Landsdel (Dänemark)
Die geografische Einheit Landsdel (dän., Pl. landsdele, dt. Landesteil) findet in Dänemark in verschiedenen Bereichen Anwendung. Die 5 Regionen Dänemarks werden als Wahlgebiete in 3 Landesteile zusammengefasst, für statistische Zwecke entsprechend der NUTS-3-Ebene von Eurostat jedoch in 11 Landesteile unterteilt.
Wahlgebiet bei Parlamentswahlen
Für Parlamentswahlen ist Dänemark in Wahlkreise, Großkreise und drei Landesteile aufgeteilt. 2007 wurden diese Landesteile neu geordnet. Sie dienen als Grundlage u. a. für die Verteilung von Parlamentssitzen auf Parteilisten nach den jeweiligen Wählerstimmen und bei der Berücksichtigung von Kandidaten innerhalb dieser Listen.[1]
- Landsdel Hovedstaden ist deckungsgleich mit der Region Hovedstaden (Karte rechts bläulich Farbtöne),
- Landsdel Sjælland-Syddanmark fasst Region Sjælland und Region Syddanmark zusammen (Karte rechts rötlich),
- Landsdel Midtjylland-Nordjylland besteht aus Region Midtjylland und Region Nordjylland (Karte rechts grün und gelb).
Statistische Gebietseinheit
Elf Landsdele dienen seit der Kommunalreform 2007 als Gebietseinheiten für die amtliche Statistik. In der gemeinsamen Klassifikation der Europäischen Union entsprechen sie der NUTS-Ebene NUTS 3.
Die NUTS-Ebene 2 (Regionen) und die LAU-Ebene 1 (Kommunen) bilden administrative Einheiten ab.
Dagegen stellen LAU 2 (Sogne) und NUTS 3 (Landesteile) statistische Einheiten dar. Ein Landesteil fasst mehrere Kommunen innerhalb einer Region zusammen. Auf dieser Einteilung beruht zum Beispiel die Berechnung der staatlichen Zuschüsse zu den kommunalen Ausgaben im Rahmen der Arbeitslosigkeitsversicherung (beskæftigelsestilskud).
Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Zuordnung von Kommunen, Landesteilen und Regionen:[2]
Historische Landschaften
Im alltäglichen Sprachgebrauch sind Landsdele die nicht immer scharf abgegrenzten Landesteile mit einer eigenen regionalen Identität und Geschichte.
Vor diesem Hintergrund werden zum Beispiel die regional verankerten Symphonieorchester in Dänemark als Landsdelsorkestre unterhalten. 2015 bestanden fünf: Copenhagen Phil (in Kopenhagen), Odense Symfoniorkester (Odense), Aalborg Symfoniorkester (Aalborg), Aarhus Symfoniorkester (Aarhus) und Sønderjyllands Symfoniorkester (Sønderborg). Sie besitzen eine gemeinsame Interessensvertretung; die finanziellen Mittel stellen im Wesentlichen das Kulturministerium und die Kommunen im jeweiligen Wirkungskreis bereit.[3]
Einzelnachweise
- Bekendtgørelse af lov om valg til Folketinget (dän.)
- Geografiske inddelinger Zur dänischen Umsetzung der NUTS-Gliederung, Webseite von Danmarks Statistik (dänisch), abgerufen am 8. Oktober 2013.
- Vgl. LandsdelsOrkesterForeningen Offizielle Webseite, abgerufen am 21. Januar 2015