Klein Engersen
Klein Engersen ist ein Ortsteil der Ortschaft Engersen und der Stadt Kalbe (Milde) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt, Deutschland.
Klein Engersen Stadt Kalbe (Milde) | ||
---|---|---|
Höhe: | 32 m ü. NHN | |
Fläche: | 5,42 km²[1] | |
Einwohner: | 60 (31. Dez. 2018)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 11 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Juli 1950 | |
Eingemeindet nach: | Engersen | |
Postleitzahl: | 39624 | |
Vorwahl: | 039080 | |
Lage von Klein Engersen in Sachsen-Anhalt | ||
Kirche in Klein Engersen |
Geographie
Klein Engersen, ein Dreieckplatzdorf mit Kirche,[1] liegt vier Kilometer südwestlich von Kalbe (Milde) und 1½ Kilometer östlich von Engersen in der Altmark. Im Westen fließt der Neugraben und im Süden der Neue Neugraben. Der Heitberg südlich des Dorfes ist etwa 46 Meter hoch, der Pickelsberg im Norden hat eine Höhe von etwa 56 Metern.[3]
Geschichte
Im Jahre 1238 wurde Klein Engersen erstmals als Engerbu parvum iuxta Calve erwähnt.[4] Graf Siegfried von Osterburg und Altenhausen gab in diesem Jahr beide Dörfer an Abt Gerhard von Werden und Helmstedt zurück. Weitere Nennungen sind 1473 Lutken engersbw, 1506 lutken engerßbo, 1541 Lütken Engersheim und Lütken Engersbu, 1687 Lütken Engersen[1] und 1804 Klein Engersen.[5]
Eingemeindungen
Am 20. Juli 1950 wurden die Gemeinden Klein Engersen und Groß Engersen zur Gemeinde Engersen im Landkreis Gardelegen zusammengeschlossen.[6] Mit der Eingemeindung von Engersen nach Kalbe (Milde) am 1. Januar 2010 kam der Ortsteil Klein Engersen zur Stadt Kalbe (Milde) und zur neu gegründeten Ortschaft Engersen.
Einwohnerentwicklung
|
|
|
|
Quelle wenn nicht angegeben:[1]
Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Klein Engersen gehörte früher zur Pfarrei Groß Engersen[8] und gehört heute zum Pfarrbereich Estedt[9] des Kirchenkreises Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die evangelische Dorfkirche Klein Engersen ist eine flach gedeckte spätromanische Feldsteinkirche, bestehend aus rechteckigem Schiff mit eingezogenen quadratischem Chor.[10] Die Bauernfahne aus dem Jahre 1675 gehört zu ältesten erhaltenen preußischen Fahnen. Sie konnte 2014 durch die Unterstützung vieler privater Spender, Sponsoren, Vereine und Stiftungen rekonstruiert werden.[11]
- Auf dem Kirchhof im Osten des Dorfes befindet sich der Ortsfriedhof.
- In Klein Engersen steht ein Denkmal für die Gefallenen und Vermissten des Ersten Weltkrieges.[12]
Literatur
- Adolf Parisius, Adolf Brinkmann: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Kreis Gardelegen. XX. Heft. Hendel, Halle an der Saale 1897, S. 30.
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 207.
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 404 (Digitalisat).
Einzelnachweise
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 628–631, doi:10.35998/9783830522355.
- Einwohnermeldeamt der Stadt Kalbe (Milde): Einwohnerdaten zum 31.12. der Jahre 2015 bis 2018. 4. März 2019.
- Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- Peter Wilhelm Behrens: Graf Siegfried von Osterburg und Altenhausen resigniert viele Dörfer und Grundstücke in der Altmark 1238. In: Jahresberichte des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. 4. Jahresbericht, 1841, S. 53 (altmark-geschichte.de [PDF]).
- Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 372 (Digitalisat).
- Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 275 (PDF).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 207.
- Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 62 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- Pfarrbereich Estedt. Abgerufen am 9. März 2019.
- Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 256 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Philip Najdzion: Klein Engersener feiern ihre Bauernfahne. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Gardelegen. 27. Oktober 2014 (volksstimme.de [abgerufen am 10. März 2019]).
- Onlineprojekt Gefallendenkmäler. Klein Engersen. In: denkmalprojekt.org. 1. April 2018, abgerufen am 10. September 2019.