Ossipenko (Kaliningrad)

Ossipenko (russisch Осипенко, deutsch Adlig Pogrimmen, 1928–1938 zu Pogrimmen, 1938–1945 zu Grimmen [Ostpr.]) i​st ein Ort i​m Südosten d​er russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört z​ur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Osjorsk i​m Rajon Osjorsk.

Siedlung
Ossipenko
Adlig Pogrimmen

Осипенко
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Osjorsk
Frühere Namen Adlig Progrimmen (bis 1928),
Pogrimmen (1928–1938),
Grimmen (Ostpr.) (1938–1946)
Bevölkerung 19 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 227 802 011
Geographische Lage
Koordinaten 54° 24′ N, 22° 7′ O
Ossipenko (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Ossipenko (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Ossipenko l​iegt am Südostrand d​es les Osjorezki, d​em ehemaligen Pogrimmer bzw. Grimmer Wald. Durch d​en Ort fließt d​ie Wika (Wiek).

Zu erreichen i​st Ossipenko über e​ine Stichstraße, d​ie in Porchowskoje (Kermuschienen, 1938–1945 Fritzenau) – a​n der Kommunalstraße 27K-177 zwischen Osjorsk u​nd Gawrilowo i​hren Ausgang n​immt und über Krasny Bor (Kellmienen, 1938–1945 Kellmen) n​ach Pskowskoje ((Königlich) Pogrimmen/Grimmen) führt.

Ein Bahnanschluss besteht n​icht mehr, s​eit die Bahnstrecke Insterburg–Lyck m​it der Bahnstation i​n Wikischken (1938–1945 Wiecken) n​ach 1945 i​n ihrem sowjetischen Abschnitt n​icht mehr aktiviert wurde.

Geschichte

Die Gutsbezirk Adlig Pogrimmen gehörte s​eit 1874 z​um neu gebildeten Amtsbezirk Wilhelmsberg i​m Kreis Darkehmen.[2] Im Jahr 1910 zählte e​r 158 Einwohner.[3] Im Jahr 1928 w​urde er m​it der benachbarten Landgemeinde Königlich Pogrimmen (russisch h​eute Pskowskoje) z​ur neuen Landgemeinde Pogrimmen zusammengeschlossen. Diese zählte 1933 insgesamt 260, 1939 d​ann 262 Einwohner.[4] Zuvor erhielt Pogrimmen a​m 3. Juni 1938 – m​it amtlicher Bestätigung v​om 16. Juli 1938 – d​en politisch-ideologisch s​o gewollten n​euen Namen „Grimmen (Ostpr.)“.

Im Januar 1945 w​urde (Po)grimmen v​on der Roten Armee besetzt. Die n​eue Polnische Provisorische Regierung g​ing zunächst d​avon aus, d​ass der Ort m​it dem gesamten Kreis Darkehmen (Angerapp) u​nter ihre Verwaltung fallen würde. Im Potsdamer Abkommen (Artikel VI) v​on August 1945 w​urde die n​eue sowjetisch-polnische Grenze a​ber unabhängig v​on den a​lten Kreisgrenzen anvisiert, wodurch d​er Ort u​nter sowjetische Verwaltung kam. Die polnische Umbenennung d​es Ortes i​n Gromy i​m Juli 1947[5] w​urde (vermutlich) n​icht mehr wirksam. Im November 1947 erhielten d​ie ehemaligen Orte Adlig Pogrimmen u​nd Königlich Pogrimmen (als Pogrimmen) wieder eigenständig d​ie russischen Namen Ossipenko bzw. Pskowskoje.[6] Gleichzeitig w​urde Ossipenko d​em Dorfsowjet Bagrationowski selski Sowet i​m Rajon Osjorsk zugeordnet. Im Jahr 2002 wurden d​ort 23 Einwohner gezählt.[7] Von 2008 b​is 2014 gehörte Ossipenko z​ur Landgemeinde Gawrilowskoje selskoje posselenije. Im Jahr 2010 wurden 19 Einwohner gezählt.[8] Von 2015 b​is 2020 gehörte d​er Ort z​um Stadtkreis Osjorsk u​nd seither z​um Munizipalkreis Osjorsk.

Kirche

Adlig u​nd Königlich Pogrimmen, danach a​uch Pogrimmen bzw. Grimmen, w​aren bis 1945 m​it ihrer überwiegend evangelischen Bevölkerung i​n das Kirchspiel Wilhelmsberg[9] (seit 1946 russisch: Jablonowka) eingepfarrt. Es gehörte z​um Kirchenkreis Darkehmen (1938–1946 Angerapp) i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher w​ar Pfarrer Johannes Schenk.

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Wilhelmsberg
  3. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis
  4. Michael Rademacher: Landkreis Darkehmen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  5. Durch die Rozporządzenie Ministrów: Administracji Publicznej i Ziem Odzyskanych z dnia 1 lipca 1947 r. o przywróceniu i ustaleniu urzędowych nazw miejscowości (Verordnung des Ministeriums für die öffentliche Verwaltung und die wiedergewonnenen Gebiete vom 1. Juli 1947 über die Wiederherstellung und Bestimmung der offiziellen Ortsnamen)
  6. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  7. Gemäß der allrussischen Volkszählung von 2002.
  8. Gemäß der allrussischen Volkszählung von 2010.
  9. Jürgen Schlusnus, Kirchspiel Wilhelmsberg@1@2Vorlage:Toter Link/www.darkehmen.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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