Essershausen
Essershausen ist ein Ortsteil des Marktfleckens Weilmünster im mittelhessischen Landkreis Limburg-Weilburg.
Essershausen Gemeinde Weilmünster | |
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Höhe: | 157 m ü. NHN |
Fläche: | 3,96 km²[1] |
Einwohner: | 193 (30. Jun. 2020)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 49 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 35789 |
Vorwahl: | 06472 |
Geographische Lage
Der Ort liegt im östlichen Hintertaunus im Weiltal, 4,4 km nordwestlich des Kernortes Weilmünster. Durch den Ort führt die Landesstraße 3025.
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wird das Dorf im Jahr 1233 als Sitz eines Reichsritters. Damals hieß das Dorf Eschershusen. Der Ortsname änderte sich dann über Eichschershusen, Eschershusen, Aschesshusen, Eschersshusen, Eschershausen und Essershaußen zum heutigen Essershausen. Er lebte in einem Gehöft mitten im Tal. Es war von einem Wassergraben umgeben. Erhalten ist der neuzeitlich überbaute Burghügel im Weiltal (Hofstraße 5). Eine zweite Burganlage befand sich nordöstlich des Dorfes auf einem vom Gundersbach umflossenen Bergsporn an der Verlängerung des Bermbacher Weges im Wald. Vom Waldweg aus sichtbar ist der Halsgraben und dahinter der Burghügel auf dem Bergsporn über dem Gundersbach.
1391 wurde die Kirche erbaut. Im Jahr 1520 wurde das Dorf zur Pfarre erhoben. Zum Kirchspiel gehören Bermbach, Laimbach und Edelsberg. Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in Ortsnähe Eisenstein abgebaut.
Im Jahr 1939 hatte der Ort 188 Einwohner und gehörte zum Oberlahnkreis.
Essershausen hatte einen Bahnhof an der Weiltalbahn. Die Bahnstrecke wurde 1889 erbaut und 1990 abgebaut, nachdem bereits 1969 der Personenverkehr eingestellt worden war.
Gebietsreform
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten am 31. Dezember 1970 der bisherige Marktflecken Weilmünster im Oberlahnkreis mit den bis dahin selbstständigen Gemeinden Aulenhausen, Dietenhausen, Ernsthausen, Laimbach, Langenbach, Laubuseschbach, Lützendorf, Möttau, Rohnstadt und Wolfenhausen freiwillig zur neuen Großgemeinde Weilmünster.[3] Essershausen kam am 31. Dezember 1971 hinzu.[4] Für alle 12 ehemals eigenständigen Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]
Territorialgeschichte und Verwaltung
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Essershausen lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6]
- vor 1806 Heiliges Römisches Reich, Grafschaft/ Fürstentum Nassau-Weilburg, Amt Weilburg
- ab 1806: Herzogtum Nassau, Amt Weilburg
- ab 1816: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Amt Weilburg
- ab 1849: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Kreisamt Hadamar
- ab 1854: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Amt Weilburg
- ab 1867: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Oberlahnkreis
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Oberlahnkreis
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Oberlahnkreis
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Oberlahnkreis
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Oberlahnkreis
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Oberlahnkreis
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Oberlahnkreis
- am 31. Dezember 1971 wurde Essershausen als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Weilmünster eingegliedert.
- ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Limburg-Weilburg
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Limburg-Weilburg
Einwohnerentwicklung
• 1630: | 12 Haushaltungen[7] |
Essershausen: Einwohnerzahlen von 1825 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1825 | 141 | |||
1834 | 145 | |||
1840 | 154 | |||
1846 | 167 | |||
1852 | 170 | |||
1858 | 178 | |||
1864 | 199 | |||
1871 | 224 | |||
1875 | 215 | |||
1885 | 220 | |||
1895 | 226 | |||
1905 | 219 | |||
1910 | 219 | |||
1925 | 204 | |||
1939 | 188 | |||
1946 | 281 | |||
1950 | 294 | |||
1956 | 270 | |||
1961 | 231 | |||
1967 | 249 | |||
1970 | 224 | |||
1987 | 242 | |||
1993 | 281 | |||
1996 | 240 | |||
2001 | 234 | |||
2005 | 213 | |||
2010 | 219 | |||
2011 | 213 | |||
2015 | 201 | |||
2020 | 193 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1]; nach 1970:[7][2]; Zensus 2011[8] |
Religionszugehörigkeit
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1885: | 210 evangelische (= 95,45 %), 10 katholische (= 4,55 %) Einwohner |
• 1961: | 162 evangelische (= 70,13 %), 67 katholische (= 29,00 %) Einwohner |
Politik
Ortsbeirat
Der Ortsbeirat von Essershausen besteht aus fünf stimmberechtigten Mitgliedern. Nach den Kommunalwahlen in Hessen 2016 ist der Ortsvorsteher Daniel Rosenkranz.[9]
Wappen
Blasonierung: „In Blau einen goldenen rot-bewehrten Adler.“[10]
Das Wappen wurde am 18. Februar 1955 durch das Hessische Innenministerium genehmigt. | |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kulturdenkmäler
Für die Kulturdenkmäler in der Gemeinde siehe Liste der Kulturdenkmäler in Essershausen.
Vereine
Auf Ortsebene bestehen die Vereine Evangelische Frauenhilfe Essershausen, Naturschutzbund Deutschland (NABU) - Ortsgruppe Essershausen, die Freiwillige Feuerwehr Essershausen e. V. gegr. 1934, der Wander- und Grillverein Essershausen, der Sheriff-Club e. V., der Minitreff und der Fußballclub Essershausen e. V.
Infrastruktur
Seit dem Jahr 1934 sorgt die Freiwillige Feuerwehr Essershausen für den abwehrenden Brandschutz und die allgemeine Hilfe in diesem Ort.
Es bestehen das Dorfgemeinschaftshaus in der Brückenstraße, der Sportplatz in den Weilwiesen, ein Kinderspielplatz sowie Rad- und Wanderwege.
Weblinks
- Ortsteil Essershausen. In: Webauftritt. Gemeinde Weilmünster
- Essershausen, Landkreis Limburg-Weilburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Essershausen In: Hessische Bibliographie[11]
Einzelnachweise
- Essershausen, Landkreis Limburg-Weilburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 8. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Entwicklung der Einwohnerzahl im Marktflecken Weilmünster. In: Webauftritt. Gemeinde Weilmünster, abgerufen im August 2020.
- Zusammenschluss von Gemeinden zur Gemeinde „Weilmünster“, Oberlahnkreis vom 6. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 4, S. 141, Punkt 170 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,3 MB]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 373.
- Hauptsatzung. (PDF; 51 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Weilmünster, abgerufen im März 2020.
- Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Ortsteil Essershausen. Einwohnerzahlen. In: Webauftritt. Gemeinde Weilmünster, abgerufen im August 2020.
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt
- Gemeinde Weilmünster: Ortsbeirat Essershausen, abgerufen im Januar 2017.
- Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Essershausen im Oberlahnkreis, Regierungsbezirk Wiesbaden vom 18. Februar 1955. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1955 Nr. 10, S. 214, Punkt 252 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,0 MB]).
- Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!