Konzell
Konzell ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen. Das gleichnamige Pfarrdorf ist Sitz der Gemeindeverwaltung.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern | |
Landkreis: | Straubing-Bogen | |
Höhe: | 588 m ü. NHN | |
Fläche: | 26,75 km2 | |
Einwohner: | 1812 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 68 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 94357 | |
Vorwahl: | 09963 | |
Kfz-Kennzeichen: | SR, BOG, MAL | |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 78 143 | |
Gemeindegliederung: | 59 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausplatz 1 94357 Konzell | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Hans Kienberger[2] (CSU/CW) | |
Lage der Gemeinde Konzell im Landkreis Straubing-Bogen | ||
Geografie
Die Gemeinde liegt in der Region Donau-Wald im Bayerischen Wald. Der höchste Punkt der Gemeinde befindet sich auf 710 m ü. NHN, der tiefste unter 435 m ü. NHN an der südlichen Gemeindegrenze der St 2140.
Gewässer
Im Gemeindeteil Menhaupten entspringt die Menach, diese fließt nach Süden zu Kinsach und Donau und entwässert gemeinsam mit ihren Zuflüssen etwa 10,7 Quadratkilometer im Süden des Gemeindebereiches. Etwa 5,1 km2 im Westen des Gemeindebereiches werden über Kinsach-Zuflüsse entwässert und der Norden mit etwa 10,9 km2 fließt in Zuflüsse des Regens.[3]
Berge
Der Gallner Berg im Süden, westlicher Gipfel des Gallner, und der Kramerschopf im Osten sind mit jeweils 710 Metern die höchsten Erhebungen. Im Norden erhebt sich der Himmelberg mit 680 Metern.
Gemeindegliederung
Es gibt 59 Gemeindeteile:[4][5]
- Aign
- Artlsöd
- Auggenbach
- Bleichhaus
- Blumern
- Buchstauden
- Burgstadl
- Denkzell
- Eckstahl
- Forsting
- Gallner
- Geiersberg
- Glasbrunn
- Gossersdorf
- Großhöfling
- Großwieden
- Gsang
- Hadergrub
- Hadermühl
- Haid
- Haiderhof
- Hintergrub
- Hochfeld
- Hochholz
- Hof
- Hofen
- Höllhof
- Holzhaus
- Ichenberg
- Ichendorf
- Irlberg
- Kasparzell
- Kleinbruck
- Kleinhöfling
- Kleinmenach
- Kleinmenhaupten
- Kleinwieden
- Kölburg
- Konzell
- Konzell-Süd
- Kreut
- Kumpfmühl
- Kuniskofen
- Menhaupten
- Pöslasberg
- Punzendorf
- Reiben
- Rettenbach
- Riemersdorf
- Röhrmühle
- Scheibelsried
- Sicklasberg
- Sonnberg
- Stocka
- Stockhaus
- Streifenau
- Viertl
- Waldmenach
- Weiher
Es gibt die Gemarkungen Auggenbach, Gossersdorf und Konzell.[6]
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Konzell gehörte zum Rentamt Straubing und zum Landgericht Mitterfels des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
20. Jahrhundert
Der Gemeindeteil Denkzell hat im Jahre 1995 als Bundessieger den Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ als „Schönstes Dorf Deutschlands“ gewonnen.
Eingemeindungen
Bereits 1927 wurde Auggenbach eingemeindet.[7] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1977 Gebietsteile der aufgelösten Gemeinde Landorf eingegliedert und am 1. Mai 1978 die Gemeinde Gossersdorf.[8]
Einwohnerentwicklung
Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 1720 auf 1768 um 48 Einwohner bzw. um 2,8 %. Am 31. Dezember 2007 zählte Konzell 1845 Einwohner.
Jahr | 1961 | 1970 | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 |
Einwohnerzahl | 1781 | 1707 | 1751 | 1777 | 1749 | 1759 | 1816 | 1779 | 1820 |
Politik
Von Mai 2014 bis April 2020 war Fritz Fuchs (SPD/Unabhängige Bürger) der Bürgermeister. Sein Vorgänger war Michael Kienberger (CSU), der das Amt zwei Amtsperioden innehielt. Zum 1. Mai 2020 übernahm Hans Kienberger (CSU/CW) das Amt des ersten Bürgermeisters.[2]
Wappen
Blasonierung: „In Blau über schräg gekreuztem silbernem Schlüssel und goldenem Abtstab ein goldenes Mühlrad.“[9]
Dieses Wappen wird seit 1975 geführt. | |
Wappenbegründung: Die Symbole Schlüssel und Abtstab sind aus dem Wappen des Klosters Oberalteich übernommen, das 1225 von den Grafen von Bogen das Patronatsrecht über die Kirche in Konzell übertragen bekam und dies bis 1803 innehatte. Das heraldisch stilisierte Mühlrad ist das Abzeichen der Familie von Perlaching, die im 16. Jahrhundert die Hofmarksherrschaft in Konzell innehatte. Das Emblem steht stellvertretend für die Reihe der Adligen, die seit dem Spätmittelalter vor Ort Grundherrschaft und Niedergericht ausübten, nachdem Konzell mit dem Erbe der Grafen von Bogen an die Wittelsbacher gekommen war. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Pfarrkirche St. Martin wurde 1740 auf der Grundlage eines gotischen Vorgängerbaus errichtet. Das Jahr 1832 brachte eine Erhöhung des Chores und den Bau einer neuen Sakristei an der Nordseite. Diese wurde bei einer Renovierung in den Jahren 1975 bis 1977 wieder entfernt und durch eine neue Sakristei an der Südwestseite ersetzt. Die Kirche enthält einen Taufstein aus dem 13. Jahrhundert. Der kleine Hochaltar entstand im Stil des Rokoko in der Mitte des 18. Jahrhunderts, die Seitenaltäre sind Werke der Spätrenaissance um 1650.
Bodendenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft fünf, im produzierenden Gewerbe 507 und im Bereich Handel und Verkehr 51 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 49 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 559. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe fünf Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 87 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1388 ha, davon waren 410 ha Ackerfläche und 972 ha Dauergrünfläche.
Bereits im 17. Jahrhundert wurde der heutige Klett-Bräu gegründet.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen:
- Kindergärten: 50 Kindergartenplätze mit 33 Kindern (Stand: 1999)
- Grundschule: eine mit vier hauptamtlichen Lehrkräften und 60 Schülern (Stand 2018/2019)[10]
- Volkshochschule
Persönlichkeiten
- Johann Kaspar Thürriegel (1722–1800), preußisch-französischer Spion und Kolonistenwerber in spanischen Diensten
- Karl-Heinz Schmalz, ehemaliger 2. Bürgermeister, Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande, Träger der Bürgermedaille der Gemeinde Konzell
Weblinks
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Kommunalwahlen im Landkreis-Straubing-Bogen. Landkreis Sraubing-Bogen, abgerufen am 30. Mai 2020.
- Kartenservices der Bayerischen Landesamtes für Umwelt
- Gemeinde Konzell in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 6. August 2017.
- Gemeinde Konzell, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 16. März 2021.
- Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, abgerufen am 29. Januar 2021.
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 437 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 631 und 632.
- Eintrag zum Wappen von Konzell in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Grundschule Konzell in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 27. August 2019.