Mohlsdorf-Teichwolframsdorf
Mohlsdorf-Teichwolframsdorf ist eine Landgemeinde im Landkreis Greiz (Thüringen), die zum 1. Januar 2012 aus dem Zusammenschluss der Gemeinden Mohlsdorf und Teichwolframsdorf entstanden ist.[2]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Greiz | |
Höhe: | 340 m ü. NHN | |
Fläche: | 50,59 km2 | |
Einwohner: | 4710 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 93 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 07987 | |
Vorwahlen: | 03661, 036624, 036623 | |
Kfz-Kennzeichen: | GRZ, ZR | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 76 093 | |
Landgemeindegliederung: | 11 Ortsteile, 5 Ortschaften | |
Adresse der Landgemeindeverwaltung: |
Straße der Einheit 6 07987 OT Mohlsdorf und Steinberg 1 07987 OT Teichwolframsdorf | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Petra Pampel (IWA) | |
Lage der Landgemeinde Mohlsdorf-Teichwolframsdorf im Landkreis Greiz | ||
Geographie
Geographische Lage
Die Landgemeinde liegt im Südosten des Landkreises Greiz. Im Osten und Süden bilden die Gemeindegrenzen zugleich die Landesgrenze Thüringens zu Sachsen. Zwischen den beiden Hauptorten erstreckt sich der Werdauer-Greizer Wald. Das Gemeindegebiet wird nach der naturräumlichen Gliederung des Landes Thüringen nördlich des Waldes zum Ronneburger Acker- und Bergbaugebiet und das südlich gelegene zum Naturraum Ostthüringer Schiefergebirge–Vogtland gezählt.
Nachbargemeinden
Westlich grenzt die Stadt Greiz an das Gemeindegebiet, im Nordwesten und Nordosten die Stadt Berga/Elster und die zur Verwaltungsgemeinschaft Wünschendorf/Elster gehörende Gemeinde Seelingstädt. Im Osten grenzen die zum Landkreis Zwickau gehörenden Gemeinden Langenbernsdorf und Fraureuth sowie die Stadt Werdau an. Im Südosten liegen die Gemeinde Neumark und die Stadt Reichenbach im Vogtland, beide dem Vogtlandkreis zugehörig.
Landgemeindegliederung
Vor ihrer Auflösung bestand die Gemeinde Mohlsdorf aus den Ortsteilen Gottesgrün mit Haide, Herrmannsgrün mit Waldhaus, Kahmer, Mohlsdorf sowie Reudnitz mit Eichberg und Neudeck, die Gemeinde Teichwolframsdorf aus den Ortsteilen Großkundorf, Kleinreinsdorf, Sorge-Settendorf, Teichwolframsdorf mit Zaderlehde und Waltersdorf mit Rüßdorf. Die beiden ehemaligen Gemeinden erhielten nach dem Zusammenschluss eine Ortschaftsverfassung und damit einen eigenen Ortschaftsrat sowie ehrenamtliche Ortschaftsbürgermeister.
Der Gemeindesitz befindet sich in Teichwolframsdorf.
Zum Gebiet der ehemaligen Gemeinde Teichwolframsdorf gehörte auch der devastierte Ort Katzendorf.
Geschichte
Nachdem die Gemeinderäte der Gemeinden Mohlsdorf und Teichwolframsdorf Beschlüsse zur Auflösung der Gemeinden und zum Zusammenschluss zu einer Landgemeinde getroffen hatten, unterzeichneten die beiden Bürgermeister am 13. Januar 2011 den Gebietsänderungsvertrag. Mit dem Zusammenschluss wurde ebenfalls beantragt, den Vertrag mit der Stadt Berga/Elster, die seit dem 1. Januar 2008 für beide Gemeinden als erfüllende Gemeinde tätig ist, aufzuheben. Das Projekt wurde vom Innenausschuss des Thüringer Landtags zunächst abgelehnt.[3] Nach Neuberatung stimmte der Landtag am 16. Dezember 2011 der Bildung der Landgemeinde zu.
