Regionalwahlkreis Steiermark Ost
Der Regionalwahlkreis Steiermark Ost ist ein Regionalwahlkreis in Österreich, der bei Wahlen zum Nationalrat für die Vergabe der Mandate im ersten Ermittlungsverfahren gebildet wird. Der Wahlkreis umfasste bis 2012 den Bezirk Hartberg und den Bezirk Weiz. Bei der letzten Nationalratswahl 2008 waren im Regionalwahlkreis Steiermark Ost 126.303 Personen wahlberechtigt, wobei bei der Wahl die Österreichische Volkspartei (ÖVP) mit 34,5 % als stärkste Partei hervorging. Im Wahlkreis erreichte 2008 nur die ÖVP eines der vier zu vergebenden Grundmandate.[2]
Wahlkreis Steiermark Ost | |
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Staat | Österreich |
Bundesland | Steiermark |
Region | Oststeiermark |
Anzahl der Mandate | 4[1] |
Wahlberechtigte | 126.303 (2008)[2] |
Wahlbeteiligung | 82,5 %[2] |
Wahldatum | 28. September 2008 |
Abgeordnete | |
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Geschichte
Nach dem Ende des Staates Österreich-Ungarn wurden für das Gebiet der Steiermark mit der Wahlordnung 1918 für die Wahl der konstituierenden Nationalversammlung vier Wahlkreise geschaffen, wobei für das Gebiet des heutigen Regionalwahlkreises der Wahlkreis Oststeirer (Wahlkreis 22) bestand, der jedoch auch andere Gebiete umfasste.[3] Nachdem die Wahlordnung von 1923 von der austrofaschistischen Regierung 1934 außer Kraft gesetzt worden war, wurde die ursprüngliche Einteilung der Wahlkreise nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Verfassungsgesetz vom 19. Oktober 1945 weitgehend wieder eingeführt.[4] Mit der Nationalrats-Wahlordnung 1971 kam es zu einer tiefgreifenden Wahlkreisreform, mit der die Anzahl der Wahlkreise in Österreich auf nur noch neun reduziert wurde. Für das Bundesland Steiermark bestand in der Folge nur noch ein Wahlkreis, der Wahlkreis Steiermark (Wahlkreis 6).[5] Mit Inkrafttreten der Nationalrats-Wahlordnung 1992 wurde das österreichische Bundesgebiet schließlich in 43 Regionalwahlkreise unterteilt und somit ein drittes Ermittlungsverfahren eingeführt, wobei die Bezirke Hartberg und den Weiz zum Wahlkreis Steiermark Ost (Wahlkreis 6E) zusammengeschlossen wurden.[6] 1993 wurden dem Regionalwahlkreis drei Mandate zugewiesen,[7] wobei die Neuberechnung der Mandatsverteilung im Jahr 2002 (nach den Ergebnissen der Volkszählung 2001) zu keinen Veränderungen führte.[8]
Seit der Gründung des Regionalwahlkreises erzielten die ÖVP bei jeder Wahl die relative Stimmenmehrheit. Bei der Nationalratswahl gelang der Volkspartei mit 56,0 % nicht nur ihr bestes Ergebnis im Wahlkreis, sie erreichte damit auch die absolute Mehrheit. Trotzdem die ÖVP in der Folge bis 2008 auf einen Stimmenanteil von 34,5 % abrutschte, blieb ihr erster Platz immer ungefährdet. Die SPÖ erreichte bis auf eine Ausnahme immer den zweiten Platz, wobei das Ergebnis der Nationalratswahl vom Jahr 1995 mit 31,6 % das beste Ergebnis darstellt. Bei der darauffolgenden Wahl wurde die SPÖ knapp von der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) geschlagen, die bei dieser Wahl auf einen Stimmenanteil von 28,2 % kam. Bis auf die Nationalratswahl 1999 lag die FPÖ aber immer auf dem dritten Platz, wobei sie nach einem Abrutschen in den Jahren 2002 und 2006 bei der Nationalratswahl 2008 wieder 18,0 % erreichen konnte. Die Grünen – Die Grüne Alternative (GRÜNE) belegten bis inklusive der Nationalratswahl 2006 immer den vierten Platz, wobei sie in der Regel auf einen Stimmenanteil von 5 bis 6 % kamen. 2008 wurden sie jedoch vom Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) überholt, das 2008 12,6 % im Regionalwahlkreis Steiermark Ost erreichte.
Wahlergebnisse
Nationalratswahlen im Regionalwahlkreis Steiermark Ost[2][9] | |||||||||
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Wahltermin | GM[10] | ÖVP | SPÖ | FPÖ | GRÜNE | BZÖ | LIF | Sonstige | |
9. Oktober 1994 | Stimmenanteile (%) | 39,3 | 28,8 | 22,6 | 5,0 | - | 3,1 | 1,2 | |
4 | Grundmandate | 1 | 1 | 0 | - | - | 0 | 0 | |
17. Dezember 1995 | Stimmenanteile (%) | 39,9 | 31,6 | 21,2 | 3,5 | - | 2,6 | 1,2 | |
4 | Grundmandate | 1 | 1 | 0 | 0 | - | 0 | 0 | |
3. Oktober 1999 | Stimmenanteile (%) | 36,4 | 27,7 | 28,2 | 4,8 | - | 1,6 | 1,3 | |
4 | Grundmandate | 1 | 1 | 1 | 0 | - | 0 | 0 | |
24. November 2002 | Stimmenanteile (%) | 56,0 | 29,2 | 8,8 | 4,9 | - | 0,7 | 0,4 | |
4 | Grundmandate | 2 | 1 | 0 | 0 | - | 0 | 0 | |
1. Oktober 2006 | Stimmenanteile (%) | 48,0 | 30,0 | 10,2 | 5,9 | 2,8 | - | 3,1 | |
4 | Grundmandate | 1 | 1 | 0 | 0 | 0 | - | 0 | |
28. September 2008 | Stimmenanteile (%) | 34,5 | 23,4 | 18,0 | 6,5 | 12,6 | 1,0 | 4,0 | |
4 | Grundmandate | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Einzelnachweise
- Bundesministerium für Inneres - Wahlkreiseinteilung
- Ergebnis der Nationalratswahl 2008 (Memento des Originals vom 23. Dezember 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf den Seiten des Bundesministeriums für Inneres
- Wahlordnung 1918
- StGBl. Nr. 198/1945
- BGBl. Nr. 391/1970: Nationalrats-Wahlordnung 1971
- BGBl. Nr. 471/1992: Nationalrats-Wahlordnung 1992
- BGBl. Nr. 322/1993: Zahl der auf jeden Wahlkreis entfallenden Mandate für die Wahl des Nationalrates
- BGBl. II Nr. 337a/2002: Zahl der auf jeden Wahlkreis entfallenden Mandate für die Wahl des Nationalrates
- Wahlergebnisse ab 1995
- Anzahl der zu vergebenden Grundmandate
Literatur
- Verbindungsstelle der Bundesländer beim Amt der Niederösterreichischen Landesregierung: Wahlstatistik. Die Wahlen in den Bundesländern seit 1945. Nationalrat und Landtage. 8. Auflage, Wien 1994