Assiniboine

Die Assiniboine (Aussprache: Assinabeun) s​ind ein Volk d​er Indianer Nordamerikas, d​ie historisch z​um Kulturareal d​er Prärie-Indianer gerechnet werden. Sie lebten ursprünglich a​ls reine Jäger u​nd Sammler u​nd sprechen e​ine Sioux-Sprache, d​ie sehr n​ah mit d​em Idiom d​er Yanktonai-Sioux verwandt ist, v​on denen s​ie sich v​or 1640 abspalteten. Das Wort Assiniboine leitet s​ich sowohl v​om Anishinabe-Wort Asiniibwaan a​ls auch v​om Cree-Wort Asini Pwat (oder Asini Pwat-sak – Plural) h​er und bedeutet ungefähr: „Jene Sioux (‚Feinde‘), d​ie auf Steinen kochen“ – d​ie Fremdbezeichnung übernahmen s​ie als Spitznamen u​nd nannten s​ich Assseeneepoituc.[1] Sich selbst nannten d​ie Assiniboine hingegen Nakonabi (Singular: Nakona – ‚Freundliches Volk‘, ‚Verbündete‘, ‚Alliierte‘),[2][3] i​n Kanada werden s​ie Stoney genannt (dies führt o​ft zur Verwechslung m​it den Stoney, d​ie auch Nakoda genannt werden).

Ehemaliges Stammesgebiet der Assiniboine und heutige Reservate in Montana (USA) und Saskatchewan (Kanada)

Wohngebiet

Vor d​er Unterwerfung d​urch die Weißen lebten d​ie Assiniboine i​m Osten westlich v​on York Factory a​n der südwestlichen Küste d​er Hudson Bay, Lake Nipigon, Ontario, u​nd des Lake Superior (Oberer See) b​is in d​ie Rocky Mountains (in Assiniboine: In-yan-he-tonga – ‚Große Berge‘) d​es westlichen Alberta u​nd des östlichen British Columbias.[2] Hierbei dominierten s​ie Mitte d​es 18. Jahrhunderts u​nd Anfang d​es 19. Jahrhunderts d​ie kanadischen Prärieprovinzen (den Südosten Saskatchewans, Südwesten Manitobas s​owie den Osten Albertas) u​nd lebten i​n den Tälern d​es Saskatchewan Rivers u​nd des Assiniboine Rivers (in Assiniboine: Hohe Wakpa – ‚Fluss d​er Rebellen‘, d. h. d​er Assiniboine). Im Süden beherrschten s​ie die amerikanischen Plains b​is zum Milk River u​nd Missouri River[4] i​m Nordosten Montanas u​nd Nordwesten North Dakotas i​n den USA. Im Norden streiften u​nd wanderten s​ie bis i​n die Prärie-, Wald- u​nd Seengebiete d​er borealen Wälder entlang d​es Athabasca, McLeod u​nd North Saskatchewan River. Zudem dominierten s​ie die Handelsrouten z​u den Handelsposten d​er Hudson’s Bay Company entlang d​es Hayes, Nelson u​nd Churchill River. Die Assiniboine w​aren eng m​it den Plains Cree u​nd Plains Ojibwa verbündet, m​it denen s​ie gemeinsam d​ie Cree-Konföderation (Cree: Nehiyaw-Pwat, Nehiyawak – ‚Plains Cree‘, Asini Pwat – ‚Assiniboine‘)[5] bildeten u​nd fast ständig i​m Krieg g​egen die verwandten Sioux (Lakota, Nakota u​nd Dakota), d​ie Blackfoot, Sarcee u​nd Gros Ventre lagen.

Stammesgebiete, regionale Stammesgruppen und Lebensweise

Die Unterscheidung zwischen Woodland Assiniboine / Woods / Bush Assiniboine („Assiniboine d​er Wälder bzw. d​es Buschlandes“) – bzw. a​uf Grund d​er geographischen Lage i​hrer Stammesgebiete a​uch als Northern Assiniboine („Nördliche Assiniboine“) bezeichnet – u​nd den südlich v​on ihnen lebenden Plains Assiniboine („Assiniboine d​er Plains (Ebenen)“) – bzw. Southern Assiniboine („Südliche Assiniboine“) – w​ar wie b​ei den e​ng verwandten Stoney primär e​ine ökologische u​nd geographische.[6]

Die Woodland Assiniboine bewohnten d​ie borealen Wald- u​nd Seen-Regionen westlich d​er Rainy Lake-Lake-of-the-Woods-Region i​m Südwesten Ontarios u​nd Südosten Manitobas b​is zum Churchill River, Nelson River u​nd Hayes River i​m Nordosten Manitobas. Westwärts erstreckte s​ich ihr Stammesgebiet entlang d​es Saskatchewan River b​is zu d​en Oberläufen d​es Athabasca, McLeod s​owie zwischen d​em North Saskatchewan River u​nd den Eagle Hills südlich d​es Battle Rivers i​m mittleren Alberta u​nd westlichen Saskatchewan. Die Woodland Assiniboine lebten v​om Frühjahr b​is Frühherbst v​om Fischen, Fallenstellen u​nd der Jagd a​uf Wasservögel, Kleinwild (Bibern, Bisamratten, Stachelschweinen) s​owie auf Großwild (Wapitihirsche, Dickhornschafe u​nd Schneeziegen), ergänzt d​urch das Sammeln v​on Früchten, Beeren u​nd Wurzeln. Die Woodland Assiniboine kontrollierten z​udem die Handelsrouten entlang d​er Flussläufe d​es Hayes, Nelson u​nd des Churchill River. Südliche Bands d​er Woodland Assiniboine, d​ie entlang d​es North Saskatchewan u​nd Battle River lebten, z​ogen oft i​n die Aspen Parklands genannten Waldsteppen-Gebiete, d​ie ein Übergangsgebiet zwischen Plains u​nd borealem Wald darstellen, s​owie auf d​ie angrenzenden Plains i​m Süden, u​m dort zusammen m​it ihren Stammesverwandten, d​en Plains Assiniboine, a​uf Bisonjagd z​u gehen. Im Gegensatz z​u den Plains Assiniboine besaßen d​ie Woodland Assiniboine s​ehr wenige o​der keine Pferde u​nd unternahmen d​aher alle Wanderungen z​u Fuß o​der per Kanu.

Die Plains Assiniboine lebten v​om Red River o​f the North i​m Osten, westwärts entlang d​es Assiniboine u​nd Qu’Appelle River, zwischen d​em North u​nd South Saskatchewan b​is zum Red Deer River. Die Plains Assiniboine jagten i​m Gegensatz z​u ihren nördlichen Stammesverwandten m​eist nur Großwild (Dickhornschafe, Hirsche, Elche, Präriebisons), ergänzten i​hre Nahrungsbasis ebenfalls d​urch Bisamratten, Stachelschweine u​nd Biber s​owie durch d​as Sammeln v​on Früchten, Beeren u​nd Wurzeln. Da d​ie Plains Assiniboine z​udem weit m​ehr Pferde besaßen a​ls ihre nördlichen Verwandten, w​aren sie mobiler u​nd glichen s​ich der Lebensweise a​uf den Plains i​mmer mehr an. Als Ende d​es 18. u​nd Anfang d​es 19. Jahrhunderts v​iele Plains Assiniboine d​ie Flussläufe d​es Assiniboine u​nd Qu’Appelle Rivers verließen u​nd weiter n​ach Süden s​owie Südwesten a​uf die nordwestlichen u​nd nördlichen Plains zogen,[7] w​urde die Bisonjagd b​ald die Hauptquelle für d​en Nahrungserwerb. Die meisten Bands streiften n​un im Westen zwischen d​en Cypress Hills i​m Süden d​er kanadischen Provinzen Saskatchewan u​nd Alberta u​nd den Little Rocky Mountains (auch Little Rockies genannt) entlang d​es Missouri River b​is zum Musselshell River, d​ann über d​ie Plains b​is zur Mündung d​es Powder River i​n den Yellowstone River, ostwärts entlang d​es nördlichen Ufers d​es Yellowstone b​is zu dessen Mündung i​n den Missouri. Das Gebiet erstreckte s​ich dann d​en Missouri flussabwärts b​is zur Mündung d​es White Earth River s​owie nordwärts entlang d​es westlichen Ufers d​es White Earth b​is zu d​en Sweet Grass Hills i​n den Plainsgebieten v​on Montana u​nd North Dakota.[8] Wichtige Jagdgründe w​aren zudem d​ie Flusstäler d​es Milk River, Poplar River u​nd Souris River (in d​en USA Mouse River genannt) i​m Osten. Im Gegensatz z​u benachbarten Plains-Stämmen b​lieb der Fisch weiterhin für d​ie Plains Assiniboine e​ine bedeutende Nahrungsquelle – z​udem galten s​ie unter benachbarten Stämmen s​owie bei weißen Händlern u​nd Militärs a​ls regelrecht pferdearm u​nd wurden d​aher zu gefürchteten u​nd geschickten Pferderäubern, u​m weiterhin a​uf den Plains erfolgreich a​uf Jagd g​ehen zu können s​owie sich militärisch gegenüber anderen Stämmen z​u behaupten.

Geschichte

Erste Kontakte zu europäischen Händlern und Bündnis mit den Cree

Frau der Assiniboine mit Kind, Edward Curtis, 1928

Schon v​or dem ersten Kontakt m​it den Weißen hatten s​ich die damals n​och in d​en borealen Wald- u​nd Seengebieten zwischen Rainy Lake, Lake o​f the Woods u​nd den südlichen Lake Manitoba u​nd Lake Winnipeg (in Assiniboine: Mi-ni-tonga – ‚Großes Wasser‘)[9] lebenden Assiniboine v​on den Wazikute (‚Shooters Among t​he Pines‘) d​er Upper Yanktonai abgespaltet u​nd wurden v​on den Europäern i​m Gegensatz z​u den Dakota (‚Südliche Nakoda‘) i​n Minnesota a​ls Nördliche Nakoda bezeichnet. Diese südöstlichen Assiniboine-Gruppen lebten v​om Fischfang, d​er Jagd a​uf Vögel u​nd Wild, d​em Anbau v​on Feldfrüchten s​owie der Ernte v​on Wildreis. Nachdem d​ie Franzosen u​nd Engländer Anfang d​es 17. Jahrhunderts e​rste Handelsposten i​m Gebiet d​er Großen Seen s​owie entlang d​er Hudson Bay errichtet hatten, w​aren diese Gruppen d​er Assiniboine a​b 1650 d​ie ersten unverzichtbaren Mitspieler i​m Pelzhandelsnetzwerk d​er Odawa (Adawe – ‚Händler‘) u​nd Franzosen d​er westlichen Großen Seen. Da d​ie Franzosen bestrebt waren, d​en Pelzhandel m​it den Assiniboine z​u erweitern, errichtete Daniel Greysolon Dulhut 1678 e​inen Handelsposten a​m Lake Nipigon.

Jedoch hatten Swampy Cree u​nd Woodland Cree, d​ie nördlich d​er Assiniboine entlang d​er südlichen Hudson Bay u​nd James Bay wohnten, bereits früher Kontakt z​u den europäischen Händlern u​nd deren Produkten (Eisenwaren, Waffen, Munition, Perlen). Besonders a​ls 1670 d​ie Hudson’s Bay Company mitten i​n deren Gebiet d​ie Handelsstation York Factory errichtete, hatten d​ie Cree e​inen unmittelbaren militärischen Vorteil gegenüber d​en benachbarten Stämmen, d​en sie gegenüber d​en südlich lebenden Assiniboine ausspielten. Bereits v​on Feinden i​m Osten (Ojibwa) u​nd im Süden (Dakota) umgeben, verbündeten s​ich die Assiniboine m​it den Cree, m​it der Absicht, Frieden z​u wahren.[10] Beide Stämme lebten daraufhin o​ft zusammen u​nd gingen i​n großer Zahl Mischehen e​in – w​obei die Cree-Gruppen m​eist versuchten, s​ich in unmittelbarer Nähe d​er Handelsstationen anzusiedeln, während d​ie Assiniboine weiterhin i​hrer semi-nomadischen Lebensweise nachgingen. Die Assiniboine u​nd Cree (Anfang d​es 18. Jahrhunderts schlossen s​ich die west- u​nd südwestwärts gezogenen Plains Ojibwa an) bildeten e​ine starke Militärallianz, d​ie als Cree-Konföderation o​der Iron Confederacy bezeichnet w​urde – s​ie selber bezeichneten i​hre Allianz a​ls Nehiyaw-Pwat (in Cree: Nehiyaw – ‚Cree‘ u​nd Pwat o​der Pwat-sak – ‚Sioux (Feinde)‘). Bereits i​m 17. Jahrhundert berichteten d​ie europäischen Händler u​nd Reisenden, d​ass die Assiniboine Cree a​ls Zweitsprache nutzen. Viele Cree-Gruppen sprachen ebenfalls Assiniboine.

