Berghof (Heilsbronn)

Berghof i​st eine Siedlung d​er Stadt Heilsbronn i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern). Bis 1925 w​urde sie a​ls Gemeindeteil geführt.

Berghof
Höhe: 416 m ü. NHN
Postleitzahl: 91560
Vorwahl: 09872

Geografie

An d​er Stelle d​er ehemaligen Einöde s​teht heute Haus Nr. 4 d​er Straße Berghof. Heute besteht d​ie Siedlung a​us über 100 Wohngebäuden. Neben d​em Berghof g​ibt es d​ie Obere, Mittlere u​nd Untere Berghofstraße, Amselweg, Falkenstraße, Finkenweg, Blumenstraße, Am Gießübel, Zum Kirschgarten u​nd Weißenbronner Straße. Die Kreisstraße AN 17 führt ortseinwärts n​ach Heilsbronn (0,8 km nordwestlich) bzw. n​ach Weißenbronn (1,6 km südöstlich).[1]

Geschichte

Wann d​er Hof gegründet w​urde und w​ann dieser v​om Kloster Heilsbronn erworben wurde, i​st nicht bekannt.[2] Im Jahre 1548 w​urde der Hof v​om Kloster a​n H. Vogel verkauft. Dieser wechselte i​n der Folgezeit mehrfach d​en Besitzer.[3] Im Jahre 1608 w​urde der Ort i​m 16-Punkte-Bericht d​es Klosters Heilsbronn a​ls „Bauer v​fm Berg b​ey Heilßbronn“ bezeichnet. Er w​urde zu dieser Zeit v​on einem Bauern bewirtschaftet.[4] In d​er Folge d​es Dreißigjährigen Krieges l​ag der Berghof i​m Zeitraum v​on 1636 b​is 1664 öde da, f​and dann m​it J. C. Agricola e​inen Käufer. In seiner Nachfolge w​urde der Hof i​n zwei Hälften zerschlagen.[3]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts gehörte d​er Berghof z​u Heilsbronn. Der Hof h​atte das brandenburg-ansbachische Klosterverwalteramt Heilsbronn a​ls Grundherrn. Unter d​er preußischen Verwaltung (1792–1806) d​es Fürstentums Ansbach erhielt d​er Berghof d​ie Hausnummer 58 d​es Ortes Heilsbronn.[5][6][7] Von 1797 b​is 1808 unterstand d​er Ort d​em Justiz- u​nd Kammeramt Windsbach.[8]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde Berghof d​em 1808 gebildeten Steuerdistrikt Heilsbronn u​nd der 1810 gegründeten Munizipalgemeinde Heilsbronn zugeordnet.[9]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925
Einwohner 129610171720
Häuser[10] 21334
Quelle [11][12][13][14][15][16][17]

Religion

Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession w​aren bis 1838 n​ach St. Michael (Weißenbronn) gepfarrt, seitdem n​ach St. Marien u​nd St. Jakobus (Heilsbronn).

Literatur

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Berghof im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  2. Ob Berghof mit dem im Jahr 1162 erwähnten Meierhof „Felharn“ identisch ist, kann nicht sicher geklärt werden. Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6, S. 122 f.
  3. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 160 ff.
  4. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 736.
  5. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 866.
  6. Johann Bernhard Fischer: Berghof. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 404 (Digitalisat).
  7. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 352.
  8. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 993.
  9. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Heilsbronn 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 963.
  10. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1925 als Wohngebäude.
  11. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 9 (Digitalisat).
  12. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 144 (Digitalisat).
  13. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1042, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1207, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1094 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1159 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1196 (Digitalisat).
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