Nowomalyn
Nowomalyn (ukrainisch Новомалин; russisch Новомалин Nowomalyn, polnisch Nowomalin) ist ein Dorf im Süden der ukrainischen Oblast Riwne mit etwa 650 Einwohnern (2001).[1]
Nowomalyn | |||
Новомалин | |||
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Basisdaten | |||
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Oblast: | Oblast Riwne | ||
Rajon: | Rajon Ostroh | ||
Höhe: | 214 m | ||
Fläche: | 2,573 km² | ||
Einwohner: | 677 (2001) | ||
Bevölkerungsdichte: | 263 Einwohner je km² | ||
Postleitzahlen: | 35843 | ||
Vorwahl: | +380 3654 | ||
Geographische Lage: | 50° 18′ N, 26° 22′ O | ||
KOATUU: | 5624285601 | ||
Verwaltungsgliederung: | 1 Dorf | ||
Adresse: | вул. Пампощука 47 35843 с. Новомалин | ||
Website: | Webseite des Gemeinderates | ||
Statistische Informationen | |||
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Nowomalyn ist das administrative Zentrum der gleichnamigen, 39,67 km² großen[2] Landratsgemeinde im Westen des Rajon Ostroh, zu der noch das Dorf Ljutschyn (Лючин, ⊙) mit etwa 450 Einwohnern gehört.
Die Ortschaft liegt auf einer Höhe von 214 m am Ufer der Sbytynka (Збитинка), einem 56 km langen, linken Nebenfluss der der Horyn zufließenden Wilija (Вілія), etwa 12 km westlich vom Rajonzentrum Ostroh und 50 km südlich vom Oblastzentrum Riwne. Nahe der Ortschaft befindet sich der Nationale Naturpark „Dermansko-Ostroskyj“ (Національний природний парк «Дермансько–Острозький» Nazionalnyj pryrodnyj park «Dermansko–Ostroskyj»).
Im Dorf findet im Sommer regelmäßig das Festival Nowomalynska Ljubawa (Новомалинська Любава) mit Ritterschlachten, Volkshandwerk, Kutschfahrten und traditionellen Tänzen statt.[3][4]
Geschichte
Das erstmals 1392 schriftlich erwähnte Dorf erhielt 1590 das Magdeburger Stadtrecht. In der Ortschaft befindet sich die Ruine einer im 14. Jahrhundert erbauten Burg, die im Herbst 1943 zerstört wurde, als Partisanen die in der Burg verschanzte, deutsche Garnison angriff.[6][5]
Ursprünglich lag das Dorf als Teil der polnisch-litauischen Adelsrepublik in der Woiwodschaft Wolhynien. Nach der 3. Teilung Polens kam es 1795 an das Russische Kaiserreich und dort zum Gouvernement Wolhynien. Nach dem Ersten Weltkrieg kam das Dorf zunächst zur Westukrainischen Volksrepublik und wurde, nach dem Polnisch-Ukrainischen und dem Polnisch-Sowjetischen Krieg im Frieden von Riga als Teil des westlichen Wolhynien 1921 der Zweiten Polnischen Republik zugeschlagen und dort Bestandteil der Woiwodschaft Wolhynien.
Im September 1939 wurde ganz Ostpolen, und damit auch Nowomalyn, wie im Geheimen Zusatzprotokoll des Hitler-Stalin-Pakts mit Deutschland vereinbart, von der Sowjetunion besetzt. Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion war die Ortschaft während des Deutsch-Sowjetischen Krieges vom Sommer 1941 bis Anfang 1944 von Deutschland okkupiert und in das Reichskommissariat Ukraine eingegliedert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam das Dorf im Zuge der Westverschiebung Polens zur Ukrainischen SSR innerhalb der Sowjetunion. Seit deren Zerfall 1991 ist Nowomalyn Teil der unabhängigen Ukraine.
Weblinks
- Nowomalin. In: Filip Sulimierski, Władysław Walewski (Hrsg.): Słownik geograficzny Królestwa Polskiego i innych krajów słowiańskich. Band 7: Netrebka–Perepiat. Walewskiego, Warschau 1886, S. 264 (polnisch, edu.pl).
- Nowomalin. In: Filip Sulimierski, Władysław Walewski (Hrsg.): Słownik geograficzny Królestwa Polskiego i innych krajów słowiańskich. Band 1–15, (1880–1902). Walewskiego, Warschau, S. 391 (polnisch, edu.pl).
- Ortsgeschichte Nowomalyn in der Geschichte der Städte und Dörfer der Ukrainischen SSR (ukrainisch)
- Bilder der Schlossruine
- Seite zum Dorf (polnisch)
Einzelnachweise
- Ortswebseite auf der offiziellen Webpräsenz der Werchowna Rada; abgerufen am 26. Mai 2020 (ukrainisch)
- Webseite der Landratsgemeinde auf der offiziellen Webpräsenz der Werchowna Rada; abgerufen am 26. Mai 2020 (ukrainisch)
- Ritterliche Schlachten, Ausflüge und Lieder: "Nowomalynska Ljubawa" lädt zum Festival ein auf ukrinform.ua vom 24. Juli 2019; abgerufen am 26. Mai 2020 (ukrainisch)
- Talente aus Varash nahmen auch am Festival "Nowomalynska Ljubawa 2019" im Dorf Nowomalyn teil auf volodymyrets.city vom 1. August 2019; abgerufen am 26. Mai 2020 (ukrainisch)
- Nowomalyn auf castles.com.ua; abgerufen am 26. Mai 2020 (ukrainisch)
- Nowomalyn auf ukrainaincognita.com; abgerufen am 26. Mai 2020 (ukrainisch)