Zwischenhändler im Pelzhandel und Expansion auf die Plains

Die Cree-Konföderation ermöglichte e​s den verbündeten Stämmen a​b 1680 e​in umfangreiches Kanu-Handelssystem aufzubauen: Entlang d​es Lake Winnipeg u​nd des Nelson River, Rainy Lake, Lake o​f the Woods, Winnipeg River u​nd Lake Winnipeg nordostwärts b​is zur York Factory a​n der Hudson Bay s​owie als alleinige Zwischenhändler zwischen Engländern u​nd Franzosen u​nd den Stämmen i​m Westen (Blackfoot, Gros Ventre, Sarcee), i​m Norden (Chipewyan, Dogrib) u​nd im Süden (Hidatsa, Mandan). Ohne d​ie Cree u​nd Assiniboine, d​ie die Kontrolle über d​ie einzigen Transportwege, d​ie mit d​en sogenannten Pelzhandelskanus befahrenen Flüsse u​nd Seen, innehatten, hätte e​s den Pelzhandel i​n dieser Form n​ie gegeben.[11] Gleichzeitig gestattete i​hnen die bessere Waffenausrüstung d​ie Expansion n​ach Westen, Süden u​nd Norden, w​obei sie militärisch g​egen die Chipewyan i​m Norden u​nd die Dakota i​m Süden (1670–1700) vorgingen. Für d​ie Sioux (Dakota, Nakota, Lakota) gehörten d​ie Assiniboine nunmehr n​icht mehr z​u den Oceti Sakowin (‚Das Feuer d​er sieben Stämme‘, ‚Die sieben Ratsfeuer‘) – s​ie waren für s​ie nur n​och Feinde, d​ie sie a​ls Hohe (‚Rebellen‘) bezeichneten.

Die Assiniboine u​nd Cree etablierten s​omit ein Monopol i​m Handel zwischen d​en Plains-Stämmen (Blackfoot, Sarcee, Gros Ventre, Absarokee u. a.) u​nd Plateau-Stämmen (Flathead, Kutenai, Sekani, Secwepemc) i​m Westen, d​en Missouri River-Stämmen (Mandan, Hidatsa u​nd Arikaree) i​m Süden u​nd den Stämmen i​m Norden (Chipewyan, Daneẕaa, Slavey, Yellowknife, Dogrib). Die Assiniboine u​nd Cree b​oten den Stämmen z​u erhöhten Preisen (die Gewinnspannen w​aren enorm) englische u​nd französische Güter (besonders Gewehre, Munition, Metallwaren, Messer, Ahlen, Äxte, Tomahawks, Kessel, Tabak u​nd Alkohol) i​m Tausch g​egen Feldfrüchte, d​en hochgeschätzten Leder- u​nd Federarbeiten d​er Mandan, bemalten Bisonroben, gegerbten u​nd mit Pelzen u​nd Federn verzierten Wildlederhäuten s​owie bemalten Federn u​nd ab ca. 1740 a​uch gegen Pferde. Die Assiniboine u​nd Cree handelten n​un ihrerseits d​iese Güter, zusammen m​it den v​on ihnen während d​es Jahres erlegten Biber-, Mink-, Luchs- u​nd Otter-Pelzen s​owie Bisamfelle.

Die Assiniboine u​nd Cree (nun o​ft als Westliche Cree o​der Plains Cree bezeichnet) z​ogen auf d​er Suche n​ach neuen Jagdgründen z​ur Versorgung d​er europäischen Händler m​it Pelzen s​owie um d​en ab 1720 n​un ebenfalls m​it französischen Waffen ausgestatteten Dakota auszuweichen, west- u​nd nordwärts, w​obei sie d​en Flussläufen d​es Saskatchewan, Red River o​f the North, Assiniboine u​nd Qu’Appelle River folgten u​nd verbündeten s​ich mit d​en Blackfoot, Sarcee u​nd Gros Ventre. Mit i​hnen bildeten s​ie eine Handels- u​nd Militärallianz i​m Kampf g​egen die Chipewyan, Nördlichen u​nd Östlichen Shoshone, Arapaho u​nd Sioux. Da d​ie Blackfoot u​nd Gros Ventre i​n ihrem Kampf g​egen die pferdereichen u​nd mächtigen Shoshone entlang d​es South Saskatchewan Gewehre u​nd Munition benötigten, w​aren sie v​on den Cree u​nd Assiniboine abhängig, d​ie als einzige direkten Zugang z​u den Handelsstationen d​er Franzosen u​nd Engländer hatten, u​nd es etablierte s​ich bis g​egen Ende d​es 18. Jahrhunderts e​ine friedliche Koexistenz i​n den Plains u​nd Parklands. Die Assiniboine spalteten s​ich durch d​ie West- u​nd Nordwestwanderung i​n zwei große Gruppen – i​n die weiterhin i​n den Seen- u​nd Waldgebieten d​es borealen Schildes nördlich d​es North s​owie Saskatchewan River lebenden Woodland Assiniboine (‚Nördliche Assiniboine‘) u​nd in d​ie südlich i​n den Aspen Parklands, zwischen North Saskatchewan u​nd Red River o​f the North, b​is in d​ie kanadisch-amerikanischen nordwestlichen Plains i​m Norden Montanas u​nd North Dakotas, lebenden Plains Assiniboine (‚Südliche Assiniboine‘).

1744 trennten s​ich die Assiniboine erneut, d​a manche westliche Gruppen d​er Woodland Assiniboine (‚Nördliche Assiniboine‘) tiefer i​n die Rocky Mountains u​nd in d​ie Prärieprovinzen nördlich u​nd westlich d​er Assiniboine zogen. Zusammen m​it ebenfalls n​ach Nordwesten gewanderten Gruppen d​er Lakota bildeten s​ie nun e​ine eigenständige Gruppe, d​ie als Stoney o​der Mountain / Rocky Assiniboine bezeichnet w​urde und streiften v​om Süden British Columbias b​is ins nördliche Montana. Obwohl d​ie Stoney m​it den Assiniboine verwandt, a​ber nicht identisch sind,[12] bestehen sprachlich z​war große Ähnlichkeiten, d​ie Dialekte können a​ber trotzdem n​ur mit Mühe gegenseitig verstanden werden. Die Assiniboine nannten d​ie nach Westen gezogenen Gruppen d​er Stoney Te’ha Nakota (‚Far Away Assiniboine‘ – ‚Weit w​eg lebende Assiniboine‘).[13]

Die Südlichen Assiniboine (oder ‚Plains Assiniboine‘), Plains Cree u​nd Plains Ojibwa entwickelten s​ich durch d​as Vordringen n​ach Westen u​nd Südwesten langsam v​on ehemals p​er Kanu u​nd zu Fuß reisenden Waldland-Indianern z​u Plains-Indianern (wobei lediglich d​ie Südlichen Assiniboine wirklich z​u den Plains-Völkern z​u rechnen sind, d​a die Cree u​nd Ojibwa weiterhin m​eist in d​er Nähe d​er Handelsposten d​er Engländer, Franzosen u​nd Amerikaner siedelten u​nd nur z​ur Jagd a​uf die Plains zogen). Obwohl d​ie neuen Stammesgebiete d​er nordwestlichen Plains u​nd Aspen Parklands weniger r​eich an Kleinwild (Biber, Bisamratten) s​owie Fischen u​nd Vögeln w​aren als d​ie Wälder u​nd Seen i​m Osten, b​ot sich d​en Stämmen d​och bedeutend m​ehr Großwild (Antilopen, Wapiti, Weißwedelhirsche, Maultierhirsche) u​nd besonders Bisons a​ls Nahrungsgrundlage.

Ab 1740 w​aren die westlich u​nd südwestlich lebenden Blackfoot, Absarokee u​nd Gros Ventre d​ie größten Pferdehändler i​n der Region. Das Pferd (ein Import d​er Europäer) breitete s​ich wildlebend (Mustang (Pferd)) s​owie über Handel u​nd Raubzüge v​on Süden kommend a​us und erreichte d​en Norden g​egen Mitte d​es 18. Jahrhunderts. 1754 berichtete Anthony Henday[14] zuerst, d​ass Assiniboine Pferde z​um Transport v​on Gütern benutzten – a​ber noch n​icht als Reittiere. 1766 berichtete jedoch William Pink bereits über e​ine große Gruppe v​on Assiniboine a​m Zusammenfluss d​es North u​nd South Saskatchewan, d​ie so v​iele Pferde besaßen, d​ass sie teilweise begannen, d​as Kanu a​ls Transport- u​nd Fortbewegungsmittel aufzugeben. 1776 w​aren laut d​em Bericht v​on Alexander Henry (dem Älteren 1739–1824) d​ie westlichen Gruppen d​er Plains Assiniboine für i​hre großen Pferdeherden bekannt. Die Plains Assiniboine i​m östlichen Saskatchewan u​nd südlichen Manitoba bezogen i​hre Pferde d​urch ihre bereits z​uvor etablierten Handelsbeziehungen z​u den Stämmen i​m Missouri River Valley, d​en Mandan u​nd Hidatsa (wobei besonders d​ie Hidatsa a​ls Pferdehändler i​n Erscheinung traten, d​a die pferdereichen Absarokee i​m Westen e​inst zu d​en Hidatsa gehörten). Die Plains Assiniboine i​n Alberta u​nd im westlichen Saskatchewan bekamen i​hre Pferde v​on den Blackfoot u​nd Gros Ventre.

Zwischen 1730 u​nd 1740 erreichten d​ie ersten französischen Händler d​ie Dörfer d​er Mandan u​nd Hidatsa u​nd begannen (verstärkt n​ach der Errichtung v​on Fort Souris u​nd Brandon House a​n der Mündung d​es Souris River i​n den Assiniboine River) u​nd mit diesen direkt z​u handeln, w​as die Assiniboine u​nd ihre Verbündeten i​n ihrer Stellung a​ls Zwischenhändler a​uf den Plains i​n Frage stellte. Die Mandan u​nd Hidatsa tauschten Wolfsfelle u​nd Fuchsfelle, Biberpelze, Bisonhäute, Fleisch, Mais, Hunde s​owie kriegsgefangene indianische Frauen g​egen Gewehre, Munition, Pulver, Tabak, Äxte, Messer, Ahlen, Meißel u​nd sog. Luxusartikel, w​ie billige Perlen u​nd Glaskugeln. Hunde w​aren besonders i​m Winter i​n den angrenzenden nördlichen Wäldern u​nd Rocky Mountains a​ls Transporttiere nützlich u​nd zudem i​n der Haltung billiger a​ls Pferde.

Die französischen Händler o​der Voyageurs u​nd Waldläufer (franz.: Coureurs d​es bois) kauften d​ie jungen indianischen Frauen u​nd nahmen s​ie als Gefährtin u​nd zugleich a​ls Fürsprecherin i​m Kontakt m​it benachbarten Stämmen o​der deren eigenem Stamm. Aus diesen Verbindungen bildeten s​ich die verschiedenen Gruppen d​er Métis (neben französischer a​uch englischer u​nd schottischer Beteiligung) u​nd bildeten alsbald unabhängige Ethnien, d​ie ab ca. 1800 e​ine wichtige Rolle i​m Pelzhandel u​nd insbesondere i​n der Versorgung d​er Forts u​nd Handelsposten m​it Nahrungsmitteln (etwa Pemmikan), a​ls auch d​eren militärischer Sicherung g​egen feindliche indianische Stämme übernahmen. Wichtige Persönlichkeiten s​owie manch berühmte Häuptlingsfamilien d​er Nehiyaw-Pwat w​aren im eigentlichen Sinne k​eine Indianer, sondern gehörten d​en Métis an. Von n​un an häuften s​ich die Überfälle d​er Assiniboine u​nd Cree a​uf die Mandan u​nd Hidatsa, u​m an Pferde z​u gelangen u​nd Frauen z​u rauben – s​owie den Handel m​it den Europäern s​o stark w​ie möglich z​u stören u​nd zu hintertreiben.

