Dietenhausen (Weilmünster)

Dietenhausen ist ein Ortsteil des Marktfleckens Weilmünster im mittelhessischen Landkreis Limburg-Weilburg.

Dietenhausen
Gemeinde Weilmünster
Höhe: 336 m ü. NHN
Fläche: 4,81 km²[1]
Einwohner: 412 (30. Jun. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 86 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1970
Postleitzahl: 35789
Vorwahl: 06472

Geografie

Der Ort liegt im östlichen Hintertaunus im Naturpark Taunus, in einer Höhenlage von 340 Metern über NN, südöstlich des Kernorts Weilmünster. Südöstlich des Dorfes entspringt der Iserbach, der weiter nach Möttau fließt und ein Tal bildet, in dem die Ortschaften liegen. Höchste Erhebungen bei Dietenhausen sind der Heiligenwald mit 415 Metern über NN und der Heidenkopf mit 405 Metern über NN.

Nachbarorte sind Weilmünster (westlich), Möttau (nordwestlich), Brandoberndorf (nordöstlich), Hasselborn (östlich) und Grävenwiesbach (südöstlich).

Geschichte

Dietenhausen muss schon lange vor seiner Ersterwähnung besiedelt worden sein. Darauf deuten die Hügelgräberfelder in den nahegelegenen Wäldern hin. Nahe dem Dorf kreuzen einander ein alter Hellweg und die keltische Wellerstraße. Die Besiedlung wird demnach vermutlich in der keltischen oder vorkeltischen Zeit erfolgt sein.

Im Jahr 1301 wird der Ort erstmals urkundlich als Didenhusen erwähnt. Graf Gerlach von Nassau kaufte 1335 das Dorf, sowie weitere Besitzungen, wie das nahegelegene Möttau, von den Grafen zu Solms. Zum Schutz errichtete er im Wald zwischen Dietenhausen und Möttau die Burg Grebenhausen. Jahrhundertelang blieb Dietenhausen ein Bauerndorf. Die Bewohner betrieben neben der Landwirtschaft auch Eisenverhüttung in den umliegenden Wäldern.

Gebietsreform

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten am 31. Dezember 1970 der bisherige Marktflecken Weilmünster im Oberlahnkreis mit den bis dahin selbstständigen Gemeinden Aulenhausen, Dietenhausen, Ernsthausen, Laimbach, Langenbach, Laubuseschbach, Lützendorf, Möttau, Rohnstadt und Wolfenhausen freiwillig zur neuen Großgemeinde Weilmünster.[3] Essershausen kam am 31. Dezember 1971 hinzu.[4] Für alle zwölf ehemals eigenständigen Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Historische Namensformen

In erhaltenen Urkunden wurde Dietenhausen unter den folgenden Ortsnamen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):

  • Didenhusen (1301)
  • Dydenhusen (1318)
  • Diedenhaußen (1627)

Territorialgeschichte und Verwaltung

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Dietenhausen lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6]

Einwohnerentwicklung

 1630:30 Haushaltungen[7]
Dietenhausen: Einwohnerzahlen von 1825 bis 2020
Jahr  Einwohner
1825
 
235
1834
 
267
1840
 
287
1846
 
307
1852
 
333
1858
 
303
1864
 
329
1871
 
304
1875
 
280
1885
 
292
1895
 
284
1905
 
269
1910
 
282
1925
 
309
1939
 
271
1946
 
409
1950
 
400
1956
 
387
1961
 
369
1967
 
359
1970
 
373
1987
 
411
1993
 
445
1996
 
425
2001
 
432
2005
 
458
2010
 
455
2011
 
444
2015
 
436
2020
 
412
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1][7][2]; Zensus 2011[8]

Religionszugehörigkeit

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

 1885:291 evangelische (= 99,66 %), ein katholischer (= 0,34 %) Einwohner
 1961:310 evangelische (= 84,01 %), 49 katholische (= 13,28 %) Einwohner

Politik

Der Ortsbeirat von Dietenhausen besteht aus fünf stimmberechtigte Mitgliedern. Nach den Kommunalwahlen in Hessen 2016 ist der Ortsvorsteher Rainer Fischer.[9]

Vereine

Auf Ortsebene bestehen die Vereine Gesangverein „Liederkranz“ e.V., der Turn- und Sportverein Dietenhausen e.V., die Freiwillige Feuerwehr Dietenhausen e.V., gegr. 1934 (einschl.Jugendfeuerwehr seit 27. Februar 1996 und Kinderfeuerwehr seit 2. April 2011), sowie der Dietenhäuser Carneval Club e.V.

Wirtschaft und Infrastruktur

Einrichtungen

Seit dem Jahr 1934 sorgt die Freiwillige Feuerwehr Dietenhausen (ab 27. Februar 1996 mit ihrer Jugendfeuerwehr und seit 2. April 2011 mit der Kinderfeuerwehr) für den abwehrenden Brandschutz und die allgemeine Hilfe in diesem Ort.

Freizeitmöglichkeiten

Es bestehen das Dorfgemeinschaftshaus in der Lindenstraße, ein Sportplatz, Kinderspielplatz und Wanderwege.

Absatzgenossenschaft

Die Bezugs- und Absatzgenossenschaft in Dietenhausen fusionierte im Jahr 1976 mit der Raiffeisenbank Grävenwiesbach.

Commons: Dietenhausen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Dietenhausen, Landkreis Limburg-Weilburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 8. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Entwicklung der Einwohnerzahl im Marktflecken Weilmünster. In: Webauftritt. Gemeinde Weilmünster, abgerufen im August 2020.
  3. Zusammenschluss von Gemeinden zur Gemeinde „Weilmünster“, Oberlahnkreis vom 6. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 4, S. 141, Punkt 170 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,3 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 373.
  5. Hauptsatzung. (PDF; 51 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Weilmünster, abgerufen im März 2020.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  7. Ortsteil Dietenhausen. Einwohnerzahlen. In: Webauftritt. Gemeinde Weilmünster, abgerufen im August 2020.
  8. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt;
  9. Gemeinde Weilmünster: Ortsbeirat Dietenhausen , abgerufen im Januar 2017.
  10.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!
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