Hunderdorf
Hunderdorf ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen und der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf. Das gleichnamige Pfarrdorf ist Hauptort der Gemeinde.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern | |
Landkreis: | Straubing-Bogen | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Hunderdorf | |
Höhe: | 338 m ü. NHN | |
Fläche: | 22,2 km2 | |
Einwohner: | 3264 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 147 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 94336 | |
Vorwahlen: | 09422 u. 09961 | |
Kfz-Kennzeichen: | SR, BOG, MAL | |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 78 139 | |
Gemeindegliederung: | 38 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Sollacher Str. 4 94336 Hunderdorf | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Max Höcherl[2] (CSU) | |
Lage der Gemeinde Hunderdorf im Landkreis Straubing-Bogen | ||
Geografie
Lage
Die Gemeinde liegt in der Planungsregion Donau-Wald.
Gemeindegliederung
Es gibt 38 Gemeindeteile:[3][4]
- Au vorm Wald
- Bauernholz
- Berndorferholz
- Brandstatt
- Breitfeld
- Ebenthan
- Egern
- Eglsee
- Ehren
- Ellaberg
- Gaishausen
- Grabmühl
- Grub
- Haselquanten
- Hoch
- Hochholz
- Hofdorf
- Hunderdorf
- Irlach
- Lindenbrunn
- Lindfeld
- Lintach
- Neidau
- Oberhunderdorf
- Oberstetten
- Öd
- Rammersberg
- Riglberg
- Röhrnau
- Schafberg
- Sollach
- Starzenberg
- Steinburg
- Stetten
- Stockwies
- Thananger
- Wegern
- Weinberg
Es gibt die Gemarkungen Au vorm Wald, Gaishausen, Hunderdorf und Steinburg.[5]
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
In einer Schenkungsurkunde des Friedrich von Winneberg und Aschwin zu Zeitldorn aus dem Jahr 1065 wird erstmals der Name Hunderdorf erwähnt. Durch Schenkungen kam ein Großteil des Gebietes unter die Grundherrschaft von Kloster Windberg und Kloster Oberalteich. Die erste nachweisbare Kirche wurde 1359 erbaut.
Hunderdorf gehörte zum Rentamt Straubing und zum Landgericht Mitterfels des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde im Landgericht Mitterfels unter dem Namen Unterhunderdorf. 1839 kommt die Gemeinde zum Landgericht Bogen im Bezirksamts Bogen, dem Vorläufer des Landkreises Bogen.[6]
19. bis 21. Jahrhundert
Im Jahre 1951 siedelte sich die Möbel- und Spanplattenfabrik Nolte in Hunderdorf an und beschäftigte dort fast vier Jahrzehnte rund 600 Arbeitnehmer. Später entstand daraus der Gewerbepark Hunderdorf.
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Mai 1978 die Gemeinde Steinburg (mit dem 1946 eingegliederten Au vorm Wald[7]) und der überwiegende Teil der aufgelösten Gemeinde Gaishausen in die Gemeinde Hunderdorf eingegliedert.[8] Von Hunderdorf nach Neukirchen umgegliedert wurden Dörnau (1979), Birkhof und Rimbach (1980).[9]
Einwohnerentwicklung
Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 2958 auf 3262 Einwohner bzw. um 10,3 %.