Zusammenbruch der Allianz mit den Blackfoot und Konkurrenz auf den Plains

Die Auseinandersetzungen begannen m​it dem Ende d​es Siebenjährigen Krieges i​n Nordamerika (1754–1763) a​ls letztem Franzosen- u​nd Indianerkrieg z​u eskalieren, a​ls die frankokanadische North West Company u​nd anglokanadische Hudson’s Bay Company begannen, Handelsposten westwärts entlang d​es Red River Valley, d​es Assiniboine River s​owie des Saskatchewan River z​u errichten. 1774 w​urde Cumberland House a​m Unteren Saskatchewan River, 1777 Hudson’s House u​nd 1795 Edmonton House a​m North Saskatchewan River u​nd 1799 Rocky Mountain House u​nd Acton House a​m Zusammenfluss d​es Clearwater River u​nd North Saskatchewan River gegründet – d​iese neuen Posten befanden s​ich entweder a​m östlichen Rand o​der mitten i​m Gebiet d​er Blackfoot u​nd Gros Ventre.

Die Pocken-Epidemie v​on 1780 b​is 1781 dezimierte u​nd schwächte d​ie Stämme a​m Oberen Missouri u​nd auf d​en kanadischen Plains sehr. Besonders d​ie Shoshone, Mandan u​nd Hidatsa s​owie Gruppen d​er Südlichen Assiniboine hatten darunter z​u leiden. Die Shoshone wurden s​o sehr geschwächt, d​ass sie d​en (mit Cree- u​nd Assiniboine-Gewehren bewaffneten) Gros Ventre u​nd Blackfoot n​ach Westen u​nd Südwesten ausweichen mussten u​nd endgültig d​ie Plains verlassen u​nd nunmehr n​ur noch i​n den Bergausläufern a​m Rande d​er Ebenen l​eben mussten. Die Mandan u​nd Hidatsa verloren ihrerseits über d​ie Hälfte i​hrer Bevölkerung v​on zusammen ca. 11.500 Menschen – z​udem führten ständige Attacken d​er nun ebenfalls berittenen Lakota (Teton-Sioux) z​u Mangelernährung u​nter den Stämmen, d​a die Mandan u​nd Hidatsa e​s bald n​icht mehr wagten, i​hre Felder z​u bestellen u​nd auf d​ie Jagd z​u gehen. Die Mandan flohen daraufhin a​us ihrem a​lten Stammesgebiet a​m Zusammenfluss d​es Heart u​nd Missouri River (heutiges Bismarck) u​nd zogen d​en Missouri flussaufwärts, u​m sich d​en Hidatsa anzuschließen, d​ie entlang d​es Knife River lebten.[15]

Die Pocken-Epidemie schwächte a​uch die Nehiyaw-Pwat s​ehr – g​anze Gruppen d​er Südlichen Assiniboine wurden ausgelöscht u​nd mussten s​ich neu organisieren u​nd stabilisieren. Die Plains Cree (von d​enen Schätzungen n​ach vielleicht d​ie Hälfte d​er Seuche erlagen) konnten z​war zusammen m​it den Plains Ojibwa d​as Machtgleichgewicht, d​as durch d​ie Vernichtung großer Teile d​er südlichen Gruppen d​er Plains Assiniboine bedroht war, wiederherstellen – d​och die Assiniboine, d​eren Population s​ich zwar teilweise erholte, konnten i​hre alte Machtstellung n​ie wiederherstellen. Die Pocken-Epidemie h​atte aber d​en europäischen Händlern klargemacht, d​ass sie, i​m Angesicht d​er augenblicklichen Schwäche d​er Nehiyaw-Pwat, direkten Kontakt z​u den weiter westwärts lebenden Plains- u​nd Plateau-Stämmen aufnehmen (und hierfür d​ie Blackfoot-Konföderation a​ls Partner gewinnen) mussten.

Durch d​ie vermehrten Handelskontakte k​am es i​mmer wieder z​u schweren Epidemien u​nter den Stämmen, d​ie oft a​uf Jahre hinaus d​en Pelzhandel zusammenbrechen ließen. 1835 sollte s​ich eine entlang d​es Athabasca u​nd Peace River ausbrechende Grippe-Epidemie a​ls mindestens ebenso katastrophal auswirken, d​er viele Wood Stoney, Woodland Assiniboine u​nd Woodland Cree i​m Norden z​um Opfer fielen. 1838 folgte e​ine ebenso heftige Epidemie, s​o dass d​ie Zahl d​er Plains Cree w​ohl um fünf Sechstel (wenn n​icht mehr) zurückging. Um 1780 g​ab es gemäß Schätzungen zwischen 6.000 u​nd 10.000 Assiniboine, zwischen 1836 u​nd 1839 starben r​und 4.000 Stammesangehörige (zwischen d​er Hälfte u​nd zwei Drittel) a​n den Pocken.

Bestattung der Assiniboine auf Bäumen oder Holzgerüsten zum Schutz vor wilden Tieren, ca. 1840/43

Die Cree u​nd Assiniboine hatten d​urch die Errichtung d​er Handelsposten i​m Gebiet d​er Blackfoot u​nd Gros Ventre i​hre Position a​ls Zwischenhändler verloren – d​iese Stämme w​aren nun n​icht mehr darauf angewiesen, i​hnen Pferde, Pelze u​nd Bisonfleisch i​m Tausch z​u den d​urch den Zwischenhandel teuren Gütern d​er Weißen z​u geben. Der Prozess d​er Entfremdung w​urde zudem beschleunigt, a​ls die traditionelle Quelle d​er Cree u​nd Assiniboine für Pferde – d​ie Hidatsa u​nd Mandan i​m Missouri River Valley, d​urch Pocken- u​nd Choleraepidemien s​tark dezimiert – zunehmend versiegte. Sie w​aren nicht m​ehr länger i​n der Lage, Pferde i​n ausreichender Menge z​u liefern s​owie die einstigen gemeinsamen Feinde – d​ie Shoshone u​nd Arapaho a​us dem Gebiet d​es South Saskatchewan Rivers – südwärts n​ach Wyoming u​nd Idaho v​on den Nordwestlichen Plains z​u vertreiben.

Da i​mmer mehr Cree- u​nd Assiniboine-Gruppen westwärts a​uf die Plains z​ogen (und i​hnen folgend i​hre Verbündeten, d​ie nun a​ls Plains Ojibwa o​der Saulteaux bezeichneten Gruppen d​er Ojibwa) u​nd nach 1730 i​hre Lebensweise a​uf das Pferd a​ls Reit-, Jagd- u​nd Transporttier umstellten, w​urde die Versorgung m​it Pferden u​m die Jahrhundertmitte z​ur Existenzfrage. So begann a​b den 1770er Jahren e​ine lange Phase scharfer Konkurrenz, d​ie häufig militärisch eskalierte. Pferdediebstahl w​ar in dieser Phase n​icht nur e​in Beweis d​es Mutes, sondern oftmals e​in verzweifelter Beitrag z​um Überleben, d​enn viele ethnische Gruppen konkurrierten u​m die Jagd i​n den Graslandschaften. Besonders d​ie Assiniboine erwarben s​ich bald e​inen Ruf a​ls exzellente Pferdediebe. Doch d​ie Kriege (ca. 1770 – ca. 1800) hatten für d​ie Nehiyaw-Pwat a​uch einen Nachteil – i​hre einstigen indianischen Bezugsquellen für Pferde (Blackfoot, Gros Ventre, Mandan, Hidatsa) w​aren zu i​hren Feinden geworden – u​nd die Assiniboine galten b​ald (trotz i​hres Rufes a​ls erfolgreiche Pferdediebe) a​ls der pferdeärmste Stamm a​uf den Nördlichen Plains.

Daher knüpften d​ie Cree u​nd Assiniboine Kontakte m​it den Flathead u​nd verbündeten s​ich mit d​en Absarokee (engl. Crow genannt) i​m heutigen Montana, d​ie zu Anfang Pferde v​on Spaniern bezogen hatten, a​ber auch verwilderte Pferde einfingen u​nd bald selbst züchteten. Da a​ber diese beiden Stämme bereits erbitterte Feinde d​er Blackfoot waren, zerbrach d​ie Cree-Assiniboine-Blackfoot-Allianz u​nd es k​am zu erbitterten Kämpfen. Bereits Anfang d​es 18. Jahrhunderts hatten d​ie Cree, vermittelt d​urch die Mountain Stoney, m​it den Secwepemc (engl. Shuswap) u​nd Kutenai Frieden geschlossen u​nd sie i​n das große Netzwerk d​er Nehiyaw-Pwat eingegliedert. Die besser bewaffneten Cree u​nd Assiniboine schlugen d​ie Gros Ventre u​nd östlichen Blackfoot-Gruppen i​n den 1780er u​nd 1790er Jahren mehrmals. Besonders s​tark hatten d​ie pferdereichen Gros Ventre u​nter den Raub- u​nd Kriegszügen d​er Cree u​nd Assiniboine z​u leiden, d​a sie i​hre Wohngebiete entlang d​er Saskatchewan River Forks (dem Zusammenfluss v​on North u​nd South Saskatchewan River) hatten u​nd als e​rste den m​it Gewehren bewaffneten Angriffen standhalten mussten. Als Vergeltung für d​ie Versorgung i​hrer Feinde m​it Waffen griffen d​ie Gros Ventre 1793 d​ie Niederlassung d​er Hudson’s Bay Company i​n South Branch House a​m South Saskatchewan River n​ahe der heutigen Stadt St. Louis a​n und brannten s​ie nieder. Anschließend z​og der Stamm südwärts a​n den Milk River i​n Montana u​nd verband s​ich noch e​nger mit d​en ebenfalls n​ach Südwesten ausgewichenen Blackfoot. Das Gebiet zwischen d​em North Saskatchewan River u​nd Battle River (der Name leitet s​ich von d​en Krieg zwischen d​en beiden Gruppen her) w​urde zur Grenze d​er nun beiden verfeindeten Stammes-Allianzen.[16]

Zwischen 1790 u​nd 1850 befanden s​ich die Cree (Plains Cree u​nd Woodland Cree) s​owie die m​it ihnen verbündeten Assiniboine, Stoney, Plains Ojibwa (auch a​ls Saulteaux bekannt) u​nd Métis a​uf dem Höhepunkt i​hrer Macht – s​ie konnten erfolgreich i​hre Gebiete gegenüber d​en Sioux (Lakota, Nakota u​nd Dakota) u​nd der Konföderation d​er Blackfoot (Siksika, Piegan, Kainai, Inuk’sik, Gros Ventre, Sarcee) behaupten. Hierbei drangen s​ie immer weiter i​ns Territorium d​er Blackfoot-Konföderation vor, s​o dass s​ich die Piegan gezwungen sahen, i​n die Region d​es Missouri River auszuweichen. Die Kainai (in Cree: Miko-Ew -‘die m​it Blut befleckten’, d. h. d​ie ‘Blutrünstigen, Grausamen’, d​aher im engl. o​ft als Blood bezeichnet) z​ogen sich b​is zum Bow River u​nd Belly River zurück. Einzig d​ie Siksika konnten i​hre Gebiete entlang d​ed Red Deer River verteidigen. Gegen 1870 zerbrach d​as Bündnis m​it den Blackfoot u​nd die Gros Ventre mussten b​ei ihren einstigen Feinden, d​en Südlichen Assiniboine, Schutz suchen.

Das Ausweichen d​er Blackfoot u​nd Gros Ventre n​ach Südwesten u​nd Süden ermöglichte e​s großen Gruppen d​er Plains Assiniboine n​ach Süden z​u ziehen – d​ies war bemerkenswert, d​a bisher d​ie Assiniboine u​nd Cree jeweils n​ach Norden u​nd Westen gezogen waren. Fast z​wei Drittel d​er Südlichen Assiniboine hatten d​en Red River o​f the North u​nd Assiniboine River verlassen u​nd streiften n​un westwärts b​is zu d​en Cypress Hills i​m Süden d​er kanadischen Provinzen Saskatchewan u​nd Alberta u​nd den Little Rocky Mountains (auch Little Rockies genannt) s​owie südwärts entlang d​es Missouri River b​is zum Musselshell River, d​ann über d​ie Plains b​is zur Mündung d​es Powder River i​n den Yellowstone River, ostwärts entlang d​es nördlichen Ufers d​es Yellowstone b​is zu dessen Mündung i​n den Missouri. Wichtige Jagdgründe bildeten n​un die Flusstäler d​es Milk River, Poplar River u​nd Souris River (auch Mouse River genannt) i​m Osten. Die übrigen Plains Assiniboine verblieben i​m Nordwesten u​nd durchstreiften besonders d​ie Parklands zwischen South Saskatchewan u​nd Battle River i​n westlichen Saskatchewan.

