Oberreichenbach (Birstein)
Oberreichenbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Birstein am nordöstlichen Rande des hessischen Main-Kinzig-Kreises.
Oberreichenbach Gemeinde Birstein | |
---|---|
Höhe: | 340 (315–460) m ü. NHN |
Fläche: | 5,76 km² |
Einwohner: | 205 (31. Dez. 2019)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 36 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. März 1971 |
Postleitzahl: | 63633 |
Vorwahl: | 06054 |
Geographie
Die Ortschaft liegt am südlichen Fuße, auf einem wellenförmigen Plateau des Vogelsbergs, in einer Vertiefung in der Richtung von NO nach SW. Der Reichenbach entspringt oberhalb des Ortes und durchfließt ihn in südwestlicher Richtung und mündet bei Brachttal in die Bracht. Die Höhenlage in der Gemarkung schwankt von 315 bis 460 m über NN, wobei der Große Hohberg mit seinen 460 m über NN die höchste Erhebung ist. Von ihm hat man bei klarem Wetter eine überragende Fernsicht in alle Himmelsrichtungen. Die vorherrschenden Böden sind Verwitterungs-, Trümmer- und Gesteinsböden. Die am meisten vorkommende Bodenart ist der Lehm.
Geschichte
Die älteste bekannte Erwähnung von Oberreichenbach erfolgte am 13. März 1372 als „Obern Richenbach“, durch Gottfried Zippur, bei seinem Verzicht auf das Amt zu Birsenstein (Birstein) und Richenbach (Oberreichenbach), als Heinrich und Johann von Isenburg ihn aus der Gefangenschaft entlassen.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg war das Dorf fast menschenleer. Zwölf Häuser bildeten alten Überlieferungen zufolge die Gemeinde Oberreichenbach. Es dauerte fast 100 Jahre bis sich die Häuser- und Einwohnerzahl so vergrößert hatte, wie es vor dem Dreißigjährigen Krieg war.
1859 hatte man bereits wieder 263 Einwohner, die auf 55 Familien aufgeteilt waren, die waren wiederum auf 43 Wohnhäuser aufgeteilt. Der Haupterwerb zu dieser Zeit war die Landwirtschaft, die vom Großteil der Einwohner betrieben wurde. In der heutigen Zeit gibt es noch vier landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe im Ort, auf diese teilt sich ein Großteil der landwirtschaftlichen Fläche auf.
Von 1992 bis 2002 war Oberreichenbach im Dorferneuerungsprogramm. Während dieser Zeit wurde das alte Schulhaus zum Dorfhaus/Dorfgemeinschaftshaus umgebaut.
Gebietsreform
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Oberreichenbach am 1. März 1971 auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Birstein eingemeindet.[2][3] Für Oberreichenbach, wie für alle eingegliederten ehemals eigenständigen Gemeinden von Birstein, wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4]
Einwohnerentwicklung
Quelle: Historisches Ortslexikon[5]
- 1514: 13 Zinsende
- 1551: 18 Zinsende
- 1606: 50 Untertanen
- 1770: 28 Haushaltungen
Oberreichenbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2019 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1834 | 242 | |||
1840 | 245 | |||
1846 | 254 | |||
1852 | 261 | |||
1858 | 249 | |||
1864 | 250 | |||
1871 | 256 | |||
1875 | 250 | |||
1885 | 217 | |||
1895 | 246 | |||
1905 | 216 | |||
1910 | 225 | |||
1925 | 248 | |||
1939 | 229 | |||
1946 | 358 | |||
1950 | 334 | |||
1956 | 275 | |||
1961 | 262 | |||
1967 | 254 | |||
1970 | 251 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 201 | |||
2019 | 205 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [5]; Gemeinde Birstein:[1]; Zensus 2011[6] |
Religionszugehörigkeit
Quelle: Historisches Ortslexikon[5]
• 1885: | 217 evangelische (= 100 %) Einwohner |
• 1961: | 243 evangelische (= 92,75 %), 19 katholische (= 7,25 %) Einwohner |
Bauwerke
- Dorfhaus mit Dorfplatz
- Vogelsberger Dom im Ortsteil Unterreichenbach
- Hügelgräber im Wald bei Oberreichenbach
Literatur
Weblinks
- Ortsteil Oberreichenbach In: Webauftritt der Gemeinde Birstein.
- Oberreichenbach, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- Zahlen, Einwohnerzahl HW. In: Webauftritt. Gemeinde Birstein, abgerufen im Oktober 2020.
- Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 3. März 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 12, S. 474, Punkt 535, Abs. 1 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 362–363.
- Hauptsatzung. (PDF; 49 kB) § 4. In: Webauftritt. Stadt Felsberg, abgerufen im Oktober 2020.
- Oberreichenbach, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt
- Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!