Rammelsbach
Rammelsbach ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Kusel in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Kusel | |
Verbandsgemeinde: | Kusel-Altenglan | |
Höhe: | 212 m ü. NHN | |
Fläche: | 2,64 km2 | |
Einwohner: | 1461 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 553 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 66887 | |
Vorwahl: | 06381 | |
Kfz-Kennzeichen: | KUS | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 36 079 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Marktplatz 1 66869 Kusel | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Thomas Danneck | |
Lage der Ortsgemeinde Rammelsbach im Landkreis Kusel | ||
Geographie
Der Ort liegt im Kuseler Musikantenland in der Westpfalz. Im Westen befindet sich Kusel, im Osten Altenglan und südlich liegt Haschbach am Remigiusberg.
Zu Rammelsbach gehören auch die Wohnplätze Haus Menges, Kreuzhof, Rechenhäuschen und Schlichterhof.[2]
Geschichte
Funde aus der jüngeren Steinzeit und aus der Römerzeit deuten auf eine frühe Besiedlung des Ortes hin.
Rammelsbach gehörte zum sogenannten Remigiusland und wurde in einer Urkunde des Grafen Heinrich II. von Veldenz aus dem Jahr 1364 erstmals erwähnt. Im Jahr 1444 fiel die Grafschaft Veldenz an den Pfalzgrafen Stephan, Rammelsbach gehörte seitdem zu Pfalz-Zweibrücken und war bis Ende des 18. Jahrhunderts der Schultheißerei Altenglan im Oberamt Lichtenberg unterstellt.[3]
Nach 1792 hatten französische Revolutionstruppen die Region besetzt und nach dem Frieden von Campo Formio (1797) annektiert. Von 1798 bis 1814 gehörte Rammelsbach zum französischen Saardepartement und war dem Kanton Cusel zugeordnet. Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen und einem Tauschvertrag mit Österreich kam die Region 1816 zum Königreich Bayern. Ab 1818 war die Gemeinde Rammelsbach dem Landkommissariat Kusel im bayerischen Rheinkreis, später dem Bezirksamt Kusel zugeordnet, aus dem 1938 der Landkreis Kusel hervorging.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Gemeinde innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz und gehörte zum Regierungsbezirk Pfalz.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Rammelsbach, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4][1]
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Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Rammelsbach besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[5]
Wahl | SPD | CDU | LINKE | WGR | Gesamt |
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2019 | per Mehrheitswahl | 16 Sitze | |||
2014 | – | – | 2 | 14 | 16 Sitze |
2009 | 9 | 7 | – | – | 16 Sitze |
2004 | 9 | 7 | – | – | 16 Sitze |
Bürgermeister
Thomas Danneck wurde am 13. Juli 2014 Ortsbürgermeister von Rammelsbach.[6] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 91,53 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[7]
Dannecks Vorgänger Xaver Jung hatte das Amt zehn Jahre ausgeübt.[8]
Wirtschaft und Infrastruktur
Der Industrieort ist durch seinen 50 ha großen Melaphyrsteinbruch bekannt, in dem seit über 100 Jahren Hartsteine gewonnen und verarbeitet werden. Im Steinbruchmuseum wird der Arbeitsalltag veranschaulicht.[9]
Der Ort verfügt über einen Bahnhof an der Bahnstrecke Landstuhl–Kusel und ist an die Bundesstraße 420 angeschlossen, die nach 10 km zur Autobahn A 62 führt.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Erwin Reiber, ernannt 2019
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Hartwig Bartz (1936–2001), Schlagzeuger des Modern Jazz
- Rudolf Bühler (1939–2020), Landtagsabgeordneter in Baden-Württemberg
- Matthias Arnold (* 1968) war mit 14 Jahren jüngster Chorleiter Deutschlands und wurde im Guinness-Buch der Rekorde bzw. Buch der Superlativen genannt
- Dieter Niebergall (* 1950) Fußball-Bundesligaschiedsrichter, Saison 1980/81 bis Saison 1984/85, insgesamt 47 Bundesligaeinsätze
Personen, die in der Gemeinde gewirkt haben
- Xaver Jung (* 1962), Mitglied des Deutschen Bundestages, war zeitweise Ortsbürgermeister
- Hans Werner Moser (* 1965), Bundesligafußballspieler und -trainer, spielte als Jugendlicher beim SV Rammelsbach.
Literatur
- Literatur über Rammelsbach in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2019[Version 2022 liegt vor.]. S. 158 (PDF; 3 MB).
- Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, S. 325 (online bei Google Books).
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- Neuer Treffpunkt im Steinbruchdorf. Konstituierung Gemeinderat 2014. Die Rheinpfalz, 15. Juli 2014, abgerufen am 16. Mai 2020.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Kusel-Altenglan, Verbandsgemeinde, 28. Ergebniszeile. Abgerufen am 15. Mai 2020.
- Wolfgang Pfeiffer: Jetzt doch gemeinsam. Die Rheinpfalz, 15. Februar 2014, abgerufen am 16. Mai 2020.
- Tiefenbachstraße in Rammelsbach aus der SWR Landesschau Rheinland-Pfalz aufgerufen am 28. März 2014.