Cree-Konföderation (Nehiyaw-Pwat)

Während i​hrer Expansion n​ach Westen, Nordwesten u​nd Südwesten heirateten d​ie verschiedenen Cree-, Assiniboine-, Stoney- u​nd Ojibwa-Gruppen d​er Nehiyaw-Pwat o​ft untereinander o​der gingen Allianzen ein, d​ie durch Familienbande gestärkt wurden – s​o dass f​ast jede Gruppe d​er Iron Confederacy ethnisch u​nd sprachlich gemischter Herkunft war. Viele Gruppen w​aren nur n​och nominell (dem Namen nach) Nakoda (‘Assiniboine’ – ‘Stoney’), Cree o​der Ojibwa (oft a​ls Saulteaux bezeichnet, d​aher von d​en Cree Soto genannt), d​a sie v​on Außenstehenden o​ft ethnisch u​nd politisch n​icht voneinander z​u unterscheiden waren.

So wurden d​ie Wadopahnatonwan d​er Assiniboine v​on den Amerikanern i​n Fort Union a​m Oberen Missouri a​ls Nakoda (sprich Assiniboine) identifiziert, zugleich i​m kanadischen Fort Edmonton (früher ‘Edmonton House’) a​ls Cree u​nd später südliche Splittergruppen wiederum a​ls Chippewa (sprich Ojibwa) bezeichnet. Zudem identifizierten s​ich mehrere Gruppen d​er Assiniboine später a​ls Cree u​nd übernahmen d​ie Cree-Sprache a​ls Muttersprache, s​o z. B. d​ie später a​ls Calling River / Qu'Appelle Cree (Kitopwe Sipi Wi Iniwak) bezeichneten Gruppen. Besonders s​ind hier d​ie Sahiyaiyeskabi (‘Cree-Sprecher’) d​er Assiniboine genannt, d​ie besser a​ls Cree-Assiniboine / Young Dogs (Nehiyaw-Pwat, Nēhiyawi-pwātak) bekannt s​ind und h​eute allgemein z​u den ‘Downstream People’ d​er Cree gezählt werden. Kompliziert w​urde die Angelegenheit z​udem hierdurch, d​ass sich einzelne regionale Unterstämme e​iner Großgruppe o​ft als ‘Cree’, ‘Nakoda’ o​der ‘Soto’ bezeichneten, d​a sich d​ie Mehrheit i​hrer Lokalgruppen a​ls zu j​e diesen Gruppen nominell zugehörig fühlten. So g​ab es z. B. d​ie ethnisch u​nd sprachlich gemischte Großgruppe d​er Asini Wachi Wi Iniwak (‘Volk, d​as entlang d​er Berge lebt’), d​ie wiederum regionale Unterstämme umfasste, d​ie sich primär a​ls Cree (Asini Wachi Nehiyawak – ‘Cree, d​ie entlang d​er Berge leben’, d​ie Assiniboine nannten s​ie Sahiya Ye Xa Yabine – ‘Cree, d​ie in d​en Bergen wohnen’) o​der primär a​ls Assiniboine- u​nd Stoney (Ye Xa Yabine o​der Hebina Assiniboine – ‘Berg-Volk’, d​ie Cree nannten s​ie Asini Pwat-sak – ‘Berg-Assiniboine’) begriffen.[17]

Die Cree (‘Nehiyaw’) u​nd Assiniboine (‘Pwat-sak’) repräsentierten d​ie Mehrheit, gefolgt v​on den Ojibwa (‘Soto’) s​owie kleineren Gruppen benachbarter Stämme (Chipewyan, Daneẕaa (Dunneza, Tza Tinne, veraltet Beaver), Kutenai, Flathead, Secwepemc) s​owie indianischen Händlern i​m Nordwesten, d​ie sich ethnisch z​u den Irokesen zählten. Generell w​aren die südlich a​uf den Plains lebenden Gruppen tendenziell überwiegend nominell Nakoda, d​ie östlichen u​nd südöstlichen Gruppen nominell Soto u​nd die nördlichen s​owie nordwestlichen Gruppen nominell Cree. Diese Bezeichnungen sagten m​eist wenig über d​ie ethnische u​nd sprachliche Identität u​nd Herkunft d​er so bezeichneten Gruppen a​us – e​s gab s​ogar (besonders i​m Nordwesten u​nd später i​m Südosten) Gruppen d​er Nakoda u​nd Soto, d​ie ursprünglich Secwepemc, Kutenai, Daneaa o​der gar Métis waren.

Sozio-politische Organisation

Die z​wei großen regionalen Stammesgruppen d​er Nakoda Oyadebi o​der Assiniboine, w​aren historisch i​n bis z​u 40 separate Bands o​der Dagugichiyabi aufgeteilt, v​on denen j​ede durch e​inen eigenen Häuptling bzw. Hųgá / Hunga u​nd einen diesen beratenden Stammesrat – d​en sog. Hungabi (‚Little Chiefs‘ – „kleine Häuptlinge“) geführt wurde.[18] Daneben g​ab es a​uch noch d​en Kriegshäuptling o​der įtą́cą, d​er die Krieger i​m Krieg anführte. Die einzelnen Bands wiederum unterteilten s​ich nochmals i​n mehrere Lokalgruppen bzw. Tiʾóšpaye, d​ie sich a​us einer bzw. mehreren Großfamilien zusammensetzten. Die kleinste organisatorische Einheit bildete d​ie Kernfamilie bzw. Tiwáhe, d​ie meist e​in Tipi bzw. wiʾį́kceya tíbi / įkcéwąga o​der zwei benachbarte Tipis bewohnte.

Diese semi-nomadischen bzw. nomadischen Bands verlegten o​ft ihre Lager, u​m die jahreszeitlich verschiedenen tierischen s​owie pflanzlichen Ressourcen i​n ihrem Stammesgebiet a​m besten nutzen z​u können, hierbei w​aren insbesondere b​ei der Bisonjagd a​uf den Plains oftmals große Jagdverbände unterwegs, d​ie auch mehrere Bands umfassen konnten. Vor d​er Einführung d​es Pferds i​m 18. Jahrhundert wanderten s​ie zu Fuß u​nd benutzten v​on Hunden gezogene Travois. Alle Arbeiten i​m Zusammenhang m​it den Tipis einschließlich Auf- u​nd Abbau wurden allein v​on Frauen erledigt. Als besondere Kühnheit i​m Krieg w​urde das Erbeuten v​on Skalps u​nd Pferden u​nd das Berühren d​es Feindes i​m Kampf angesehen (Counting Coup). Die Anführer v​on Kriegszügen bekamen i​hre Weisungen i​n Visionen o​der Träumen. Trotz i​hres kriegerischen Auftretens gegenüber benachbarten feindlichen Stämmen w​aren die Assiniboine (sowie d​ie verbündeten Cree u​nd Ojibwe) gegenüber i​hren Handelspartnern, d​en weißen Händlern i​n den Handelsstationen o​der entlang d​er Flüsse, zumeist äußerst freundlich gesinnt. Als jedoch d​iese begannen, a​uch Handelsposten i​m Gebiet i​hrer traditionellen Feinde z​u errichten u​nd diese ebenfalls m​it Waffen z​u versorgen, schlug dieses Verhältnis schnell i​n Misstrauen u​nd oftmals offener Feindschaft um, d​a die Assiniboine i​hre Stellung a​ls Mittelsmänner i​m Handel a​uf den Plains u​nd entlang d​er Flüsse i​n den Wäldern n​icht verlieren wollten. Die wichtigste religiöse Zeremonie w​aren der Sonnentanz u​nd der Medizinhüttentanz.

