Möttau

Möttau ist ein Ortsteil des Marktfleckens Weilmünster im mittelhessischen Landkreis Limburg-Weilburg.

Möttau
Gemeinde Weilmünster
Höhe: 276 m ü. NHN
Fläche: 4,48 km²[1]
Einwohner: 338 (30. Jun. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 75 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1970
Postleitzahl: 35789
Vorwahl: 06472

Geografie

Möttau liegt im östlichen Hintertaunus, nordöstlich des Kernorts Weilmünster und direkt an der Kreisgrenze zum Lahn-Dill-Kreis. Im Dorf entspringt der Möttbach, der weiter nach Philippstein fließt. Zudem mündet hier der Iserbach von Dietenhausen kommend in den Möttbach. Zusammen formen sie ein Tal, das in Nord-Süd-Richtung liegt und in dem sich Möttau befindet. Zur Gemarkung gehört außerdem ein sehr großes Waldgebiet. Höchste Erhebungen bei Möttau sind der Hirschberg mit 333 Meter über NN und der Buhlenberg mit 363 Meter über NN.

Nachbarorte sind Weilmünster (südwestlich), Altenkirchen (nördlich), Kraftsolms (östlich), und Dietenhausen (südöstlich).

Geschichte

Der Ort wird erstmals in einer Schenkungsurkunde des Codex Eberhardi im Kloster Fulda erwähnt. Die genaue Datierung ist unbekannt, allerdings muss die Urkunde zwischen 779 und 802 ausgestellt worden sein. In der Urkunde heißt es, dass Friedrich dem heiligen Bonifatius das Landgut Mitie schenkt. Im Jahr 912 verpfändete König Konrad I. unter anderem seine Güter zu Mitiu an das Kloster Fulda.

Seit 1317 gehörte Isenmitte (1337) zur Grafschaft Weilnau und wurde am 23. Juni 1326 an den Propst von Gemünden verpfändet und fällt im November desselben Jahres an Graf Gerlach von Nassau. Er ließ bei Möttau die Burg Grebenhausen, eine Wasserburg, errichten. Sie sollte als Grenzburg zur Grafschaft Solms dienen. 1405 kommt das Dorf durch einen Erbkauf an Philipp I. von Nassau-Saarbrücken. Im Ort befand sich zu der Zeit bereits eine Kapelle, die zum Kirchspiel Altenkirchen gehörte. 1450 kam Möttau zur Grundherrschaft Weilmünster und wechselte zum gleichnamigen Kirchspiel.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort heimgesucht und teilweise verwüstet. Grund war die direkte Lage an den Handelsstraßen, der Hessenstraße und dem Frankfurter Weg.

Gebietsreform

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten am 31. Dezember 1970 der bisherige Marktflecken Weilmünster im Oberlahnkreis mit den bis dahin selbstständigen Gemeinden Aulenhausen, Dietenhausen, Ernsthausen, Laimbach, Langenbach, Laubuseschbach, Lützendorf, Möttau, Rohnstadt und Wolfenhausen freiwillig zur neuen Großgemeinde Weilmünster.[3] Essershausen kam am 31. Dezember 1971 hinzu.[4] Für alle zwölf ehemals eigenständigen Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Territorialgeschichte und Verwaltung

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Möttau lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6]

Einwohnerentwicklung

 1620:12 Haushaltungen[8]
Möttau: Einwohnerzahlen von 1825 bis 2020
Jahr  Einwohner
1825
 
127
1834
 
154
1840
 
172
1846
 
175
1852
 
156
1858
 
148
1864
 
160
1871
 
148
1875
 
142
1885
 
143
1895
 
147
1905
 
149
1910
 
146
1925
 
149
1939
 
145
1946
 
242
1950
 
232
1956
 
191
1961
 
206
1967
 
234
1970
 
224
1987
 
278
1993
 
348
1996
 
370
2001
 
359
2005
 
370
2010
 
365
2011
 
372
2015
 
383
2020
 
338
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; nach 1970:[8][2]; Zensus 2011[9]

Religionszugehörigkeit

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

 1885:142 evangelische (= 99,30 %), ein katholischer (= 0,70 %) Einwohner
 1961:171 evangelische (= 83,01 %), 35 katholische (= 16,99 %) Einwohner

Ortsbeirat

Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern und wurde zuletzt bei den Kommunalwahlen am 6. März 2016 gewählt. Amtierender Ortsvorsteher ist Horst Hardt. Sein Stellvertreter ist Rolf Schliffer.[10]

Vereine

Das Vereinsleben wird hauptsächlich vom im Jahr 1934 gegründeten Feuerwehrverein der Freiwilligen Feuerwehr Möttau, dem SPD-Ortsbezirk, der Interessengemeinschaft „Attraktives Dorf Möttau“ und dem Landfrauenverein Möttau geprägt.

Commons: Möttau – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Möttau, Landkreis Limburg-Weilburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 8. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Entwicklung der Einwohnerzahl im Marktflecken Weilmünster. In: Webauftritt. Gemeinde Weilmünster, abgerufen im August 2020.
  3. Zusammenschluss von Gemeinden zur Gemeinde „Weilmünster“, Oberlahnkreis vom 6. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 4, S. 141, Punkt 170 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,3 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 373.
  5. Hauptsatzung. (PDF; 51 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Weilmünster, abgerufen im März 2020.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  7. Die Urkunden Konrad I., Heinrich I. und Otto I., Berlin: Weidmann, 1956
  8. Ortsteil Möttau. Einwohnerzahlen. In: Webauftritt. Gemeinde Weilmünster, abgerufen im August 2020.
  9. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt;
  10. Ortsbeirat von Möttau
  11.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!
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