Trachenhöfstatt
Trachenhöfstatt (umgangssprachlich: Hegschdad[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Heilsbronn im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Trachenhöfstatt Stadt Heilsbronn | |
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Höhe: | 406 m ü. NHN |
Einwohner: | 26 (30. Sep. 2016)[1] |
Postleitzahl: | 91560 |
Vorwahl: | 09872 |
Im Ort |
Geografie
Beim Weiler entspringt ein namenloser Bach, der sich mit einem anderen namenlosen Bach zu einem rechten Zufluss des Weißenbronner Bächleins vereinigt, der ein rechter Zufluss der Schwabach ist. Südöstlich des Orts liegt der Rompelgraben, im Südwesten das Betzenlohefeld und im Nordwesten das Waldgebiet Hölle. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Seitendorf (0,8 km nordöstlich) bzw. zur Kreisstraße AN 17 (1,6 km westlich) unmittelbar südlich von Weißenbronn.[3]
Geschichte
Der Ort wurde 1245 als „Trashouestet“ erstmals urkundlich erwähnt mit der Bedeutung Zu der Hofstatt des Thragobold, Thragowald, Tragulf o. ä.[2] In dieser Urkunde wurde bestätigt, dass das Kloster Heilsbronn durch Tausch mit Konrad und Rudiger von Dietenhofen Güter im Ort erworben hatte. Ursprünglich bestand Trachenhöfstatt nur aus zwei Höfen.[4]
Im 16-Punkte-Bericht des Klosteramts Heilsbronn aus dem Jahr 1608 werden für Trachenhöfstatt 2 Mannschaften verzeichnet: Beide Höfe hatten das Klosterverwalteramt Heilsbronn als Grundherrn. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Kasten- und Stadtvogteiamt Windsbach aus.[5] Der Ort verödete im Dreißigjährigen Krieg.[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Trachenhöfstatt 3 Anwesen. Das Hochgericht übte das Kasten- und Stadtvogteiamt Windsbach aus, die Dorf- und Gemeindeherrschaft und die Grundherrschaft über die drei Halbhöfe hatte das Klosterverwalteramt Heilsbronn inne. Neben den Haushalten gab es noch das Hirtenhaus, das ein kommunales Gebäude war.[6] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Windsbach.[7] Die Zahl der Anwesen blieb unverändert.[8][9]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Trachenhöfstatt dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Weißenbronn und der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Weißenbronn zugeordnet.[10] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde Trachenhöfstatt in die neu gebildete Ruralgemeinde Seitendorf umgemeindet. Im Zuge der Gebietsreform wurde diese am 1. Januar 1972 in die Stadt Heilsbronn eingegliedert.[7]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2007 | 2016 |
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Einwohner | 25 | 37 | 32 | 32 | 23 | 21 | 25 | 32 | 22 | 20 | 20 | 19 | 26 |
Häuser[11] | 3 | 4 | 5 | 6 | 6 | 5 | 5 | 5 | |||||
Quelle | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [1] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation protestantisch. Am 9. Oktober 1821 wurde Trachenhöfstatt von St. Emmeram (Rohr) an die Pfarrei St. Michael (Weißenbronn) abgegeben. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Unsere Liebe Frau (Heilsbronn) gepfarrt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Drachenhöchstett. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 641 (Digitalisat).
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, S. 181–182.
- Georg Paul Hönn: Drachenhöchstett. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 327 (Digitalisat).
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 916.
- Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 282 (Digitalisat – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
Weblinks
- Trachenhöfstatt auf der Website von Heilsbronn
- Trachenhöfstatt in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 19. November 2021.
- Trachenhöfstatt in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 14. September 2019.
- Trachenhöfstatt im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- www.heilsbronn.de
- E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 181 f.
- Trachenhöfstatt im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 282.
- Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 43/2, 15. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 739.
- M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 916.
- M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1009.
- Johann Bernhard Fischer: Drachenhöfstett. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 405 (Digitalisat).
- J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 641.
- Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Heilsbronn 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 963.
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 92 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 152 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1044, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1209, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1096 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1160 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1198 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1030 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 758 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 170 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 327 (Digitalisat).