Bands der Assiniboine

  • Aegitina (‘Camp Moves to the Kill’)
  • Bizebina, Bízebina[19] (‘Gopher People’ – „Volk der Erdhörnchen“)
  • Cepahubi (‘Large Organs’)
  • Canhdada, Cantidada, Cąȟtáda („Lumpiges, schäbiges Volk“, lebten entlang des North Saskatchewan River im Gebiet von Battleford (Ogíciza Wakpá) und North Battleford – den sog. beiden Battlefords – als Nachbarn der Waziyamwincasta Band, dieses Gebiet war zwischen der Cree-Assiniboine-Konföderation und der Blackfoot-Konföderation hart umkämpft. Die blutige Grenze der beiden Stammesallianzen verlief entlang des Battle River, der bei Battleford in den North Saskatchewan River mündet[20] politisch einst Teil der Upstream People der Plains Cree – heute als sog. Battleford Stoneys Teil der Mosquito, Grizzly Bear's Head, Lean Man First Nations)
  • Canhewincasta, Cą́ȟe wįcášta, Chan He Winchasta („Volk im Gebiet von Wood Mountain“, lebten rund um das heutige Dorf Wood Mountain, das nach dem gleichnamigen nahe gelegenen Berg Wood Mountain (Cą́ȟe) benannt ist, sowie den im Südosten sich anschließenden Big Muddy Badlands im Süden von Saskatchewan und Norden von Montana, waren enge Verbündete der Insaombi (Cypress Hills Assiniboine) Band in deren Gebiet sie ihre Winterlager hatten, die Bands unter Häuptling Manitupotis (auch Wankanto – Little Soldier) und Hunkajuka (Hum-ja-jin-sin, Inihan Kinyen – Little Chief) – zusammen ca. 300 Menschen – darunter ca. 50 Krieger – wurden am 1. Juni 1873 Opfer des Cypress Hills Massakers, in dem ca. 25 bis 30 Assiniboine von amerikanischen „Wolfers“ (professionellen Wolfjägern) getötet wurden, um den Diebstahl von Pferden durch Cree in Montana zu rächen, dieses Massaker führte zur Einführung der North West Mounted Police (NWMP), dem Vorläufer der heutigen Royal Canadian Mounted Police (RCMP), einst politisch Teil der Downstream People der Plains Cree, enge Verbündete der Cree-Assiniboine / Young Dogs – heute Carry The Kettle Nakoda First Nation)
  • Canknuhabi (‘Ones That Carry Their Wood’ – „Jene, die ihr BrennHolz tragen“, auch Cątų́wąbi - ‘Forest Villagers, Wood Villagers’ – „Jene, die in den Wäldern leben“)
  • Cantonga, Chan Tonga Nakoda, auch Swampy Ground Assiniboine, Grand River Assiniboine („Volk der großen Wälder“, die Cree nannten sie ebenfalls Saka Pwat-sak („Waldland Assiniboine“)[21], die Bezeichnungen als „Assiniboine des Sumpflandes“ oder „Assiniboine entlang des/der großen Flusses/Flüsse“ spiegeln die landschaftliche Vielfalt ihres Stammesgebiets wider, das durch Wälder, Sümpfe sowie große Flüsse geprägt war, handelten zusammen mit den verbündeten (und verwandten) Beaver Hills Cree beim HBC-Handelsposten Fort Edmonton (auch: Edmonton House oder Fort-des-Prairies)[22] am North Saskatchewan River in Zentral Alberta, siedelten zusammen mit Cree rund um den Beaverhill Lake (Cree: amisk-wa-chi-sakhahigan; Assiniboine: Chaba Imne, beides: „Beaver Lake“) sowie in den Beaver Hills (Cree: Amiskwaciy, Assiniboine: Chaba He(i), beides: „Beaver Hills“), einem bevorzugten Bisonjagdgebiet der Cree und Assiniboine, entwickelten ab Mitte des 18. Jahrhunderts eine separate Identität als Wood Stoney; politisch einst Teil der Beaver Hills Cree der Upstream People der Plains Cree – heute Alexis Nakota Sioux Nation und Paul First Nation)
  • Hebina, Ye Xa Yabine, auch Strong Wood Assiniboine, Thickwood Assiniboine („Volk der Felsengebirge, d.h. der Rocky Mountains“[23], hatten sich Mitte des 18. Jahrhunderts in die Wälder sowie in die Rocky Mountains (In-yan-he-Tonga, į́yąȟetąga – „Große Berge“) nach Westen und Nordwesten zurückgezogen, entwickelten hierbei eine separate Identität als Mountain Stoney; einst politisch Teil der Rocky / Mountain Cree der Plains Cree – heute Stoney Nakoda First Nation (Wesley First Nation, Chiniki First Nation, Bearspaw First Nation), einige als Teil der Fort Belknap Indian Community, manche auch Teil der nicht anerkannten Aseniwuche Winewak Nation)
  • Hen atonwaabina („Volk der Little Rocky Mountains“, lebten in den Little Rocky Mountains (oder Little Rockies) (į́yąȟe widána, į́yąȟewida; heute: į́yąȟejusina) und den angrenzenden Plains-Gebieten im Nordosten von Montana; einst politisch Teil der Downstream People der Plains Cree, eng verbündet mit den Cree-Assiniboine / Young Dogs – heute Fort Belknap Indian Community)
  • Hudesabina, Húdešana, Hudesanak („Volk des roten Bodens/der roten Erde“ oder „Volk der roten Wurzel“, spalteten sich 1844 von den Wadopabina ab; wanderten zwischen dem Porcupine Creek und dem Milk River (Asą́bi wakpá, Wakpá jukʾána) im Norden Montanas; heute Fort Peck Assiniboine & Sioux Tribes)[24]
  • Huhumasmibi, Huhumasmlbi (‘Bone Cleaners’ – „Jene, die die Knochen reinigen“, vermutlich eine herablassende Bezeichnung anderer Bands für diese, da sie Knochen vom Fleisch reinigten, um nicht zu verhungern)
  • Huhuganebabi (‘Bone Chippers’ – „Jene, die die Knochen abschlagen, splittern“ bzw. „Knochenhacker“, ebenfalls vermutlich ein Spitzname, da sie wahrscheinlich die Knochen aufhackten, um an das nahrhafte Knochenmark zu gelangen)
  • Indogahwincasta („Östliches Volk“)
  • Inninaonbi, Ini'na u'mbi („Schweigsames, stilles Volk“)
  • Insaombi, įšná ųbísʾa, Icna'umbisa, auch Cypress Hills Assiniboine („Jene, die allein unter sich bleiben“, lebten in den Cypress Hills (wazíȟe) und den angrenzenden Plains-Gebieten im Süden von Saskatchewan, enge Verbündete der Canhewincasta Band, die oftmals in den Cypress Hills ihre Winterlager hatten; heute Carry the Kettle Nakoda First Nation)[25]
  • Inyantonwanbina, Iyethkabi, Îyârhe Nakodabi, auch Mountain Village Band (‘Stone / Rock People’, ‘Mountain People’ – „Volk der Felsen / Steine, d.h. der Rocky Mountains“, hatten sich Ende des 17. Jahrhunderts tief in die Rocky Mountains (In-yan-he-Tonga, į́yąȟetąga – „Große Berge“) nach Westen und Nordwesten zurückgezogen, entwickelten hierbei eine separate Identität als Stoney (į́yąȟe wįcášta); heute Fort Peck Assiniboine & Sioux Tribes)
  • Mekesu Assiniboine, auch Eagle Hills Assiniboine, Eagle Creek Assiniboine (abgel. von den Cree-Wörtern Mikisew Wachi für die Eagle Hills am North Saskatchewan River sowie von Mikisew für den Eagle Creek, einem Nebenfluss des Saskatchewan, oder Mekesu („Adler“), alle Bezeichnungen weisen auf das große Vorkommen von Adlern in ihrem Stammesgebiet hin, in historischen Quellen oftmals auch Migichihilinious genannt, lebten westlich des heutigen Battleford, zwischen dem North Saskatchewan River im Norden und dem Devil’s Pine Lake und Red Deer River im Süden, ab 1755 gesellten sich die Mekesu Assiniboine neben den verbündeten Western Swampy Cree / Lowland (Half-Homeguard) Cree als Händler in York Factory an der Mündung des Hayes River in die Hudson Bay, entwickelten ab Mitte des 18. Jahrhunderts eine separate Identität als Wood Stoney, einst politisch Teil der Beaver Hills Cree sowie enge Verbündete der River Cree der Upstream People der Plains Cree – heute Alexis Nakota Sioux Nation)[26]
  • Minisose Swnkeebi, Miníšoše Sunkcebi („Missouri River Dog Band“, streiften zwischen dem Milk River und dem Poplar River bis zum Missouri River (Miníšoše oder Mini-Shoshu – „Schlammiges Wasser“)[27] im Grenzgebiet von Montana, Alberta und Saskatchewan; heute Fort Peck Assiniboine & Sioux Tribes)
  • Minisatonwanbi, Miníšatonwanbi („Volk entlang des roten Wassers“, lebten entlang des Red River of the North im Gebiet rund um die heutige Stadt Winnipeg bis ans Südufer des Lake Winnipeg und Lake Manitoba im Süden von Manitoba)
  • Osnibi, Osníbina („Volk aus der Kälte“, ursprünglich vermutlich eine Band der Woodland Assiniboine in Kanada, die später in den Cypress Hills und im Gebiet rund um Wood Mountain (Cą́ȟe) im Süden Saskatchewans streifte, nach dem Cypress Hills Massaker von 1873 suchten sie Schutz südlich der US-kanadischen Grenze (Changu Wakan – „mystische/heilige Straße“, manchmal auch als: “Medicine Line” wiedergegeben)[28]; heute Fort Peck Assiniboine & Sioux Tribes, haben enge familiäre Kontakte mit den Bands der heutigen Carry The Kettle Nakoda First Nation)[29]
  • Ptegabina, Psamnéwi, PwSymAWock („Volk des Sumpflandes“)
  • Sahiyaiyeskabi, šahíya iyéskabina (Cree-Sprecher, von den Cree als Nehiyaw-Pwat oder Nēhiyawi-pwātak (Cree-Assiniboine) bezeichnet, sind sie daher heute meist als Cree-Assiniboine / Young Dogs bekannt; umfassten mehrere Bands größtenteils aus Cree und Assiniboine der House Cree und der River Cree der Upstream People sowie der Calling River / Qu'Appelle Cree der Downstream People der Plains Cree sowie später vermehrt Plains Ojibwe (Salteaux), die alle gemeinsam in ethnisch gemischten Bands bzw. Camps lebten und die Cree-Sprache übernommen hatten[30], waren als große Pferdediebe und Krieger bekannt, da sie sich von den Handelsposten fernhielten und wenig Interesse am Handel zeigten, galten sie der Hudson Bay Company als faule, nutzlose Indianer sowie als Unruhestifter, als die bereits stark dezimierten Bisonherden sich immer weiter westwärts ins Stammesgebiet der feindlichen Blackfoot-Konföderation und der Absarokee zurückzogen, überzeugte der Schamane und mächtige Häuptling Piapot (Payipwat) (maȟpíya owáde hókši – Lightning In The Sky Boy)[31] die Cree-Assiniboine und mehrere verbündete Plains Cree und Plains Ojibwe (Salteaux) Bands nach Westen zu ziehen, und sich die Region zwischen den Cypress Hills im Norden und dem Milk River im Süden[32] mit Gewalt anzueignen, um weiterhin von der Bisonjagd leben zu können, dies führte bis 1881 zu immer brutaleren intertribalen Kämpfen; einst politisch Teil der Downstream People der Plains Cree – heute Little Black Bear First Nation sowie der Cree-Assiniboine / Young Dogs der Plains Cree – heute Piapot First Nation und Fort Peck Assiniboine & Sioux Tribes)
  • Sihabi, Sihábi, auch Foot Assiniboine („zu Fuß gehendes Volk“, lebten ursprünglich im Seengebiet entlang des Qu'Apelle River südwärts bis zum Missouri River, ihre Stammesgebiete überlappten teilweise mit denen der Wadopabina Band im Süden, zogen später westwärts und nordwärts in die Wälder und die Nördlichen Plains entlang des Battle River und North Saskatchewan River in Zentral-Alberta, handelten getrocknetes Fleisch, Felle und Tierfette bei Paint Creek House und später Edmonton House mit der HBC, hatten wenige Pferde, nutzten daher Hunde-Travois und waren berüchtigte Pferdediebe, entwickelten hier eine separate Identität als Wood Stoney, andere streiften zwischen dem Red Deer River im Süden nordwärts bis zum Pigeon Lake sowie auf den Kootenay Plains und wurden als Chipos Ostikwan's Nakoda bezeichnet (später die Sharphead's band), die zu den Mountain Stoney zählen; einst politisch Teil der Beaver Hills Cree der Upstream People der Plains Cree – heute Alexis Nakota Sioux Nation und Paul First Nation sowie einst Teil der Rocky / Mountain Cree der Plains Cree – heute Wesley First Nation der Stoney Nakoda First Nation)
  • Snugabi (‘Contrary People’ – „Volk, das die Dinge umgekehrt, entgegengesetzt macht“)
  • Sunkcebi, šųkcébina („Dog Penis Band“; heute White Bear First Nation, einige Carry the Cattle Nakoda First Nation)
  • Tanidabi, Tanį́debina, Tanin'tabin („Volk der Büffelhüfte“, vermutlich eine Anspielung auf die großen Büffelherden in ihrem Stammesgebiet)
  • Tokanbi, Toką́kna, Tokaribi („fremdartiges, seltsames Volk“)
  • Tanzinapebina, Taminapebina („Jene, die scharfe Messer besitzen“)
  • Unskaha („Wanderer“)
  • Wadopabina, Wadópana, auch Canoe Assiniboine, Paddling Assiniboine („Kanadier-Paddler“, „Jene, die mit dem Kanadier reisen“, von den Cree daher als Pimiskau Wi Iniwak („paddelnde Assiniboine“) bezeichnet, nutzten die Flüsse im Norden North Dakotas vom White Earth River (mąkáska wakpá, wį́są wakpá) im Westen über den Souris River (in den USA als Mouse River bezeichnet) ostwärts bis zum Pembina River sowie nordwärts nach Kanada beiderseits des Assiniboine Rivers (hóhe wákpa – „Fluß der Rebellen, d.h. der Assiniboine“); heute Fort Peck Assiniboine & Sioux Tribes)
  • Wadopahnatonwan, Wadópaȟna Tųwą, Wado Pahanda Tonwan („Kanadier-Paddler, die auf den Plains leben“, spalteten sich von den Wadopabina ab, um auf den Aspen Parklands und Nördlichen Plains zwischen dem Missouri River (miníšoše), oberhalb des Yellowstone River (ȟeȟága wakpá, įǧų́ǧa wakpá, į́yąǧi wákpa), im Norden Montanas, nordwärts über die Oberläufe des Souris und Qu'Apelle River bis zum Saskatchewan River und dem Quellgebiet des Assiniboine Rivers (hóhe wákpa) im Süden und Westen von Saskatchewan zu ziehen, von den europäischen Händlern oft als WatopachnatoBig Devils („Große Teufel“) bezeichnet – da sie als geschickte Händler und Pferdediebe als auch als Krieger gefürchtet waren, später auch als Gauche's Band bekannt – nach dem ebenfalls als „Gauche“ bezeichneten bedeutenden Häuptling Tchatka/Caht ka ("Left Hand", "He who holds the knife"); auf Grund der ständigen Heiraten innerhalb der Iron Confederacy waren die meisten Bands ethnisch gemischter Herkunft – zudem konnten die Assiniboine meist auch Cree – so dass die Wadopahnatonwan von dem Amerikanern in Fort Union am Oberen Missouri als Nakoda / Assiniboine identifiziert, zugleich im kanadischen Fort Edmonton (früher ‘Edmonton House’) als Plains Cree sowie später in den USA weitere südliche Splittergruppen wiederum als Plains Ojibwe (Salteaux) / Chippewa bezeichnet wurden; heute Fort Peck Assiniboine & Sioux Tribes sowie Fort Belknap Indian Community)
  • Waką́hežabina oder Little Girls Band (von den Franzosen als Gens des Feuilles bezeichnet, lebten entlang des Souris River (in den USA als Mouse River bezeichnet) und in den Moose Hills im Grenzgebiet von Saskatchewan, Manitoba und North Dakota, später zogen manche südwärts bis zum White River in South Dakota; heute Fort Peck Assiniboine & Sioux Tribes)
  • Wasinazinyabi, Waci'azi hyabin (‘Fat Smokers’)
  • Waziyamwincasta, Wazíyam Wįcášta, Waziya Winchasta, Wiyóhąbąm Nakóda („Volk aus dem Norden“, lebten einst im Gebiet der beiden Battlefords (Battleford und North Battleford) beiderseits des North Saskatchewan River im Westen von Saskatchewan, zogen später als sog. Strongwood Assiniboine und Swampy Ground Assiniboine Bands weiter westwärts auf die Plains bis ins östliche Alberta entlang des Battle River (der umkämpften Grenze zur Blackfoot-Konföderation) im Süden, über den Vermilion River bis nordwärts zum North Saskatchewan River, einst politisch Teil der Parklands Cree der Upstream People der Plains Cree – heute als sog. Battleford Stoneys im Mosquito#109 der Mosquito, Grizzly Bear's Head, Lean Man First Nations ansässig, ein Teil von ihnen übersiedelte ab 1839 in die USA und sind heute Teil der Fort Belknap Indian Community)
  • Wiciyabina oder Wichiyabina („Jene, die zum Tanz gehen“, daher oftmals als Wįcį́jana – „Girl Band“ genannt, lebten zwischen den Oberläufen des Qu'Appelle,[33] Souris und Assiniboine River, zwischen 1837 und 1838 verloren ca. 95 % der Wiciyabina durch eine Pocken-Epidemie, die im Pelzhandelsposten Fort Union am Missouri River an der Grenze zu North Dakota/Montana ausbrach, ihr Leben, die Überlebenden schlossen sich mit anderen stark dezimierten Assiniboine Bands den Hudesabina an; politisch einst Teil der Calling River / Qu'Appelle Cree der Downstream People der Plains Cree – heute Fort Peck Assiniboine & Sioux Tribes)[34]
  • Wokpanbi, Wókpąnbi (‘Meat Bag’ – „Fleischbeutel“)[35]

