Laberweinting
Laberweinting ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern | |
Landkreis: | Straubing-Bogen | |
Höhe: | 369 m ü. NHN | |
Fläche: | 76,12 km2 | |
Einwohner: | 3428 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 45 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 84082 | |
Vorwahlen: | 08772, 09423, 08774, 09454 | |
Kfz-Kennzeichen: | SR, BOG, MAL | |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 78 144 | |
Gemeindegliederung: | 31 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Landshuter Straße 32 84082 Laberweinting | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Johann Grau[2] (CSU) | |
Lage der Gemeinde Laberweinting im Landkreis Straubing-Bogen | ||
Geographie
Die Gemeinde liegt etwa 30 Kilometer südöstlich von Regensburg. Die Große und die Kleine Laber, der Bayerbach und der Grafentraubach berühren bzw. durchfließen große Teile des Gemeindegebiets.
Gemeindegliederung
Es gibt 31 Gemeindeteile:[3][4]
- Allkofen
- Arnkofen
- Asbach
- Aumühle
- Brech
- Bruckhof
- Eckenthal
- Eitting
- Franken
- Grafentraubach
- Haader
- Habelsbach
- Haimelkofen
- Hakirchen
- Hart
- Hinterbach
- Hofkirchen
- Kreuth
- Laberweinting
- Leitersdorf
- Neuhofen
- Obergraßlfing
- Ödwiesen
- Osterham
- Poschenhof
- Reichermühle
- Reuth
- Ruhstorf
- Schloh
- Untergraßlfing
- Weichs
- Zeißlhof
Es gibt die Gemarkungen Allkofen, Grafentraubach, Haader, Hofkirchen, Laberweinting und Oberellenbach.[5]
Geschichte
Bis zum 19. Jahrhundert
Etwa um 790 wird im Urbar von Kloster Niederaltaich Wihmvntiga (Kopie von 1254) bzw. Wimtingen (Kopie des 11. Jahrhunderts) erwähnt, abgeleitet von dem Personennamen Wihmunt. Im Jahre 1292 erschien in einer Urkunde des Hochstifts Regensburg Laberweimpting, vermutlich zur Unterscheidung von dem Regensburger Stadtteil Burgweinting. Nach Laberwei(n)tig und Loberweinting bezeichnete Philipp Apian den Ort um ca. 1579 als Laberweinting.
Laberweinting war eng mit dem Hochstift Regensburg verbunden, das nachweislich seit dem 13. Jahrhundert Grundbesitz in Laberweinting hatte. Die alte Pfarrei Laberweinting war dem Domkapitel Regensburg inkorporiert. Auf Schloss Laberweinting, dem Sitz der Hofmark Laberweinting, residierten von 1422 bis etwa 1448 die Fraunberger. Ihnen machten die Aichberger Laberweinting streitig, andere Besitzer der offenen (geistlichen) Hofmark waren die Leibelfinger und zuletzt mehr als zwei Jahrhunderte lang die Königsfelder. Laberweinting gehörte im Kurfürstentum Bayern zum Rentamt Landshut und zum Landgericht Kirchberg. Am 14. Oktober 1808 erkaufte Graf Maximilian von Montgelas die Hofmark Laberweinting. Im Jahre 1809 wurde Laberweinting zum Majorat und nach dessen Abschaffung zum Fideikommiss erklärt.
Aus dem Steuerbezirk Laberweinting ging 1818 mit dem zweiten Gemeindeedikt die gleichnamige Gemeinde hervor. Im Jahre 1833 verkaufte Graf Montgelas Laberweinting. Im selben Jahr wurde Schloss Sallach Sitz des Patrimonialgerichtes Laberweinting und blieb es bis zu dessen Auflösung 1848.
NS-Diktatur
Von August 1944 bis zum April 1945 existierte in Laberweinting in der ehemaligen Ammer-Brauerei eine Tötungseinrichtung für neugeborene Kinder von Zwangsarbeiterinnen im Kreis Mallersdorf/Rottenburg. 64 Säuglinge polnischer, ukrainischer und russischer Abstammung fanden im so genannten "Polenkinderlager" den Tod durch Vernachlässigung, Unterernährung und Krankheit. Hauptverantwortliche waren NS-Kreisleiter Eduard Mendler und dessen Vize Emil Bassmann.[6]
Kreiszugehörigkeit
Laberweinting gehörte zum Landkreis Mallersdorf und wurde am 1. Juli 1972 in den neu gebildeten Landkreis Straubing-Bogen übernommen.
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1972 die Gemeinden Eitting, Grafentraubach und Graßlfing eingegliedert.[7] Allkofen, Haader, Hofkirchen (mit den im Jahr 1945 oder 1946 eingemeindeten Orten Haimelkofen und Osterham sowie mit den am 1. Januar 1970 eingegliederten Gemeindeteilen von Asbach) und Weichs kamen am 1. Mai 1978 hinzu.[8]
Einwohnerentwicklung
Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 3243 auf 3390 um 147 Einwohner bzw. um 4,5 %. Am 31. Dezember 2004 zählte Laberweinting 3487 Einwohner.
