Laimbach (Weilmünster)
Laimbach ist ein Ortsteil des Marktfleckens Weilmünster im mittelhessischen Landkreis Limburg-Weilburg.
Laimbach Gemeinde Weilmünster | |
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Höhe: | 235 m ü. NHN |
Fläche: | 2,65 km²[1] |
Einwohner: | 233 (30. Jun. 2020)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 88 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1970 |
Postleitzahl: | 35789 |
Vorwahl: | 06472 |
Blick über Laimbach |
Geografie
Der Ort liegt in einem Seitental der Weil im östlichen Hintertaunus, umgeben von Wald. Er ist der nördlichste Ortsteil der Gemeinde und befindet sich zwischen den Ortschaften Bermbach im Norden und Ernsthausen im Süden. Höchster Punkt bei Laimbach ist der Hollandskopf mit 339 Metern (über NN).
Geschichte
Eine Ersterwähnung erfolgte im Jahr 1299. Ein Dietrich von Leynbach bezeugte damals eine Schenkungsurkunde. Der Lehnsherr von Laimbach wechselte mehrmals, im 14. und 15. Jahrhundert war beispielsweise das Hochstift Worms Besitzer des Dorfes. Im Ort und der Umgebung wurde von den Bewohnern Eisenerz gefördert und zu Eisen verhüttet, so bestanden im Spätmittelalter mehrere Eisenerzbergwerke. Urkundlich wird dies im Jahr 1565 durch Graf Albrecht von Nassau-Weilburg und Saarbrücken bestätigt. Spätestens ab 1771 hatte Laimbach einen eigenen Schultheiß und ab 1852 einen Bürgermeister.
Nach der Machtergreifung Hitlers am 30. Januar 1933 fanden in Laimbach am 12. März die letzten freien Bürgermeisterwahlen im Ort statt. Es gewann Julius Stroh (SPD), dessen Wahl für gültig erklärt wurde. Anfang April 1933 wurde er von SA-Truppen gewaltsam abgesetzt und August Löw als neuer Bürgermeister eingesetzt.
Gebietsreform
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen unterzeichneten am 7. Dezember 1970 der Bürgermeister Erwin Rosenauer und der 1. Beigeordnete Kurt Heil von Laimbach den Grenzänderungsvertrag, dem zufolge fusionierten am 31. Dezember 1970 der bisherige Marktflecken Weilmünster im Oberlahnkreis mit den bis dahin selbstständigen Gemeinden Aulenhausen, Dietenhausen, Ernsthausen, Laimbach, Langenbach, Laubuseschbach, Lützendorf, Möttau, Rohnstadt und Wolfenhausen freiwillig zur neuen Großgemeinde Weilmünster.[3] Essershausen kam am 31. Dezember 1971 hinzu.[4] Für alle zwölf ehemals eigenständigen Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]
Territorialgeschichte und Verwaltung
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Laimbach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6]
- vor 1806 Heiliges Römisches Reich, Grafschaft/ Fürstentum Nassau-Weilburg, Amt Weilburg
- ab 1806: Herzogtum Nassau, Amt Weilburg
- ab 1816: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Amt Weilburg
- ab 1849: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Kreisamt Hadamar
- ab 1854: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Amt Weilburg
- ab 1867: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Oberlahnkreis
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Oberlahnkreis
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Oberlahnkreis
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Oberlahnkreis
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Oberlahnkreis
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Oberlahnkreis
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Oberlahnkreis
- am 31. Dezember 1970 wurde Laimbach als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Weilmünster eingegliedert.
- ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Limburg-Weilburg
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Limburg-Weilburg
Einwohnerentwicklung
• 1630: | 8 Haushaltungen[7] |
Laimbach: Einwohnerzahlen von 1825 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1825 | 98 | |||
1834 | 112 | |||
1840 | 132 | |||
1846 | 136 | |||
1852 | 143 | |||
1858 | 156 | |||
1864 | 176 | |||
1871 | 185 | |||
1875 | 162 | |||
1885 | 166 | |||
1895 | 181 | |||
1905 | 187 | |||
1910 | 153 | |||
1925 | 180 | |||
1939 | 194 | |||
1946 | 293 | |||
1950 | 277 | |||
1956 | 238 | |||
1967 | 243 | |||
1970 | 230 | |||
1987 | 227 | |||
1993 | 307 | |||
1996 | 323 | |||
2001 | 316 | |||
2005 | 289 | |||
2010 | 254 | |||
2011 | 255 | |||
2015 | 236 | |||
2020 | 233 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1][7][2]; Zensus 2011[8] |
Religionszugehörigkeit
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1885: | 166 evangelische (= 100,00 %), keine katholischen Einwohner |
• 1961: | 187 evangelische (= 82,02 %), 33 katholische (= 14,47 %) Einwohner |
Politik
Der Ortsbeirat von Laimbach besteht aus fünf stimmberechtigten Mitgliedern. Nach den Kommunalwahlen in Hessen 2016 ist der Ortsvorsteher Klaus Gelbert.[9]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Für die Kulturdenkmäler des Ortes siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Laimbach.
- Gemeindehaus
- Grauensteinstraße 18
- Alte Volksschule
Vereine
- Freiwillige Feuerwehr Laimbach e. V., gegründet 1934 (seit 1. Juli 1988 mit Jugendfeuerwehr)
- Fußballclub Laimbach
- Gesangverein „Liederglocke“ e. V. Laimbach
Infrastruktur
Einrichtungen:
- Die Freiwillige Feuerwehr Laimbach, gegründet 1934 (seit 1. Juli 1988 mit Jugendfeuerwehr) sorgt für den abwehrenden Brandschutz. Die Jugendfeuerwehr wurde 2017 abgeschafft. Wegen zu wenigen Mitgliedern wurde die Wiedereröffnung einer Jugendfeuerwehr im Jahr 2020 verweigert.
Freizeitmöglichkeiten:
- Dorfgemeinschaftshaus mit Jugendraum in der Grauensteinstraße
- Sportplatz
- Kinderspielplatz
- Wanderwege
Weblinks
- Ortsteil Laimbach. In: Webauftritt. Gemeinde Weilmünster
- Laimbach. Ortsgeschichte, Infos. In: www.laimbach.de. Private Website
- Laimbach, Landkreis Limburg-Weilburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Laimbach In: Hessische Bibliographie[10]
Einzelnachweise
- Laimbach, Landkreis Limburg-Weilburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 8. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Entwicklung der Einwohnerzahl im Marktflecken Weilmünster. In: Webauftritt. Gemeinde Weilmünster, abgerufen im August 2020.
- Zusammenschluss von Gemeinden zur Gemeinde „Weilmünster“, Oberlahnkreis vom 6. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 4, S. 141, Punkt 170 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,3 MB]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 373.
- Hauptsatzung. (PDF; 51 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Weilmünster, abgerufen im März 2020.
- Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Ortsteil Laimbach. Einwohnerzahlen. In: Webauftritt. Gemeinde Weilmünster, abgerufen im August 2020.
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt
- Gemeinde Weilmünster: Ortsbeirat Laimbach, abgerufen im Januar 2017.
- Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!