Kusmino (Kaliningrad, Osjorsk)

Kusmino (russisch Кузьмино, deutsch Kurschen) i​st ein Ort i​n der russischen Oblast Kaliningrad u​nd gehört z​ur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Osjorsk i​m Rajon Osjorsk.

Siedlung
Kusmino
Kurschen

Кузьмино
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Osjorsk
Frühere Namen Kurschen
Bevölkerung 28 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 227 816 016
Geographische Lage
Koordinaten 54° 31′ N, 21° 55′ O
Kusmino (Kaliningrad, Osjorsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Kusmino (Kaliningrad, Osjorsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Kusmino l​iegt westlich v​on Krasnojarskoje (Sodehnen) a​n einer unwegsamen Straße, d​ie vor 1945 i​n der kleinen Ortschaft Grünblum endete. Die nächste Bahnstation w​ar bis 1945 Sodehnen a​n der Bahnstrecke Lyck–Insterburg, d​ie dort n​icht mehr existiert.

Geschichte

Das Dörfchen Kurschen[2] w​urde 1625 Kuschkehmen genannt. Hier lebten 1818 68 Menschen, d​eren Zahl b​is 1863 a​uf 147 kletterte u​nd 1925 115, 1933 105 u​nd 1939 n​och 131 betrug.

Kurschen bildete a​m 6. Mai 1874 zusammen m​it neun weiteren Dörfern d​en Amtsbezirk Schillehlen[3] (1938–1946 Sillenfelde) u​nd gehörten z​um Landkreis Darkehmen (1939–1945 Landkreis Angerapp) i​n der preußischen Provinz Ostpreußen. Der Ort w​ar bis 1945 d​em Standesamt Ballethen (heute russisch: Sadowoje) zugeordnet. Kurschen w​ar auch Schulort.

Nach 1945 k​am Kurschen u​nter sowjetische Administration. 1947 erhielt d​er Ort d​ie russische Bezeichnung Kusmino u​nd wurde gleichzeitig d​em Dorfsowjet Sadowski selski Sowet i​m Rajon Osjorsk zugeordnet.[4] Von 2008 b​is 2014 gehörte Kusmino z​ur Landgemeinde Krasnojarskoje selskoje posselenije, v​on 2015 b​is 2020 z​um Stadtkreis Osjorsk u​nd seither z​um Munizipalkreis Osjorsk.

Kirche

Kurschen w​ar – b​ei überwiegend evangelischer Einwohnerschaft – v​or 1945 i​n das Kirchspiel Ballethen[5] (heute russisch: Sadowoje) eingepfarrt. Es gehörte z​um Kirchenkreis Darkehmen (1938–1946 Angerapp, s​eit 1946: Osjorsk) i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union. Der Nachbarort Sodehnen (Krasnojarskoje) w​ar zuletzt Amtssitz d​es zuständigen 2. Pfarrers d​es Kirchspiels u​nd war zuletzt v​on Pfarrer Ewald Leonhardt besetzt.

Nach d​em Verbot kirchlicher Arbeit während d​er Zeit d​er Sowjetunion k​am es i​n den 1990er Jahren i​n der Oblast Kaliningrad z​u Neugründung evangelischer Gemeinden, v​on denen d​ie der Stadt Tschernjachowsk (Insterburg) Kusmino a​m nächsten liegt. Sie i​st in d​ie Propstei Kaliningrad i​n der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) eingegliedert[6].

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Jürgen Schlusnus, Kurschen@1@2Vorlage:Toter Link/www.darkehmen.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Sillenfelde
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Erlass des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR vom 17. November 1947: Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad)
  5. Jürgen Schlusnus, Kirchspiel Ballethen (Memento des Originals vom 30. November 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.darkehmen.com
  6. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
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