- 1961: 2638 Einwohner
- 1970: 2946 Einwohner
- 1987: 2937 Einwohner
- 1991: 3163 Einwohner
- 1995: 3354 Einwohner
- 2000: 3455 Einwohner
- 2005: 3382 Einwohner
- 2010: 3264 Einwohner
- 2015: 3323 Einwohner
Politik
Gemeinderat
Die Gemeinderatswahl 2020 ergab folgende Stimmenanteile und Sitzverteilungen:[10]
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist Max Höcherl jun. (CSU).[2] Er ist seit 1. Mai 2020 im Amt.[11]
Wappen
Blasonierung: „In Blau eine eingeschweifte silberne Spitze, darin ein rotes Stufenkreuz; vorne ein silberner Windhund, hinten ein aus dem Schildrand wachsender silberner Arm mit einem silbernen Pfeil in der Hand.“[12]
Dieses Wappen wird seit 1984 geführt. | |
Wappenbegründung: Die Kombination der Figuren ergab sich aus der Zusammenlegung der Gemeinden Gaishausen, Hunderdorf und Steinburg im Jahr 1978 und der Aufnahme von Symbolen aus den früheren Wappen der drei beteiligten Gemeinden. Der Windhund ist das Wappentier des Klosters Windberg, das als größter Grundherr im Gemeindegebiet von historischer Bedeutung war. Der Hund ist zugleich redendes Bild für den Gemeindenamen Hunderdorf. Der silberne Arm mit Pfeil war Bestandteil des früheren Gemeindewappens von Steinburg und stammt aus dem Wappen der Inhaber der Hofmark Steinburg von 1710 bis 1807, der Familie der Schuß von Peilnstein (Sattelpeilnstein). Das in der Kommunalheraldik seltene Stufenkreuz führten die 1414 ausgestorbenen Herren von Steinberg im Wappen; sie konnten seit dem 12. Jahrhundert ihren Güterbestand um den Sitz Steinberg (später Steinburg genannt) durch Rodung beständig ausweiten. Das Stufenkreuz wurde später Bestandteil des Gemeindewappens von Gaishausen, dessen Gemeindebereich ebenfalls zur Hofmark Steinburg gehörte. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Hunderdorf gilt als „Heimat des Mühlhiasl“.
- Die katholische Pfarrkirche St. Nikolaus wurde 1935 bis 1936 nach den Plänen von Architekt K. Wirthensohn erbaut und am 30. Mai 1937 durch Erzbischof Michael Buchberger konsekriert.
- Die evangelische Friedenskirche entstand 1963, der Kirchturm folgte 1964.
- Schloss Au vorm Wald
Bodendenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Im Jahre 1998 gab es nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 79 und im Bereich Handel und Verkehr sieben sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen lag dieser Wert bei 16 Personen. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 270. Im verarbeitenden Gewerbe und im Bauhauptgewerbe gab es jeweils zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 59 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 486 ha, davon waren 81 ha Ackerfläche und 397 ha Dauergrünfläche.
Verkehr
Hunderdorf liegt an der Staatsstraße 2139 und an der hier mittlerweile stillgelegten Bahnstrecke Straubing–Miltach.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen:
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Franz Xaver Hafner (* 15. April 1912 im Ortsteil Ebenthan; † 14. Mai 1993 in Bogen), Bankkaufmann und Politiker
Personen mit Bezug zur Gemeinde
- Edigna von Puch (* 11. Jahrhundert; † 26. Februar 1109 in Puch), seliggesprochene Einsiedlerin; Filialkirche St. Edigna im Ortsteil Hofdorf, Aufbewahrung einer Handreliquie
- Franz Xaver Maßl (* 8. Dezember 1800 in Straubing; † 3. März 1852 in Passau), römisch-katholischer Geistlicher und Theologe, Pfarrer in Hunderdorf
Weblinks
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Kommunalwahlen im Landkreis-Straubing-Bogen. Landkreis Sraubing-Bogen, abgerufen am 30. Mai 2020.
- Gemeinde Hunderdorf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 30. Oktober 2017.
- Gemeinde Hunderdorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 16. März 2021.
- Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, abgerufen am 29. Januar 2021.
- II. Dienstes=Nachrichten. In: Königlich Bayerisches Intelligenzblatt von Niederbayern. Passau 22. Mai 1838, S. 276 (Digitalisat).
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 437 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 632 f.
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, S. 70–72, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Fußnoten 11 und 20).
- Wahl des Gemeinderats - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Hunderdorf - Gesamtergebnis. Abgerufen am 26. November 2020.
- Bürgermeister/Oberbürgermeister in kreisangehörigen Gemeinden (Stand: 30.11.2021). 30. November 2021, abgerufen am 13. Dezember 2021.
- Eintrag zum Wappen von Hunderdorf in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Kindergarten St. Nikolau Hunderdorf. (Nicht mehr online verfügbar.) Pfarrei Hunderdorf, ehemals im Original; abgerufen am 19. April 2014. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Grundschule Hunderdorf in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 27. August 2019.
- Mittelschule Hunderdorf in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 27. August 2019.