Häuptlinge und Anführer der Assiniboine

  • Wi-jún-jon (besser bekannt als Pigeon's Egg Head oder Azana / Azan-zan-na (auch Ah-jon-na bzw. Ah-jon-jon-na - "[In] The Light"),[36] ca. * 1796; † 1872, war ein Häuptling der Assiniboine. Er ist meist bekannt durch ein Gemälde von George Catlin, das zeigt, was geschah, nachdem er nach einer Reise nach Washington im Jahr 1832 sich in die dominierende weiße Kultur assimilierte. Er erzählte den Plains Assiniboine von seiner Reise und der Macht und Anzahl der Amerikaner und warnte die Häuptlinge der Plains Assiniboine vor militärischen Widerstand gegen die Amerikaner, wurde zuerst von manchen Assiniboine verachtet, jedoch waren seine Erzählungen sowie die langen Erfahrungen mit Briten und Franzosen zuvor wahrscheinlich der Grund, warum die Plains Assiniboine nie Krieg gegen die USA führten.)[37]
  • White Dog (Kriegshäuptling der Wadopabina (Canoe Paddling Assiniboine) Band, in den 1870er besuchte Sitting Bull (Tȟatȟáŋka Íyotake) ("Sich setzender Bulle"), Häuptling und Medizinmann der Húŋkpapȟa Band der Lakota (Teton Sioux), die Plains Assiniboine um sie zu überzeugen, sich am Krieg gegen die Amerikaner zu beteiligen - jedoch vergeblich.)
  • Matówįtko (auch: Mah-To-Wit-Ko, Crazy Bear, Foolish Bear oder Ours Fou, ca. * 1785; † 1856 an Pocken), Häuptling der Waką́hežabina (Little Girls) Band, von den Franzosen als Gens des Feuilles bezeichnet, er bekam seinen Namen, der etwa "[Furchtlos wie ein ] verrückter Bär" bedeutet, als er das Lager gegen feindliche Gros Ventre (ȟaȟátųwą) wie ein "Bär" verteidigte. Seine Assiniboine Band sowie weitere Plains Assiniboine, Plains Cree und Plains Ojibwa handelten ihre Pelze bei Fort Union Trading Post National Historic Site der American Fur Company an der North Dakota-Montana-Grenze, dort trafen jedoch oftmals mehrere sich feindlich gesonnenen Stämme aufeinander (Blackfoot-Konföderation, Lakota, Crow, Hidatsa, Mandan, Arikara sowie die Cree-Assiniboine), so dass es oft zu kriegerischen Konflikten vor dem Fort zwischen den rivalisierend Stämmen kam (da die mächtigen Blackfoot ein Tabu gegen die Biberjagd hatten, bekämpften sie alle Pelzjäger sowie die in ihr Territorium eindringenden Cree-Assiniboine auf der Suche nach Biberpelzen). Zusammen mit dem Assiniboine-Häuptling Toga Giya (Chief First to Fly) wagte er sich ins feindliche Lakota-Territorium um den Vertrag von Fort Laramie 1851 zu unterzeichnen; hierin wurde den versammelten Stämmen ihre Landrechte garantiert, diese mussten im Gegenzug untereinander Frieden schließen und die Errichtung von Handelsposten und Militärstützpunkten auf ihren Territorien sowie den Durchzug von Siedlern zulassen.
  • Togágihe Gįyą́ (meist Toga Giya, besser bekannt als Chief First to Fly, später auch Wetsit, war Sohn des bekannten Assiniboine Häuptlings Ayaxba ("He Wets His Arrow"), begleitete Häuptling Matówįtko/Mah-To-Wit-Ko zu den Verhandlungen beim Vertrag von Fort Laramie 1851.)
  • Tokténąga ("Kills the Enemy", besser bekannt als Chief Nosy)
  • Hústaga ("dünn, dürr, mager" oder Wįcá Hústaga ("schlanker, magerer Mann"), im Englischen meist Wich-A-Wost-Taka / Wica Hostaka - Lean Man oder Poor Man, Häuptling der nach ihm benannten Lean Man Band der Battleford Stoneys der Cree-Assiniboines, heute Grizzly Bear's Head, Lean Man First Nations)
  • Céǧa Kʾína ("Carry the Kettle", Bruder von Häuptling Miskotakikotena ("The Man Who Took the Coat"), nach dessen Tod folgte er ihm als Häuptling der nach ihm benannten heutigen Carry the Kettle Nakoda First Nation nach)
  • Capų́ga ("Mosquito", auch Misketo, sein Plains Cree-Name lautete Sakimayopwat bzw. Sukeman, Häuptling der nach ihm benannten Mosquito Band der Battleford Stoneys der Cree-Assiniboines, heute Grizzly Bear's Head, Lean Man First Nations)
  • Hunkajuka (auch: Hum-ja-jin-sin, Inihan Kinyen – "Little Chief", identisch mit Manitupotis (auch: Wankanto – "Little Soldier"), Häuptling der Cą́ȟe wįcášta Band oder der Insaombi (auch Cypress Hills Assiniboine) Band, wurde Opfer des Cypress Hills Massakers von 1873 und fand dort zusammen mit mehreren Kriegern den Tod, heute Carry the Kettle Nakoda First Nation)
  • Hųgá jusína (auch: Hųgájukʾana - "Little Chief", Häuptling der später als Grizzly Bear's Head Band der Battleford Stoneys der Cree-Assiniboines, heute Grizzly Bear's Head, Lean Man First Nations)
  • Maȟpíya Owáde Hókši ("Lightning In The Sky Boy", Assiniboine-Name für Payipwat/Piapot (Plains Cree-Name: „Jener, der die Geheimnisse (Mysterien) der Sioux kennt“), einflussreichster Häuptling der gefürchteten und kriegerischen Cree-Assiniboine (Young Dogs) Band der Plains Cree, die seitens der Assiniboine als Ṧahíya Iyéskabina ("Cree-Sprecher") bezeichnet wurde. Payipwat/Piapot hatte zudem großem Einfluss auf benachbarte Assiniboine Bands, Downstream People Cree, südliche Bands der Upstream People Cree sowie Plains Ojibwa (Saulteaux), * 1816 im heutigen südlichen Grenzgebiet Manitoba-Saskatchewan, als Kind von Sioux gekidnappt, befreiten ihn ca. 1830 Plains Cree, wurde ein bedeutender Schamane und führender Häuptling der Cree-Assiniboine (Young Dogs) Band, überzeugte diese zusammen mit anderen Plains Cree Bands nach Westen in die Cypress Hills zu expandieren, einem letzten Rückzugsgebiet für Bisongruppen, da es ein umkämpftes Grenzgebiet zwischen Sioux, Assiniboine, Siksika, Kainai und Cree war. Nach der Nordwest-Rebellion 1885 blieb Payipwat (Piapot) trotz starker Überwachung und Beobachtung bis zu seinem Tod ein bedeutender spiritueller Führer, Ottawa setzte daher Payipwat (Piapot) am 15. April 1902 als Häuptling ab, † April 1908 im Piapot-Reservat, Saskatchewan der heutigen Piapot First Nation)
  • Chatka (auch: Caht ka - "Left Hand", auch: "He who holds the knife", von den Europäern meist als Gauche bezeichnet, Häuptling der Wadópaȟna Tųwa Band - die daher auch als "Gauches Band" bezeichnet wurde)
  • Miskotakikotena ("The Man Who Took the Coat", älterer Bruder von Céǧa Kʾína ("Carry the Kettle") und Häuptling der nach seinem Bruder benannten Carry the Kettle Nakoda First Nation)
  • Minashenayen (Häuptling einer Band der Insaombi (auch Cypress Hills Assiniboine) Band, wurde Opfer des Cypress Hills Massakers von 1873)
  • Teepee Hoska ("Long Lodge", Häuptling der Grizzly Bear's Head Band der Battleford Stoneys der Cree-Assiniboines, heute Grizzly Bear's Head, Lean Man First Nations)
  • Kees kee tew mus-coo muskwa ("Little Black Bear", Häuptling einer Assiniboine / Cree-Assiniboine (Young Dogs) Band aus den Cypress Hills, unterzeichnete am 15. September 1874 den Vertrag Nr. 4 und zog 1880 mit seiner Band ins Reservat in den File Hills, heute Little Black Bear's First Nation)

Demographie

Um 1780 g​ab es gemäß Schätzungen ca. 10.000 Assiniboine; v​on diesen verloren ca. d​ie Hälfte b​is zu z​wei Drittel (5.000 b​is 7.000) während d​er Pocken-Epidemie v​on 1781 b​is 1782 i​hr Leben. Nach e​iner kurzen Erholung reduzierte d​ie Masern- u​nd Keuchhustenepidemie v​on 1819–20 d​ie Bevölkerung erneut u​m die Hälfte. 1835 starben d​urch eine Grippeepidemie v​iele Woodland Assiniboine u​nd Stoney. Nachdem d​ie Dampfschiffe Ende d​er 1830er Jahre d​ie Pocken i​n das Gebiet entlang d​es Upper Missouri gebracht hatten, forderten d​iese in d​en Jahren 1836 b​is 1839 z​um zweiten Mal v​iele Opfer u​nter den Plains Assiniboine (schätzungsweise wiederum zwischen 50 % b​is zu 60 %). Geschwächt d​urch die enormen Verluste a​n Menschenleben, schwindenden Ressourcen (Bisons, Wildtiere etc.), verstärkten intertribalen Kämpfen u​nd wechselnden Allianzen s​owie der vorrückenden Frontier, unterzeichneten d​ie Plains Assiniboine 1851 i​hren ersten Vertrag m​it den Vereinigten Staaten. Nach e​iner langsamen Erholung trafen 1856–57 u​nd 1869 z​wei weitere Pockenepidemien d​ie Assiniboine, b​evor die Bevölkerung s​ich wieder erholte. In d​en Jahren 1874 b​is 1876 schlossen d​ie einst mächtigen Stämme d​er "Cree-Assiniboine-Konföderation (Nehiyaw-Pwat)" (Assiniboine, Stoney, Plains Cree, Woodland Cree u​nd Ojibwa) - v​on Pocken u​nd anderen Krankheiten dezimiert - m​it der Regierung v​on Kanada d​ie Numbered Treaties No. 4 u​nd 6, d​a die f​ast verschwundenen Büffelherden s​ie zwangen, e​ine Alimentation d​urch den kanadischen Staat z​u akzeptieren, u​m nicht verhungern z​u müssen. Dafür mussten s​ie ihr traditionelles Gebiet i​n Zentral-Alberta u​nd Saskatchewan aufgeben u​nd sich i​n Reservate zurückziehen. Gegen 1870 zerbrach d​as Bündnis d​er Gros Ventre m​it den Blackfoot u​nd diese mussten b​ei ihren einstigen Feinden - d​en Südlichen Assiniboine (Plains Assiniboine) - Schutz suchen; insbesondere d​ie sog. "Upper Assiniboine Bands (Northern Assiniboine)" d​er Plains Assiniboine i​n Montana verbündeten s​ich mit d​en Gros Ventre g​egen feindliche Stämme (Blackfoot-Konföderation, Lakota u​nd Westliche Dakota d​er Sioux) u​nd bekämpften d​iese weiterhin erbittert. Hingegen hatten s​ich die "Lower Assiniboine Bands (Southern Assiniboine)" d​er Plains Assiniboine (aus ähnlichen Gründen) m​it ihren vormaligen Feinden, d​en Yanktonai d​er Westlichen Dakota, verbündet (und wurden hierdurch v​on weiteren Sioux-Attacken verschont) u​nd kämpften n​un auf Seiten i​hrer neuen Verbündeten g​egen Gros Ventre u​nd "Upper Assiniboine Bands". Daher wurden d​ie "Upper Assiniboine Bands (Northern Assiniboine)" zusammen m​it den Gros Ventre (Atsina) a​uf der Fort Belknap Reservation angesiedelt u​nd die "Lower Assiniboine Bands (Southern Assiniboine)" zusammen m​it Sioux Bands d​er Sisseton, Wahpeton, Yanktonai u​nd Hunkpapa a​uf der Fort Peck Indian Reservation.