Einwohnerentwicklung
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Eingemeindungen
Ehemalige Gemeinde | Datum | Anmerkung |
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Gottesgrün | 8. März 1994 | Eingemeindung nach Mohlsdorf |
Großkundorf | 25. März 1994 | Eingemeindung nach Teichwolframsdorf |
Herrmannsgrün[4] | 1. Oktober 1922 | Eingemeindung nach Mohlsdorf |
Kahmer | 8. März 1994 | Eingemeindung nach Mohlsdorf |
Katzendorf | 1. Juli 1958 | Eingemeindung nach Großkundorf; Ort bereits 1952 wegen Wismut-Tagebau devastiert |
Kleinreinsdorf | 1. Januar 1997 | Eingemeindung nach Teichwolframsdorf |
Mohlsdorf | 1. Januar 2012 | |
Reudnitz | 8. März 1994 | Eingemeindung nach Mohlsdorf; bereits vom 1. Oktober 1922 bis 31. Juli 1924 Ortsteil von Mohlsdorf der Weiler Neudeck gehörte bis 1955 zu Sachsen bzw. zum Bezirk Karl-Marx-Stadt |
Sorge-Settendorf | 1. Januar 1974 | Eingemeindung nach Teichwolframsdorf |
Teichwolframsdorf | 1. Januar 2012 | |
Waltersdorf | 1. Januar 1997 | Eingemeindung nach Teichwolframsdorf |
Wirtschaftsgeschichte
In dem inzwischen devastierten Ortsteil Katzendorf befand sich ein Tagebau der SAG Wismut.
Politik
Der Gemeinderat wurde letztmals am 25. Mai 2014, der Bürgermeister am 6. Oktober 2013 (wegen des Todes von Christian Häckert) gewählt.
Erster hauptamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Mohlsdorf-Teichwolframsdorf wurde Christian Häckert (CDU). Er erhielt bei seiner Wahl rund 90 % der Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 61,75 %.[5] Häckert war zuvor Bürgermeister der aufgelösten Gemeinde Mohlsdorf. Nach dem Tod von Christian Häckert wurde durch Stichwahl am 6. Oktober 2013 Frau Petra Pampel von der Interessengemeinschaft für Wirtschaft und Arbeit (IWA) neue Bürgermeisterin der Landgemeinde.
Der Gemeinderat von Mohlsdorf-Teichwolframsdorf setzt sich aus 20 Mitgliedern zusammen. Die CDU Mohlsdorf-Teichwolframsdorf stellt 8 Plätze, die IWA 4 Sitze, die SPD, die Bürgerinitiative Teichwolframsdorf und die Linke stellen jeweils zwei Sitze. Einen Sitz im Gemeinderat haben die Freien Wähler und die Wählergemeinschaft Freiwillige Feuerwehr inne.[6]
Zum 1. Beigeordneten wurden in der ersten konstituierenden Sitzung des Gemeinderats Herr Michael Täubert (CDU) gewählt.
Zur Wahl am 25. Mai 2014 wurde Michael Täubert (CDU) außerdem zum Ortschaftsbürgermeister von Mohlsdorf gewählt. Gerd Halbauer (CDU) hat das gleiche Amt in Teichwolframsdorf inne.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wasserver- und Abwasserentsorgung
Die Gemeinde Mohlsdorf-Teichwolframsdorf ist Mitglied im Zweckverband Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung Weiße Elster - Greiz. Dieser übernimmt für die Gemeinde die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Zu den erhaltenen Gebäuden im durch den Uran-Bergbau der SDAG Wismut teildevastierten Ortsteil Sorge-Settendorf zählt die Kirche, die auf freier Fläche steht. Von dort kann man an klaren Tagen bis zum Völkerschlachtdenkmal sehen.
- Im äußersten Westen trifft man auf die Burgstelle Rüßburg, auch Altes Schloss, Hühnerhäusel oder Burg Querfurt genannt.
Die auf dem westlichen Hochufer der Weißen Elster befindliche Befestigung beherrschte eine Furtstelle und wurde schon von den Slawen angelegt. Im Spätmittelalter wurde der Burgplatz erneut befestigt und mit der neu entstandenen Ortschaft Rüßdorf versehen.[7]
- In der Ortslage von Teichwolframsdorf, Ronnenburger Straße, befand sich eine weitere Burganlage, wohl der befestigte Wehrturm des Ortsgründers auf einem Hügel im Schutz eines Teiches. Die als Alter Schlossberg bekannte Burgstelle ist ein Bodendenkmal, von der noch im 19. Jahrhundert geringe Mauerreste erhalten waren.
Weblinks
Einzelnachweise
- Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2012
- Ad hoc News: Innenausschuss spricht sich gegen vier Gemeindefusionen aus. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 20. Oktober 2012. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
- Verein Reußische Fürstenstraße Greiz: Mohlsdorf-Teichwolframsdorf. Abgerufen am 4. Juni 2017.
- Tobias Schubert, OTZ: Christian Häckert wird neuer Bürgermeister in Mohlsdorf-Teichwolframsdorf. 22. April 2012, archiviert vom Original am 3. Juni 2012; abgerufen am 4. Juni 2017.
- Gemeinde Mohlsdorf-Teichwolframsdorf: Gemeinde- & Ortschaftsrat. Abgerufen am 4. Juni 2017.
- Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag, Jena 2001, ISBN 3-910141-43-9, Rüßburg, S. 143.