Landschlacht TG
Landschlacht ist eine ehemalige Ortsgemeinde und eine Ortschaft[2] der Gemeinde Münsterlingen des Bezirks Kreuzlingen des Kantons Thurgau in der Schweiz.
TG ist das Kürzel für den Kanton Thurgau in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Landschlacht zu vermeiden. |
Landschlacht | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Thurgau (TG) | |
Bezirk: | Kreuzlingen | |
Politische Gemeinde: | Münsterlingen | |
Postleitzahl: | 8597 | |
frühere BFS-Nr.: | 4687 | |
Koordinaten: | 735798 / 276778 | |
Höhe: | 408 m ü. M. | |
Fläche: | 2,91 km²[1] | |
Einwohner: | 1452 (31.12.2018)[2] | |
Einwohnerdichte: | 499 Einw. pro km² | |
Landschlacht aus der «Zeppelinperspektive» | ||
Karte | ||
Die Ortsgemeinde Landschlacht war von 1803 bis 1993 Teil der Munizipalgemeinde Scherzingen, mit der sie am 1. Januar 1994 zur politischen Gemeinde Münsterlingen vereint wurde.[3]
Geographie
Landschlacht liegt in der Agglomeration von Kreuzlingen und Konstanz am Bodensee an der Hauptstrasse Schaffhausen–Rorschach und besteht aus dem Vorder-, dem Hinter- und dem Seedorf. Landschlacht hat seit 2002 eine Haltestelle an der Bahnlinie Kreuzlingen–Romanshorn.
Geschichte
Die ersten Menschen liessen sich bereits in der Jungsteinzeit am Bodenseeufer nieder, was viele Funde belegen. Die Siedlung wurde 817 erstmals als Lanchasalachi erwähnt. Landschlacht war bischöflich-konstanzisches Lehen. Die Vogtei gehörte im Hochmittelalter den Freiherren von Güttingen und später anderen Familien. 1413 wurde die halbe Gerichtsherrschaft an Hans Dürrenmüller und zehn Mithaften von Landschlacht verkauft, die andere Hälfte ging 1452 ans Kloster Petershausen und 1486 ans Kloster Münsterlingen. 1621 verkauften die elf Inhaberfamilien ihren Anteil an Kloster Münsterlingen, wo er bis 1798 verblieb.[3]
Landschlacht teilte stets das Schicksal der Kirchgemeinde Altnau. Die vor 1000 erbaute Kapelle St. Leonhard ist mit gotischen Fresken verziert.[3]
1855 bestanden die drei Zelgen noch immer, es wurde Viehzucht sowie Obst- und Weinbau betrieben. 1880 entstand eine Käserei. Ab 1898 wurden die Reben wegen Reblausbefall vernichtet. Arbeit boten im 19. und 20. Jahrhundert das Gewerbe und die seit 1840 bestehenden Kantonsspitäler. Ab 1961 erfuhr Landschlacht einen ersten Bauboom.[3]
Bevölkerung
Jahr | 1850 | 1900 | 1950 | 1990 | 2000 | 2018 |
Ortsgemeinde | 492 | 473 | 585 | 1026 | ||
Ortschaft | 1006 | 1452[Anm. 1] | ||||
Quelle | [3] | [4] | [2] |
Von den insgesamt 1452 Einwohnern der Ortschaft Landschlacht im Jahr 2018 waren 452 bzw. 31,1 % ausländische Staatsbürger. 498 (34,3 %) waren evangelisch-reformiert und 456 (31,4 %) römisch-katholisch.[2]
Bilder
- Ehemaliges Zehnthaus
- Vorderdorfstrasse 24
- Vorderdorfstrasse 28
- Restaurant «Frohsinn»
- Bodenseeufer
- Blick von Konstanz auf die Klinik
Weblinks
Einzelnachweise
- Schweizerische Arealstatstik. Abgeschlossen auf 1. Juli 1912. Herausgegeben vom Eidg. Statistischen Bureau. (Memento vom 12. April 2016 im Internet Archive)
- Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019. Auf der Webseite der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,1 MB), abgerufen am 28. April 2020.
- Erich Trösch: Landschlacht. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht. - Ortschaften- und Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2005. Auf der Webseite der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF; 1,7 MB), abgerufen am 28. April 2020.
Anmerkungen
- mit Aussenhöfen