Illnhausen
Illnhausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Birstein im unteren Vogelsberg des hessischen Main-Kinzig-Kreises.
Illnhausen Gemeinde Birstein | |
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Höhe: | 340 (332–399) m |
Fläche: | 2,4 km²[1] |
Einwohner: | 119 (31. Dez. 2019)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 50 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 63633 |
Vorwahl: | 06054 |
Geographie
Illnhausen liegt am Ufer der Bracht, die bei Wächtersbach in die Kinzig fließt.
Geschichte
Die älteste bekannte Erwähnung von Illnhausen erfolgte am 13. März 1372 unter dem Namen „Ilhusen“ in einer Isenburger Urkunde. Urkundlich erwähnt ist der Ort erstmals am 13. März 1372[3][1] Im 15. Jahrhundert wird der Ort in einer Chronik als „Lehen des Illo“ benannt.
Als eine der östlichsten Ortschaften in Hessen-Darmstadt waren die Illnhäuser über die Jahrhunderte Grenzgänger in das kurhessische Gebiet, das seit Mitte des 19. Jahrhunderts zu Preußen gehörte. Trotz administrativer Trennung gehörte Illnhausen immer zum evangelischen Kirchspiel Kirchbracht. Auch die Illnhäuser Kinder gingen in Kirchbracht zur Schule.
Gebietsreform
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Illnhausen am 31. Dezember 1971 auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Birstein eingemeindet.[4] Für Illnhausen, wie für alle eingegliederten ehemals eigenständigen Gemeinden von Birstein, wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]
Einwohnerentwicklung
- 1961: 142 evangelische (= 97,26 %), vier katholische (= 2,74 %) Einwohner[1]
Illnhausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2019 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 170 | |||
1840 | 160 | |||
1846 | 156 | |||
1852 | 157 | |||
1858 | 157 | |||
1864 | 165 | |||
1871 | 173 | |||
1875 | 163 | |||
1885 | 164 | |||
1895 | 158 | |||
1905 | 163 | |||
1910 | 163 | |||
1925 | 160 | |||
1939 | 160 | |||
1946 | 242 | |||
1950 | 221 | |||
1956 | 152 | |||
1961 | 146 | |||
1967 | 131 | |||
1970 | 152 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 123 | |||
2019 | 119 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1]; Gemeinde Birstein:[2]; Zensus 2011[6] |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Mit Illnhausens aktivem Vereinsleben und einer für die Größe des Ortes beachtlichen Gastronomie und mit Fremdenverkehrsmöglichkeiten als Ausgangspunkt für Ruhe und Erholung suchende Urlauber aus dem Rhein-Main-Gebiet verbinden sich die Begriffe „Weltkulturerbe 2004“ und „Dorf der Pferde“.
Hausnamen
Wie in allen Dörfern Oberhessens ist auch in Illnhausen der Gebrauch so genannter Hausnamen üblich. Diese Hausnamen beziehen sich auf Familiennamen teils vor hundertfünfzig oder mehr Jahren ansässiger Familien oder deren Berufe. Lassen sich die Hausnamen "Ortsdienersch" oder "Spielmanns" noch einfach erklären, so fällt selbst den heutigen Bewohnern der Häuser "Bloose" oder "Hannirche" die Erklärung der Herkunft ihres Hausnamens schwer. Heutzutage ergeben sich folgende Schwierigkeiten: während beispielsweise "in Krause" noch immer die Familie Kraus ansässig ist, wohnte die im Jahr 2018 verstorbene Frau Herchenröder nicht etwa bei Herchenröders, sondern "in Scheffe", und bleibt somit als die "Scheffe Minna" in Erinnerung. Kompliziert wird es, wenn ein Fremder den "Lissmanns Karl" sucht. Der wohnt keineswegs "in Lissmanns" sondern "in Bloose", denn "in Lissmanns" wohnt die Familie Bernhardt.
Das Dolle Dorf
Am 20. März 2010 wurde Illnhausen vom Hessischen Rundfunk als "Dolles Dorf" porträtiert. In kürzester Zeit brachten die Illnhäuser ihre Heimat nach dem strengen Winter auf Vordermann. Das Motto der fünfminütigen Dokumentation war die Dorfrundfahrt im vollbesetzten Tourenbus mit einem ortskundigen Reiseleiter. Vorgestellt wurden die ortsansässige Künstlerin, der metallverarbeitende Betrieb, der Wellnesstempel und der "Wassermann". Ihre Mobilität bewiesen die Illnhäuser beim Kutschenkorso und beim Rasenmäherrennen. Die am Abend des 20. März ausgestrahlte Hessenschau brachte Illnhausen einem Millionenpublikum nahe.
Am 2. Juni 2011 setzte sich Illnhausen in der Vorrunde Ost zur Wahl des Dollen Dorfes 2011 mit mehr als zwei Dritteln aller Stimmen gegen 12 weitere Bewerber aus Osthessen durch. Im Finale am 12. Juni 2011 auf dem Hessentag in Oberursel kam Illnhausen auf den dritten Platz.
Kulturdenkmäler
Vereine
- Freiwillige Feuerwehr Illnhausen
- Männergesangverein 1922 Kirchbracht-Illnhausen
Einzelnachweise
- Illnhausen, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 1. Juni 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Zahlen, Einwohnerzahl HW. In: Webauftritt. Gemeinde Birstein, abgerufen im Oktober 2020.
- Regest: Friedrich Battenberg, Isenburger Urkunden 1, S. 208 Nr. 787
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 362.
- Hauptsatzung. (PDF; 49 kB) § 4. In: Webauftritt. Stadt Felsberg, abgerufen im Oktober 2020.
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt
Literatur
- Literatur über Illnhausen In: Hessische Bibliographie[1]
- Suche nach Illnhausen In: Archivportal-D der Deutschen Digitalen Bibliothek
Weblinks
- Kirchbracht & Illnhausen In: Webauftritt der Gemeinde Birstein.
- Illnhausen, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!