Pflüger Orgelbau

Pflüger Orgelbau w​ar ein österreichisches Orgelbauunternehmen m​it Sitz i​n Feldkirch i​n Vorarlberg.

Pflüger Orgelbau
Rechtsform GmbH
Gründung 1979
Auflösung 2015
Sitz Feldkirch, Österreich
Leitung Bernhard und Hans-Jörg Pflüger
Branche Orgelbau

Geschichte

Das Unternehmen Pflüger Orgelbau w​urde 1979 v​on Martin Pflüger (* 1941 i​n Markgröningen/Baden-Württemberg, † 2021 i​n Feldkirch), e​inem ehemaligen Mitarbeiter d​er Firma Rieger, i​n Feldkirch gegründet.[1] Die e​rste Werkstatt, d​ie in d​er die Metallpfeifenwerkstatt untergebracht war, w​urde 1981 i​n der Sonnengasse 10a errichtet, 1988 erfolgte d​er Einzug i​n die n​eu gebaute Betriebsstätte i​n der Paspelstraße 22. 1995 w​urde das b​is dahin u​nter dem Namen Martin Pflüger Orgelbau firmierende Einzelunternehmen gemeinsam m​it Martin Pflügers Söhnen Bernhard, Hans-Jörg u​nd Michael i​n die Pflüger Orgelbau GmbH umgewandelt. Ab 2001 l​ag die Geschäftsführung i​n den Händen v​on Bernhard (* 1969) u​nd Hans-Jörg Pflüger (* 1971). Pflüger-Orgeln befinden s​ich heute i​n Österreich, Deutschland, d​er Schweiz, Italien, Japan, Polen, Weißrussland, Kasachstan u​nd der Slowakei.[2] Im Jahr 2015 w​urde die Firma aufgelöst.[3]

In klanglicher Hinsicht machte Martin Pflüger d​en Synthesegedanken d​er Elsässischen Orgelreform z​um bestimmenden Faktor seiner Werkstatt. Von d​er Pfeifenbau- u​nd Intonationsweise d​es Joseph Bergöntzle – j​enes elsässischen Emigranten, d​er vor d​er Französischen Revolution n​ach Vorarlberg geflüchtet u​nd dort a​ktiv geworden w​ar – konnte Pflüger e​ine Verbindung z​ur elsässisch-französischen Klangästhetik herstellen u​nd im Aufbau d​er Orgeln i​n Hauptwerk, Rückpositiv u​nd Schwellwerk Albert Schweitzers Vision e​iner Trinität d​er Klaviere verwirklichen.[1]

Werkliste (Auswahl)

JahrOrtKircheBildManualeRegisterBemerkungen
1983 Latschau Filialkirche Latschau II/P 10
1986 Wattens Alte Kirche St. Laurentius II/P 18 Orgel
1988 Schruns Schrunser Münster III/P 41 Gehäusevorderseite von 1867 restauriert, restliche Gehäuseteile rekonstruiert
1989 Linz Mariä-Empfängnis-Dom
Chororgel
II/P 27 Disposition
1991 Feldkirch Vorarlberger Landeskonservatorium III/P 38 [1]
1992 Bludenz Heilig-Kreuz-Kirche III/P 44 [1]
1993 Graz-Mariatrost Basilika Mariatrost III/P 43 Disposition[1]
1994/95 Kellenried, Gemeinde Berg Abtei St. Erentraud II/P 23 Disposition[4]
1996 Mönchdorf Pfarrkirche Mönchdorf
1997 Frauenkirchen Basilika Frauenkirchen II/P 33
1997 Windischgarsten Pfarrkirche Windischgarsten II/P 33 Gehäuseteile und zwei Register wurden von der Vorgängerorgel wiederverwendet.[5][6]
1998 Lustenau-Kirchdorf Pfarrkirche St. Peter und Paul (Lustenau) II/P 36 [7]
2001 Hafnerbach Pfarrkirche Hafnerbach II/P 19
2003 Mariazell Basilika I/P 9 Neubau in historischem Gehäuse, sog. „Konradorgel“
2003 Mariazell Basilika I 6 Neubau in historischem Gehäuse, sog. „Marienorgel“
2003 Mistelbach Pfarrkirche St. Martin III/P 40 HW, SW, RP und Pedal in neuem Eichengehäuse[8]
2006 Leoben Pfarrkirche Leoben-St. Xaver II/P 17 Neue Chororgel, vorwiegend für den liturgischen Gebrauch
2009 Leoben Pfarrkirche Leoben-St. Xaver III/P 36 Symphonische Hauptorgel, Ersatz einer Orgel Konrad Hopferwiesers von 1899
Commons: Pflüger Orgelbau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Roman Summereder: Aufbruch der Klänge. Materialien, Bilder, Dokumente zu Orgelreform und Orgelkultur im 20. Jahrhundert. Edition Helbling, Innsbruck 1995, ISBN 3-900590-55-9, S. 318.
  2. Webpräsenz von Pflüger Orgelbau, Firmengeschichte (Memento vom 19. Februar 2015 im Internet Archive)
  3. Pflüger Orgelbau GmbH in Liqu., abgerufen am 13. Januar 2017.
  4. Die Orgeln. Website der Abtei Kellenried. Abgerufen am 31. Dezember 2014.
  5. Die „Hermann-Kronsteiner-Orgel“ in Windischgarsten
  6. Österreichisches Musiklexikon. Abgerufen am 27. August 2020.
  7. Lustenau / Kirchdorf – St. Peter und Paul – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt. Abgerufen am 9. August 2021 (deutsch).
  8. Pflüger-Orgel. Webpräsenz der Kantorei St. Martin, abgerufen am 12. Juni 2012.
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