2019 bekam die Südostbayernbahn sechs Dieseltriebwagen der Baureihe 642, welche bei den ÖBB auf der Strecke Freilassing–Braunau eingesetzt werden.
Pro Jahr nutzen 9,5 Millionen Fahrgäste die Züge der Südostbayernbahn.
Zum 1. Januar 2021 wurden die bisher selbständig innerhalb der Regionetz-Organisation der DB tätigen Einheiten Gäubodenbahn und Vertriebsservice Ostbayern ebenfalls der Südostbayernbahn zugeordnet.[10]
- DB-Baureihe 218 in Mühldorf
- DB-Baureihe 245 der Südostbayernbahn auf der InnoTrans 2012
- Doppelstockwagen hinter einer Lokomotive der Baureihe 218 in Dorfen
- Steuerwagen im Bahnland Bayern-Design in der Abstellung am Ostbahnhof im April 2019
- Dieseltriebzug der Baureihe 628 im Bahnhof Fürstenzell
- Dieseltriebzug der Baureihe 642, welcher an die ÖBB vermietet ist
Verkehr und Infrastruktur
Streckennetz
In den vergangenen Jahren hat die Südostbayernbahn erhebliche Investitionen in die Infrastruktur getätigt. Unter anderem wurde der Bau der neuen Innbrücke abgeschlossen, diverse Bahnhöfe ausgebaut und die Technik von Stellwerken und Bahnübergängen erneuert.[2]
Insgesamt umfasst das Streckennetz 407 km und 81 Stationen. Dieses wird werktäglich von 380 Zügen befahren.
Der Güterverkehr auf dem Netz der Südostbayernbahn wird von DB Cargo und K-Rail durchgeführt.
Um die Eisenbahnstrecken in der Fläche effizienter betreiben zu können, verfolgt die Deutsche Bahn das Konzept der RegioNetze. Eines der bundesweit sechs Regio-Netze nennt sich Südostbayernbahn. Sie umfasst die Infrastruktur folgender Strecken und/oder betreibt den Personenverkehr auf diesen:
Kursbuchstrecke | Bezeichnung | Relation | Infrastruktur | Verkehr |
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932 | Gäubodenbahn | Neufahrn (Ndby.)–Straubing–Bogen | X | |
940 | München–Mühldorf (Oberbay) | X | ||
945 | Mühldorf (Oberbay)–Neumarkt-St. Veit–Landshut (Bay) | X | X | |
ehemalige 427h | Neumarkt-St. Veit–Frontenhausen-Marklkofen | X
(seit Ende 2021 wieder, davor verpachtet an RSE) |
aktuell ohne Verkehr | |
946 | Rottalbahn | Neumarkt-St. Veit–Passau | X | X |
941 | Mühldorf (Oberbay)–Simbach (Inn) | X | X | |
942 | Mühldorf (Oberbay)–Burghausen | X | X | |
945 | Mühldorf (Oberbay)–Garching (Alz)–Freilassing | X | X | |
951 (abschnittsweise) | Freilassing–Salzburg | X | ||
947 | Traun-Alz-Bahn | (Mühldorf (Oberbay)–)Garching (Alz)–Trostberg–Hörpolding | X | X |
949 | Traunreut–Hörpolding–Traunstein | X | X | |
959 | Hufschlag Abzweig–Waging | X | X | |
953 | Traunstein–Ruhpolding | X | bis 12/2022 | |
944 | Rosenheim–Wasserburg (Inn)–Mühldorf (Oberbay) | X | X | |
948 | Filzenexpress | Wasserburg (Inn)–Ebersberg (Oberbay)–Grafing Bahnhof | Von Wasserburg bis Ebersberg | X |
951 | Grafing Bahnhof–München Ost–München Hbf | X | ||
952 | Chiemgaubahn | Prien am Chiemsee–Aschau im Chiemgau | X |
Stationen
Folgende Bahnhöfe und Haltepunkte werden von der SOB betrieben:
Südostbayern-Ticket
Auf den Strecken der Südostbayernbahn wird das Südostbayern-Ticket angeboten. Es gilt einen Tag für bis zu fünf Personen.[12]
Einzelnachweise
- Matthias Krause neuer Geschäftsleiter der Südostbayernbahn. In: suedostbayernbahn.de. 2. September 2020, abgerufen am 19. Februar 2021.
- Daten und Fakten der Südostbayernbahn. In: suedostbayernbahn.de. 2021, abgerufen am 19. Februar 2021.
- Erfolgmodell Südostbayernbahn. In: eisenbahn-magazin. Nr. 7, 2014, ISSN 0342-1902, S. 9.
- Vom Kundenbeirat mit angestoßene, erfolgreich abgewickelte Maßnahmen (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive), bei www.bahn.de, abgerufen am 21. Januar 2015
- DB Regio: Test der Traxx DE ME, eurailpress.de, 24. April 2013, abgerufen am 6. Dezember 2013
- Bombardier liefert TRAXX-Lokomotive an Südostbayernbahn aus (Memento vom 21. Januar 2015 im Internet Archive), Pressemitteilung von Bombardier, 23. Mai 2014, abgerufen am 21. Januar 2015
- DB-Baureihe 426 der Südostbayernbahn. BergfelderVideos423, 28. Dezember 2015, abgerufen am 6. März 2016.
- BEG und SOB unterzeichnen Vertrag für Bahnbetrieb im Linienstern Mühldorf. 16. Februar 2015, abgerufen am 10. Januar 2018.
- Neue Sitze für VT 628 eingebaut. In: www.suedostbayernbahn.de. Abgerufen am 6. März 2016.
- Die Südostbayernbahn, die Gäubodenbahn und der Vertriebsservice Ostbayern werden eins. In: suedostbayernbahn.de. 13. Januar 2021, abgerufen am 19. Februar 2021.
- Das IBNR-Verzeichnis. Abgerufen am 9. August 2019.
- Südostbayern-Ticket