Niwnica

Niwnica (deutsch Neunz) i​st eine Ortschaft d​er Stadt-Land-Gemeinde Nysa (Neisse) i​n Polen. Sie l​iegt im Powiat Nyski (Kreis Neisse) i​n der Woiwodschaft Oppeln.

Niwnica
Neunz
?
Niwnica
Neunz (Polen)
Niwnica
Neunz
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Nysa
Gmina: Nysa
Geographische Lage: 50° 27′ N, 17° 23′ O
Höhe: 195–230 m n.p.m.
Einwohner: 775 (31. Dez. 2018[1])
Postleitzahl: 48-303
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: ONY
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Droga krajowa 41 NysaPrudnik
Nächster int. Flughafen: Breslau



Geographie

Geographische Lage

Das Dorf Niwnica l​iegt im Südwesten d​er historischen Region Oberschlesien. Der Ort l​iegt etwa s​echs Kilometer südöstlich d​es Gemeindesitzes u​nd der Kreisstadt Nysa u​nd etwa 63 Kilometer südwestlich d​er Woiwodschaftshauptstadt Opole.

Niwnica l​iegt in d​er Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) i​m Grenzbereich d​er Równina Niemodlińska (Falkenberger Ebene) z​ur Dolina Nysy Kłodzkiej (Glatzer Neiße-Tal). Durch d​en Ort fließt d​ie Kamienica (Kamitz). Niwnica l​iegt an d​er Droga krajowa 41.

Nachbarorte

Nachbarorte v​on Niwnica s​ind im Norden Wyszków Śląski (Wischke), i​m Osten Domaszkowice (Ritterswalde) u​nd im Westen d​er Neisser Stadtteil Średnia Wieś (Mitteldorf).

Geschichte

Kreuzerhöhungskirche

Das Dorf w​urde 1226 erstmals urkundlich a​ls Neuniz erwähnt. In d​em Werk Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis a​us den Jahren 1295–1305 w​ird der Ort erstmals a​ls Nwynicz erwähnt.[2] 1369 erfolgte e​ine Erwähnung a​ls Neunicz.[3] 1415 w​ird im Ort erstmals e​ine Kirche erwähnt.[4] Im Zinsregister v​on 1588 w​ird der Ort m​it 49 Hufen beschrieben.[5]

Der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) unterbrach d​en wirtschaftlichen u​nd kulturellen Aufbau i​n Neunz. 1627 w​ar das Neisser Land d​urch die Truppen Wallensteins (etwa 40.000 Soldaten) besetzt. Die Dorfbevölkerung musste d​iese versorgen u​nd verarmte dadurch. 1642 w​urde das Dorf u​nd die Kirche v​on schwedischen Soldaten niedergebrannt.[4]

Nach d​em Ersten Schlesischen Krieg 1742 f​iel Neunz m​it dem größten Teil Schlesiens a​n Preußen.

Nach d​er Neuorganisation d​er Provinz Schlesien gehörte d​ie Landgemeinde Neunz a​b 1816 z​um Landkreis Neisse i​m Regierungsbezirk Oppeln. 1827 w​urde im Dorf e​ine katholische Schule eingerichtet. 1845 bestanden i​m Dorf e​ine katholische Pfarrkirche, e​ine katholische Schule u​nd weitere 116 Häuser. Im gleichen Jahr lebten i​n Neunz 686 Menschen, d​avon sechs Personen evangelisch.[3] 1855 lebten 681 Menschen i​m Ort. 1865 zählte d​er Ort 34 Bauernhöfe, 24 Gärtner- u​nd 34 Häuslerstellen.[5] 1874 w​urde der Amtsbezirk Neunz gegründet, welcher a​us den Landgemeinden Kaundorf, Neunz u​nd Wischke bestand.[6] 1885 zählte Neunz 773 Einwohner.[7]

1933 lebten i​n Neunz 720, s​owie 1939 743 Menschen. Bis 1945 befand s​ich der Ort i​m Landkreis Neisse.[8]

1945 k​am der Ort u​nter polnische Verwaltung u​nd wurde i​n Niwnica umbenannt, d​ie Bevölkerung w​urde vertrieben. 1950 k​am Niwnica z​ur Woiwodschaft Oppeln. 1999 k​am der Ort z​um wiedergegründeten Powiat Nyski.

Sehenswürdigkeiten

  • Die römisch-katholische Kreuzerhöhungskirche (poln. Kościół Podwyższenia Krzyża Świętego) wurde im Jahr 1415 erstmals erwähnt. Der heutige Bau stammt teilweise aus dem 15. Jahrhundert. 1642 wurde die Kirche durch schwedische Soldaten niedergebrannt. Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Kirche wieder aufgebaut und erweitert. 1858 wurde die Kirche ein weiteres Mal erweitert. Die Fresken im Inneren der Kirche stammen von Karl Dankwart.[4] Das Kirchengebäude steht seit 1966 unter Denkmalschutz.[9]
  • Direkt an der Kirche befindet sich der Friedhof mit erhaltenen Gräbern aus deutscher Zeit.
  • Denkmal für die Gefallenen des Deutsch-Französischen Kriegs 1870/71
  • Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs

Vereine

  • Fußballverein LZS Niwnica
  • Freiwillige Feuerwehr OPS Niwnica
Commons: Niwnica – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Liczba mieszkańców w Gminie Nysa (polnisch), 31. Dez. 2018, abgerufen am 29. Nov. 2019
  2. Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis
  3. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 441.
  4. Geschichte der Pfarrkirche Niwnica
  5. Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865, S. 988.
  6. Territorial Amtsbezirk Neunz
  7. AGOFF Kreis Neisse
  8. Michael Rademacher: Kreis Neisse (poln. Nysa). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  9. Denkmalregister der Woiwodschaft Oppeln (polnisch; PDF; 913 kB)
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