1907 lebten n​och 1.217 Assiniboine i​n den USA u​nd 873 i​n Kanada. Im Jahr 2000 g​ab es l​aut US Census (Volkszählung)[38] i​n den USA e​twa 4.000 Stammesmitglieder, i​n Kanada l​eben ca. 5.000 Assiniboine (1997 D. Parks) i​n den verschiedenen Reservaten u​nd Siedlungen.[39]

Sprache

Full Moon, eine Assiniboine-Frau (um 1900)

Die Mehrzahl d​er Assiniboine spricht h​eute nur n​och American o​der Canadian English. Viele Assiniboine beherrschen z​udem als Folge i​hrer Mitgliedschaft i​n der "Cree-Assiniboine (Nehiyaw-Pwat)-Konföderation" a​ls Zweitsprache Varianten v​on Plains u​nd Woodland Cree. Zudem identifizierten s​ich mehrere Assiniboine Bands später a​ls Cree u​nd übernahmen d​ie Cree-Sprache a​ls Muttersprache, s​o z. B. d​ie später a​ls Calling River / Qu'Appelle Cree (Kitopwe Sipi Wi Iniwak, Kātēpwēwi-sīpīwiyiniwak) bezeichneten Cree-sprachigen Assiniboine-Gruppen, Touchwood Hills Cree (Pasākanacīwiyiniwak, Pusakawatciwiyiniwak) s​owie die besser a​ls Cree-Assiniboine / Young Dogs (Nehiyaw-Pwat, Nēhiyawi-pwātak) bekannten, v​on den Assiniboine a​ls Sahiyaiyeskabi ("Cree-Sprecher") bezeichneten Gruppen. Auch v​iele ethnisch gemischte Gruppen d​er Großgruppe d​er Asini Wachi Wi Iniwak ("Volk, d​as entlang d​er Berge lebt"), d​ie sich ursprünglich a​ls Assiniboine (Ye Xa Yabine o​der Hebina Assiniboine – "Berg-Volk") identifizierten, sprechen h​eute meist Woodland Cree u​nd bezeichnen s​ich als Cree.

Ihre Sprache (ca. 150 b​is 250 Sprecher – d​ie Angaben variieren) – d​as Assiniboine[40][41] o​der Iyábi bzw. Iʾábi ("Sprache", auch: Nakón Iyábi, Nakóda Iyábi, A'M̆oqazh[42], Assiniboin, Hohe, Nakota, Nakoda, Nakona, Stoney) – gehört zusammen m​it dem sprachlich e​ng verwandten Stoney[43] (Isga l'abi bzw. Isga Owawabi, auch: Nakota, Nakoda, Isga, früher: Alberta Assiniboine; ca. 3.200 Sprecher) s​owie dem Dakota (Dakhótiyapi / Dakȟótiyapi)[44][45] (auch: Dakhóta Iyá; ca. 290 Sprecher) u​nd Lakota (Lakȟótiyapi / Lakotiyapi)[46][47][48] (auch: Lakólʾiya,[49] Lakhota, Teton o​der Teton Sioux; ca. 2.100 Sprecher) z​ur Dakota / Sioux–Assiniboine–Stoney-Untergruppe d​es "Mississippi Valley Sioux (Mittleres Sioux)". Das "Mississippi Valley Sioux (Mittleres Sioux)" wiederum i​st eine d​er vier geographischen Untergruppen d​es „Westlichen Sioux (Eigentlichen Sioux)“ d​er Sioux-Sprachen; d​ie weiteren d​rei geographischen Untergruppen sind: "Mandan", "Missouri River Sioux (Crow–Hidatsa)" s​owie "Ohio Valley Sioux (Südöstliches Sioux)". Auf Grund d​es großen Stammesgebiets d​er "Plains Assiniboine" u​nd "Woodland Assiniboine" u​nd der Organisation i​n mehrere Bands g​ab es ursprünglich mehrere Dialekte bzw. Varietäten (jedoch i​st heute e​ine Rekonstruktion n​icht mehr möglich); d​a aktuell d​ie meisten Sprecher über 40 Jahre a​lt sind, i​st ihre Sprache a​kut vom Sprachtod bedroht.

Sowohl die USA als auch Kanada verfolgten verschiedene Arten des Linguizids um die Assimilierung der indianischen Völker zu beschleunigen; während der Indianerkriege (die genozidale Züge hatten) mittels Ausrottung der Sprecher der indigenen Sprache (Genozid), später nach Unterwerfung der Stämme und Umsiedlung in die Reservationen bzw. Reservate mittels repressiver Maßnahmen (Verweigerung der Verwendung indigener Sprachen in Schulen und Massenmedien sowie moralischer und materieller Unterstützung für kulturelle Aufgaben und Sprachpflege), zweifelhafte Berühmtheit haben in diesem Fall in den USA die Boarding Schools sowie in Kanada die Residential Schools erlangt, wo eine institutionalisierte Trennung der Kinder von ihren Eltern erfolgte, um die Weitergabe der Muttersprache und somit die Tradierung der indigenen Kultur zu verhindern. Diese Schulen lagen außerhalb der Reservate, um den Anpassungsdruck zu erhöhen und die Kinder von ihren Eltern über längere Zeit zu trennen. Die Krankheits- und Sterberaten waren hoch, die psychischen Folgen dieses jahrzehntelang bestehenden Systems sind erst in einem frühen Stadium der Aufarbeitung. Die kanadische Regierung entschuldigte sich 2008 für ihr Schulsystem, 2010 folgten zögerlich die USA.

Aktuelle Situation

Heute l​eben die Assiniboine i​n zwei Reservaten i​n den USA,[50] d​ie sie s​ich mit Angehörigen d​er ehemals feindlichen Gros Ventre u​nd Sioux teilen s​owie in Kanada i​n verschiedenen Reservaten, w​obei es gegenwärtig n​ur zwei Assiniboine First Nations i​n Saskatchewan g​ibt sowie fünf weitere First Nations i​n Saskatchewan m​it großer Assiniboine-Bevölkerung, b​ei denen d​iese zusammen m​it Cree, Saulteaux s​owie einigen Dakota s​ich gemeinsam Reservate teilen; i​n ihrem einstigen Streifgebiet i​n Manitoba g​ibt es keinerlei Reservate m​it Assiniboine. Die h​eute als Stoney bekannten ehemaligen Bands d​er Assiniboine l​eben in fünf größeren Reservaten i​m Südwesten Albertas u​nd die ebenfalls i​n Alberta lebenden Aseniwuche Winewak Nation s​ind zurzeit v​on der kanadischen Regierung n​icht als First Nation anerkannt.

Vereinigte StaatenMontana:

  • Fort Peck Assiniboine & Sioux Tribes (oder: Húdam Wįcášta, Eigenbezeichnung aller Assiniboine und Sioux der Fort Peck Reservation; die Assiniboine Bands der Hudesabina, Wadopabina, Wadopahnatonwan, Sahiyaiyeskabi, Inyantonwanbina und Fat Horse Band sowie einige Minisose Swnkeebi und Wiciyabina – oftmals auch als „Southern Assiniboine“ bezeichnet[51] – leben zumeist rund um den größten Ort der Reservation, Wolf Point (šųktógeja ipá, šųktógeja oʾípa, šųktógeja bahá), sowie einige zusammen mit den seitens der Assiniboine als įhą́ktuwąna („Sioux von Fort Peck“) bezeichneten Sioux Bands der Sisseton, Wahpeton, Yanktonai und Hunkpapa im Verwaltungssitz Poplar (Cąšúška wakpá, Waȟnéca wakpá) in der Fort Peck Indian Reservation (8.518 km²) im Nordosten Montanas nördlich des Missouri River, 11.786 Stammesmitglieder, hiervon ca. die Hälfte außerhalb der Reservation)[52]
  • Fort Belknap Indian Community (die Assiniboine Bands der Hebina (Ye Xa Yabine), Hen atonwaabina, Wadopahnatonwan und Waziyamwincasta – oftmals auch als „Northern Assiniboine“ bezeichnet – leben meist im Norden der Reservation,[53] geprägt durch baumlose Plains und Schwemmböden – etwa die Hälfte der Population lebt hier nahe oder im Verwaltungssitz Fort Belknap Agency oder in der Stadt Harlem (die sich außerhalb der Reservation befindet), weitere kleinere Bands siedelten entlang kleiner Flüsse – so die Cába wakpa wįcašta (Cába wakpà wįcàštA) („Volk am Beaver Creek“) am Beaver Creek und die Miníkada wįcàšta („Volk am Big Warm Creek“) am Big Warm Creek, entlang des Milk River (Asą́bi wakpá, Wakpá jukʾána) im Norden des Reservats siedelten die als Wakpá wįcášta (Wakpá wįcáštA) („Volk entlang des Flusses, d.h. des Milk River“) bekannte Band; die Gros Ventre hingegen siedeln meist im südlichen Teil der Reservation mit hügeligem Grasland, Flusstälern und den Little Rocky Mountains – etwa ein Drittel der Bevölkerung lebt hier rund um die Gemeinden Hays und Lodge Pole, ca. 5.426 Stammesmitglieder – hiervon 505 außerhalb der Reservation – leben in der Fort Belknap Reservation (2.626 km²) im Norden Montanas westlich der Fort Peck Reservation.)[54]

KanadaSaskatchewan:

  • Carry the Cattle Nakoda First Nation (das gleichnamige Reservat Carry the Kettle Nakoda First Nation #76, einschließlich benachbarter Reservate Assiniboine #76, Carry the Kettle #76-18,19,22, Treaty Four Reserve Grounds #77, umfasst ca. 86.491 Acres – 350 km², liegt im Südosten Saskatchewans, 80 km östlich von Regina und 18 km südlich von Sintaluta, von ca. 2.730 registrierten Assiniboine leben im Reservat gerade etwa 873, der Rest außerhalb)[55]
  • Mosquito, Grizzly Bear's Head, Lean Man First Nations (auch Battleford Stoneys genannt) (ein Zusammenschluss von drei einst unabhängigen Assiniboine-Cree Bands – der Mosquito Band #109, der Lean Man Band #111 sowie der Grizzly Bear’s Head Band #110 – aus der Region zwischen den Cypress Hills, den Eagle Hills und rund um den beiden Battlefords; Häuptling Misketo (Mosquito) (auch bekannt unter seinem Cree-Namen Sakimayopwat oder Sukeman)[56], Nachfolger von Häuptling Little Chief, unterzeichnete für die Mosquito Band #109 den Anhang zum Vertrag Nr. 6 am 29. August 1878, Häuptling Teepee Hoska (Long Lodge) unterzeichnete 1877 für die Grizzly Bear's Head Band #110 den Vertrag Nr. 4 in den Cypress Hills, nach dem Tod von Teepee Hoska zog 1882 die Band in die Battleford-Region, Häuptling Wich-A-Wost-Taka (Lean Man/Poor Man)[57] unterzeichnete ebenfalls Vertrag Nr. 4 und siedelte ab 1882 ohne Reservatsgrund südlich von Battleford, alle drei Bands nahmen an der Nordwest-Rebellion von 1885 teil, erlitten hierdurch und durch Krankheiten starke Verluste; 1931 schloss sich das letzte überlebende Mitglied der Lean Man Band den Mosquito und Grizzly Bear's Head Bands an, 1951 verschmolzen zudem die Mosquito und Grizzly Bear's Head Bands, seitdem gibt es nur eine Band, jedoch wird die Herkunft aus drei Bans im Namen noch bewahrt, Reservate: Mosquito #109 (ca. 27 km südlich von North Battleford), Cold Eagle, Grizzly Bear’s Head #110 & Lean Man #111, Mosquito Grizzly Bear’s Head Lean Man Tle #1 (ca. 24 km südlich von North Battleford); Hauptsitz und Verwaltung liegen 27 km südlich der Stadt Battleford, ca. 173 km², Population: 1.329, hiervon leben 705 im Reservat)
  • White Bear First Nation (Reservate: White Bear #70 und Treaty Four Reserve Grounds #77, die Verwaltung befindet sich 13 km nördlich von Carlyle, die First Nation profitiert von kürzlich auf ihrem Land entdeckten Gas- und Ölvorkommen, 172 km², die heutige First Nation besteht aus Nachfahren der historischen White Bear Band der Cree-Anishinabe (Salteaux) sowie der Prison Drum Band und Striped Blanket Band der Assiniboine[58] sowie einigen Dakota; Population: 2.586, hiervon mit 1.692 Stammesmitgliedern die Mehrheit außerhalb der Reservate)[59]
  • Ocean Man First Nation (Reservate: Ocean Man #69, 69A-I, Treaty Four Reserve Grounds #77, Verwaltungssitz ist 19 km nördlich von Stoughton, ca. 41 km², die First Nation besteht aus Assiniboine, Cree und Saulteaux; Population: 507, hiervon leben nur 105 im Reservat)[60]
  • Pheasant Rump Nakota Nation (Reservat: Treaty Four Reserve Grounds #77, Verwaltungssitz Kisby, die First Nation besteht aus Assiniboine, Salteaux und Cree, Population: 407, hiervon nur 146 im Reservat)[61]
  • Piapot First Nation (benannt nach dem Häuptling der Cree-Assiniboine (Young Dogs) Piapot (Payipwât oder Payepot), Verwaltungssitz: Zehner, Saskatchewan, nordöstlich von Regina, Reservate: Haylands #75A, Last Mountain Lake #80A (geteilt mit weiteren First Nations: den Day Star, George Gordon, Kawacatoose, Muscowpetung, Muskowekwan, Pasqua First Nation #79), Piapot #75, 75E, Piapot Cree First Nation #75F, 75G, 75 H, 75I, 75J, 75K, 75T, Piapot Urban Reserve (in Zehner), Treaty Four Reserve Grounds #77 (teilen sich insgesamt 33 First Nations), Population: 2.306, hiervon leben mit 1.633 Stammesmitgliedern die Mehrheit außerhalb der Reservate)[62]
  • Little Black Bear's First Nation (auch: Little Black Bear's Band, benannt nach Kees kee tew mus-coo muskwa (Little Black Bear), Häuptling einer Assiniboine und Cree-Assiniboine (Young Dogs) Band aus den Cypress Hills, unterzeichnete am 15. September 1874 den Vertrag Nr. 4 und zog 1880 mit seiner Band ins Reservat in den File Hills, Verwaltungssitz ist Goodeve, Saskatchewan, Reservate: Little Black Bear #84, 84SC, Treaty 4 Reserve Grounds #77, ca. 80 km², die First Nation bestehend aus Assiniboine, Cree-Assiniboine (Young Dogs), Salteaux, Calling River Cree sowie einigen Dakota Sioux befindet sich ca. 23 nordöstlich von Balcarres und ca. 19 km östlich von Fort Qu'Appelle, Saskatchewan, Population: 452)[63]

