Feldkirchen (Niederbayern)
Feldkirchen ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern | |
Landkreis: | Straubing-Bogen | |
Höhe: | 348 m ü. NHN | |
Fläche: | 22,66 km2 | |
Einwohner: | 2077 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 92 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 94351 | |
Vorwahl: | 09420 | |
Kfz-Kennzeichen: | SR, BOG, MAL | |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 78 121 | |
Gemeindegliederung: | 16 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstr. 29 94351 Feldkirchen | |
Website: | ||
Erste Bürgermeisterin: | Barbara Unger[2] (CSU) | |
Lage der Gemeinde Feldkirchen im Landkreis Straubing-Bogen | ||
Geografie
Die Gemeinde liegt in der Region Donau-Wald.
Gemeindegliederung
Es gibt 16 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]
- Aign (Einöde)
- Au (Weiler)
- Bärnzahn (Einöde)
- Ehethal (Einöde)
- Feldkirchen (Pfarrdorf)
- Gundhöring (Kirchdorf)
- Hierlbach (Weiler)
- Hirschkofen (Kirchdorf)
- Innerhienthal (Weiler)
- Lindloh (Weiler)
- Mitterharthausen (Dorf)
- Neufang (Einöde)
- Opperkofen (Kirchdorf)
- Saulbach (Einöde)
- Waashof
- Weiling (Weiler)
Es gibt die Gemarkungen Feldkirchen und Mitterharthausen.[5]
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Feldkirchen gehörte zum Rentamt Landshut und zum Landgericht Dingolfing des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
20. Jahrhundert
Zur Vorbereitung auf den geplanten Krieg errichtete die Wehrmacht nach 1936 den Fliegerhorst Straubing-Mitterharthausen. Dafür wurde Grundbesitz des jüdischen Vieh- und Großhändlers Otto Selz enteignet. Selz hatte vor 1933 erfolgreich einen Prozess gegen den Antisemiten Julius Streicher und sein Hetzblatt Der Stürmer geführt. SA-Männer verschleppten ihn im März 1933 in einen Wald und ermordeten ihn. Der Fall kam auch nach 1945 nie vor Gericht.
Beim Bau der Startbahnen und zur Trümmerbeseitigung wurden zahlreiche Häftlinge aus den KZ Flossenbürg und KZ Dachau eingesetzt, die in mehreren Arbeitslagern interniert waren. Bei Kriegsende berührte einer der Todesmärsche, bei dem viele Häftlinge umgebracht wurden oder an Erschöpfung starben, auch Feldkirchen. An neun Opfer dieser Zwangsarbeit erinnert ein Gedenkstein an einer Straßenkreuzung, wo ein Wegweiser zur Kaserne weist.[6] Die Militäranlage wurde nach dem Krieg zunächst als Mansfield Barracks durch die US-Streitkräfte genutzt, Mitte der 1960er Jahre an die Bundeswehr übergeben und heißt heute Gäubodenkaserne.
In den Jahren 1986 bis 1997 wurde eine Dorferneuerung durchgeführt.
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Mai 1978 die Gemeinde Mitterharthausen (ohne den Gemeindeteil Mitterast) eingegliedert.[7] 1982 wurde Saulbach aus der Gemeinde Leiblfing in die Gemeinde Feldkirchen umgegliedert.[8]
Einwohnerentwicklung
- 1961: 1093 Einwohner
- 1970: 1833 Einwohner
- 1987: 1632 Einwohner
- 1991: 1702 Einwohner
- 1995: 1884 Einwohner
- 2000: 1906 Einwohner
- 2005: 1936 Einwohner
- 2010: 1989 Einwohner
- 2015: 1981 Einwohner
Politik
Gemeinderat
Die Gemeinderatswahl 2020 führte zu folgender Sitzverteilung:[9]
Bürgermeisterin
Ehrenamtliche Erste Bürgermeisterin ist Barbara Unger (CSU). Diese ist seit 1. Mai 2008 im Amt. Bei der Bürgermeisterwahl 2020 wurde sie mit 70,8 % bestätigt.[2]
Wappen
Blasonierung: „In Rot ein mit fünf goldenen Ähren bestecktes Rad, darüber rechts ein Schildchen mit den bayerischen Rauten, links ein silbernes Schildchen, darin eine schwarze Pflugschar.“[10]
Dieses Wappen wird seit 1982 geführt. | |
Wappenbegründung: Die fünf Ähren am Rad stehen für die fünf Gemeindeteile Feldkirchen, Gundhöring, Hirschkofen, Mitterharthausen und Opperkofen und unterstreichen zugleich die landwirtschaftliche Prägung des Gemeindegebiets. Die zwei Schildchen mit den bayerischen Rauten und der Pflugschar spielen auf das Straubinger Stadtwappen (mit zwei Rautenschildchen und einem Pflug) an, weil dorthin enge grundherrschaftliche Verbindungen bestanden, etwa zum Bürgerspital, zur Priesterbruderschaft und zum Karmelitenkloster. |
Baudenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Wirtschaftlich bedeutend ist die Gäubodenkaserne der Bundeswehr (Nutzer: Sanitätslehrregiment, Sanitätszentrum Feldkirchen sowie Zentrum für Einsatzausbildung und Übungen des Sanitätsdienstes der Bundeswehr) in Mitterharthausen.
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft acht, im produzierenden Gewerbe 53 und im Bereich Handel und Verkehr 16 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 276 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 538. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe drei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 59 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2010 ha, davon waren 1962 ha Ackerfläche.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen:
- Kindergärten: 75 Kindergartenplätze mit 66 Kindern (Stand: 1999)
- Grundschule Feldkirchen mit fünf hauptamtlichen Lehrkräften und 76 Schülern (Stand 2018/2019)[11]
Weblinks
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Bürgermeister/Oberbürgermeister in kreisangehörigen Gemeinden (Stand: 1. Mai 2020). (xlsx) Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 20. Juni 2020.
- Gemeinde Feldkirchen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
- Gemeinde Feldkirchen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 16. März 2021.
- Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, abgerufen am 29. Januar 2021.
- Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 131
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 632.
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, S. 70, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Fußnoten 7 und 16).
- Ergebnis zur Kommunalwahl 2020. Abgerufen am 13. November 2020.
- Eintrag zum Wappen von Feldkirchen (Niederbayern) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Grundschule Feldkirchen in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 27. August 2019.