- 1961: 3599 Einwohner
- 1970: 3405 Einwohner
- 1987: 3280 Einwohner
- 1991: 3336 Einwohner
- 1995: 3402 Einwohner
- 2000: 3419 Einwohner
- 2005: 3474 Einwohner
- 2010: 3384 Einwohner
- 2015: 3404 Einwohner
Politik
Gemeinderat
Die Gemeinderatswahl 2020 ergab folgende Sitzverteilungen:[9]
- CSU: 10 Sitze
- Christliche Wählerunion: 6 Sitze
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2014 Johann Grau (CSU).[10] Er wurde bei der Wahl 2020 mit 72,06 % bis 2026 bestätigt.[2]
Im Jahresbericht der Gemeinde sind für das Haushaltsjahr 2011 Gemeindesteuereinnahmen in Höhe von 3.094.374 € ausgewiesen, davon rd. 694.000 € Gewerbesteuereinnahmen. Seit Juli 2012 ist die Gemeinde schuldenfrei.
Wappen
Blasonierung: „Gespalten durch einen silbernen Wellenpfahl von Blau und Rot; vorne ein silberner Zinnenturm, hinten ein silberner Schrägbalken.“[11]
Dieses Wappen wird seit 1961 geführt. | |
Wappenbegründung: Der silberne Wellenpfahl symbolisiert die vier Wasserläufe, die das Gemeindegebiet berühren oder durchfließen: Die Große Laaber begrenzt die Gemeinde im Norden, der Bayerbach und der Traubach münden in die Kleine Laaber. Von der Laaber ist auch das Bestimmungswort des Gemeindenamens abgeleitet. Der silberne Zinnenturm im blauen Feld sollte ursprünglich (1961) nur an das ehemalige Schloss Laberweinting, Sitz einer Hofmark, und die dort von 1422 bis etwa 1448 ansässigen Fraunberger erinnern. Nun repräsentiert der Turm auch die Schlösser Grafentraubach, Eitting und Habelsbach. Der silberne Schrägbalken in Rot ist das Schildbild des Hochstifts Regensburg, das nachweislich seit dem 13. Jahrhundert Grundbesitz in Laberweinting hatte; die Pfarrei Laberweinting mit Filialkirche Eitting und Benefizium Haader und die Pfarrei Hofkirchen mit Filialkirche Weichs waren dem Domkapitel inkorporiert. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Im Gemeindeteil Eitting befindet sich im Wald eine Keltenschanze.
- In Grafentraubach befindet sich ein Schloss das einst auch den Grafen Seinsheim von Sünching gehört hatte.
- Pfarrkirche St. Martin. Sie wurde 1679 bis 1681 erbaut und 1912/13 vergrößert. Der Hauptaltar hat reiches Akanthuswerk um 1700, an den Seitenaltären befinden sich Holzfiguren aus dem 18. Jahrhundert.
- Im Gemeindeteil Habelsbach findet sich das zu einem Wohnhaus umgebaut Schloss Habelsbach.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Im Jahr 1998 gab es nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 13, im produzierenden Gewerbe 258 und im Bereich Handel und Verkehr 72 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 58 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1115. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe elf Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 183 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 4717 ha, davon waren 4271 ha Ackerfläche und 441 ha Dauergrünfläche.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen:
- Kindergarten: Die Gemeinde verfügt über keinen eigenen Kindergarten. Rund 100 Kinder aus dem Gemeindebereich besuchen in Vormittags- und Nachmittagsgruppen den Kindergarten von Kloster Mallersdorf, befördert werden sie mit Bussen durch die Gemeinde. (Stand: 1999)
- Grundschule Laberweinting mit sechs hauptamtlichen Lehrkräften und 116 Schülern (Stand 2018/2019)[12]
Telekommunikation – Breitband
- 1979 wurde der 103 Meter hohe Fernmeldeturm Hofkirchen der Deutschen Telekom AG vom Typ FMT 12 errichtet. Er steht östlich des Ortsteils Hofkirchen bei 48° 45′ 38″ N, 12° 20′ 5″ E.
- Seit Februar 2015 verfügen fast alle Gemeindeteile über Internetverbindungen eines privaten Anbieters mit VDSL (Mindestgeschwindigkeit von 31 MBit/s).
Persönlichkeiten
- Vinzenz Guggenberger (1929–2012), römisch-katholischer Theologe und Weihbischof in Regensburg.
- Josef Zellmeier (* 1964), deutscher Politiker (CSU)
Weblinks
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Kommunalwahlen im Landkreis-Straubing-Bogen. Landkreis Sraubing-Bogen, abgerufen am 30. Mai 2020.
- Gemeinde Laberweinting in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 2. November 2017.
- Gemeinde Laberweinting, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 16. März 2021.
- Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, abgerufen am 29. Januar 2021.
- Jürgen Rettberg recherchierte zwei Jahre über NS-Tragödien. In: Mittelbayerische Zeitung. mittelbayerische.de, 8. Dezember 2011, abgerufen am 29. November 2017.
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 516 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 632.
- Mitglieder - Gemeinde Laberweinting - ländlich - modern - lebenswert. Abgerufen am 3. Dezember 2020.
- Gemeinderat > Mitglieder. Gemeinde Laberweinting, abgerufen am 6. September 2020.
- Eintrag zum Wappen von Laberweinting in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Grundschule Laberweinting in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 27. August 2019.