Göddeldorf
Göddeldorf (umgangssprachlich: Gedldorf[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Heilsbronn im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Göddeldorf Stadt Heilsbronn | |
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Höhe: | 367 m ü. NHN |
Einwohner: | 96 (30. Sep. 2016)[1] |
Postleitzahl: | 91560 |
Vorwahl: | 09872 |
Ortsansicht |
Geografie
Durch das Dorf fließt die Schwabach und das Weißenbronner Bächlein mündet dort als rechter Zufluss. Im Süden schließt sich das Waldgebiet Prünstbühlholz an. 1 km südwestlich liegt die Flur Im Flecken, 0,5 km südöstlich liegt das Bensingfeld. Die Kreisstraße AN 29/RH 12 verläuft über Betzmannsdorf nach Weißenbronn (3 km südwestlich) bzw. über die Christenmühle zur Staatsstraße 2239 bei Rohr (1,8 km östlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Müncherlbach (1,7 km nördlich).[3]
Geschichte
Erstmals namentlich erwähnt wurde der Ort 1245 als „Godelndorf“ mit der Bedeutung Zum Dorf des Godilo.[4] Das Kloster Heilsbronn erwarb in dem Ort vier Höfe, den ersten im Jahr 1245.[5]
1529 unterstanden der Hauptmannschaft Rohr der Reichsstadt Nürnberg drei Untertansfamilien im Ort.[6]
Im 16-Punkte-Bericht des Klosteramts Heilsbronn aus dem Jahr 1608 wurden für Göddeldorf nur die vier Mannschaften verzeichnet, die das Klosterverwalteramt Heilsbronn als Grundherrn hatten. Die Nürnbergischen Mannschaften werden nicht erwähnt. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Kasten- und Stadtvogteiamt Windsbach aus.[7] Im Dreißigjährigen Krieg blieb Göddeldorf zwar weitgehend verschont, dennoch verödeten die damals bestehenden vier Höfe. Erst nach dem Krieg hatten sie wieder Besitzer, den letzten 17 Jahre nach Kriegsende.[5]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Göddeldorf acht Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Richteramt Roßtal aus, die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Klosterverwalteramt Heilsbronn inne. Grundherren waren das Klosterverwalteramt Heilsbronn (3 Höfe, 1 Mühle, Gemeindehirtenhaus) und die Reichsstadt Nürnberg (Spitalamt: 2 Höfe, Landesalmosenamt: 1 Hof).[8] Es gab zu dieser Zeit sieben Untertansfamilien, von denen vier ansbachisch waren.[9] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Windsbach.[10]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Göddeldorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Weißenbronn und der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Weißenbronn zugeordnet.[11] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde Göddeldorf in die neu gebildete Ruralgemeinde Seitendorf umgemeindet. Im Zuge der Gebietsreform am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde Seitendorf in die Stadt Heilsbronn eingegliedert.[10]
Baudenkmäler
- Mittelalterliches Steinkreuz aus Sandstein mit Kreuzrelief nördlich der Ortschaft am Weg nach Müncherlbach[12]
- Haus Nr. 8: ehemalige Mühle, zweigeschossiger Satteldachbau mit Fachwerkgiebel, 18. Jahrhundert, renoviert 1836
Religion
Der Ort ist seit der Reformation überwiegend protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Emmeram (Rohr) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach Unsere Liebe Frau (Heilsbronn).
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Gödeldorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 348 (Digitalisat).
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, S. 82–83.
- Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 2). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451224701, S. 96.
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 118 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Gödeldorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 334 (Digitalisat).
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
- Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 202 (Digitalisat – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
Weblinks
- Göddeldorf auf der Website von Heilsbronn
- Göddeldorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 19. November 2021.
- Göddeldorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 14. September 2019.
- Göddeldorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- heilsbronn.de
- E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 82.
- Göddeldorf im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 82. Der Ortsname des in der Nähe gelegenen Götteldorf lässt sich ebenfalls von dem Personennamen Godilo ableiten.
- G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 202.
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6, S. 345.
- Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 43/2, 8. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 737.
- H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 118.
- Johann Bernhard Fischer: Göddeldorf. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 79 (Digitalisat).
- M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1009.
- Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Heilsbronn 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 963.
- G. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach, S. 96.
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 30 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 152 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1044, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1209, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1096 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1160 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1198 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1030 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 758 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 170 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 327 (Digitalisat).