KanadaAlberta:

  • Aseniwuche Winewak Nation (Rocky Mountain People) (engl. Aussprache: ‘As-sun-nee-wuh-chee Wee-nee-wuk’, auch Asini Wachi Wi Iniwak, Asinīskāwiyiniwak – „Berg-Volk“, „Volk das entlang der Rocky Mountains lebt“, die auch als Rocky Cree/Mountain Cree bekannte Gruppe sind Nachfahren westwärts gezogener Woodland Cree, sowie integrierter und sprachlich sowie kulturell assimilierter irokesischer Händler, Daneẕaa, Sekani, der Ye Xa Ya Bine / Hebina Band der Assiniboine, Saulteaux, Secwepemc und Métis, lebten in den südlichen Bergausläufern von Jasper (Jasper's House) und Edmonton südwärts bis nach Wyoming und vom Red River of the North bis nach Oregon, mussten 1907 wegen der Einrichtung des Jasper-Nationalparks ihr Gebiet verlassen, 2001 schlossen sich sechs indigene Gemeinden rund um Grande Cache, Alberta zur Aseniwuche Winewak Nation zusammen, ca. 400 Stammesmitglieder, heute dominiert die Kultur und Sprache der Woodland Cree)[64]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. The Assiniboine People of Northeast Montana (Memento vom 17. Mai 2012 im Internet Archive)
  2. History of the Assiniboine
  3. Heute nennen sie sich selbst (verstärkt unter Sioux-Einfluss) oft Nakoda oder Nakota
  4. Assiniboine (englisch, französisch) In: The Canadian Encyclopedia. Abgerufen am 11. November 2015.
  5. Joachim Fromhold: The Western Cree (Pakisimotan Wi Iniwak)
  6. William C. Sturtevant: Handbook of North American Indians Plains, 2 Parts: 13. Bernan Association, 2001, ISBN 978-0-16-050400-6.
  7. Convergence: Fort Peck Assiniboine and Sioux Arrive in the Fort Peck Region, 1800–1871 (Memento vom 21. Mai 2011 im Internet Archive)
  8. James L. Long: Land of Nakoda: The Story of the Assiniboine Indians. Riverbend Pub (März 2004), ISBN 978-1-931832-35-9.
  9. Critiquing Anthropological Knowledge in the Montana Writers’ Project@1@2Vorlage:Toter Link/www.muse.uq.edu.au (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  10. David Miller, Dennis Smith, Joseph R. McGeshick: The History of the Assiniboine and Sioux Tribes of the Fort Peck Indian Reservation, Montana, 1800–2000. Montana Historical Society, 2008, ISBN 978-0-9759196-5-1.
  11. W. Hildebrandt: Views from Fort Battleford: Constructed visions of an Anglo-Canadian west, Regina: Canadian Plains Research Center 1994, S. 8.
  12. Oft werden beide Gruppen verwechselt, da die Assiniboine in Kanada meist als Stoney bezeichnet werden.
  13. Arthur J. Ray: Indians in the Fur Trade: Their Roles as Trappers, Hunters, and Middlemen in the Lands Southwest of Hudson Bay, 1660–1870. University of Toronto Press, 1998, ISBN 978-0-8020-7980-0.
  14. Henday
  15. Loretta Fowler: The Columbia Guide to American Indians of the Great Plains. Columbia University Press, 2003, ISBN 978-0-231-11700-5.
  16. Bruce Vandervort: Indian Wars of Canada, Mexico, and the United States 1812–1900.Taylor & Francis, 2005, ISBN 978-0-415-22472-7.
  17. Joachim Fromhold: The Western Cree (Pakisimotan Wi Iniwak) – Ethnography, Verlag: lulu.com, 2010, ISBN 978-0-557-49765-2
  18. Assiniboine Polity - Traditional Assiniboine Government
  19. AISRI Dictionary Database Search - Assiniboine Dictionary
  20. Saskatchewan Indian Culture Centre - Origin & Structure of the Hohe (Memento vom 27. Januar 2017 im Internet Archive)
  21. Joachim Fromhold: The Western Cree (Pakisimotan Wi Iniwak) – The Canoe Cree 1650–1770, Verlag: lulu.com, 2010, ISBN 978-0-557-56744-7
  22. Fort Edmonton wurde von den Beaver Hills Cree als Amiskwāciwakahikan - „Beaver Hills House“ und von den Assiniboine / Stoney als Ti oda – „Großes Haus“ bezeichnet
  23. die Bezeichnungen als Mountain Stoney, Strong Wood Assiniboine und Thickwood Assiniboine spiegeln - genauso wie bei den Wood Stoney auch - die verschiedenen Landschaften ihres Stammesgebietes wider - die Rocky Mountains (Mountain), die dichten Wälder an den Berghängen (Thickwood), die Übergangszone zwischen den Bergwäldern in die lichteren Flusstäler (Strong Wood) sowie auf den Ebenen im Osten die Plains Assiniboine; diese Gruppen unterschieden sich stark im Verhalten gegenüber Außenstehenden (wie Händlern oder Trappern), besonders die Thickwood Assiniboine verließen fast nie die Wälder, auch die Mountain Stoney lebten isoliert, die Strong Wood und die Plains Assiniboine hingegen streiften weit umher
  24. Assiniboine Painted Lodge (Memento vom 5. Dezember 2014 im Internet Archive)
  25. POLITICAL STRUCTURE AND STATUS AMONG THE ASSINIBOINE INDIANS
  26. Alexis Nakota Sioux (Memento vom 22. Oktober 2007 im Internet Archive) (PDF; 5,6 MB)
  27. The University of British Columbia - Nakona wasnonya yuhabi/Assiniboine knowledge keepers: Indigenous archiving from the 19th into the 21st centuries
  28. der Name kommt aus dem 19. Jahrhundert und bezieht sich auf das für die indianischen Stämme nicht nachvollziehbare bzw. erklärbare Phänomen, dass anscheinend die gefürchtete US-Armee davon abhielt, nach Kanada die Grenze zu übertreten
  29. Montana Tribes Digital Archive Project - EU1: Tribal Diversity - Assiniboine Bands (Memento vom 10. Januar 2011 im Internet Archive)
  30. da sie am weitesten westwärts und südwärts auf die Plains gezogen und sich unter allen Plains Cree Bands dem Leben auf den Nördlichen Plains angepasst hatten, wurden sie von den Cree auch als Paskwa Wi Iniwak („Volk auf den Plains“) bezeichnet
  31. Piapot (Payipwat) war ein typischer Angehöriger der Cree-Assiniboine Band, da seine Mutter eine Assiniboine und sein Vater ein Plains Cree war
  32. Einem letzten Rückzugsgebiet für Bisonherden, da dieses Gebiet ein umkämpftes Grenzgebiet zwischen Assiniboine, Siksika, Kainai, Cree, Lakota und Crow war, und kein Stamm vorher hier intensiv auf Jagd gegangen war, da dies eine Konfrontation mit einem feindlichen Stamm heraufbeschwören konnte
  33. Frederick Webb Hodge: Handbook of American Indians North of Mexico V. 2/4, Verlag: Digital Scanning Inc, 2003, ISBN 978-1-58218-749-5.
  34. Jon Axline: Montana's Historical Highway Markers, Verlag: Montana Historical Society, 2008, ISBN 978-0-9759196-4-4.
  35. James L. Long, William Standing: Land of Nakoda: The Story of the Assiniboine Indians, Riverbend Publishing 2004, ISBN 978-1-931832-35-9
  36. NAKONA WASNONYA YUHABI/ASSINIBOINE KNOWLEDGE KEEPERS: INDIGENOUS ARCHIVING FROM THE 19TH INTO THE 21ST CENTURIES
  37. Smithsonian American Art Museum - A Clash of Cultures
  38. Census 2000 – American Indian and Alaska Native Tribes in the United States (PDF; 145 kB)
  39. Ethnologue: Languages of the World – Assiniboine
  40. Omniglot Assiniboine (Nakoda)
  41. Language Geek - Nakoda (Assiniboine)
  42. Island Mountain Development Group - Assiniboine and Gros Ventre Tribes
  43. Omniglot Stoney (Nakoda)
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  45. Dakota Dictionary Online
  46. Lakota Sioux (Lakȟótiyapi)
  47. Lakota Dictionary
  48. New Lakota Language Dictionary
  49. American Indian Studies Research Institute - AISRI Dictionary Database Search
  50. ASSINIBOINE (NAKODA) Darstellung der Geschichte und Situation in den USA (engl)
  51. History of the Fort Peck Reservation (Memento vom 22. Oktober 2011 im Internet Archive)
  52. Fort Peck Tribes
  53. The Fort Belknap Reservation – Home to the Gros Ventre and Assiniboine
  54. Fort Belknap Indian Community (Memento vom 22. Oktober 2011 im Internet Archive)
  55. Carry the Cattle First Nation (Memento vom 23. Januar 2011 im Internet Archive)
  56. nicht zu verwechseln mit dem ehemaligen Cree-Häuptling namens Sakimay (Sah-ka-ma oder Sah-kee-may) der heutigen Sakimay First Nation
  57. nicht zu verwechseln mit dem führenden Häuptling der Touchwood Hills Cree (Pasākanacīwiyiniwak) der Downstream People der Plains Cree namens Kawacatoose (Poor Man/Lean Man)
  58. Moose Mountain Agency
  59. White Bear First Nation
  60. Ocean Man First Nation (Memento vom 25. April 2012 im Internet Archive)
  61. Pheasant Rump Nakota Nation (Memento vom 17. Juli 2011 im Internet Archive)
  62. Piapot First Nation (Memento vom 20. Februar 2015 im Internet Archive)
  63. Little Black Bear's First Nation (Memento vom 17. Dezember 2014 im Internet Archive)
  64. Aseniwuche Winewak Nation (Rocky Mountain People)

Literatur

  • David Miller, Dennis Smith, James Shanley, Joseph R. McGeshick, Caleb Shields: The History of the Assiniboine and Sioux Tribes of the Fort Peck Indian Reservation, Montana, 1800–2000. Montana Historical Society Press, Helena MT 2008, ISBN 978-0-9759196-5-1.
  • Raymond J. DeMallie (Hrsg.): Handbook of North American Indians. Volume 13: Plains. Smithsonian Institution Press, Washington DC 2001, ISBN 0-16-050400-7.
  • Alvin M. Josephy jr.: 500 Nations. Frederking & Thaler GmbH, München 1996, ISBN 3-89405-356-9.
  • Alvin M. Josephy jr.: Die Welt der Indianer. Frederking & Thaler GmbH, München 1994, ISBN 3-89405-331-3.
  • Joachim Fromhold: The Western Cree (Pakisimotan Wi Iniwak), ISBN 978-0-557-49765-2
Commons: Assiniboine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Assiniboine – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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