Neuhöflein
Neuhöflein (umgangssprachlich: Neihīfla[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Heilsbronn im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Neuhöflein Stadt Heilsbronn | |
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Höhe: | 398 m ü. NHN |
Einwohner: | 64 (30. Sep. 2016)[1] |
Postleitzahl: | 91560 |
Vorwahl: | 09872 |
Ortsansicht |
Geografie
Im Dorf entspringt der Pointgraben (alternative Schreibweise Peuntgraben), der ein linker Zufluss des Triebendorfer Grabens ist, der wiederum ein rechter Zufluss der Bibert ist. Westlich des Ortes entspringt ein namenloser Bach, der ein rechter Zufluss des Steinbachs ist, der wiederum ein rechter Zufluss des Haselbachs ist. 0,5 km südwestlich liegt der Wacholderbuck.
Die Kreisstraße AN 17 führt nach Ketteldorf (2,5 km südöstlich) bzw. nach Kleinhaslach zur Staatsstraße 2246 (2,3 km nordwestlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Markttriebendorf (1,5 km nordöstlich).[3]
Geschichte
Der Ort wurde 1265 in einer Kaufurkunde des Klosters Heilsbronn unter dem Namen „Nuwehovelin“ mit der Bedeutung zu dem neuen Höflein erstmals erwähnt. Aus dem Ortsnamen lässt sich ableiten, dass es sich um eine Spätsiedlung handelte.[2] Neben dem 1265 gekauften Hof bekam das Kloster von einem Nürnberger Bürger namens Ringer 1266 ein Gefälle geschenkt. 1344 erwarb der Heilsbronner Abt Gamsfelder dort einen Kleinzehnten. Insgesamt erwarb das Kloster sieben Höfe.[4]
Im 16-Punkte-Bericht des Klosteramts Heilsbronn aus dem Jahr 1608 wurden für Neuhöflein sieben Mannschaften verzeichnet (sechs Bauern, ein Köbler). Sie hatten alle das Kastenamt Bonnhof als Grundherrn. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Kasten- und Stadtvogteiamt Windsbach aus.[5] Im Dreißigjährigen Krieg brannten sechs Höfe ab.[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Neuhöflein acht Anwesen (5 Höfe, 1 Gut, Schmiede, Hirtenhaus). Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Markt Erlbach im begrenzten Umfang aus. Es hatte ggf. an das brandenburg-ansbachische Richteramt Roßtal auszuliefern. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft und die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das brandenburg-bayreuthische Kastenamt Bonnhof inne.[6] Es gab zu dieser Zeit 7 Untertansfamilien.[7][8] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Cadolzburg.[9]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Neuhöflein dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Petersaurach und der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Petersaurach zugeordnet.[10] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde Neuhöflein in die neu gebildete Ruralgemeinde Höfstetten umgemeindet.
In den Jahren 1953 bis 1960 wurde in Neuhöflein als drittem Dorf im Landkreis Ansbach die Flurbereinigung durchgeführt. Am 1. Mai 1978 wurde die Gemeinde Höfstetten mit Neuhöflein im Zuge der Gebietsreform nach Heilsbronn eingemeindet.[9]
Baudenkmäler
- Haus Nr. 3: eingeschossige Scheune mit Fachwerkgiebel und Satteldach, bezeichnet 1765
- Haus Nr. 4: eingeschossiger Massivbau mit dreigeschossigem Giebel und Satteldach; Portal mit Wappen, bezeichnet 1728[11]
Religion
Der Ort ist seit der Reformation protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Maria (Großhaslach) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach Unsere Liebe Frau (Heilsbronn).
Sonstiges
Neuhöflein war in den Jahren 2006, 2007 und 2009 auf dem ersten Platz in der Kategorie Ortsteile in der Solarbundesliga, 2010 befand sich Neuhöflein mit 2208 Punkten in der Ortsteilliga auf Platz fünf.
In dem Dorf gibt es eine Pension, eine Gaststätte, mehrere Landwirte, teils im Nebenerwerb, einen Pferdehof und einen Landtechnik-Betrieb.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Neuhöflein. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 758 (Digitalisat).
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, S. 138–139.
- Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 2). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451224701, S. 129.
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 143 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Neuhöflein. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 356 (Digitalisat).
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
- Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 243 (Digitalisat – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
Weblinks
- Neuhöflein auf der Website heilsbronn.de
- Neuhöflein in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 19. November 2021.
- Neuhöflein in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 14. September 2019.
- Neuhöflein im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- www.heilsbronn.de
- E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 138.
- Neuhöflein im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 243.
- Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 43/2, 12. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 738.
- H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 143.
- Johann Bernhard Fischer: Neuhöflein. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 77 (Digitalisat).
- J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 758.
- M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 996.
- Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Heilsbronn 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 963.
- G. P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach, S. 129. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. In den Jahren 1807 und 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- Konrad Rosenhauer u. a. (Hrsg.): Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf 1964, DNB 450093387, S. 156–157.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 63 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 148 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1042, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1208, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1094 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1159 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1196 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1027 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 755 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 170 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 327 (Digitalisat).